Stillen

Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von AndreaLopez am 17.04.2012, 14:35 Uhr

langes Stillen

Hallo,
mich würde mal interessieren, warum ihr eure Kinder teilweise 2 Jahre lang stillt. Bitte nicht falsch verstehen, aber ich finde das eher ungewöhnlich.

 
43 Antworten:

Re: langes Stillen

Antwort von Sphynx am 17.04.2012, 14:41 Uhr

Keine Bange, die Diskussionen haben wir hier öfter...

Standard-Antwort: http://www.stillen.org/docs/ls-1_2010-was-du-stillst-noch.pdf

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Re: langes Stillen

Antwort von MaSchie28 am 17.04.2012, 15:06 Uhr

Gegenfrage: Warum nicht?

Einfache Antwort? Weil ich und meine Tochter es möchten?

Siehe link von Sphynx

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Re: langes Stillen

Antwort von MaSchie28 am 17.04.2012, 15:08 Uhr

http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/beitrag.htm?id=130171&suche=langzeitstillen&seite=1#start

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Re: langes Stillen

Antwort von AndreaLopez am 17.04.2012, 15:35 Uhr

Das Stillen gut ist, wissen wir ja nun alle.
Aber wie sieht es denn mit der Selbständigkeit von Kindern aus?
Sollte ein Kind mit 2 Jahren nicht soweit von der Mutter "abgekapselt" sein, dass es zumindest selbständig Nahrung zu sich nimmt?
Das ging mir so durch den Kopf....

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Re: langes Stillen

Antwort von MaSchie28 am 17.04.2012, 15:37 Uhr

Hä? Ich glaube, du hast da nen Denkfehler....es heißt ja nicht, das ich meine Tochter NUR stille. Also, sie isst wie ne "Große", selbstständig mit Besteck, trinkt Wasser aus einer Tasse oder einem Becher und ist auch sonst so selbstständig, wie ein Kind es eben mit 22 Monaten sein kann.

Es gibt doch aber auch genug Kinder die in dem Alter noch aus der Flasche trinken etc.....

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Re: langes Stillen

Antwort von MaSchie28 am 17.04.2012, 15:40 Uhr

VOLLgestillt wurde sie übrigens 5,5 Monate

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Re: langes Stillen

Antwort von Sphynx am 17.04.2012, 15:47 Uhr

Aber das macht es doch! Mein Kind hat mit 2 Jahren völlig selbständig nach der Brust verlangt!

Neee, im Ernst: natürlich hat es auch "ganz normal" Essen bekommen und das auch sehr gerne gegessen. Das Stillen ist in dem Alter ja nicht mehr alleinige Nahrung, sondern ein willkommener Bonus in puncto Ernährung, Gesundheit und seelisches Wohlbefinden.

Im übrigen muss ein Kind sich der Mutter erst sicher verbunden fühlen, um sie dann problemlos loslassen zu können. Und glaub mir, Stillkinder (und dann nochmal besonders solche, die seit der Geburt immer eng bei ihren Eltern sein durften, Stichwort Familienbett) sind ihren nichtgestillten und auf Distanz gehaltenen Altersgenossen in puncto Unabhängigkeit oft weit voraus. Auch dafür gibt es übrigens Studien, falls jemand meint, ich würde mir hier was aus den Fingern saugen...

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Re: langes Stillen

Antwort von AndreaLopez am 17.04.2012, 15:48 Uhr

Ja ist schon klar, dass sie eben auch essen können.....deshalb ja eben ist es doch eigentlich unnötig sie durch das Stillen in diesem Alter ein Stück unselbständig zu machen.....abhängiger halt.
Das ist nicht böse gemeint, das ist halt meine Meinung. Mit der Flasche finde ich sieht es anders aus, die kann ein Kind mit 2 Jahren völlig allein trinken.

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Re: langes Stillen

Antwort von Lauch1 am 17.04.2012, 15:59 Uhr

Verstehe jetzt nicht ganz warum ein zweijähriges Kind mit Flasche selbstständiger sein soll, als ein gestilltes Zweijähriges.
Mein Sohn ist jetzt 15 Monate alt und stillt meist zum Einschlafen Nachmittags und Abends. Er schläft dann ab ca. 19.00 bis 7.00 Morgens mit meist 1x Trinken.
Wenn ich untertags nicht da bin , isst und trinkt er eben was anderes.
Das darf man nicht so streng sehen!
LG

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Re: langes Stillen

Antwort von MaSchie28 am 17.04.2012, 15:59 Uhr

Da bist du leider auf dem Holzweg! Wieso denkst du, das sie unselbstständig GEMACHT WIRD von mir bzw abhängig?

