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Geschrieben von Laufente123 am 06.05.2012, 11:11 Uhr

Grundsatzfrage - bervorzugt an Personaler - schlechtes GymZeugnis/ gutes Realz.

Mal eine Frage - bervorzugt an Personaler, die beruflich hiermit zu tun haben. Aber allgemein gerne auch an andere.

Was ist wohl besser?

Ich bin noch immer überzeugt das ein schlechtes Abitur mehr bringt als ein gutes Real 10. Klasse Zeugnis. Viele Ausbildungsplätze bekommt man doch inzwischen nur noch mit Abitur und man kann dann noch immer studieren (FH oder Uni) und hat somit insgesamt mehr Mölichkeiten.
Was meint ihr und warum?

Und wie sieht es aus damit:
Ein schlechtes Gym Zeugnis 10. Klasse oder ein gutes Real Zeugnis 10. Klasse? Womit kann man mehr anfangen?

Danke
Laufente

 
14 Antworten:

Re: Grundsatzfrage - bervorzugt an Personaler - schlechtes GymZeugnis/ gutes Realz.

Antwort von Erzangie am 06.05.2012, 11:19 Uhr

Wenn man nicht gut und gern lernt und nur mit ach und krach durchs Abi schlittert (wenn überhaupt) dann isses völlig schnuppe, ob man theoretisch studieren KÖNNTE und eine größere Auswahl an Ausbildungsplätzen hätte, weil man schlicht nicht die VORAUSSETZUNGEN dafür mitbringt.

Zum anderen sind abgesehen von den Noten die zusätzlichen Angaben auf einem Zeugnis viel aussagekräftiger, z.B. Fehlzeiten oder außerunterrichtliches Engagement. Ich persönlich bevorzuge daher eher ein gutes Realschulzeugnis als ein schlechtes Gymi-Zeugnis und, last but not least, gerade heutzutage gibt es so viele duale Ausbildungsmöglichkeiten, dass die Jungendlichen nicht unbedingt die gymnasiale Oberstufe brauchen, um voran zu kommen (so sie denn wollen!)

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Re: Grundsatzfrage - bervorzugt an Personaler - schlechtes GymZeugnis/ gutes Realz.

Antwort von Linguine am 06.05.2012, 11:39 Uhr

Kommt wohl auf den späteren Berufswunsch / Ausbildungsrichtung an.

Als ich (Bank) noch die Azubis eingestellt habe, war uns ALLEN ein gutes Realschul-Zeugnis wesentlich lieber als ein schlechtes Gymn.Zeugnis.

Grund war u.a., daß die Realschüler eh meist praxisbezogener und "besser auf das Berufsleben vorbereitet" zu uns kamen. Dazu noch ein gutes Zeugnis und die Voraussetzungen (und Ergebnisse im JOb) waren meist besser als bei den Gymnasiasten.

LG Linguine

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Re: Grundsatzfrage - bervorzugt an Personaler - schlechtes GymZeugnis/ gutes Realz.

Antwort von Tathogo am 06.05.2012, 11:44 Uhr

Natürlich ist ein guter Realschulabschluss der auf eigenen Ehrgeiz und Fleiss beruht "besser" als ein Abi was man gerade so und mit viel Büffelei hinbekommen hat...

Ein Schüler der einen Realschulabschluss aus eigenem Antrieb gut hinbekommt und der weiter an sich arbeiten will kann ja trotzdem weitermachen.

Schüler die sich durchs Gym quälen um dann wie gesagt gerade so ein Abi hinzubekommen-da kann man davon ausgehen dass dann eben auch nicht mehr viel nachkommt....

