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Geschrieben von Barbaray am 20.05.2023, 0:10 Uhr

Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Hallo zusammen,

ich muss mal meinen Frust rauslassen und hoffe, dass ich mal etwas Input von Unbeteiligten bekomme.
Also, ich bin 40 Jahre alt, verheiratet, habe zwei kleine Kinder und war in meinem „vorigen Leben“ Studienrätin. Nun ist es so, dass ich durch schwierige Schwangerschaften und die Tatsache, dass wir wirklich niemanden im nahen Umfeld zur Unterstützung haben, seit 2018 nicht mehr arbeiten war.
Mein Mann macht Karriere und zwar mit Vollgas. Wenn er daheim ist, bringt er sich zwar richtig toll bei den Kindern ein, macht aber eben auch mir eine Menge Arbeit. Zum Beispiel wickelt er auch an Wochenenden mal oder gibt dem Einjährigen, wenn er ins Bett geht, noch ein Nachtfläschchen oder wickelt ihn (ich mache das jeweils andere, damit der Lütte nicht aufwacht). Wenn er im Homeoffice ist, kommt er auch mal rauf und nimmt mir (widerwillig und knurrend, aber er tut es) Handgriffe ab oder füttert den noch nicht auswärts betreuten Kleinen, damit ich den eng getakteten Zeitplan mit den beiden Jungs einhalten oder das Haus saugen oder wischen, die Küche machen oder sonstwas erledigen kann.
Zwei Mal die Woche ist er an verschiedenen und ständig wechselnden Wochentagen und Abenden in der Firma, muss auch auf Geschäftsreisen gehen und ist dann tagelang weg. Da mache ich alles.

Es gibt bei all dem tollen Anschein ein riesiges Aber:
Er ist ein Chaot. Das inselbegabte Genie quasi, das eine Spur der Verwüstung hinter sich herzieht (lässt Windeln offen liegen, wirft alles hinter sich, zieht dem Kleinen (Gr. 92) versehentlich den Schlafanzug vom Großen (Gr. 128) an und merkt es nicht, lässt die Kinder in den einzig guten Sachen auf den Matschspielplatz und lässt die matschigen Sachen auf der Couch oder auf dem Teppich liegen, zieht bei zu erwartenden 8 Grad Höchsttemperatur kurze Hosen an etc.
Ich hoffe, das Bild wird klar.
Wenn er etwas anpackt, nimmt er mir 10 Minuten Arbeit ab und verursacht 30 Minuten Mehraufwand.
Auf direkte Bitten reagiert er nicht. Er macht einfach, was ihm gerade in den Kopf kommt.
Selbst die Inhalation des Großen (Asthma) vergisst er, so dass wir bei Infekten abends eine böse Überraschung erleben, wenn der Große den ganzen Tag mit Papa unterwegs war - was ja prinzipiell toll ist, nur leider ein blödes Ende nimmt.
Das Resultat ist, dass ich mich zum Kommandeur entwickelt habe, damit wenigstens nicht das allergrößte Chaos auf mich zukommt, wenn ich mal ein paar Stunden weg war.
Nun hat mich heute (wir sind bei den entfernt wohnenden Schwiegereltern zu Besuch) mein Schwiegervater zusammenstaucht, dass ich allen auf die Nerven falle, weil ich es nicht einfach mal gut sein lasse und ständig rumkommandiere (nehmt Wasser mit, denkt an die Inhalation, vergesst die Jacke nicht etc.). Ironischer Weise hat unser armer Großer gerade einen Asthmaanfall bekommen, weil er den ganzen Tag mit Papa und Opa im Wald war und natürlich weder die Jacke anhatte noch inhaliert hat.

