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von Nashu  am 01.06.2015, 22:56 Uhr

Hifle ich verzweifel.....

Hallo ihr Lieben,

tut mir leid, aber ich muss mich mal irgendwo ausheulen :(

Meine Tochter wird bald 16 und sie macht mir das Leben echt wenig liebenswert. Ständig sitzt sie nur an ihrem Handy und chattet mit irgendwelchen wildfremden Jungs/Männern. Macht dort heimliche Verabredungen aus und macht die Jungs da so richtig "heiß", falls ihr wisst was ich meine.

Übers Wochenende hatte ich die Nase voll und habe ihr das Handy weggenommen, da man mit ihr kein normales Wort mehr reden konnte.Bei den kleinsten Fragen wurde gleich rumgepamt und wenn man sie um Mithilfe gebeten hat, dann ist sie gleich explodiert.

Dieses olle Handy bimmelt doch ernsthaft im Minutentakt!

Jetzt hat sie das Handy nicht mehr, ich dachte dann kehrt ein wenig Ruhe ein, nix da, heute habe ich sie beim Rauchen erwischt...

Ich weiß nicht mehr was ich mit ihr machen soll, wie ich mit ihr reden soll oder überhaupt an sie herantreten soll.
Ich habe mir schon den Mund fusselig geredet und erklärt, aufgeklärt und und und...mit schimpfen und schreien klappts erst recht nicht.

Ich weiß nicht mehr was ich machen soll, mich stört schon gar nicht mal groß, dass sie meint sie müsste jetzt rauchen, das soll sie selbst entscheiden, aber ich habe Angst, dass sie im Internet an den Falschen gerät und sich da in arge Schwierigkeiten chattet.

Hat jemand von euch Erfahrungen mit pubertierenden Mädels und kann mir bitte einpaar gute Tipps geben??

Gruß
Nashu

 
3 Antworten:

Re: Musst nicht verzweifeln! ;-)

Antwort von Hexhex am 02.06.2015, 10:51 Uhr

Huhu,

meine Tochter ist auch 16, und auch sie ist handysüchtig (seufz...). Ich glaube, das ist ganz normal. Sie ist von Sonnenaufgang bis ihr abends die Augen zufallen online und in ständigem Kontakt mit ihren Freundinnen und Kumpels.

Ich find's jetzt wichtig, dass Du und der Vater Deiner Tochter beide an einem Strang zieht: Beraumt doch mal eine kurze Familienkonferenz an, bei der alle an einem Tisch sitzen. Klar wird Deine Tochter erstmal motzen und keine Lust darauf haben, aber das ist erstmal wurscht. Bei dieser Familienkonferenz sollte Dein Partner ruhig mal das Wort führen, halte Dich da erstmal einige Minuten lang zurück. Ihr könnt Eurer Tochter dabei sagen, dass Ihr Euch Sorgen um sie macht. Und natürlich auch begründen, warum. Sie wird das genervt abtun - aber sie wird trotzdem zuhören, auch wenn sie's nicht zeigt. Teens mögen es, wenn die Eltern sie ernst nehmen und sich Gedanken machen.

Ganz wichtig ist dabei, dass Ihr Eurer Tochter keine Vorwürfe macht, sie nicht angreift, nicht mit ihr meckert. Denn sonst macht sie dicht, das macht meine Tochter bei so etwas auch sofort. Sprecht also nur über Eure eigenen Gefühle und Eure Sorge. Sagt ihr auch, dass Ihr gut versteht, dass das Chatten für sie sehr reizvoll sein muss. Dass sie aber unbekannte Jungs/Männer und deren Verhalten nicht einschätzen kann. Und sich deshalb auf keinen Fall allein mit einem solchen Mann verabreden wird.

Ich würde ihr jetzt auch nochmal erklären, dass erwachsene Männer eine andere Sexualität als junge Mädchen haben. Dass sie andere Vorstellungen haben, Anderes und mehr wollen als sie glaubt, dass sie es eben nicht spielerisch meinen, und dass sie sich oft nicht für sie persönlich interessieren, sondern ihre eigenen Interessen im Blick haben. Diesen Part sollte unbedingt ihr Vater übernehmen, auch wenn es ihm schwer fällt (meiner ziert sich bei so was auch gern). Aber ihm wird sie eher glauben als Dir, weil er ein Mann IST.

