10 - 13 ...
 

10 - 13 ...

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Cyberspaycy am 22.03.2024, 18:48 Uhr

Sohn Internetsucht

Mein Sohn ist 11 und ziemlich zocksüchtig. Wenn er die Gelegenheit hat, zockt er den ganzen Tag.
Nun sucht er in letzter Zeit häufiger nach Pornos. Ich hab zwar jugendschutzbeschränkungen eingestellt, aber es gibt ja andere Wege.
Er hatte schon mal Ärger deswegen (er schickte ein Bild in den Klassenchat). Das wurde in der Klasse besprochen.
Auch eine Polizistin hat mit ihm über mögliche Konsequenzen geredet.

Letztens habe ich festgestellt, dass er wieder was auf dem Handy hatte und einem Kumpel geschickt hatte.

Ich hab fast alles auf seinem Handy gesperrt, aber irgendwie hatte er eine Lücke gefunden und trotzdem Bilder an seinen Kumpel über SMS geschickt.... was ja zeigt, dass er gar nichts gelernt oder verstanden hat.
Nun hat er seit 5 Tagen komplettes Medienverbot.
Wie würdet ihr weiter vorgehen? Wie lange und wieviel Verbot? Was für Konsequenzen würdet ihr ziehen?
Er ist ziemlich angefressen, weil er nächste Woche Ferien hat ...

 
5 Antworten:

Re: Sohn Internetsucht

Antwort von rabe71 am 23.03.2024, 8:46 Uhr

Hallo,
das ist ja schon ein sehr intensives Thema bei euch. Wenn ein 11jähriger bereits eine Ansprache der Polizei bekommt- und darauf nichts gibt und quasi so weitermacht.
Ich würde empfehlen, dich an eine spezielle Beratungsstelle zu wenden. Und zu überlegen, den Handygebrauch längere !!! Zeit nicht mehr zu erlauben. Denn offensichtlich ist er noch nicht reif für einen verantwortungsvollen Umgang damit. Und hält sich nicht an die Regeln.
Letztendlich ist es ja dein Handy, dass du ihm zur Verfügung stellst. Würde ich jetzt nicht mehr tun!

Natürlich würde ich auch das große Interesse an dem Thema Porno thematisieren. Er ist 11! Natürlich kann er es spannend finden, aber immer wieder verschicken? Will er cool sein, hat er eine schwere Position in der Klasse..,

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Sohn Internetsucht

Antwort von schonklar am 23.03.2024, 12:31 Uhr

Hi,

unsere Kinder, im ähnlichen Alter, sind dahingehend hörig. Es tut mir leid.

Das größere Problem ist offenbar, dass er nicht mehr auf die Eltern hört. Und, dass er euch -- dahingehend -- nicht mehr ernst nimmt, oder?

Ich vermute, dass techn. Verbote wenig bringen, da es dann zum techn. Puzzle für ihn wird. Eine Herausforderung, der er sich im Interesse gern widmet. Es nervt doch. Ihn nervt es gewiss auch. Außerdem zeugt es von Respektlosigkeit, wenn er es wiederholt umgeht.

Zu Pornos kann ich nur sagen, dass ich selbst als Kind recht früh mit Pornos Kontakt hatte, durch Zufall. In der Schule reichten die Jungs Pornoheftchen herum, außerdem Kondome. Ich hatte meinen ersten Sex zwar erst mit 18, aber natürlich tat ich so, als würde ich mich auskennen und machte da mit. Moderne Kinder lernen Sex über moderne Medien -- Jungs mehr als Mädchen, scheint mir, da ich beides, ein Mädchen und einen Jungen habe.

Ich kenne einen kaputten Jungen, 12, der in der Schule laufend Penis, Vagina, Pornos, etc., ruft, weil es seine Art ist Aufmerksamkeit und Respekt zu bekommen scheint. Er war früher der Clown der Klasse. Heute wird er mehr respektiert. Er hat dann zwar Ärger in der Schule, auch mit Sozialarbeitern, aber er kommt sich stärker als andere vor.