Abends verkriecht er sich im Büro. Gemeinsame Aktivitäten, wenn die Jungs schlafen, gibt es momentan schlichtweg nicht. Naja, alle zwei Monate mal zwei Stunden nebeneinander auf der Couch. Aber das auch nur auf mein Drängen hin.
Und bevor jemand fragt: Mein Kommandeurston kam auf, nachdem die gemeinsamen Abende geendet hatten.
Ich habe den Eindruck, da besteht gar kein Interesse mehr an mir als Person. Ich habe Nachkommen geliefert, nun bin ich irrelevant.

Ich bin immer davon ausgegangen, dass ich wieder arbeiten gehe, wenn die Jungs betreut sind. So war das auch abgesprochen. Jetzt würde ich mich, wenn der Kleine bei der Tagesmutter ist, im Beruf gern teilzeitmäßig weiterbilden und dann mit Zusatzqualifikation wieder einsteigen, weil ich zwei Korrekturfächer habe, bei denen der Arbeitsaufwand auch in Teilzeit unfassbar hoch ist.
Bitte keine Diskussionen um diesen Punkt von Leuten, die seit 20 Jahren keine Schule mehr von innen gesehen haben! Gern von Leuten mit Hintergrundwissen zu zwei Korrekturfächern am Ganztagsgym, wenn sie anderer Meinung sind.

Und es gibt Gegenwind.
Ich habe Stundenpläne geschickt, Links gesendet, Daten kommuniziert, für die Schließzeit im Kindergarten eine Alternativbetreuung im Nachbarort gefunden, mit der Babysitterin alles abgekaspert. Alles in die Wege geleitet, damit mein Mann möglichst wenig Kinderbetreuungszeit nehmen muss und beruflich nur sporadisch ausfällt bzw. nacharbeiten muss.
Ich hätte keinen richtigen Plan, solle mir erstmal überlegen, was ich will, würde ja ständig meine Meinung ändern, das am Ende doch nicht durchziehen und würde seinen Job gefährden mit meinen „Eskapaden“. Hallo?!?!?!
Ich müsse ja nicht arbeiten gehen.
Kehrtwende, marsch!

Wenn es so läuft wie bisher, sehe ich tatsächlich schwarz für meine lang ersehnten Pläne. Der Haushalt wird im Chaos versinken, ich wochenlang nur noch putzen, aufräumen und Wäsche waschen und natürlich keine Zeit haben fürs Lernen oder gar Prüfungen.
Ich fühle mich wie in den 1950ern: Mami bleibt daheim, kredenzt dem Göttergatten seine Mahlzeiten, bringt Käffchen und Küchlein ins Büro (das mache ich tatsächlich manchmal), kauft ein, macht sauber, jöckelt mit den Kindern durch die Gegend und tötet damit ihre Karriere - und Rentenansprüche.

Zudem bin ich frustriert, weil ich mich selbst nicht mehr erkenne und mich auch nicht mehr mag, wie ich momentan bin: Mein geistiger Horizont schwindet, die Digitalisierung geht an mir vorbei, weil ich schlicht keine Zeit fürs Aufholen habe, ich bin unendlich genervt von dem Chaos im Haushalt und gleichzeitig so bockig, dass ichs nicht ständig beseitigen mag.
Momentan weiß ich gar nicht, wer ich wirklich bin, was ich will, wohin es gehen soll, weil ich mich einfach nur um Kinder, Küche und - das nicht wirklich - Kirche drehe und mein Leben nach den Terminen meines Mannes ausrichte. Das der Jungs übrigens ebenso. Jetzt ist spontan anstatt mittwochs montags Bürotag, mein Auto ist gerade hinüber, also kann ich zusehen, wie ich mit dem Lütten im Schlepptau den Großen zum Kindergarten und zurück und dann zum Geburtstag hin- und heimgefahren bekomme, weil mir niemand mitgeteilt hat, dass die Tage mal wieder „ausnahmsweise“ geändert wurden und der zweite Wagen nicht zur Verfügung steht. Immerhin habe ich es „schon“ am Freitag davor erfahren, nachdem ich gerade mit der Werkstatt geklärt hatte, dass das Auto bis Mittwoch repariert wird. Wir wohnen in der Pampa, da fahren weder Busse noch sind die Entfernungen zum Radeln geeignet, wenn man mehr als einen Termin wahrnehmen muss.
Und selbst wenn ich die Fortbildungen machen kann und dabei erfolgreich bin: Wie sieht es denn dann hinterher mit der entlohnten Arbeit aus?
Es werde immer ich sein, die außerplanmäßig heim fährt, wenn etwas ist, jemand Termine oder Hobbies hat oder einfach ein Elternteil gebraucht wird.
Abi, adé! Anspruch, adé! Einer so unzuverlässigen Lehrerin gibt man doch keinen Leistungskurs mehr.