Es gibt viele Kleinkinder die "anhänglich" sind. Das liegt doch aber nicht am Stillen. Kein Kleinkind kann selbständig existieren....
Im Gegenteil, Studien und die Praxis habe gezeigt, das gerdde lange gestillte Kinder ein großes Vertrauen haben, zur Mutter, zu sich und ihrer Umwelt.

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Hier kannst du gerne nachlesen, falls es dich inetressiert

Antwort von MaSchie28 am 17.04.2012, 16:00 Uhr

http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/beitrag.htm?id=20369&suche=selbstst%E4ndigkeit&seite=2#start

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Re: langes Stillen

Antwort von HSVMarie am 17.04.2012, 16:12 Uhr

und das sehe ich sogar jetzt schon bei meiner Tochter mit 10 Monaten. Sie kann sich so toll selbst beschäftigen, weil sie darauf vertraut, dass ich oder jemand anderes immer für sie da ist, wenn es wichtig ist! So kann sie z. B. länger als 30 Minuten mit ihrer Spielzeugkiste spielen und ich wusel in der Wohnung rum, aber wenn was ist, komme ich sofort zu ihr, oder aber sie kann jederzeit zu mir krabbeln. Geschlossene Türen gibt es bei uns nicht.

Ich finde übrigens eher befremdlich, wenn ich 3 Jährige sehe, die mit ihrer Milchflasche im Kiwa hängen...also in dem Alter können Kinder auch schon alleine aus einem richtigen Becher trinken, wenn sie durstig sind und was anderes Essen.

Warum sollte ich denn meiner Tochter irgendwann beibringen, dass es in der Nacht und am Abend keine Brust mehr gibt, aber eine Milchflasche, weil sie die selber halten kann? Finde ich unsinnig...

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Bei uns hat es sich so ergeben...

Antwort von bubumama am 17.04.2012, 16:15 Uhr

Bei meiner Großen damals war meine persönliche Grenze erstmal 6 Monate, naja, dann hab ich erhöht auf 12 Monate.
Letztendlich hat sie sich mit 14 Monaten etwa selbst abgestillt.

Beim Kleinen war es auch so, ich bin da locker rangegangen. Erstmal die 6 Monate voll kriegen, dann eben Beikosteinführung usw.
Er wollte aber irgendwie so gar nichts anderes essen, also haben wir gestillt bis er ca. 9 Monate alt war glaub ich. Dann hat er gleich vom Tisch mitgegessen, mehr oder weniger und eben immer noch gern und oft gestillt.
Das hat sich dann bis über das 2.Lj. hinausgezogen.
Abgestillt hat er sich dann mit 2,5 Jahren.

Ich habe da keinen Stress gemacht, ich habe es jeweils den Kindern überlassen.

Gut, ich gebe zu, bei meinem Sohn war das ungewöhnlich lang, für mich jedenfalls. Ich war teilweise genervt... habe es dennoch zugelassen, weil ich der Meinung war, wenn er es braucht, soll er es bekommen.


melli

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Re: langes Stillen

Antwort von MaSchie28 am 17.04.2012, 16:18 Uhr

Ja, das konnte bzw kann ich bei meiner Tochter auch beobachten. Außerdem ist sie geRNE BEI Oma und Opa, natürlich ihrem Papa( wir sind getrennt) und findet auch sonst schnell Bezug zu anderen Menschen bzw Kindern. Sie ist sehr neugierig, will alles wissen und erklärt haben. Das schiebe ich nicht auf das Stillen, möchte nur sagen, das es nicht richtig ist, das gestillte Kleinkinder "unselbstständig" sind. Mal ganz davon abgesehen, das JEDES Kind abhängig ist von seiner Bezugsperson...denn wenn die Flasche im Schrank steht, kommt das Kind auch nicht ran und so nützt es auch nichts, wenn es das Teil alleine halten kann!

Befremdlich finde ICH Kinder, die den ganzen Tag mit Schnuller rumrennen! Auf dem Spielplatz, beim Reden....das geht mit der Brust nicht! Da wird zu Hause 1-2 Mal gestillt und gut ist!

