Schwanger mit 35 plus

Schwanger mit 35 plus

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Geschrieben von Kleiner Mann am 24.03.2008, 14:58 Uhr

eines vorweg:

jeder muss das leben, was er für richtig hält, insofern verurteile ich Katrins Einstellung weder (steht mir auch nicht zu), noch kann ich die Einstellung, sich gegen ein behindertes Kind zu entscheiden, so ganz und gar nicht nicht verstehen, bloß wundere ich mich ein wenig über den (weit verbreiteten) Irrglauben, dass ein in der FU als gesund diagnostiziertes Kind, auch wirklich gesund ist und dann auch gesund zur Welt kommt (Geburtskomplikationen?!) und auch immer gesund bleibt (Unfall, Krankheit)
Mal abgesehen davon, dass auch bei der FU nur gewissen Behinderungen erkannt werden und auch ein (schwerer) Herzfehler mit (geistigen) Behinderungen einhergehen kann (aufgrund von Problemen der Sauerstoffversorgung im Gehirn beispielsweise), hätte ich mir nie verziehen, durch die FU eine Fehlgeburt auszulösen und dann als "Krönung" noch zu erfahren, dass das Baby gesund (also ohne die Chromosomenanomalien, dei eine FU erkennt) gewesen wäre.
Ich habe fünf Kinder, war bei meinem kleinen Sohn fast 35, bei der Tochter 36, jetzt bei meiner Jüngsten (3 Monate) noch 37.
Habe NT-Messung gemacht und hatte bei den beiden Mädels optimale Messungswerte aber schlechte Blutwerte.
Daraufhin riet mir der Prof. bei Joana zur FU.
Einfach deshalb, weil "man" dazu bei solchen Werten einfach rät.
Ich habe daraufhin fast eine Nacht im Netz gehangen: über die Trisomie-Formen gelesen, eben auch die meist tödlichen und dann alles verworfen: wenn ein Kind nur die Zeit in meinem Bauch gehabt hätte oder bei oder kurz nach der Geburt gestorben wäre, hätten wir das so gut es geht begleitet, zumindest hätte dieses Menschlein das Leben gehabt, das ihm die Natur geschenkt hätte, nicht ich hätte durch Kalium-Spritze ins Herz (wird heute meist gemacht, weil man nicht Gefahr laufen will, das das Kind lebend zur Welt kommt und dann versorgt werden muss) entschieden, dass es jetzt sterben muss und ich es dann tot gebären soll.

Die Entscheidung für ein Trisomie 21-Baby(DOWN-Syndrom) hätten wir auch getragen, nicht, dass wir uns das gewünscht hätten, aber wieso haben nur "perfekte" Kinder das Recht auf Leben, wer sagt, das nicht ein eingeschränktes Kind unser aller Leben bereichern und ein erfülltes Leben haben kann.

Montags habe ich mich dann mit den Prof. zusammengesetzt, ihm meine Entscheidung mitgeteilt, und durfte die positive Erfahrung machen, dass er nicht nur zu den Medizinern gehört, die Patienten in ihren eigenen Entscheidungen ernst nehmen und begleiten, sondern sogar bestärken.

Mein Bauch hatte mir die ganze Zeit schon gesagt, dass ich ein gesundes Mädchen erwarten würde und der Professor hat mich darin auch bestärkt.

Mausi ist tatsächlich ganz gesund und unser fünftes Geschenk des Himmels (hatte leider ein FG und weiß das daher noch mehr zu schätzen).

Wir wünschen uns noch sicher ein weiteres Kind, vielleicht auch noch zwei.
Wenn ich es mir aussuchen dürfte, möchte ich noch nicht so bald wieder schwanger sein (finde es mit drei Zwergen doch schon beschwerlich, schwanger zu sein, Hut ab, liebe Doreen ;-)) und möchte auch, wenn überhaupt, nicht über die 40 gehen.
Wünsche mir natürlich ein gesundes Kind, bin aber zugegebenermaßen doch ein wenig verwirrt und betroffen davon, dass ein Baby, das so erwünscht war, nur dann leben darf, wenn es scheinbar "perfekt" ist.
Ich glaube, dass unsere Gesellschaft schöner wäre, wenn wir alle besser akzeptieren könnten, dass es unendlich viele Lebensformen gibt, die erfüllen können und erfüllt sein können.

Zu dieser Akzeptanz gehört eben auch, dass Leute, die ein behindertes Kind nicht haben möchten (anders kann ich das nicht ausdrücken, weil ich es so schrecklich finde), frei sind in ihrer Entscheidung und keine Ablehnung befürchten müssen.

Aber einen Denkanstoss geben, das muss erlaubt sein.

Liebe Katrin, ich wünsche Dir und Deinem Würmchen das Allerbeste.

LG,
Anne

 
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