Natürlich gibts auch wie überall andere Fälle ist klar ;-)

Und LEIDER ist es so,dass zumindest in manchen Branchen offenbar allein zählt ob Abi oder nicht(wenn ich Personalentscheidungen treffe tue ich das in der Regel nicht nach Zeugnissen oder Abschlüssen,zum Glück muss ich das auch nicht unbedingt)...weshalb ich jedem anrate wie auch immer den höchsten Schulabschluss zu erreichen-da muss aber wie gesagt die eigene Einsicht da sein-es bringt mM nach null Kinder mit 9 oder 10 Jahren nach der 4.Klasse schon zu sortieren:Du darfst und du darfst nicht aufs Gym....

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Re: Grundsatzfrage - bervorzugt an Personaler - schlechtes GymZeugnis/ gutes Realz.

Antwort von Daffy am 06.05.2012, 12:51 Uhr

Ich würde sagen, es ist genau umgekehrt, zumindest hier in Bayern. Die Realschule bereitetet auf die Lehre vor, auch differenziert nach technisch/wirtschaftlich, das Gym auf das Studium (jaa ich weiß, es könnte besser sein, kann es aber immer und überall ) und wenn man die frühe Entscheidung aufgeben würde, dann eben auch das.

Abiturienten sind nicht immer so beliebt, gerne als Besserwisser verschrien, die immer alles erst hinterfragen und ausdiskutieren müssen (was sie gelernt haben auf dem Gymnasium und was von einem Forscher/Wissenschaftler auch erwartet wird) - Realschüler habe viel Praxis, Übung in ihren Fertigkeiten (kriegen bei uns auch viel mehr Hausaufgaben auf - bei den Gymnasien schenken sich die Lehrer die Aufgaben denn "Ein Gymnasiast muss selbstständig nacharbeiten, sonst ist er hier falsch"), können CAD oder Rechnungswesen...

Der Vorteil der Abiturienten ist (für den Arbeitgeber) ist das Alter: kein Jugendschutz, der Lehrling kann länger arbeiten und zu zusätzlichen Uhrzeiten, hat Führerschein ("Bringen Sie das mal dem Kunden in Wuppertal vorbei") usw... Dafür verabschiedet er sich nach der Lehre womöglich zum Studium.

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Re: Grundsatzfrage - bervorzugt an Personaler - schlechtes GymZeugnis/ gutes Realz.

Antwort von Nikas am 06.05.2012, 13:43 Uhr

"Abiturienten sind nicht immer so beliebt, gerne als Besserwisser verschrien"

- seit wann denn das? Vielleicht bei Personalern, die selbst Realschlussabschluss und ein Komplex/Neidproblem haben. Ob Realschüler vor Pragmatismus und Praxis platzen, möcht ich auch nicht durchweg unterschreiben.

Die Oberstufler, die ich alle kenne und sehe, sind heutzutage so tough, tun Dinge an der Schule und nebenher, auch sehr praxis- und wirtschaftsnah, von denen wir früher, natürlich, nur träumen konnten.

Jetzt Abi und RS-Abschluss gegeneinander auszuspielen versuchen, bringt doch null. Könnt man auch Bäcker und Elektroingenieure aufeinanderjagen.


Wie bei allem im Leben sollte man von sich, hier vom Betroffenen, aus denken. Ich wähle doch nicht meinen Abschluss nach dem vermeintlichen Denken von Personalern aus. Hat doch eh jeder ein anderes, jede Firma ist anders. Also die gesamte Herangehensweise ist völlig sinnlos.

Wenn mich jemand fragt, was er studieren/arbeiten soll, was am meisten "bringt" - sag ich: "Tu das, was DU gerne willst." Der Job später ist sooo stressig, da sollte man ihn gerne machen. Sonst gehts eh schief, oder man ist permanent unglücklich.

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nach der 10. klasse Gym hat man doch noch kein abitur...

Antwort von wesermami am 06.05.2012, 14:17 Uhr

und sie fragt doch nach dem vergleich 10. klasse Gym zu 10. Klasse realschule

und da wäre mir auf jeden fall ein gutes zeugniss in der realschule lieber als ein schlechtes auf dem gym

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Re: nach der 10. klasse Gym hat man doch noch kein abitur...