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@MaSchie

Antwort von HSVMarie am 17.04.2012, 16:23 Uhr

ohja, die Ganztagsschnullerkinder finde ich auch befremdlich, wenn sie schon so groß sind. Die Tochter meiner Freundin wird im August 3 und die spricht so undeutlich, weil sie eben immer den Schnuller im Mund hat.

Meine Tochter hat auch nen Schnuller, aber nur für den Notfall und zum einschlafen, wenn sie nicht an der Brust einschlafen kann. Sind aber grade dabei den abzugewöhnen, weil sie den im Moment kaum haben will. Drück mir doch bitte die Daumen, dass wir bald "abgeschnullert" haben :-)

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Re:langes stillen

Antwort von AndreaLopez am 17.04.2012, 16:38 Uhr

Na ja der Stillakt an sich ist ja schon eine Form der Abhängigkeit - Nahrungsaufnahme durch die Mutter direkt - und ich fragte mich halt nur, ob das mit 2 Jahren noch so sein muss.
Ich finde das interessant.
Zu den Studien - sind diese repräsentativ und wie aktuell sind diese Studien?
Lg

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Re:

Antwort von Lauch1 am 17.04.2012, 16:42 Uhr

Aber der Mensch ist nunmal ein Säugetier! Natürlich muß man nicht stillen, schon gar nicht so lange, ABER man kann und es ist nunmal die natürlichste Säuglings- und Kleinkindnahrung. Alles andere ist ein künstlicher Nachbau.

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Ja, es ist eine gewisse Abhängigkeit, aber

Antwort von bubumama am 17.04.2012, 16:43 Uhr

man kann das durchaus auch "steuern".

Mein Sohn und ich hatten ein Abkommen, dass wir nur zu Hause stillen, also als er dann so 2 Jahre alt war etwa. Das hat er verstanden und es war okay.

Er ging ja mit 18 Monaten täglich zu Tagesmutter, bis 13 Uhr. Das ging wunderbar, auch ohne Stillen.
Daheim dann eben wieder und am abend, na gut und nachts teilweise. Aber das war´s dann.

Selbständig ist er sehr. Er hat sich mit 2,5 Jahren früh seinen Toast gemacht und geschmiert mit Frischkäse oder Nutella.
Er geht allein weg, also bleibt woanders ohne Angst.

Ich glaube, hätte ICH ihn gezwungen, das Stillen zu beenden, hätten wir mehr Probleme mit der Ängstlichkeit oder Anhänglichkeit.

melli

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Re:langes stillen

Antwort von HSVMarie am 17.04.2012, 16:50 Uhr

das Kind ist aber doch immer abhängig von jemandem. Egal ob beim Stillakt oder beim Flasche machen. Ohne Helfer, bekommt das Kind auch keine Flasche zum selber trinken. Habe noch kein 2 Jahre altes Kind erlebt, dass sie die Flasche selber gemacht hat :-)

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@hsvmarie

Antwort von AndreaLopez am 17.04.2012, 16:54 Uhr

Ja sicher kann das Kind die Flasche das nicht selber machen, darum geht es nicht!
Es ist ein qualitativer Unterschied ob das Kind Nahrung von der Brust oder aus der Flasche bekommt.
Die Nahrungsquelle ist jeweils eine andere, einmal ist sie ein Mensch und einmal eben nicht!

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Re:langes stillen

Antwort von MaSchie28 am 17.04.2012, 17:13 Uhr

Natürlich MUSS es nicht sein. Aber ein Kind in dem Alter ist immer abhängig, ob gestillt oder nicht und nicht nur was die Nahrungsaufnahme betrifft.

Gerade in Erkältungszeit oder beim Zahnen tut Stillen meiner Tochter unheimlich gut und ich persönlich bin froh, das sie so Nahrung zu sich nimmt. Ansonsten isst sie wie gesagt sehr gut und wird^, wenn überhaupt 1-2 Mal am Tag gestillt.


http://www.still-blog.de/stillen/langzeitstillen-wo-ist-das-problem/

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Re: @hsvmarie

Antwort von Kuscheling am 17.04.2012, 17:14 Uhr

Der Ansatz ist m.M.n. der falsche.

Es ist ein Unterschied, ob das Kind Nahrung aus der Flasche zu sich nimmt oder stillt. Denn außer Hunger und Durst kann es dort nach ganz andere Bedürfnisse stillen: Schmerz, Kummer, Sehnsucht, Wut...

