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Geschrieben von december am 14.04.2011, 13:02 Uhr

16 Monate und noch immer voll an der Brust...

Hallo,

bei uns ist es folgende Situation: meine zweite Tochter will am liebsten mit ihren 16 Monaten nur gestillt werden. Sie beruhigt sich auch fast nur an der Brust und schläft auch schlecht ein ohne Brustkontakt. (Wahrscheinlich habe ich das selber verursacht, weil es so praktisch war, sie schnell anzulegen, wenn ich mich mit meiner Großen beschäftigt habe...)

Essen mag sie so häppchenweise (Apfel, Käse, Brötchen) und zu den Hauptmahlzeiten gelegentlich maximal ein halbes Gläschen (von der Menge her) feste Nahrung. Brei hat sie komplett verweigert.

Ich hatte sie schon mal so weit, dass sie tagsüber die Brust nicht, sondern nur zu essen bekam, aber da hat sie dann abends und nachts einfach mehr getrunken und tagsüber genascht. Jetzt sind aber seit Februar 4 Backenzähne in Folge gekommen, sie aß fast nichts und ist wieder voll an der Brust.

Ich habe solche Sorgen, dass sie noch lange nicht richtig essen wird. Ich möchte nicht ewig ein Kleinkind stillen, aber was soll ich bloß tun? Wie lange würde das dauern, bis sie die Brust von sich aus links liegen lässt?

Ich kann nie gegen Abend mal länger wegbleiben, weil sie niemand außer mir ins Bett bringen kann. Jetzt ist sie bei einer Tagesmutter für vier Stunden am Tag und wir hatten gehofft, dass sie da besser isst, aber sie wartet dann auf die Brust zum Mittagsschlaf... Hat jemand ein ähnliches "Schicksal" oder Ideen, die vielleicht nicht ganz so ruppig sind?

Lieben Gruß,

december

 
7 Antworten:

Re: 16 Monate und noch immer voll an der Brust...

Antwort von 2x+1Wunder am 14.04.2011, 17:51 Uhr

Meine Maus hat auch "erst" mit ca. 17 oder 18 Monaten "richtig" am Tisch mitgegessen. Brei ging zwar, war aber eher mühsam und auch selten mal ein ganzes Gläschen bzw. entsprechende Menge Selbstgekochtes. Wir hatten auch bis zum Schluß die Gläschen "nach dem 4. Monat" - stückig ging gar nicht. Ich hatte ständig Bedenken, dass sie zu wenig bekommt, da sie immer ein kleiner Floh war. Wir hatten bei der U7 vor 3 Wochen gerade mal 9,9 kg.

Der "Groschen gefallen" ist bei uns im Urlaub. Wir waren in einem Kinderhotel und irgendwie müssen die anderen Kinder ansteckend gewesen sein. Auf einmal aß sie am Tisch mit - richtige Portionen.

Gestillt habe ich bis letzte Woche, genau 10 Tage vor ihrem 2.Geburtstag hatte sie ihre letzte Stillmahlzeit. Bin aber noch nicht ganz sicher, ob das wirklich das endgültige Ende ist...Auch diesmal war es wieder im Urlaub.

Ins Bett bringen konnte lange Zeit auch nur ich. Erst Ende Januar durfte auch mein Mann - da war die Maus 20 Monate alt.


Du bist also nicht alleine mit deinem "Schicksal". Laß deinem Kind noch ein bißchen Zeit. Wann es die Brsut "von sich aus links liegen läßt" kann dir wohl keiner sagen. Vielleicht in 2 Monaten, vielleicht wäre es erst in 2 Jahren soweit. Aber wenn die Kleinen noch ein bißchen größer sind, können sie die ein oder andere Absprache auch schon verstehen. z.B. Stillen nur wenn es dunkel ist oder so ähnlich. Mit der Zeit wird es auch einfacher, sie ein bißchen zu vertrösten oder abzulenken. Wir haben dem Übergang zum morgens Nicht-Stillen geschafft, in dem es für kurze Zeit warme Milch aus der Trinklerntasse direkt im Bett gab. Nach vielleicht 10-12 Tagen brauchte sie das nicht mehr und die Milch gab es erst am Tisch aus der normalen Tasse.

Was bei uns auch geholfen hat, war, die Stillmahlzeiten zu "verschieben". Ich habe z.B., nachdem Lenja durchschlief, ihr am Tag wieder eine Stillmahlzeit mehr zugestanden.


Wenn du zum Thema "Kleinkind stillen" was lesen möchtest, empfehle ich dir "Wir stillen noch" von Norma Jane Bumgarner


Wünsche dir alles Gute und noch eine schöne Stillzeit
LG 2x+1Wunder

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Re: 16 Monate und noch immer voll an der Brust...

Antwort von december am 15.04.2011, 12:23 Uhr

Vielen Dank für Deine ausführliche und aufbauende Antwort! Ich sollte einfach wohl etwas mehr Geduld haben, aber mit der großen Schwester war alles so einfach, die hat gern neue Sachen probiert und sich mit zehn Monaten selber abgestillt. Da dachte ich einfach, das geht beim zweiten Kind wieder so. Aber die Kinder sind einfach unterschiedlich!