Dass mein Mann und die Firma, für die er arbeitet, sich derart entwickeln, war vor den Schwangerschaften nicht klar und hat sich durch Corona noch intensiviert. Unsere Absprache hat also unter völlig anderen Voraussetzungen stattgefunden. Nun sieht er viele Dinge anders, da ich tatsächlich nicht „arbeiten gehen muss“, wenn wir uns einschränken.

Mir ist sehr klar, dass ich auf hohem Niveau jammere. Wir haben zwei gesunde Kinder, obwohl ich eine späte Mutter bin, haben momentan keine finanziellen Probleme (viel ist nicht drin, aber das war so kalkuliert und ist auch in Ordnung, wir haben immerhin 35 und 37 Jahre lang rangeklotzt, bevor ich ausfiel, und mein kleines Erbe ist halt am Ende der Elternzeit weg), ich werde nicht in Vollzeit wieder einsteigen müssen und es geht uns prinzipiell gut.

Nur diese Konstellation war absolut nicht abzusehen.
Das Chaosgen meines Mannes kam erst zum Vorschein, als ich Mutter wurde.
Die gemeinsamen Aktivitäten ließen zeitgleich nach.
Momentan sehe ich keine wirkliche Perspektive, da wir nicht auf Augenhöhe agieren.
Oder ist das nur der Lagerkoller nach eineinhalb Jahren Dauerbetreuung eines Säuglings?

Gebt mir gern ehrliche Rückmeldung zu meiner Situation, meinem Frust und meiner Beziehung.
Mit fehlt aktuell die Möglichkeit, meine Situation realistisch einzuschätzen.

 
64 Antworten:

Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Jomol am 20.05.2023, 8:09 Uhr

Autsch. Den Lagerkoller hatte ich nach der zu-Hause-Betreuung auch, aber mein Mann hat seine Meinung, dass beide arbeiten sollten, nie geändert. Arbeiten ist doch nicht nur Geld verdienen. Das solltest Du versuchen, Deinem Mann klarzumachen. Du kannst auch fragen, wann er gedenkt, seine Vätermonate Elternzeit zu nehmen, falls er das noch nicht gemacht hat (so klingt es nicht). Du hast vor, Dich in dieser Zeit weiterzubilden.
Du sagst, Ihr müsstet Euch einschränken, wenn Du weiter zu Hause bleibst- fang doch damit mal an. Sparst Du Dein Erbe eben. Fang selbstverständlich mit Sachen, die ihn betreffen, an.
Sich bei jedem Handschlag dermaßen anzustellen ist natürlich praktisch für Deinen Mann, weil es viel Arbeit spart. War er schon immer so oder lässt er es jetzt mehr raus?
Ganz abgesehen von Deinem "Versorgerproblem": Wenn Du arbeiten gehst, brauchst Du eine Putzfrau und eine Kinderbetreuung. Wenn Ihr genug Platz habt, kannst Du über ein Au Pair nachdenken. Die Kinder werden älter. Bau Dir ein Netzwerk auf! Bei uns ging das über die KiTa prima. Manche Mütter haben sich die Kinderbetreuung ein bisschen geteilt, indem die eine z. B. dienstags und die andere mittwochs alle Kinder abgeholt und betreut hat.
Denk über eine Partnerschaftsberatung nach, sonst ist der Zustand jetzt der Anfang vom Ende. Wenn mein Mann mich zur Hausfrau gezwungen hätte, wären wir nicht mehr zusammen.
Halt die Ohren steif,
Jomol

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Caot am 20.05.2023, 8:46 Uhr

Dein Mann ist wie er ist. Ich denke nicht, dass Du den Chaosmenschen ändern kannst.