Ich würde daher mal schauen

1) Wie ist die Beziehung des Sohnes zum Vater? Wenn der Junge Brawl Stars spielt, kann der Vater vielleicht mal mitspielen? Kann der Vater ihn mal zum Fußball mitnehmen? Wenn der Vater sich dieser Rolle nicht bewusst ist, wird der Junge nach Aufmerksamkeit und Anerkennung wo anders buhlen -- etwa bei anderen Männern (etwa Fußballtrainer) oder halt Mitschüler, und das geht dann immer über übertriebene Männlichkeits-Rituale (Sex, Porno, Stärke, Gewalt). Meine Erfahrung.

2) Ich denke gerade an einen 12-jährigen, den Sohn eines Freundes. Während der 12-jährige viel zockt und ein guter Schüler ist, ist er sehr gemein und mobbend gegenüber seinem 10-jährigen Bruder, der dick und ein schlechter Schüler geworden ist. Der Vater ist sehr okay, aber arbeitet viel und hat nie Zeit für die Jungs. Die Mutter arbeitet ebf. sehr viel, hat sogar noch weniger Zeit. Derzeit Scheidung. Die Jungs reflektieren Beziehungsprobleme, oder? Schwer zu sagen. Hat dein Sohn Geschwister? Wie ist er mit diesen? Liebevoll, geduldig? Oder ein Arsch, der sie fertigmacht und Ego-Trips macht? Wenn Letzteres, dann solltet ihr dringend eure Familienatmosphäre ändern.

3) Wie geht man nun mit Teens um, die zu viel zocken, oder? Denn wer sehr viel zocken will, der findet einen Weg, spätestens über Freunde. Ich hatte damals während der Schulzeit viel gespielt. Meine Eltern hatten es reduziert. Am Ende war ich gut in Mathe und ich wurde Tech-Unternehmer. Daher rede mit ihm doch mal Tacheles. Du willst mehr als 2 h/Tag spielen? Okay, dann müssen die Noten stimmen. Wenn die Noten nicht stimmen, kommt das Phone (und der PC, die Konsole, etc., weg, falls vorhanden). Einfach. Er findet es ungerecht? Er muss Verantwortung übernehmen, denn er hatte ja bereits erste Erfahrung mit der Polizei gemacht (wo er offenbar keine Verantwortung übernehmen möchte). Konsumkinder sind halt blöd. Wenn er Spielen oder Tech cool findet, dann kann er gern über eine Karriere im Tech- oder Spielbereich nachdenken, doch dafür muss er in der Schule besser werden. Schlechte Noten und schlechtes Verhalten = Phone weg und keine digitalen Geräte mehr.

Das Wichtigste ist, dass ihr als Eltern konsequent bei solchen Regeln bleiben müsst. Erst, wenn die Regel konsequent durchgesetzt wird, hat er ja Lust etwas zu ändern. Wenn er weiß, dass die Eltern (oder Verwandten) diese Regeln aufweichen, nach ein paar Wochen, lernt er ja, dass er bloß etwas warten muss.

Du ahnst es. Ich finde Konsequenz und das Vertrauen des Kindes in die Eltern wichtiger als techn. Verbote, wo man sich dann schwertut bei den techn. Entwicklungen dranzubleiben.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Sohn Internetsucht

Antwort von Cyberspaycy am 23.03.2024, 14:38 Uhr

Hallo! Danke für die ausführliche Antwort.

Er hat leider keine Geschwister. Sein Vater lebt weit weg und sieht ihn selten, höchstens einmal im Jahr. Mein Partner verbringt nicht wirklich Zeit mit ihm. Er ist viel am Meckern, weil vieles nicht klappt. Mein Sohn lässt viel rumliegen, ist unordentlich, vergesslich... auch bei Schulsachen, dass ihm abends immer erst einfällt, dass er noch Hausaufgaben hat.

Er ist relativ gut in der Schule, aber auch sehr faul. Jetzt ist er 5.Klasse Gymnasium... wo der Leistungsdruck viel höher wird und entsprechend die Noten auch etwas schlechter. Er hat Freunde, bisher waren es immer die Lieben und Schlauen. Nach dem Schulwechsel sind nicht mehr alle zusammen und jetzt spielt einer eine größere Rolle, der auch nur Unsinn im Kopf hat.
Mein Sohn ist eher ruhig und schüchtern.


Ich weiß nicht wie konsequent ich jetzt sein soll... Monatelang noch Handyverbot? Oder einfach limitiert... Er hatte jetzt 1 Woche Verbot.
Er hat um noch eine Chance gebeten und gesagt, wenn er es noch mal macht, kann ich ihm Zockverbot geben bis er 16 ist.

