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Geschrieben von MamaMalZwei am 18.05.2011, 10:20 Uhr

Gewalt in der Schule - Aus Lehrersicht

Hallo, bezugnehmend auf die Diskussion unten: Wir hatten am Wochenende die Konfirmation unseres Sohnes und somit die Verwandschaft da, die zum großen Teil aus Lehrern besteht. Es kam dabei auch zu Diskussionen darüber, wie es heute so in den Schulen "abgeht" bzgl. Gewalt. Mein Bruder (GS-Lehrer) sagt, dass heute viele Eltern ihr Bauchgefühl verloren haben und in der Erziehung ihrer Kinder sehr unsicher sind. Im Zweifelsfall wird zu irgendwelchen Ratgebern gegriffen, ob das nun für das Kind bzw. die Situation passt oder nicht. Das wäre aber noch der "positivere" Fall. Schlimm wären die, die meinen, dass sie, wenn das Kind erst mal zur Schule geht, gar nicht mehr erziehen müssen.
Mein Schwager (Wirtschaftsgym) wünscht sich, dass den Schulen mehr Möglichkeiten gegen würden, auf Gewalt zu reagieren. Sprich: Lehrer sollten vor allem hingucken und dann auch reagieren. Dazu müsste ein Maßnahmenkatalog durch die Gesamtkonferenz verabschiedet werden.
Er wünscht sich auch mehr Rückhalt durch das Schulamt und den Rektor, die Lehrer mit dem Problem oft allein lassen.
Hilfreich wäre auch, wenn der Frauenberuf Lehrer schon in der GS von mehr Männern ausgeübt würde, allein deswegen weil sich Männer gegen bestimmte Schülergruppen besser durchsetzen können. (Ohne dass er jetzt Frauen generell diskriminieren möchte). LG

 
7 Antworten:

Re: Gewalt in der Schule - Aus Lehrersicht

Antwort von Doro123 am 18.05.2011, 10:32 Uhr

dem stimm ich als mutter voll und ganz zu. es wäre schön, wenn etwas passiert. lehrern sind allzu oft die hände gebunden und es gibt leider auch viel zu viele eltern die der meinung sind, sie sind aus dem schneider denn eine schule hat ja schliesslich auch einen erziehungs und bildungsauftrag. traurig aber wahr.

ich möchte heutzutage kein lehrer emhr sein!

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Re: Gewalt in der Schule - Aus Lehrersicht

Antwort von RR am 18.05.2011, 14:40 Uhr

Hallo
da stimme ich zu! Es geht schon los in den Kiga's da meinen auch viele Eltern "sind ja Erzieherinnen, die sollen mal machen...". Dabei hat man damals klipp u. klar gesagt "ERZIEHEN ist Sache der Eltern - wir können unterstützend wirken bei Sachen die im Kiga vorfallen, aber nicht alles machen."

In der Schule sind auch schon Sachen vorgefallen, da sind Kinder die meinen nix machen zu müssen was der Lehrer sagt u. wenn die Eltern dann angerufen werden regen sie sich auf über die Lehrer - ja was sollen die denn machen?

Bei meinem Sohn ist ein Junge in der Klasse, der spuckt jeden Mitschüler an u. betitelte die Lehrerin als "Hure, Schwein etc." Letztes Jahr bei einem Ausflug hat die Lehrerin ihm dann mal einen Klaps gegeben u. seither hat er "Respekt" vor ihr..... Aber in Religion u. Turnen (andere Lehrer) ist es das gleiche in Grün....


Das Ende vom Lied war, dass der Junge einen Sozialarbeiter neben sich bekam u. dieser dann "schlichten" sollte. Leider hat der Junge ziemlich schnell begriffen, dass der nicht viel machen kann - wenn er dem Nachbarn mal eben zack ins Brot beisst während der Pause z. B. Nach 10 Tagen hat dieser Sozialarbeiter aufgegeben.....

viele Grüße

Ich finde sowas furchtbar.

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Re: Gewalt in der Schule - Aus Lehrersicht

Antwort von Miolilo am 18.05.2011, 15:02 Uhr

"Schlimm wären die, die meinen, dass sie, wenn das Kind erst mal zur Schule geht, gar nicht mehr erziehen müssen."
und

"Dazu müsste ein Maßnahmenkatalog durch die Gesamtkonferenz verabschiedet werden.
Er wünscht sich auch mehr Rückhalt durch das Schulamt und den Rektor, die Lehrer mit dem Problem oft allein lassen."

In diesen Aussagen spiegelt sich eines der größten Problem in Bezug auf Schule ab:

Auf der einen Seite kommen viele Kinder ohne Regeln und Grenzen (oder salopp gesagt: ohne Erziehung) in die Schule.
Setzt ein Lehrer dann die dringend nötigen Grenzen und bei derem Übertritt Konsequenzen, sind die Eltern ganz schnell wieder da um sich das für das Kind zu verbeten.....
Zusatzaufgaben?
Nachsitzen?
...
Nö! Nicht für mein Kind....