Antwort von bea+Michelle am 06.05.2012, 15:10 Uhr

Ich habe nur den vergleich abi Gs (sehr gut) und abi gym(mittel) Bewerbung bei gleicher firma, genommen wurde die mit dem gym abi

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Hast Recht... und @Nikas

Antwort von Daffy am 06.05.2012, 15:40 Uhr

... das hatte ich überlesen! Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass man mit einem mittelmäßigen Gym-Zeugnis nach der 10. gegenüber einem RS punktet!

Was hat ein Gymnasiast dieses Alters einem Realschüler voraus, was einen Ausbilder(!) und den Betrieb interessiert? Das hat auch nichts mit gegeneinenader ausspielen zu tun - es sind unterschiedliche Bildungs- (und wohl schon vom Elternhaus her Erziehungs-)schwerpunkte. Schaf gibt Wolle, Huhn legt Eier, nicht umgekehrt.

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Re: Grundsatzfrage - bervorzugt an Personaler - schlechtes GymZeugnis/ gutes Realz.

Antwort von Badefrosch am 06.05.2012, 18:10 Uhr

Also, als ich vor 20 Jahren meine ersten Bewerbungen geschrieben habe, habe ich festgestellt, dass für manche Bereiche Abiturienten bevorzugt werden und für manche Bereiche eher Realschüler.

Ich hatte einen guten 2er Realschubabschluss. Ab z.B. für die Ausbildung zur Bankkauffrau nur Absage kassiert. Dafür habe sich aber Firmen, die zur Industriekauffrau und Versicherungskauffrau ausgebildet haben, sich um mich gerissen, so dass ich irgendwann entscheiden musste was ich langfristig machen und erreichen will.


Vergleich der beiden 10. Klassen:

Gymnasiasten haben meiner Meinung nach mehr Allgemeinwissen, sind eher fähig sich etwas selbständig zu erarbeiten.

Realschüler sind praxisorientierter, das Allgemeinwissen ist nicht ganz so tiefgehend wie bei einem Gymnasiasten.


Wobei ich als Personaler natürlich den künftigen AZUBI genau anschauen würde. Wenn es nach mir ginge, würde die Ausbildung nicht im September losgehen, sondern erst mal 3 Monate Praktikum, wenn sie sich da gut schlagen, bekommen sie ab Januar den Ausbildungsplatz.

Ein 1er Schüler kann ein sehr gutes theoretisches Wissen haben, aber absolut unfähig sein, etwas in der Praxis umzusetzen. Genauso gut kann ein 3er Schuler in der Theorie super mies sein, aber in der Praxis ein Genie sein, weil ihm das z.B. mehr liegt.


Egal ob Gym oder Real, wenn man ein wenig Zeit investiert ins Lernen, d.h. nicht stundenlanges Pauken, sondern dem Unterrichtsstoff in der Schule folgen, mitarbeiten, kurzes Nacharbeiten (nachlesen) zu Hause und die Hausaufgaben machen, kann jeder Schüler einen Notendurchschnitt von 3 erreichen. Note 4 als Ausrutscher ist ok, aber schlechter darf einfach nicht sein, sonst ist das Kind für mich auf der falschen Schule. Wobei ich in der 5. Klasse durchaus noch akzeptiere, dass es bis zur Gewöhnung noch ein paar schlechte Noten geben kann.

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Danke an alle - vielleicht geht die Diskussion noch etwas weiter - wäre sehr interessant

Antwort von Laufente123 am 06.05.2012, 20:05 Uhr

Viele interessante Beiträge, besten Dank.
Laufente

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Re: Grundsatzfrage - bervorzugt an Personaler - schlechtes GymZeugnis/ gutes Realz.