Stillen ist nicht nur Nahrungsaufnahme. Stillen ist auch Nähe. Und Nähe tut gut. Sie macht nicht abhängig, sondern frei.

Mein großes Stillkind geht neuerdings alleine auf den Hof, um mit den anderen Kindern zu spielen. Ich finde das sehr selbständig für sein Alter.

Die Milch schmeckt (ihm) auch einfach gut. Außerdem ist es doch gut, wenn er arteigene Milch trinkt, so lange er sie zum Wachstum braucht.

LG

PS: Die WHO-Empfehlung, MINDESTENS bis zum zweiten Geburtstag zu stillen, gilt übrigens ausdrücklich auch für Westeuropa.

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Re: langes Stillen

Antwort von Kuscheling am 17.04.2012, 17:31 Uhr

Ich erlebe unsere Kinder beim Stillen nicht als abhängig. Ich kann sie schließlich nicht dazu zwingen. Sie müssen es SELBER wollen, SELBER - wie soll ich es nennen - pumpen und wenn sie nicht wollen, könnte ich ihnen die Brust in den Mund stopfen - das Stillen würde nicht funktionieren. Stillen ist m.M.n. eine sehr selbständige Handlung (auch wenn ich irgendwie darin involviert bin), schon von Geburt an.

Da die Flasche genau genommen Brustersatz ist, sollte kein Kind die "völlig allein" trinken müssen, schließlich kann man Brüste nicht abnehmen.
Und aus dem gleichen Grund ist entweder Flasche trinken mit 2 genauso völlig verkehrt, wie Brust mit 2 oder beides gleich richtig.

LG

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Re: langes Stillen

Antwort von Weinbergschnecke31 am 17.04.2012, 17:31 Uhr

Also meine kleine ist schon über 3 und wird noch gestillt was ist so schlimm daran ich finde das ganz normal.
Andere Kinder hängen ewig an der Flasche wo ist da der Unterschied ?
Sie ist ganz normal entwickelt. Scheinbar ist man total verkappt wenn man Sein Kind Langzeit stillt.

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Re:langes stillen

Antwort von Ottilie2 am 17.04.2012, 17:42 Uhr

Den Link wollte ich auch gerade reinstellen, da ist zumindest ein Verweis auf die Studien zu finden, dass lange gestillte Kinder selbständiger sind als wenig gestillte...
Insgesamt finde ich ich aber das ganze Gerede -selbständig hin oder her- völlig sinnfrei, weil ja keiner ein Kind will, das überdurchschnittlich selbständig mit 10 Jahren eine eigene Wohnung bezieht...

Bei mir persönlich lief alles ganz anders als geplant. Ich dachte immer, ich mache alles perfekt nach Lehrbuch, 6 Monate voll, dann teil, blabla.
Aber meine Tochter wollte absolut keinen Brei, ich bin bald verrückt geworden. Zu der Zeit habe ich mir paar Erziehungsbücher durchgelesen, eher allgemeingültig. Und bei allem, was ich bei Sears "Attachment parenting" las, fühlte ich mich verstanden. Stillen, bis das Kind nicht mehr mag, Familienbett, Tragen... da wusste ich, dass ich diese Entscheidung meiner Tochter überlassen werde. Die Vorteile hinsichtlich des Immunsystems sind eher sekundär.
Jetzt stille ich seit 3 Jahren, bis das natürliche, nicht durch Kultur beeinflusste Abstillalter erreicht ist, habe ich nochmal 3 Jahre [vgl. Dettwyler-auf Wunsch suche ich nach dem Link] Zeit. Wenn meine Tochter also 6 ist und immernoch stillt, frage ich sie, warum sie das so möchte.
Etwas fällt mir noch ein: Ich stille ja meist nur nachts. Tagsüber ist meine Maus im Kiga, danach wird gespielt, gewaschen, Buch angeschaut... Da ist wenig Zeit für direkten Körperkontakt. Nachts ist es ruhig und kuschelig. Es ist einfach noch ein Stück mehr Liebe, was ich geben will und auch empfange.