Ist es nicht immer so, dass wenn man Verbot bekommt, man einfach nur abwarten muss bis die Zeit "abgesessen" ist...
Ich versteh nicht ganz, was ich daraus ziehen soll... Konsequenz ist wichtiger als Verbote?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Sohn Internetsucht

Antwort von Lillimax am 24.03.2024, 17:14 Uhr

Ich würde die Internet-Zeit limitieren. In diesem Alter sollten die Kids nicht mehr als 1,5 Stunden online sein dürfen. Das würde ich über das WLAN-Menü oder über die Kindersicherung einstellen.

Internet-Sucht ist wirklich schädlich. Der Sohn einer Freundin von mir ist auch gaming-süchtig und hatte früh Zugang zu Pornos usw. Das Ergebnis: Er wurde als Jugendlicher verhaltensauffällig, hat längst keine Freunde mehr, keine Hobbys und auch sonst keine Interessen außerhalb der künstlichen Scheinwelt des Internets. Kürzlich wurde jetzt noch eine schwere Rückgrat-Verkrümmung festgestellt, die sonst nur alte Leute bekommen. Weil er seit der Kindheit täglich stundenlang am Rechner hängt. Und weil das im Wachstum passiert ist, bleibt die Wirbelsäule jetzt auch so.

Er ist ein ganz armer Kerl. Blass, tendenziell depressiv und traurig (typische Folge der Spielsucht), er hat keine echten Erfolgserlebnisse, weil alles auf Kosten der Online-Sucht den Bach runtergeht, auch die Schule, und er findet nicht recht ins Leben. Er hat keinen Ausbildungsplatz, weil er keine Eigeninitiative hat und keine Lebenszuversicht. Weil er ja nie erfahren hat, dass er auch in der realen Welt irgendetwas schafft. Wenn‘s schwierig wird oder er unangenehme Gefühle hat, flüchtet er sofort in die Scheinwelt des Computers. Er tut mir immer so leid, wenn ich ihn sehe.

Du kannst für deinen Sohn aber jetzt noch die Weichen stellen, und dabei darfst du ruhig streng (aber freundlich) sein. Gerade weil du alleinerziehend bist, besteht die große Gefahr, dass dein Sohn zu viel suchtet, weil du erstens vermutlich oft arbeiten bist. Und weil du zweitens vielleicht auch ganz froh bist, wenn er so still in seinem Zimmer hockt, weil du dann auch mal Zeit für dich hast. Das ist verständlich. Aber es ist so irre schädlich. Wenn man dem Kind stundenlanges Zocken erlaubt, nimmt man ihm wirklich seine Kindheit weg.

Deshalb: Sei straight. Schau nicht weg und gib nicht nach. Kurze Strafmaßnahmen wie Handyverbot bringen nichts. Nur wenn du das Zocken stark limitierst, hat dein Sohn die Chance, sie auch mal zu langweilen. Das ist sehr wichtig, denn nur Langeweile führt zu eigenen Ideen und macht Lust auf Hobbys oder eigene Aktivitäten.

Fördere sportliche Aktivitäten (Verein) oder auch das Interesse an der Musik (Instrument lernen, für alleinerziehende Mütter gibt‘s bei den städtischen Schulen Ermäßigung). Damit er für so was überhaupt offen ist, darf die Spielkonsole nicht mehr seine Freizeit ausfüllen. Wenn du am liebsten wieder mal nachgeben willst, frage dich: Woran soll dein Sohn sich später erinnern, wenn er von seiner Kindheit erzählt? Von schönen Erlebnissen oder davon, dass er eigentlich die Kindheit vor dem Rechner komplett verpasst hat…

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Sohn Internetsucht

Antwort von Kathi1977 am 26.03.2024, 12:33 Uhr

Oh man, kann dich voll gut verstehen . Mein Sohn (11) so ähnlich ( zwar noch keine Pornos und Polizei). Ich hab aber auch noch nicht DIE Lösung gefunden. Versuche es auch immer wieder zu beschränken. Zum Glück ist er Sportbegeistert und beschäftigt sich dann damit. Das Thema Schule ist sowieso immer so ein Thema ( auch 5. Klasse )

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum 10 - 13 ...
Die ersten Schritte in die Pubertät
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.