Was mir außerdem spontan einfiel, dass auch deine Kinder eventuell intellektuell anspruchsvoll werden könnten. Das fängt bei Euch ja erst an. Dann rennst du da von Kurs zu Kurs um den Wissensdurst zu stillen.

Die Lehrer:innen die ich kenne, auch Studienräte, gingen ausschließlich „halbtags“ arbeiten, also ein begrenztes Stundenkontigent. Mit 3 gingen die Kinder in den Kiga, dann Grundschule und erst ab weiterführender Schule wurden die Stunden aufgebaut. Und, wie so oft, blieb dieses zurück stecken bei der Frau hängen.

Ich hab auch zurück gesteckt. Aus vielerlei Gründen. Jetzt baue ich wieder auf. Finanziell sind das definitiv Einbußen, aber ich bereue nichts. Ich wollte nicht wie meine Mutter „enden“, deren Alltag zwar durch beruflichen Erfüllung geprägt, aber eben auch durch die Last des Alltags erfüllt war. Bleibt halt doch, in der Erfüllung der eigenen Perfektion, an denen hängen die es ordentlich haben wollen. Auch meine Mutter konnte halt nicht die Jacke einfach liegen lassen, oder die Töpfe stehen, die Wäsche hängen, …..

Ich wollte die Entwicklung meiner Kinder ohne Hetze erleben.

Letzten Endes zahlt man immer einen Preis. Meiner ist die Rente. Der Preis meiner Mutter ist die Gesundheit. Jahrelang durch den Tag zu hetzen ist nicht förderlich.

Aupair? Wäre das eine Möglichkeit für euch?

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Heu am 20.05.2023, 9:14 Uhr

Also wenn ich schon lese, dass DU das alles mit der Betreuung nicht durchdacht hast, wird mir schwindelig. Es sind doch auch seine Kinder. Und wenn DU keine Zeit hast, sie zu betreuen, weil DU arbeitest, dann ist es nicht DEIN Problem, sondern EURES.

Ich glaube, Du hast viel zu viel für Dich an Land gezogen. Damit ist er fein raus, aber Du gehst halt so unter.

Mein Mann neigte - genau wie Du - auch dazu, die Dinge zu Hause in die Hand zu nehmen. Er bestimmte, wann und wie die Kinder ins Bett gehen sollten (viel zu spät für meinen Geschmack), wann und wie sie aufstehen sollten (viel zu spät für meinen Geschmack), dass es ihnen mit 8 Jahren nicht zumutbar ist, die Spülmaschine auszuräumen und Kleinigkeiten einzukaufen.

Hat er letztlich auch weitestgehend so durchgezogen. Ich hab mich aus diesen Dingen komplett rausgezogen und ihn machen lassen, mir dafür andere Ebenen mit ihnen gesucht. Da hat er sich dann gefragt, wieso er jetzt immer die Spülmaschine alleine ausräumen muss, wieso ich das nicht mehr mache. Inzwischen hat er das glaube ich akzeptiert, dass er das eben selber machen muss, wenn er die Kinder so rausnimmt.

Zweimal hat er, als ICH mit den Kindern alleine einen Ausflug machen wollte, eine Kühltasche gepackt mit Essen und GEtränken. Da bin ich AUSGEFLIPPT, das fand ich irgendwie wahnsinnig ….“mutti“. Und übergriffig. Einmal paar mal hat er auch Trinkflaschen bereitgestellt, für eine Autofahrt von 10 Minuten, die ICH mit den Kindern (die damals keine Kleinkinder mehr waren) machen wollte. Ich bin der Meinung, dass ein achtjähriges Kind durchaus auch mal 10 Minuten OHNE Flasche auskommt.

