Trost wegen Windei - Frage zur Ausschabung

Liebe Andrea,

sei erstmal lieb geknuddelt! Ich habe genau dasselbe erlebt und weiß so ungefähr, wie Du Dich jetzt fühlst!

Bei mir war alles von Anfang an irgendwie komisch: dauernd Schmierblutungen, im Ultraschall nur Fruchthülle, aber kein Embryo zu sehen usw. Meine Ärztin wartete sicherheitshalber bis zum Ende der 8. Woche und schickte mich dann in die Klinik zur Ausschabung. Dort wird man nochmals ausführlich untersucht, so dass wirklich nicht versehentlich ein Embryo übersehen wird. Die Ausschabung war dann bei mir in der 9. Woche.

Die Ausschabung selbst ist überhaupt kein Thema, rein medizinisch gesehen. Sie dauert zehn Minuten und man bekommt nur eine leichte Narkose (ohne die übliche künstliche Beatmung bei normalen Narkosen), wirklich ganz harmlos. Hinterher tut es in etwa so weh, als hätte man ziemlich stark seine Tage. Auf Wunsch kriegt man ein Schmerzmittel, dann ist auch das überhaupt kein Problem. Es blutet noch einige Tage ein wenig nach (wie bei leichter Regel).

Man kann die Ausschabung heute auch ambulant machen lassen, frag mal nach, ob in Eurer Nähe ambulante gynäkologische OPs gemacht werden. Dann kann man gleich am selbsen Tag nach Hause gehen, was sehr angenehm ist.

Man kann nach der Ausschabung sofort im nächsten richtigen Zyklus wieder schwanger werden. Die Wartezeit von drei Monaten, zu der man früher riet, gilt als überholt und medizinisch nicht notwendig. Manche Ärzte empfehlen sie dennoch, damit die Frau sich seelisch erholen kann. Ob man dies braucht, kann man natürlich selbst entscheiden. Bis die nächste normale Regel auftritt, kann es sechs Wochen und mehr dauern, wundere Dich also nicht, das ist normal.

Ich selbst wollte sehr rasch wieder schwanger werden, es dauerte aber leider etwa ein Jahr, seufz. Dafür ging dieses Mal alles gut.

Übrigens ist ein "Windei" (leider) etwas Normales und Natürliches im Leben einer Frau, wenn auch natürlich etwas sehr Trauriges. Frage Dich also jetzt nicht, was Du falsch gemacht haben könntest: Windeier gehen auf einen Ablesefehler bei der Zellteilung zurück und sind nicht von außen beeinflussbar. Die Entstehung eines Embryos ist etwas so Komplexes, dass hier häufig Fehler auftreten. Die Natur bemerkt dies, stoppt die weitere Zellteilung und hört auf, den Embryo weiterzuentwickeln, er bleibt so mikroskopisch klein, dass er im US nicht sichtbar wird. Jede zweite Frau mit Kindern hatte auch bereits mal eine Fehlgeburt.

Ich selbst habe übrigens nach dieser FG in der zweiten SS eine gesunde Tochter zur Welt gebracht und bin jetzt zum dritten Mal schwanger (bin 39 Jahre alt), auch dieses Mal ist alles okay verlaufen.

Liebe Grüße und geh davon aus, dass es beim nächsten Mal gut klappen wird, huh?

Mimi