Das mag bei fehlenden HA noch harmlos sein, steigert sich aber leider immer häufiger in Situationen in denen ein Kind verbal und körperlich aggressiv gg. andere wird.
Aber auch hier sehen die Eltern keinen Anlass für erzieherische Maßnahmen seitens der Schule....

Mio

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Re: Gewalt in der Schule - Aus Lehrersicht

Antwort von Suka73 am 18.05.2011, 16:24 Uhr

bei uns wird zum Teil gar nicht reagiert und ich denke nicht, dass das mit irgendwelchen Auflagen oder dem Geschlecht zu tun hat. In dem Moment, wo ein Kind auf dem Boden liegt, sollte es egal sein, ob man Mutter ist, Lehrerin, ein Passant oder sonstwas, da MUSS reagiert werden.

Ich hatte es ja neulich erst geschrieben, aus unserem Haus wurde in der Schule ein Junge (1. Klasse, ganz ein ruhiger) - auf dem Boden liegend - dem Muster nach mit einem Fußballschuh ins Gesicht getreten. Er sah SCHLIMM aus. Die Eltern wurden nicht informiert, der Vater durfte das dann alles beim Abholen ausm Hort feststellen und mußte erstmal ins Krankenhaus. Hier wurde GAR NICHT reagiert, weder wurde eingegriffen noch hat sich jemand danach verpflichtet gefühlt, das Kind zu rügen oder die Eltern zu benachrichtigen.

DA frage ich mich - warum nicht?!

Ich selbst erlebe es jede Hofpause, da ich meinen Sohn von der Schule abhole. Der Hof ist durch eine imaginäre Grenze in zwei Teile geteilt, der eine ist wohl für die "Großen" und der andere Teil für die "Kleinen" Daran wird sich gehalten. ABER es gibt auf dem Hof mehrere Ecken, die nicht einsehbar sind, jedenfalls nicht vom Schulgebäude aus. Da wird geschlagen, getreten, mit Sand und Steinen geworfen, da fliegen die Fetzen. MIR stand schon oft der Sinn danach, den Kindern zu Hilfe zu eilen - UNS als Eltern wurde aber in einem Brief mitgeteilt, wir hätten uns aus sowas bitteschön rauszuhalten. Die Pausenaufsicht steht in der Schultür, wenn es nieselt ja sowieso... im hinteren Bereich des Hofes ist NIEMAND. Neulich suchte ein heulendes Mädel nach einem Ansprechpartner, sprich einer Lehrerin - da war aber niemand... TOLL. Die Bereitschaft ist doch gar nicht da, sich damit auseinander zu setzen.

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Nein, das stimmt nicht

Antwort von Miolilo am 18.05.2011, 16:49 Uhr

"Die Bereitschaft ist doch gar nicht da, sich damit auseinander zu setzen."

Aus deiner gemachte Beobachtung in der Pause - die für sich auch nur eine Momentaufnahme ist - kannst du trotzdem nicht die Aussage: es ist keine Bereitschaft da, sich damit auseinanderzusetzen - tätigen.
Denn das stimmt einfach nicht.
Ich kenne keinen Kollegen der wissentlich Kinder Steine werfen lässt, treten und schlagen lässt und keine Konsequenzen zieht.

Dass eure Hofaufsicht bei Regen im Schuleingang steht - klar das ist nicht in Ordnung.
Aber man muss auch wissen, dass eine Person allein gar nicht an allen Stellen sein und in alle Winkel schauen kann. (und eh der Einwand kommt: dann müssen halt mehr Lehrer auf den Schulhof - das hilft auch nicht unbedingt)
Da muss man sich zum Teil auf darauf verlassen können, dass die Kinder (von zu Hause) erzogen sind und sich an die bestehenden Schulregeln halten.
Aber dass das häufiger nicht so ist, hatten wir ja schon geklärt...