Am Ende der Familien-Runde müsst Ihr nochmal kurz zusammen fassen, was besprochen wurde, z. B.: Keine Verabredungen mit Fremden. Wenn sie sich mit bekannten Jungs trifft, muss sie vorher Bescheid sagen, wo und mit wem. Ob Ihr ein Handy-Limit aussprecht, müsst Ihr halt überlegen, aber ich glaube, so etwas bringt nicht viel. Wir haben es daher nicht getan. Meine Tochter darf daddeln, bis der Arzt kommt - solange ihre Noten und ihre Hobbys (Sport, Musik) nicht darunter leiden.

Egal, was Ihr konkret mit ihr verabredet: Sagt Ihr, dass Ihr Vertrauen habt, dass sie sich an die Abmachung hält. Das ist ganz wichtig. Wenn sie spürt, Ihr vertraut Ihr, fühlt sie sich eher verpflichtet, sich auch entsprechend zu verhalten. Nur, falls Ihr herausfindet, dass sie wirklich das Vertrauen enttäuscht und sich NICHT an die Abmachung hält, solltet Ihr eine Konsequenz ankündigen, die dann auch stattfinden muss. Aber nicht unvorbereitet aus dem Zorn heraus (Handy wegnehmen), sondern mit Vorankündigung, gell.

LG

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Re: Musst nicht verzweifeln! ;-)

Antwort von Nashu am 02.06.2015, 22:35 Uhr

Hallo HexHex...

Danke dir für deine Antwort!
Deine Tipps sind echt super, nur leider haben wir das alles schon durch :(
Familienkonferenzen, Regelwerke, die unterzeichnet werden sollten, Belohnungstabellen, Handyzeiten....

Wir haben und schon wirklich den Mund fusselig geredet, auch mein Mann auch wenns ihm wirklich nicht leicht fällt. Wir haben ihr versucht zu erklären, dass wir uns sorgen machen, dass sie vielleicht im schlimmsten Fall an so einen Psycho geraten könnte, dass sie ja eigentlich gar nicht weiß mit wem sie es da zu tun hat.

Auch habe ich ihr gezeigt wie einfach man solche "falschen" Profile selbst erstellen kann.

Das geht dann einpaat Tage gut und dann scheint sie es wirklich wieder verdrängt zu haben.
Mittlerweile habe ich ihr das Handy bestimmt zum zehnten Mal weggenommen.

Beim letzen Mal habe ich ihr angedroht, dass sie es nicht wieder zurückbekommt sollte sie noch mal so einen Mist damit machen und es soweit treiben, dass sie sämtlichen realen Kontakte und Verpflichtungen vernachlässigt.

So nun sitz ich hier mit dem ollen Handy und einem Kind, dass nicht mehr mit uns reden will....

Wann hört das bloß wieder auf???

Gute Nacht

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Re: Wenn Erziehen nicht mehr geht...

Antwort von Mijou am 04.06.2015, 11:28 Uhr

Naja, das Handy-Wegnehmen bringt natürlich nichts, diese Erfahrung machen wohl alle Eltern, das könnt Ihr getrost sein lassen. Da dem Problem mit Reden und Konsequenzen nicht beizukommen ist, würde ich einen neuen Weg probieren. Jesper Juul (bekannter Autor und Familientherapeut) hat ein schönes Buch über die Pubertät geschrieben: "Pubertät - Wenn Erziehen nicht mehr geht." Er beschreibt, warum Autorität und Erziehung ab einem bestimmten Alter nicht mehr funktionieren können, und wie man stattdessen einen neuen Umgang mit dem Teen findet - auf Augenhöhe. Das ist gar nicht leicht - deshalb fand ich das Buch wirklich hilfreich. Juul beschreibt typische Konfliktsituationen mit Teens und gibt Beispiele, wie man da auf neue, andere Weise herangehen kann.

LG

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