Antwort von AndreaL am 07.05.2012, 8:24 Uhr

Guten Tag ins Forum,

die Sache ist ja offensichtlich: Mit einem Abi kann man mehr anfangen. Man kann wählen, ob man ein - womöglich NC-freies - Fach studiert oder ob man eine Ausbildung macht. Man kann sich auf jede mögliche Ausbildung bewerben, man ist keinen Zwängen der künstlichen Verknappung unterlegt.

Das soll nicht heißen, dass ein Realschüler/ein Schüler mit RS-Abschluss nicht auch seinen/einen besseren Weg (als ein Abiturient) gehen wird. Dafür wird es genügend Beispiele geben.

Auch mit einem schlechten Abi hat ein Abiturient ein anderes Arbeiten gelernt als ein Realschüler. Er hat sich mit weitergehenden Inhalten beschäftigen müssen und dabei passable Leistungen abgegeben (heißt es nicht gerade hier immer, eine '3' ist befriedigend... also völlig O.K....?). Ein Abiturient hat zwei Fremdsprachen lernen müssen. Ein Realschüler nicht unbedingt. Diese Fremdsprachen hat der Abiturient deutlich vertieft im Vergleich zum Realschüler gelernt. Egal, wie gut der RS-Absolvent in Englisch war/ist, die meisten Abiturienten können einfach mehr.

Warum vielleicht Realschüler besser gelitten sind in Ausbildungsberufen, mag an der angeblichen Hinterfragungswut der Abiturienten liegen, liegt aber oft genug auch am Alter. 'Faul' als Zuschreibung für Abiturienten und per se 'fleißig und willig' für Realschüler halte ich für überkommene Vorstellungen. Um irgendwie durch's G8 zu kommen, braucht's mehr als Laissez-faire und kluge Phrasendrescherei.

Ein weiteres Problem, was hier nicht angesprochen wurde, ist das folgende: Deutschland hat festegestellt, mit dem Alter seiner Uni-Absolventen absolutes Schusslicht zu sein. Ein Grund für die Verkürzung der Schulzeit, für die Veränderung der Studiengänge (Bachelor und Master). Man will die Leute früher im Job haben.

Ein Realschüler, der über den Umweg Ausbildung-Abendabi/Fachabi noch studiert, wird dann im Vergleich zu den regulären Uni-Absolventen erheblich älter sein. Ich bin da nicht drin genug in der Materie ;-), aber keiner weiß so genau, wohin das noch führt. Wir haben hier ausgerechnet, dass demnächst die Jungs und Mädelz mit 22 ihren Master oder noch früher ihren Bachelor in der Tasche habe.

ICH habe mit 22 erst angefangen zu studieren (Ausbildung, Wirtschaftsschule nach dem Abi). Das ist SO nicht mehr gewollt.

Und noch ein Argument, was ich las... Zu der Frage, was um Himmels Willen bei einem schlechten Abiturienten denn NOCH leistungsmäßig zu erwarten sei... Ganz klar. 1'en. Im Studium. Wenn man endlich DAS gefunden hat, was einen treibt... ;-). Wozu soll sich ein Abiturient quer legen für eine 1Komma-Abi, so er ein Studienfach ohne NC und Zulassungsbeschränkungen wählen möchte? Wenn's ihm nicht gerade in den Schoß fällt, doch irgendwie sinnlos...

Ganz klar: Ein Realschüler kann durchaus wesentlich erfolgreicher sein als ein Abiturient. Handwerker werden immer gebraucht. Leute, die sich als Meister selbstständig machen, Firmen in ihrer Region gründen oder weiterführen *hutab*! Die verdienen oft deutlich mehr als der durchschnittliche Uni-Absolvent und das mit einer höheren Selbstbestimmtheit.

Es hat alles Vor- und NAchteile. Aber die Frage alleine ist für mich klar - der Abiturient hat alle Möglichkeiten. Der Realschüler nicht. Große Firmen mit Reputation stellen einfach *lieber* Abiturienten für ihre Berufsausbildungen ein.