Mio

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Re: Hofaufsicht

Antwort von MamaMalZwei am 18.05.2011, 17:13 Uhr

Hallo, ich denke, dass es bestimmte Schulen gibt, die einfach dadurch benachteiligt sind, dass sie in sozialen Brennpunkten liegen und solche, bei denen man per se denkt es ist alles in Ordnung: "Bei uns gibt es so etwas nicht!" Lemmi war an einer solchen Schule, fast Dorfschule, katholisch dominiert und von einem Rektor geleitet, der auf Deubel komm raus die Kinder zur Selbständigkeit erziehen wollte. Mit Schülern, die Aufsicht machen sollten...
Dass man für einen derart verwinkelten Hof zwei (erwachsene) Aufsichten braucht, hat sich bei denen bis heute nicht herumgesprochen. Enstsprechend oft steht bzw. stand der Krankenwagen vor dem Hoftor. Meine Kinder wissen das deswegen, weil sie immer noch auf dem Schul-Rückweg von der weiterführenden Schule an dieser GS vorbeikommen...
Und auch ich sehe, wenn ich auf dem Weg ins Dorf bin immer wieder diesen Schulhof. Oft sieht man gar keine Pausenaufsicht. Was meine Tochter damals erzählte, das war wirklich haarsträubend: Schlägereien, Kinder im Spielturm eingesperrt, Hetzjagden. Ein Junge ist (allerdings nicht an dieser GS) mit Springseilen an ein Klettergerüst gefesselt worden. Es ist also nicht nur an unserer GS so rau.
Zur Rede gestellt meinte unser Rektor damals: "Da kann ich auch nichts dran machen!" Er hätte sich den - namentlich bekannten - Übeltäter zumindest vorknöpfen können. Deswegen, ich kann das, was andere über Gewalt an Schulen erzählen, wirklich nachempfinden.. LG

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also Tschuldigung

Antwort von Suka73 am 18.05.2011, 17:58 Uhr

es ist nicht NUR eine Momentaufnahme, denn ich hole inzwischen mein Kind seit zwei Monaten JEDEN TAG von der Hofpause ab und es ist jedesmal das gleiche Bild. Und es ist nicht nur EIN Lehrer, nein, es sind immer zwischen 5 und 7 Personen, die Pausenaufsicht haben. Und da läuft maximal eine Lehrkraft mal kurz nen Bogen, um Papier aufzuheben.

Ich würde das nicht schreiben, wenn ichs nicht täglich so beobachten würde. Es gab wohl auch schon Elternbriefe, da ich nicht die Einzige bin, der das aufgefallen ist. Vor zwei Elternbeiratsversammlungen gab es dann mal einen netten Vierzeiler. Dass die Aufsichten sich bemühen werden, den gesamten Hof zu beobachten und eben, dass den Eltern untersagt wird, Mitschüler für das Gängeln und Schlagen zu bestrafen oder das Gespräch mit ihnen zu suchen, dazu wären die Lehrkräfte da, man möge sie ansprechen, aber nie das Kind direkt (ok, damit habe ich kein großartiges Problem, allerdings lass ich mir das Wort nicht verbieten, wenn - wie heute - so ein Erstklässler hinter meinem Sohn, der wirklich TOTAL unbeteiligt über den Hof lief, mit einer abgebrochenen Zaunlatte (ich habe keine Ahnung, wo das Teil herkam!!!!) in Kampfstellung hinter ihm herläuft und "Arschlochpimmel" ruft oder "fick dich doch..."

Und das Kind lief nicht erst seit ner Minute mit dieser Holzlatte rum, das ging schon 10 min so, das muss auch einer der Lehrer gesehen haben - das Teil war locker 1,50 m lang, gemacht hat keiner was.

Allerdings, nur das wußte ich bei Schuleintritt nicht (wir sind umgezogen und seit März auf der Schule), hat die Schule neben ihrem guten Ruf als SCHULE ansich auch eben den schlechten Ruf der Schüler.

Mein Sohn ist sicherlich kein Kind von Traurigkeit und wir hatten in der letzten Schule massive Probleme (jetzt nicht mehr), aber auch er kam schon mit Bisswunden nach Hause, die von ein paar Zähnchen mit Zahnspange kamen - und das nur, weil er im Sport nen Ball weggeschossen hat (bestätigte die Lehrerin und die "Freundin" meines Sohnes). Oder er kam mit einem zerschnittenen Pullover (gleicher Junge, der heute mit ner Holzlatte hinter ihm her rannte) oder zerschnittenen Radiergummis (sein Banknachbar) oder oder oder.

Heute kam er mit einem aufgerissenen Nagelbett - die Quittung für "ey, man drängelt nicht vor" zu einem Mädchen sagend...

Gespräche mit dem Beirat gab es schon - "wir sind da schon seit ner Weile dran, aber was sollen sie machen... wir reden mit den Eltern, ohne großen Erfolg."

Der Junge, der übrigens das zugeschwollene Auge fabriziert hat, hat bis heute (bis auf dudu und Gespräche mit den Eltern) keinerlei Sanktionen bekommen. Er ist schulbekannt und über die Grenzen des Schulhofes hinaus. 3. Klasse - also der weiß schon, was er tut...

Das sollte sicherlich kein Angriff gegen die Lehrkräfte sein, sicherlich gibts auch SChulen, wo man das im Griff hat. Für mich als MUTTER stellt sich die Situation jedoch wirklich jede Hofpause gleich da - in der Ecke liegt ein dreckiges Kind und heult, der Rest steht drumherum und feuert noch an, vom Lehrer keine Spur.

LG Sue

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