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@AndreaLopez

Antwort von Sphynx am 17.04.2012, 17:47 Uhr

Also irgendwie verstehe ich immer noch nicht, was du eigentlich hören möchtest. Ein Kind bekommt nichts anderes als Muttermilch, bis es reif ist für die Beikost. Wie hier schon oft gesagt wurde: Stillen an der Brust ist NICHT NUR Nahrungsaufnahme, und "qualitativ" ist der Unterschied tatsächlich der, dass Muttermilch für Babys ist und Kuhmilch für Kälbchen.

Ich beschreibe dir einfach mal in ganz groben Zügen, wie es bei uns lief: 6 Monate nur Brust, 18 Monate kein Stillen mehr in der Nacht, Stillen nach dem zweiten Geburtstag erst nur noch morgens und abends, danach nur noch abends zum Einschlafen bis irgendwann nach dem dritten Geburtstag. Abgestillt durch sanftes Ausschleichen (einmal ja, einmal nein, einmal ja, zweimal nein, etc.). Danach noch Einschlafbegleitung bis um den fünften Geburtstag.

Nebeneffekt: kein Geld ausgegeben für Pulvermilch, Flaschen, Schnuller, Schnuffeltücher, Stofftiere, Nachtlichter, Spieluhren, CD-Player und hast du nicht gesehen...

Ich bezweifele nicht, dass Kinder auch ganz gut mit Flasche und Schnuller und im eigenen Kinderzimmer gross werden, aber normal ist das NICHT, wenn wir mal von NORMAL sprechen wollen...

Und noch was: in der Schwangerschaft dachte ich auch noch "Stillen HÖCHSTENS 6 Monate und dann ist ja eh Sense"... Pustekuchen, sagte mir da das Leben.

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@Ottilie

Antwort von Sphynx am 17.04.2012, 18:00 Uhr

Hmmm, es wird ja wahlweise immer ganz gern auf den Punkt "Selbständigkeit" herumgeritten *find*, aber Kuscheling hat es weiter oben ja eigentlich schon sehr gut auf den Punkt gebracht, dass die Beziehung zwischen Stillkind und Mutter von Anfang an Selbständigkeit fördert. Will ein Kind nicht an die Brust und dort stillen, kann man es nicht zwingen. Sie bestimmen von Anfang an, wieviel Stillen sie brauchen, und zwar nicht nur um satt zu werden, sondern auch um sich zu beruhigen, Vertrauen und Nähe zu tanken, etc. Der Akt des Flasche geben ist hingegen wirklich nur reine Nahrungsaufnahme. Ist das Kind satt, kriegt es meist einen Schnuller in den Mund gesteckt und wird abgelegt. Fertig. Dass das Kind eigentlich noch die Mutter braucht, wird verwässert durch Gabe diverser Ersatzobjekte - Scheinselbständigkeit, nenne ich so etwas...

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zu den Studien

Antwort von Ottilie2 am 17.04.2012, 18:02 Uhr

Du hattest nach der Qualität der Studien gefragt. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, aber ich denke, es handelt sich dabei um Untersuchungen kleinerer Gruppen, nicht um randomisierte Riesenstudien, das ginge ja gar nicht. K. Dettwyler ist zB die Einzige, die sich mit dem nat. Abstillalter des Menschen intensiv beschäftigt hat.
An der Studienlage wird sich auch nichts ändern, das bringt schließlich kein Geld. Wem nutzt es etwas, wenn Mamas lange stillen (außer den Krankenkassen, die paar Chemotherapien weniger bezahlen müssten)? Die meisten Studien zur Säuglingsernährung stammen von größeren Konzernen wie Hipp oder Milupa, die krampfhaft beweisen wollen, dass ihr Zeug so gut wie Muttermilch ist.
Wer eine nicht einseitige Studie zum LZS kennt (WHO?), bitte mir schicken!

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Re: @Ottilie

Antwort von Ottilie2 am 17.04.2012, 18:07 Uhr

Ja, stimmt. Ich denke, dass gerade die Tatsache, dass das Kind selbst entscheiden darf (wann es stillt und wie lange) zu mehr Selbstvertrauen und dadurch auch zu dem Vorsprung in Sachen Selbständigkeit führt.
Es waren viele schöne Kommentare dabei, aber über deinen muss ich immernoch schmunzeln ["Aber das macht es doch! Mein Kind hat mit 2 Jahren völlig selbständig nach der Brust verlangt!"].

