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Geschrieben von BlackBetty2168 am 17.08.2010, 9:31 Uhr

Verweigerung / Konsequenz

Hallo,

mein Lütter Quentin (7) geht jetzt seit etwas über 1 Woche in die 1.Klasse.

Wir befinden uns gerade mitten in der Diagnostik zu ADHS, arbeiten mit einer psychologischen Praxis und deren Sozialpädagogin zusammen. Eine endgültige Diagnose haben wir noch nicht.

Die Schule macht ihm Spaß, der Einstieg war super...er geht gerne hin.

Heute morgen war ich kurz mit im Klassenzimmer (hatte gestern seine Jacke nicht gefunden und das Sportzeug vergessen).

Er schubbste aus Versehen mit seinem Ranzen einen Stuhl runter. Er richtete dann seinen Platz ein und hatte wohl auch noch im Hinterkopf, daß er den Stuhl aufheben muß.

Dann wollte er sich aber hinsetzen und die Lehrerin machte ihn freundlich drauf aufmerksam, daß er da doch was vergessen hat. Quentin machte sich auf den Weg zu dem am Boden liegenden Stuhl. Blieb dann aber stehen. Die Lehrerin sagte ihm erneut, daß er da noch was erledigen müsse. Er guckte nur bedröppelt. Dann kam das Kind, was dort eigentlich sitzt. Die Lehrerin sagte ihm, daß er noch nen Moment warten solle, Quentin muß den Stuhl aufheben. Die nächste Aufforderung war dann deutlicher: "Quentin, heb bitte den Stuhl auf!"

Jetzt standen ihm schon Tränen in den Augen. Ich tauschte einen Blick mit der Lehrerin, sie bat mich, ob ich das klären könne. Nöö, konnte ich nicht. Auch ich brachte ihn nicht dazu, diesen Stuhl aufzuheben. Die Lehrerin nahm daraufhin Quentins Stuhl an die Seite und sagte, wenn Jimmy sich nicht setzen kann, müsse er eben auch stehen. Die Konsequenz fand ich logisch und sinnig. Für Quentin brach nun seine kleine Welt komplett zusammen. Die Lehrerin stellte nun Jimmys Stuhl hin, damit der sich setzen und einrichten konnte und gab Quentin noch die Chance, das zu klären, indem er sich entschuldigt. Sie betonte auch, daß es ja keine Absicht war und er ja nur aus Versehen den Stuhl runtergeworfen hat.

Mit viiiieeeel Geduld und Spucke und unter Tränen konnte ich ihn dann dazu bewegen, der Lehrerin ein leises "Tut mir leid" zu sagen. Dann war auch alles okay und ich konnte endlich gehen.

Warum bricht bei solch einer Kleinigkeit (in meinen Augen) seine Welt zusammen? Er ist sonst so aufgeschlossen, neugierig und selbstbewußt. Heute morgen hatte er so gar keinen Mut. Die Lehrerin erzählte mir noch, daß es gestern ne ähnliche Situation gab mit Papier, daß er runtergeworfen hatte.

Werde das auch der Sozialarbeiterin erzählen, sie kommt morgen zu uns. Quentin braucht Konsequenz und klare Strukturen, das ist uns klar. In der Schule allerdings bin ich nicht da und die Lehrerin hat völlig Recht, wenn sie sagt, daß das bei 23 Kindern so nicht geht. Sie war sehr einfühlsam heute morgen, aber sie kann in der Form nicht auf 23 Kinder einzeln eingehen. Das leuchtet ein. Quentin muß es lernen.

Vielleicht habt Ihr eine Idee oder ähnliche Erfahrungen mit dieser Verweigerungshaltung...!? Kenne das aus dem Alltag auch mit ihm. Allerdings wird er hier zu Hause eher bockig und sauer. In der Schule ist alles neu, er kennt die Lehrerin noch nicht so gut, fühlt sich unsicher und heute morgen hatte ich das Gefühl, daß furchtbarer Druck auf ihm lastet. Er tat mir leid, als er da mit den nassen Augen stand und sich die Tränen wegwischte. Aber das hilft ihm ja nicht.

Liebe Grüße

BETTY

 
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