Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Lino33 am 30.11.2023, 9:01 Uhr

Freundschaft leidet unter meinem Mami Dasein

Hallo zusammen,

ich habe länger überlegt hier über dieses Thema zu schreiben oder eher nicht. Doch es beschäftigt mich und ich muss es los werden und vielleicht eure Meinung und vielleicht Erfahrungen zu lesen.

Im Dezember letzten Jahres erfuhr ich das ich schwanger bin. Der Wunsch nach einem Kind kam plötzlich und dementsprechend klappte es auch wirklich beim 2. Versuch. Zuvor hieß es bei uns, das wir kein Kind möchten.
Meine beste Freundin hat schon länger diesen Wunsch und leider hat es bisher nicht geklappt.
Sie freute sich aber sehr für uns und die ersten 2/3 Monate war auch alles gut zwischen uns.

Doch nach und nach wurde sie distanzierter.
Das wunderte mich und wir sprachen darüber uns aus und ich erfuhr von ihr wie sehr sie darunter leidet das es bei uns geklappt hat und bei ihr nichts passiert. „Ihr wolltet nie Kinder und wir so sehr. Und nun hat es bei euch so schnell geklappt.“ Irgendwie tat mir das sehr weh. Zum einen, weil ich mir das ja nicht ausgesucht habe und zum anderen weil ich ihr immer gewünscht habe das sie bald Mama wird.

Also hielt ich mich zurück. Sie meinte zwar ich kann ihr schreiben aber dann kamen entweder nur knappe Antworten oder keine. Also ließ ich es. Mir fehlte jemand so vertrautes wie sie, mit der ich diese Zeit teilen konnte. Ich hatte viel Kummer, Sorgen, Ängste aber auch Freude die ich eigentlich mit ihr teilen wollte. Irgendwo war Enttäuschung gerade die letzten Wochen vor der Geburt war ich so aufgewühlt und hätte sie gebraucht. Aber da ich ihr nicht weh tun wollte oder wusste wie schmerzhaft es ist, hielt ich mich zurück.

Die Frage die ich mir immer stellte und auch heute noch „sollte eine Freundschaft sowas nicht ab können?“

Nun war es so das ich nach und nach gut zurecht damit kam und nur was sagte wenn sie fragte zu dem Thema. Hätte sie es anders gewollt, hätte ich es gemerkt.

Sie ersten Treffen mit Baby waren gut und ich war überzeugt das sie gut damit umgehen kann. Aber nachdem wir uns das letzte mal sahen war es komplett anders. Ich freute mich so sehr sie wiederzusehen, mit ihr zu reden über bestimmte Themen aber sie saß da, schaute uns an und weinte. Ich wusste warum und es tat auch mir weh, sie so zu sehen. Der Tag war dann noch gut und ich versuchte wieder nicht soviel über das Mama Dasein zu reden. Sie nahm den kleinen auch auf den Arm und schob den Kinderwagen, was mich freute aber ich wusste das es nicht einfach für sie war.

Am Abend als wir zu Hause waren schrieb ich ihr nochmal das ich den Tag sehr schön fand und das es mir nicht so leicht fiel die richtigen Worte zu finden als sie weinte. Ich denke die gibt es auch nicht. Ich umarmte sie und weinte mit.

Sie antwortete mir das sie sich auch sehr auf uns gefreut hat es ihr aber auffiel wie schwer sie das Thema belastet und auch und mit dem kleinen zu sehen. Sie weiß nicht ob die Treffen vielleicht weniger werden, weil der Schmerz sie immer wieder einholt.

Natürlich verstehe ich sie aber wie kann es sein, das mein Sohn jetzt zwischen unserer Freundschaft steht? Wieder kommt die Enttäuschung auf und zu wissen, das ich wieder nichts mit ihr teilen kann, obwohl ich sie als Freundin so sehr brauche tut eben weh.
Ich schrieb ihr das ich sie verstehe und Rücksicht nehme und auch Zeit lasse und trotzdem immer da bin für sie. Aber auch das die Gesamtsituation mir echt zu schaffen macht und ich sie eigentlich das ganze Jahr schon gebraucht hätte und auch ich damit gerade sehr zu kämpfen habe mit dieser Situation. Das ich Angst hatte das es wieder so kommt …
Ich wusste nicht ob es unangebracht war das ihr so zu schreiben aber ich wollte auch das sie meine Sicht sieht und vielleicht versteht. …

Habt ihr vielleicht eine ähnliche Situation durch? Vielleicht könnt ihr mir erzählen wie es bei war und wie ihr damit umgegangen seid.