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Studie der Hochschule Ulm zum LZS

Antwort von Lauch1 am 17.04.2012, 18:16 Uhr

http://www.google.at/url?sa=t&source=web&cd=7&ved=0CEwQFjAG&url=http%3A%2F%2Fwww.rabeneltern.org%2Fverwaltung%2Fpdf%2FDA_LZS_Ergebnisse.pdf&ei=8JSNT4r4KYmF-wbXhoz-Dw&usg=AFQjCNHvKqrRgK4KC0YdnqhZWz2Kx3b-MQ

Auf die Gefahr hin, dass sie schon jemand reingestellt hat.

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Re: Studie der Hochschule Ulm zum LZS

Antwort von Ottilie2 am 17.04.2012, 18:52 Uhr

Danke, die kenne ich schon. Da sind leider kaum "Erkenntnisse" drin, finde ich. Die Interpretation des Ganzen fehlt da irgendwie.

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@Ottilie2

Antwort von Lauch1 am 17.04.2012, 19:42 Uhr

Ja, Du hast da recht!

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Re: @Ottilie2 Uni Wien- Wie erleben Frauen ihre Länge Stillbeziehung mit ...

Antwort von Lauch1 am 17.04.2012, 19:47 Uhr

http://othes.univie.ac.at/1311/1/2008-10-01_9102853.pdf

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Re: @Ottilie2 Uni Wien- Wie erleben Frauen ihre Länge Stillbeziehung mit ...

Antwort von Sphynx am 17.04.2012, 21:01 Uhr

Danke für diese superinteressante Studie. Ist mal was anderes, als "langweilige Fakten" runtergebeten zu bekommen, sondern stattdessen einen gut aufbereiteten Querschnitt wie er auch hier im Forum zu finden wäre...

Das Problem ist wirklich, das in unserer Gesellschaft leider vorherrschende Unwissen, und, wie ich letztens schon mal sagte, die Tatsache, dass kaum jemand in unserem unmittelbaren Umfeld über praktische Erfahrungen zum Thema Stillen (auch und gerade von Kleinkindern) verfügt...

Sabotage allenthalben also. Jetzt wisst ihr es!

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vielleicht siehst Du die Frauen nur nicht - nicht so exotisch

Antwort von Sally_98 am 17.04.2012, 21:56 Uhr

Spannend mal wieder einen so langen Thread zu sehen.

Ich denke, daß die wenigsten Frauen von vornherein planen, lange zu stillen. Das entwickelt sich halt einfach.
Und die, die es tun, tun es ja nicht immer auf der Straße.

Schnuller und Flasche sind weitaus öffentlicher. Hier sehe ich immer einen 4-jährigen mit Fläschchen im Kiga. Und meiner Tochter (7 Jahre!!!) wurde neulich bei einer Freundin ein Kakao im Fläschen angeboten. Sie fand das ganz spannend, da sie nie eines hatte, hat es auch probiert. Einmal reichte ihr dann aber auch.

Was ich damit sagen will: Bestimmt stillen nicht alle längere Zeit. Aber es sind wahrscheinlich mehr als man denkt.

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Re: langes Stillen

Antwort von platschi am 17.04.2012, 22:47 Uhr

Hm und ein Kind, dass die Flasche bekommt oder ander Nahrung zu sich nimmt ist nicht abhängig??? Oder hast du schon mal ein zweijähriges Kind gesehen, dass in den Laden geht, alles einkauft, sich sein Essen zubereitet, den Tisch deckt und dann isst. An Mamas Brust kann es sich dagegen sehr selbständig bedienen.

Ich habe beide Kinder sogar drei Jahre gestillt - weil sie es gern so wollten Stillen ist doch nicht nur Nahrungsaufnahme sondern hat sehr viel mit Nähe zu tun. Was aber nicht heißt, dass man sein Kind damit ausschließlich an sich bindet. Eher im Gegenteil - wo andere Kinder in dem Altern noch an Mama klebten, sind meine schon mal auf Entdeckungsreise gegangen. Meine zwei waren schon früh in vielen Dingen sehr selbständig, aber sie haben eben das Kuscheln mit Mama genossen. Ich weiß noch, wie oft Schwiegermutter beim großen gefragt hat, wie lange ich denn noch stillen wolle. Irgendwann fing sie dann an, meinen Mann damit zu piesacken. Tja, der schaute uns dann mal beim Stillen zu (da war Sohnemann fast zwei) und sagte dann "Der kleine Kerl sieht dabei so glücklich aus, das kann man ihm doch noch garnicht verweigern".