Hat es Dich nicht gestört noch lange zu stillen bzw. so angebunden zu sein? Hört sich nicht so an. Hattest Du blöde Sprüche aus dem Umfeld zu hören bekommen?

Lieben Gruß

december

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Re: 16 Monate und noch immer voll an der Brust...

Antwort von 2x+1Wunder am 15.04.2011, 13:09 Uhr

Nein, gestört hat es mich nicht so lange zu stillen. Wobei ich selber NIE gedacht hatte, dass ich so lange stillen werde. Als ich mit meiner Neugeborenen zum ersten Mal im Stillcafé war, fand ich es auch befremdlich, dass laufende, sprechende und Keks-essende Kleinkinder noch gestillt werden. Jetzt finde ich es normal. Allerdings haben wir die letzten Minate auch ausschließlich daheim gestillt. Hätte aber auch kein Problem gehabt, in "Notfällen" auch öffentlich zu stillen.

Ich geben zu, ab und an wäre ich abends schon mal gerne weggegangen. Allerdings waren wir auch vor dem Kind nicht wirklich viel abends weg. Und irgendwie konnte man es dann doch einrichten. Bin dann halt schon um 17.00 Uhr ins Kino und war dann spätestens um 21.00 Uhr wieder daheim und Lenja ist halt dann mal 'ne Stunde später ins Bett gegangen.

Blöde Sprüche mußte ich mir eigentlich nie anhören. Klar, viele hat es erstaunt, manche konnten es nicht verstehen, aber richtig blöd ist mir keiner gekommen. Und wenn: entweder ignorieren oder eine netten Spruch parat haben. Manche waren schlichtweg verblüfft dass da "Überhaupt noch was drin ist". Grins!! Als ob die Brust 'ne Milchtüte wäre, die irgendwann einfach leer ist. Je nach dem wer es ist, kann man versuchen zu erklären. Allerdings sind die mit den blöden Sprüchen oft die, die auch das sachlichste Argument nicht verstehen (wollen). Dann lieber kurz und knapp sagen: "Das ist alleine meine Sache und die des Kindes. Du mußt es nicht verstehen, aber greif uns bitte deswegen nicht an"

Ansonsten muß man es ja nicht allen auf die Nase binden, dass man noch stillt. In dem Alter stillt man doch hauptsächlich "privat". Wenn jemand fragt "Stillst du noch?" kann man auch einfach antworten "Wir sind beim abstillen".Ist ja nicht gelogen. Sobald dein Kind Beikost bekommt fängst du mit dem Abstillen an

Und überhaupt: Wenn mir dann andere Eltern erzählen, dass sie ihre Mäuse abends 2 Stunden lang schreiend rumtragen, bis sie einschlafen, dann stille ich doch lieber und habe nach 15 min Ruhe und Frieden. Ich habe immer gesagt: "Solange ich eine sicher funktionierende Einschlafmethode habe (nämlich stillen) wäre ich ja selber blöd, wenn ich damit aufhöre." Außerdem: jeder gesteht einem 16 Monate alten Kind einen Schnuller zum einschlafen zu und findet das völlig normal. Aber wenn du "Mama-original" zum Nuckeln verwendest, soll das falsch sein??? Kann ja nicht sein, oder?!


Wünsche dir alles Gute!
2x+1Wunder

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Re: 16 Monate und noch immer voll an der Brust...

Antwort von Missy27 am 15.04.2011, 16:18 Uhr

Schön geschrieben 2x+1Wunder! Gerade das mit dem Schnuller sehe ich auch so! Meine Maus ist zwar erst 9,5 Monate aber wir stillen mehr oder weniger noch voll, da meine Maus bisher nur ein paar kleine Löffel Brei isst. Einschlafstillen funktioniert bei uns auch super und solange sie anders nicht einschläft (außer mit zeitaufwendigem und anstrengendem Rumtragen) werde ich das auch beibehalten.

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Re: 16 Monate und noch immer voll an der Brust...

Antwort von DieMichaela am 17.04.2011, 17:31 Uhr

Ich unterschreibe voll und ganz bei Wunder!!!!!!!!!!!

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Re: 16 Monate und noch immer voll an der Brust...

Antwort von edina am 17.04.2011, 19:10 Uhr

Ja, habe ähnliche Erfahrungen. Mein Tipp: Immer wieder Essen anbieten, dann, wenn es nicht mehr anders geht, die Brust. Und keine Sorge: Das bleibt nicht so, Kinder wollen ja anderes essen.
Lg Edith mit zwei Kids (*2004 und 1.2 2011)

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Re: 16 Monate und noch immer voll an der Brust...

Antwort von Ottilie2 am 18.04.2011, 21:47 Uhr

ich fand es ehrlich gesagt sehr praktisch und preiswert, dass meine tochter erst mit 18 monaten mit dem essen begonnen hat. vorher wollte sie weder brei, noch flaschenmilch noch sonstwas. danach fing sie sehr langsam mit keksen an, aber den brei/die fertigmilch haben wir komplett übersprungen.
das einzig störende sind die dämlichen ratschläge von kinder- und frauenärzten u.a.. ("was?!? sie stillen noch?")

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