 
7 Antworten:

Re: Freundschaft leidet unter meinem Mami Dasein

Antwort von KielSprotte am 30.11.2023, 10:02 Uhr

Kenne ich ansatzweise; Freundin wünscht sich schon seit Jahren ein zweites Kind, in der Zeit bekamen wir in sehr kurzer Zeit 5 Kinder......
Also treffen wir uns fast nur ohne Kinder und quatschen über Gott und die Welt - aber nicht über die Kinder. So wie früher halt. Klappt gut. Momentan sind wir nur über WhatsApp in Kontakt, aber auch da bekommt sie Landschaftsbilder statt Familienfotos.

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Re: Freundschaft leidet unter meinem Mami Dasein

Antwort von Flori83, 20. SSW am 30.11.2023, 11:59 Uhr

Sei einfach für sie da und wenn es nur schriftlich ist. Irgendwann findet sie den Weg zurück, du bist sicher nicht die einzige Freundin, die von ihrem unerfüllten Wunsch abgestraft wird.
Meine beste Freundin ist tatsächlich unfruchtbar und gerade eben sind ihre 2 besten Freubdinnen gleichzeitig schwanger. Ich habe mir viele Sorgen um sie gemacht, aber mittlerweile ist sie auch schon zu alt für Kinder und hat sich durch die Umstände nicht selbst verloren. Sie lebt eine glückliche Partnerschaft, sie haben viel Zeit und Geld. Außerdem ist sie eine wirklich tolle Patentante

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Re: Freundschaft leidet unter meinem Mami Dasein

Antwort von mamileinchen85 am 30.11.2023, 13:13 Uhr

Hallo!
Das ist wirklich eine blöde Situation.
Es ist normal, dass manche Freundschaften nicht halten, wenn geheiratet wird und Kinder dazu kommen, einfach, weil sich die Prioritäten verändern.

Ich war in einer ähnlichen Situation, wie deine Freundin.
Wir versuchten lange vergeblich schwanger zu werden, ich hatte einmal eine Fehlgeburt und einige Jahre hat es einfach gar nicht geklappt, wir hatten aber schon einen Sohn und hofften so sehr auf ein 2. Kind.
Plötzlich wurde meine Schwägerin schwanger, für uns unerwartet, weil wir erst später damit gerechnet hätten und wie sich herausstellte, hat es auch beim 1. Versuch geklappt.
Das war für mich, wo ich es seit Jahren versuchte, wie ein Schlag ins Gesicht.
Klar hab ich mich für sie gefreut, aber ich war natürlich auch traurig.
Ich hab das aber für mich behalten und war für sie da, in der Schwangerschaft, als das Baby da war.
Ich hab mich wirklich sehr für sie gefreut.
Aber ich bin jetzt kein total emotionaler Mensch, daher fällt mir das vielleicht leichter.
Wenn deine Freundin eher emotional oder sensibel ist, kann ich schon gut nachvollziehen, dass ihr das zu schaffen macht.
Klar, für dich ist das auch nicht einfach.

Einen Tipp hab ich leider nicht.
Entweder deine Freundin schafft es, damit umzugehen oder die Treffen werden wohl weniger werden, es sei denn bei ihr klappt der Babywunsch doch noch.
Du machst alles richtig, bist ehrlich zu ihr, nimmst Rücksicht, obwohl du sicher gerne auch über Babysachen mit ihr reden würdest und bist für sie da.
Eigentlich kannst du nur hoffen, dass deine Freundin von selbst mit der Situation klar kommt.

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Re: Freundschaft leidet unter meinem Mami Dasein

Antwort von Kitty84! am 30.11.2023, 13:59 Uhr

Du sagst es selbst: eine wahre Freundschaft wird das überstehen!

"Das" ist aber noch nicht vorbei!
Wann dieser Zeitpunkt da ist, das liegt wohl an den Umständen, wie es deiner Freundin geht! Sobald sie ihr Baby endlich oder sich damit abgefunden hat, kinderlos zu bleiben! Vielleicht auch schon früher...wenn sie genug Zeit hatte um sich zu bedauern!

Auch sie hat gerade ihre beste Freundin verloren...sie kommt ja nicht aus ihrer Haut und kann ihre Gefühle nicht einfach abstreifen! Ausgesucht hat sie es sich ja nicht!