LG

Andrea mit Abi 3,2, Ausbildung 2.0 und Studium 1,6. Steigerung ist möglich *g*.

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Re: Grundsatzfrage - bervorzugt an Personaler - schlechtes GymZeugnis/ gutes Realz.

Antwort von wandi am 07.05.2012, 9:36 Uhr

Echt witzig, ich habe die selbe Notensteigerung im Zuge meines Berufs-Erlern-Lebens ergattert. Heutzutage bin ich nicht mal mehr in dem Beruf tätig, den ich einst anhand von Abi, Lehre und FH-Studium erlernt habe. Ich bin an der Seite meines Mannes selbstständig in einem völlig anderem Metier. Doch war es mir in keinster Weise unmöglich, mich in dieses Metier im Alter von 30 einzuarbeiten, völlig ohne dafür geschult worden zu sein. Jetzt sind wir ein kleiner Betrieb und wenn ich Mitarbeiter suche, brauchen die bei uns nicht mal eine Bewerbungsmappe, im Gegenteil, ich will sie persönlich kennen lernen. Nur das Gespräch und das Brennen für unser Fach zählen bei mir und überhaupt nicht die Noten. Ich hatte Hauptschüler, Abitureienten und Studierte. Jeder hatte für sich Vor- und Nachteile. Der Hauptschüler hatte weniger Angst am Telefon zu reden als der studierte, der wiederum hatte mehr Ahnung von der ganzen Computer-Technik. In den aktuellen Geschäftsbetrieb einarbeiten müssen sich alle erstmal. Nach 10 Jahren Selbstständigkeit ist unserer treuester Mitarbeiter ein Hauptschüler mit Lehre/Beriufsfachschule und die, die sich am schnellsten problemlos einarbeiteten sind Studenten, die nebenbei bei uns jobben !!!
Also, es kommt wirklich auf den Betrieb und seine Anforderungen an und nicht auf den Abschluss und der, ach so perfekten, Bewerbungsmappe. Nur... eine miese Bewerbungsmappe würde ich auch gleich weglegen. Oder auch einen schlechten Hauptschulabschluss. Aber zu viel Perfektionismus find ich auch abschreckend. Der/Die will womöglich zu viel Geld, den kann ich mir womöglich nicht leisten. So ist mein Denken.

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Re: Grundsatzfrage - bervorzugt an Personaler - schlechtes GymZeugnis/ gutes Realz.

Antwort von Holly87 am 07.05.2012, 10:40 Uhr

Hallo,

kommt doch letztendlich auch total darauf an, für welche Stelle man sich bewirbt. Wir stellen hier Einzelhandel, Gastronomie und Hotelfach ein.
Zusätzlich eine BA-Stelle für die Hotelrezeption (das ist dann Tourismusfachwirt).
Alle Stellen, außer die BA, benötigen keinen Hochschulabschluss. Real oder sogar Hauptschule reichen. Soll nicht heißen das wir "schlechte" Bewerber mit Abitur gleich aussortieren. Wir schauen halt durch, was der Jenige so mitbringt, wie er sich verkauft und außerdem machen bei uns alle zukünftigen Azubis erstmal einige Tage Praktikum. In der Praxis zeigt sich erst mal, was jemand kann und wie er so ist.
Einzige Problematik, die wir haben: Dank längerer Öffnungszeiten im Einzelhandel oder eben auch den Arbeitszeiten im Hotel und der Gastro wird's langsam wirklich schwer minderjährige Azubis zu nehmen. Die dürfen ja nicht so lange arbeiten und an Sonn- und Feiertagen auch nicht. Das wird dann leider oft zum Problem. Gerade im Service wirds halt oftmals 23 Uhr, bis alle Gäste weg sind. Und die Rez. im Hotel muss auch bis 21 Uhr besetzt sein. Oftmals haben wir mehrere Azubis, ist halt sehr unfair wenn die älteren die blöderen Arbeitszeiten aufgebrummt bekommen. Da nimmt man natürlich am liebsten nur Ü18-jährige, damit man sie alle abwechseln einteilen kann.