Ich glaube ja, dass er es gar nicht böse gemeint hat. Aber irgendwie steht dahinter eben doch die Vorstellung: Wenn Du das nicht genauso machst, wie ICH mir das vorstelle, dann leiden die Kinder. Meine Lösung ist gut, Deine ist es nicht.

Ich hatte da übrigens schon längst ein Kind alleine großgezogen, das MEINE Lösung bis heute sehr gut überstanden hat.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Heu am 20.05.2023, 9:33 Uhr

Nachtrag: In den schlimmsten Zeiten fand ich sein permanentes um die Kinder Helikoptern (die damals allerdings schon älter waren, in den ersten Jahren war er keineswegs so präsent) auch irgendwie unsexy. Wenn jemand sich rund um die Uhr Gedanken drum macht, ob das Kind genug zu trinken und zu essen hat und warm genug angezogen ist, dann bleibt nicht mehr viel Raum für anderes. Für Paargespräche schon gar nicht. Ich war da zeitweise ECHT genervt.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von mauspm am 20.05.2023, 10:12 Uhr

eure persönlichkeiten scheinen das absolute kontrastprogramm zu sein.
bei dir habe ich das bedürfnis zu sagen "chill doch mal" und er chillt wahrscheinlich nur..
grundlegend muss man aber sagen dass nie jemand einen anderen so umbasteln kann , dass er ins eigene schema passt. man muss sich selber ändern wenn man vernderung möchte.
gib ihm doch aufgaben wo er sich gut organisieren kann( lass ihn staubsaugen , müll raustragen , fenster putzen ect ) und übernimm selber das was für dich als priorität erscheint.
ganz wichtig ist auch : schraub deine erwartungen runter. mit einem chaoten wirst du nie den perfekten haushalt oder ein pingelig genau geplantes leben haben...eher gehst du nervlivh irgendwann am stock

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Ally79 am 20.05.2023, 10:14 Uhr

Es gibt Frauen, die wären mit diesem Leben das du führst zufrieden. DU bist es aber nicht, und damit ist doch klar, dass es so nicht bleiben kann. Also sage es ihm so. Gar nicht als Diskussionsgrundlage, sondern als gegebene Tatsache.
Du wirst wieder arbeiten gehen und deshalb solltet ihr euch zusammensetzen und besprechen wie IHR das gemeinsam stemmt.
Ich persönlich (selbst Lehrerin) würde allerdings erstmal normal in den Beruf einsteigen ohne Weiterbildung. Tu erst etwas Vertrautes, damit du dort eine gewisse Routine hast. Denn Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen ist herausfordernd genug. Ich bin immer mit etwa 75% wieder eingestiegen als meine Kinder 1 Jahr waren. Nicht wegen des Geldes, sondern weil ich meine Arbeit liebe und auch brauche um ausgeglichen zu sein. Als Lehrerin hat man ja den Vorteil, dass trotzdem genug Zeit für die Kinder bleibt.
Ich bin nur einen Nachmittag in der Schule, die anderen habe ich frei und arbeite dann abends am Schreibtisch.
Und dann gibt es eben ein paar Jahre keine Leistungskurse.... das lässt sich doch verkraften. Dann arbeitest du eventuell im Schwerpunkt erst mal in den unteren Stufen. Das wäre mir erst Mal egal.
Ich würde also Tatsachen schaffen und mein Mann muss sich miteinbringen. Du hast auch einen gutbezahlten Job, du hast Jahre investiert in eine gute Ausbildung, warum solltest nur du zurückstecken?
Aber wie gesagt: ich bin selber der Typ Frau, der mit dem Beruf der reinen Familienoranisatorin nicht zufrieden ist. Und ja, ich habe mir meinen Mann durchaus auch ausgesucht, weil er damit kein Problem hat und mich unterstützt. Deiner hatte es dir zugesagt, also soll er sich jetzt auch daran halten. Eine Familie funktioniert nur zusammen, nicht einer lebt sein Leben wie er will und der andere hat nur den Job ihm dies zu ermöglichen.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Heu am 20.05.2023, 11:51 Uhr