Und wenn es soweit ist, dann wird sich zeigen, dass eure Freundschaft tief genug war und bestehen bleibt!

Eine echte Freundschaft verträgt auch Jahre, in denen eigener Raum und Stille gebraucht wird!

Alles Liebe! So herzlich wie du schreibst, müsst ihr beide tolle Menschen und füreinander gemacht sein !

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Re: Freundschaft leidet unter meinem Mami Dasein

Antwort von Ninikuss, 21. SSW am 30.11.2023, 15:22 Uhr

Ich kenne beide Seiten: als ich eine Fehlgeburt hatte, konnte ich eine kurz vorher schwanger gewordene freundin nicht ertragen. Der Neid hat mich aufgefressen. Ich bin dann 3 Monate später auch schwanger geworden, deshalb war das dann wieder ok.
Nach meiner 2. Fehlgeburt (nach meinem 1. Kind) hatte ich eine ähnliche Situation mit einer anderen freundin, die zum 2. mal im 1. ÜZ schwanger geworden war und ständig was von „positiv denken“ und „entspannt sein, dann klappt das schon“ gelabert hat und mir Globuli andrehen wollte. Zu ihr habe ich den Kontakt abgebrochen, weil sie wirklich unsensibel war.

Andersrum kenne ich es auch: bei meiner jetzigen Schwangerschaft war eine 3. freundin auch schwanger, sogar ET fast am gleichen Tag, die dann ein paar Wochen später eine Fehlgeburt hatte. Seitdem haben wir leider auch weniger und oberflächlicher Kontakt und ich vermeide das Thema Schwangerschaft so gut es geht. Obwohl ich das gleiche durchgemacht habe wie sie, habe ich gemerkt, dass ich gerade nicht die richtige Person bin, um ihr zu helfen.

Du sagst, eine Freundschaft sollte so etwas aushalten. Und das stimmt. Aber in der Situation bist du es, die ein Opfer für diese Freundschaft bringen muss. Du hast das Glück erhalten, das sie sich so sehr wünscht. Es ist deine Aufgabe, jetzt für deine Freundin da zu sein, und zwar richtig und wirklich, ohne (versteckte) Vorwürfe. Und das bedeutet nunmal auch, auf sie zeitweise verzichten zu müssen, auf ihre Bitten und Bedürfnisse einzugehen und ihr Zeit zu geben. Vielleicht sogar Monate oder Jahre.

Ich finde deine Nachrichten an sie gut formuliert. Man merkt, dass du dir da schon viel Mühe gibst. Aber ich befürchte, dass du unterbewusst dann doch die Message rüberbringst „naja aber jetzt ist mal gut mit deiner Trauer, sei bitte wieder für mich da“.
Weißt du, bei jedem Problem, das du in der Schwangerschaft hattest und jetzt als Mutter hast (die total legitim sind!!!) ist ihr erster Gedanke wahrscheinlich: „Mann, dieses Problem hätte ich auch gerne, denn das würde bedeuten, dass ich ein Kind habe“. Deshalb kann sie gerade gar nicht so auf dich eingehen wie du es dir wünscht und wie du es von ihr von früher kennst.

Gib sie nicht auf! Vielleicht wird das ja wieder besser zwischen euch. Sie muss ja früher oder später mit dem Thema klar kommen, falls es weiterhin nicht klappt.
Aber jetzt hast du es in der Hand, die Freundschaft zu erhalten.

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Re: Freundschaft leidet unter meinem Mami Dasein

Antwort von Ninchen321 am 30.11.2023, 18:36 Uhr

Ich kann deine Freundin verstehen und würde das auch gar nicht so persönlich nehmen.

Ich schätze sie hat sich wirklich mühe gegeben ihre Gefühle klein zu halten. Aber so richtig gelungen ist es ihr nicht.
Dieser Schmerz sitzt tief und gleichzeitig hat sie dir auch ehrlich gesagt, was sie verletzt.
Das Baby-Treffen muss wirklich in der Seele wehgetan haben. Respekt an sie, dass sie trotzdem gekommen ist.
Dass sie weint und ihr es unfair erscheint, ist völlig normal.