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Re: Grundsatzfrage - bervorzugt an Personaler - schlechtes GymZeugnis/ gutes Realz.

Antwort von Sylvia1 am 11.05.2012, 13:28 Uhr

Hallo Laufente,

selbstverständlich bringt einem ein grottenschlechtes Abitur viel mehr als ein supertoller Realschulabschluss (außer, dass man mit dem supertollen Realschulabschuss unbedingt die Schule weitermachen sollte bis zum Abitur). So würde ich jeden jungen Menschen raten. Allein schon, weil man mit 16, 17 Jahren noch nicht die erforderliche Weitsicht hat, um für alle Zeiten ausschließen zu können, dass man sich nicht doch noch sich mal verändern möchte - die Ansprüche steigen schließlich mit dem Alter.

Auch wenn man vielleicht direkt nach dem Abitur eine betriebliche Ausbildung macht, so hat man dann doch im Nachhinein noch die Möglichkeit, ohne vorher Schulabschlüsse nachmachen zu müssen, zu studieren - entweder das Fachgebiet der praktischen Ausbildung theoretisch zu vertiefen oder auch etwas ganz Anderes neu anfangen. Alles, was man irgendwann mal gelernt hat, nützt einem irgendwann im Leben!

Von unserem Konzern (chem. Industrie, international agierender Konzern) kann ich dir sagen, dass mit allen Bewerbern für Ausbildungsplätze (unterschiedliche kaufmännische, technische und chemietypische Berufe) strukturierte Eignungstests (Intelligenzstrukturtests und je nach gewünschter Berufsgruppe unterschiedliche anwendungsbezogene praktische Tests) durchgeführt werden. Das war auch zu meiner Ausbildungszeit vor 25, 30 Jahren schon so, es liegt also langjährige Erfahrung auf dem Gebiet vor. Da ich selber aktuell auch Azubis betreue (kaufmännische), bin ich da auf dem aktuellen Informationsstand und stehe in regelmäßigen Kontakt mit unserer Ausbildungsabteilung. Es ist tatsächlich so, dass Absolventen der 10. Klasse Gymnasium (zumindest unter G9 war es noch so, bei G8 ist es ja eh nicht mehr vergleichbar, da die neue 10 auf dem Gym. ja die alte Jahrgangsstufe 11 ist), die also mit FOS, ggf. FOS/Q abgeschlossen haben, über die Jahrzehnte hinweg durchschnittlich bessere Werte in solchen Eignungstests erzielt haben als Absolventen der 10. Klasse der Realschule, noch schlechter schneiden durchschnittlich die Gesamtschüler nach Kl. 10 ab. Und auch die Abiturienten vom Gymnasium schneiden bei diesen Eignungstests deutlich besser ab als die Abiturienten von der Gesamtschule - obwohl die formal den gleichen Schulabschluss haben, der sie uneingeschränkt zum Studium berechtigt.

Das sind natürlich über die Jahre/Jahrzehnte ermittelte Durchschnittswerte. Individuell kann der Test selbstverständlich anders ausfallen - Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel!

Was das für die Vergabe von den begehrten Ausbildungsplätzen (Verhältnis Bewerber : Ausbildungsplätze ca. 10 : 1) bei uns heißt, liegt auf der Hand: Das Ergebnis des Eignungstests zählt! Und ab dem Eignungstest zählt auch nicht mehr das Schulzeugnis, sondern nur noch das Ergebnis des Eignungstests. Das Schulzeugnis ist lediglich die Eintrittskarte für die Einladung zum Eignungstest (zu dem natürlich nicht jeder Bewerber eingeladen wird).

Insofern ist man auf dem Gymnasium als Schullaufbahn immer gut beraten, selbst wenn man nicht bis bitteren zum Ende dort bleibt.

Viele Grüße
Sylvia

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