Also das finde ich irgendwie sehr gefährlich. ER soll FEnsterputzen, statt mit den Kindern Ausflüge zu machen oder das Wickeln und Füttern zu übernehmen. Das ginge meiner Meinung nach in eine völlig falsche Richtung. SIE bleibt ja dann der Chef über alles, was mit den Kindern zusammenhängt. Und das ist eben nicht gut! Er hätte dann ja noch weniger mit den Kindern zu tun.

Ich finde es zu einfach gedacht, dass nur ER sich ändern soll.

An seiner Stelle hätte ich NULL BOCK auf Kommando zu Hause. Er ist ja nicht ihr Handlanger oder so. Gerade wenn er im Job sehr erfolgreich ist, passt das vermutlich auch überhaupt nicht zu seinem Selbstbild. Das kann ich sehr gut verstehen. Im Job hast Du Leute unter Dir, und zu Hause führst Du nur Befehle aus. Das würde ich an seiner Stelle nicht mitmachen.

„Loslassen“ geht ja im Prinzip schon im Kreissaal los . Man kann nicht früh genug damit anfangen, sich das immer wieder klarzumachen.

Eine offene Jacke führt nicht unweigerlich zum Ende. Und ab 3 oder so merken Kinder das ja auch selbst, wenn es zu kalt ist. Und können sich dann im Idealfall die JAcke selber zumachen.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Lillimax am 20.05.2023, 11:51 Uhr

Hallo,

was deine Ehe angeht, haben andere schon einiges dazu gesagt bzw. werden es sicher tun. Ich konzentriere mich mal auf deinen Job, weil der auch alles andere (vor allem die Zufriedenheit) beeinflusst.

Knackpunkt des ganzen Problem-Knäuels scheint mir deine vorhandene, aber noch zu zögerliche Entschlossenheit zu sein, in den Job zurückzukehren. Du zählst viele Gründe auf, warum das ganz, ganz schwierig ist. Aber das stimmt ja nicht so ganz.

Zum Beispiel könnt Ihr als Doppelverdiener natürlich eine Putzfrau nehmen, die wöchentlich klar Schiff macht und auch noch bügelt, wenn man das möchte. Dann hast du den Großteil des Haushalts vom Hals. Ganz wichtiger Schritt, den man wirklich machen sollte bei zwei kleinen Kindern.

Doch, auch eine Lehrerin mit Kindern bekommt einen LK. Der Lehrermangel ist dermaßen katastrophal, dass man sich gar nicht leisten kann, wählerisch zu sein. Bin selbst auch Lehrerin, wenn auch nur mit Zeitverträgen (Quereinstieg). Ich erlebe es aber im Kollegium, dass auch Frauen und Männer, die mehrere Kinder haben, ständig fehlen und dass sogar in der Q2 gefühlt fünfzig Prozent von deren LKs ausfallen müssen (okay, reell vielleicht 30 Prozent).

Weißt du, wenn man Angst vor etwas hat, (er)findet man unbewusst lauter Gründe, warum es nicht funktionieren wird. Aber die finden nur im Kopf statt und haben nichts mit der Wirklichkeit zu tun. Sie lösen sich auf, sobald man MACHT, anstatt nur zu denken und zu zaudern.