Ich hatte selbst eine Fehlgeburt und kurz danach wurden zwei Arbeitskollegen von mir schwanger.
Meine Cousine wurde zu dem Zeitpunkt mit gerade mal 19 sogar ungeplant schwanger.
Ich freute mich für sie, aber gleichzeitig machte es mich extrem traurig und auch in gewisser Weise neidisch.
Meine Gedanken waren ähnlich deiner Freundin: „Warum habe ich so ein Pech?“ und „Wieso klappt es bei ihr ungewollt und direkt, während wir trauern müssen?“

Gib deiner Freundin Zeit.
Ich schätze, wenn sie mal schwanger ist und das Baby da ist, sieht die Welt wieder anders aus.
So war es bei mir zumindest.

Aktuell kämpft sie einfach mit sich und ihren Gefühlen und das hat weniger mit Dir zu tun :)
Ich schätze da kannst du auch nicht helfen, ausser Verständnis zu zeigen und da zu sein, wenn sie dich braucht.
Ein unerfüllter Kinderwunsch kann sehr belastend sein.

Auch dass es dir weh tut, das kann ich ebenso gut verstehen.
Sieh es einfach als eine schwierige Phase.
Es wird vorüber gehen. Und wenn diese Freundschaft tief ist, wird sie das auch überstehen.

Seht diese Distanz nicht zu eng.
Auch mal Freiraum zu geben gehört zu einer Beziehung. Egal ob Freundschaft oder Partnerschaft.

Alles Gute

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Re: Freundschaft leidet unter meinem Mami Dasein

Antwort von Katzarina am 01.12.2023, 10:18 Uhr

Hallo!
Ich war/bin auch in einer ähnlichen Situation wie du. Vor mittlerweile drei Jahren haben eine Freundin und ich ziemlich zeitgleich versucht schwanger zu werden. Bei mir hat es im 2. Üz geklappt und auch bei uns war es so, dass wir eigentlich nie wirklich wussten, ob wir Kinder bekommen wollten. Sie hingegen hat schon Jahre davon gesprochen. Leider ist sie bis jetzt noch immer nicht schwanger geworden und meine kleine mittlerweile schon zwei Jahre alt. Wir haben oft darüber gesprochen, was ich sehr wichtig finde und ich habe das Glück, dass sie immer gesagt hat, sie versucht unsere Geschichten zu trennen. Und mir gegenüber hat sie das auch immer geschafft. Innerlich sah es denke ich oft und verständlicherweise anders aus bei ihr sie hat mich bis jetzt an ihrer gesamten Kinderwunschreise - mittlerweile mit kiwu Klinik und allem drum und dran - teilhaben lassen, was ich sehr schätze und wir haben oft zusammen geweint. Jetzt möchten wir ein zweites Kind und ich hab schon ziemlich Angst davor, dass ich vielleicht wieder vor ihr schwanger werde. Ich möchte ihr das eigentlich nicht antuen, aber wir können ja auch nicht unsere Familienplanung danach richten.
Deine Geschichte hört sich danach an, dass ihr eine sehr gute Freundschaft habt. Schließlich redet ihr ja offen über die Themen und sie ist ehrlich zu dir. Das zeugt doch schon davon, dass die Freundschaft relativ stabil ist. Es gibt viele, die ziehen sich einfach kommentarlos zurück, brechen den Kontakt ab und lassen einen im Unklaren. Du weißt aber, warum sie sich derzeit distanziert. Ich denke, sie braucht einfach Zeit Eine gute Freundschaft übersteht aber eben auch Zeiten in Distanz. Ich weiß nicht, ob mir ein Tipp zusteht. Aber ich würde ihr, wenn ich in deiner Situation wäre einfach Zeit geben, würde unsere Freundschaft nicht anzweifeln oder in Frage stellen, keine Erwartungen an sie haben und trotzdem versuchen für sie da zu sein, sofern sie das zulässt. Sie macht gerade eine sehr schwere Zeit durch, also ist sie wahrscheinlich in ihren Augen gerade diejenige, die mehr Verständnis braucht, denn aus ihrer Sicht hast du ja alles, was man sich wünschen und erträumen könnte und da kann sie in ihrer derzeitigen Situation wahrscheinlich ihre Sichtweise gerade nur schwer ändern. Ich würde weiterhin versuchen so offen zu kommunizieren und ihr auf jeden Fall das Gefühl geben, dass mir die Freundschaft sehr wichtig ist. Ich würde mir aber auch meine Freude am Mama dasein nicht nehmen lassen und eben auch versuchen deine und ihre Geschichte zu trennen. Schließlich bist du nicht verantwortlich für ihre Situation.

Ich wünsche dir alles Gute

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