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Re: langes Stillen

Antwort von AndreaLopez am 18.04.2012, 7:25 Uhr

Ja vielen lieben Dank für die ganzen Antworten. Ich fand das ganz spannend.
Zu einem Beitrag weiter oben wollte ich noch sagen, dass andere Formen außer das Stillen auch normal sind.
Kinder, die einen Schnuller brauchen sind genauso normal wie Kinder die nachts die Brust brauchen - ich würde das nicht so bewerten.
Meine Tochter z.B. schläft nachts 10 Std in ihrem Bett durch. Sind wir deshalb unnormal?
Nun ja, vielen Dank nochmal und bis zur nächsten Diskussion!

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Re: langes Stillen

Antwort von Sphynx am 18.04.2012, 7:40 Uhr

Liebe Andrea,

du hast das Wort "ungewöhnlich" ins Spiel gebracht.

Wir haben versucht dir zu erklären, dass es absolut nichts ungewöhnliches ist! Das mit dem "normal" sollte also durchaus in die gleiche Richtung gehen - und hat ja prima funktioniert, weil du ja jetzt selbst sagst, dass Kinder, die nachts noch die Brust brauchen "genauso" normal sind...

Ich persönlich halte Schnuller und Flaschen für einen jämmerlichen ERSATZ, weil die Mutter eben nicht zur Verfügung steht (egal ob sie nur nicht kann oder nicht will) wenn es um die Erfüllung der Bedürfnisse ihres Kindes geht.

Allerdings kann ich auch dein GEFÜHL der Befremdung und des "Ungewöhnlich finden" absolut verstehen, denn es ist in unserer Gesellschaft LEIDER ein Tabuthema. Wenn wieder mehr Mütter ihre Kinder ganz selbstverständlich stillen lassen würden, wann und wo immer sie es möchten, DANN wären diese Diskussionen hier eher überflüssig.

Wünsche dir noch einen schönen Tag!

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Re: langes Stillen

Antwort von AndreaLopez am 18.04.2012, 8:22 Uhr

Ungwöhnlich würde ich nicht mit unnormal gleichsetzen. Ich kenne kaum jmd, der sein Kind 2 Jahre oder länger gestillt hat.
Mich interessierten nur die Gründe für das lange Stillen.
Von unnormal war nie die Rede.
Alle Formen sind meiner Meinung nach normal und man sollte auch andere Formen akzeptieren.

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Also jetzt wird's haarspalterisch...

Antwort von Sphynx am 18.04.2012, 8:30 Uhr

Ich weiss ja nicht, wie Du "ungewöhnlich" bzw. "unnormal" jeweils definierst, aber es sind SYNONYME!

http://www.wissen.de/wissensserver/search/all_results?keyword=abnorm&facet=wkachel%3Asyn

Und wenn du kaum jemanden kennst, der sein Kind 2 Jahre lang stillt, dann bist DU deswegen noch lange nicht unnormal, genauso wenig wie die Mütter die es DOCH tun, aber das habe ich ja auch schon erklärt, woran das liegt...

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Ich bin ja an sich kein Freund von Verschwörungstheorien,

Antwort von Lauch1 am 18.04.2012, 8:42 Uhr

aber es liegt schon massiv an der Babylebensmittelindustie, dass langes Stillen so exotisch erscheint.
Mit jedem Werbespot wird suggeriert: Stillen bis 6 Monate ist "das Beste für Ihr Baby", darüber hinaus braucht es die gute Wasauchimmer Milch.
Das muß man als Konsument und Mutter hält auch hinterfragen, auch wenn man Fläschennahrung gibt.
Wir hatten ja auch die Diskussion warum Traubenzucker im Kinderjoghurt sein muß.
Die Werbung suggeriert Dir: Süße nur aus Früchten, wenn Du einen Obstbrei machst gibst Du ja auch keinen Traubenzucker extra rein.
Man muß halt immer aufpassen!
LG

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Re: @Ottilie2 Uni Wien- Wie erleben Frauen ihre Länge Stillbeziehung mit ...

Antwort von Ottilie2 am 18.04.2012, 17:20 Uhr

DANKE!
Schmöker ich bald mal drin rum!

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Re: langes Stillen

Antwort von Missy27 am 18.04.2012, 21:14 Uhr

Hat sich so ergeben. Meine Tochter (21,5M) isst leider kaum etwas und von irgendwas muss sie ja satt werden.

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