Je länger man raus ist aus dem Job, desto größer ist oft das Muffensausen, wenn man wieder einsteigen will. Aber gerade Lehrer haben das große Privileg, dass sie auch stundenweise einsteigen und dabei sehr klein anfangen können. Du musst nicht gleich eine Fortbildung machen und einen LK übernehmen. Es reicht, wenn du erstmal wieder reinkommst, ruhig mit wenig Stunden. Es ist überhaupt kein Problem, dann - sobald man wieder fest im Sattel sitzt und sich sicher fühlt - die Stundenzahl zu erhöhen, weil jeder Schulleiter dann entzückte Freudentänze aufführt.

Versuche also vielleicht, nicht gleich die Maximal-Idee anzusteuern, wenn das dazu führt, dass du dann wie ein Pferd vor der Hürde scheust. Fang kleiner an, ruhig erstmal auch ohne die Fortbildung. Du musst nicht gleich dort anknüpfen, wo du aufgehört hast, wenn dich das momentan seelisch eher überfordert. Komm erstmal wieder rein.

Wenn du wieder „drin“ bist und die Kinder vielleicht sogar schon etwas älter, machst du deine Fortbildung etc. Du hast noch so viele Jahre, um im Job auch wieder Karriere zu machen, das kommt schon. Leg die Schwelle jetzt erstmal niedrig an und tu’s - der Rest kommt von selbst ins Fließen.

LG

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Heu am 20.05.2023, 12:05 Uhr

Achja, noch ein ganz praktischer Tipp: Wenn er Chaos hinterlässt, räum das um Himmels Willen nicht selber weg. Da liegen offene Windeln auf dem Wickeltisch? Sind ja offensichtlich von SEINEM Wickeln, also soll er sie auch wegräumen. Er bringt die Wäsche der Kinder durcheinander? Es ist nicht DEIN Schrank, sondern der Schrank EURER Kinder. Deshalb musst Du da Abstriche machen, was DEINE Ordnung angeht. Falscher Schlafanzug? Ist mir auch schon passiert, das fanden hier eigentlich alle lustig. Wo ist das Problem?

Hier war das am Anfang so, dass er nach dem Essen immer das Geschirr AUF die Spülmaschine gestellt hat. Der Klassiker eben. Hätte ich das immer selbst weggeräumt, dann würde er das vermutlich heute noch machen. Hab ich irgendwann nicht mehr gemacht. Und nach einer gewissen Zeit ging das dann auch.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von mauspm am 20.05.2023, 12:09 Uhr

dass er sich ändern soll schrieb ich gar nicht...lies noch mal

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Heu am 20.05.2023, 12:32 Uhr

„gib ihm doch aufgaben wo er sich gut organisieren kann( lass ihn staubsaugen , müll raustragen , fenster putzen ect ) und übernimm selber das was für dich als priorität erscheint.“

Ich empfinde das als total abwertend. Sie macht ihren Mann damit zum Gehilfen, sie hält ihn unnötig klein, und das ist nicht gut. Sie ist der Boss, er kriegt nach ihrer Vorstellung Aufgaben zugeteilt. Was ist denn das für ein Verständnis von Partnerschaft? Ich wollte nicht so eine Beziehung führen, in der nur das ausführen soll, was der andere mir vorgibt.

Ich kann es selbst nicht abhaben, wenn man mich so gängelt und über mich bestimmen will. Und habe mich deshalb aus den Bereichen, in denen Kompromisse nicht möglich waren, weil ER einfach immer seinen Stiefel durchgezogen hat, einfach komplett rausgezogen.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Zwergenalarm am 20.05.2023, 12:38 Uhr

Mein Standardspruch, wenn das Geschirr mal wieder auf statt in der Maschine landet: Verdammt, klemmt die Geschirrspülertür schon wieder? Wie eine LP mit Kratzer.
Hat aber Jahre gebraucht, bis das dreckige Geschirr dort gelandet ist, wo es hingehört.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von AKAM am 20.05.2023, 13:00 Uhr

Hallo,

ich habe nicht alle Antworten gelesen, kann dir aber nur den Rat geben: Mach dein Ding! Und zwar so, wie du es für richtig und machbar hältst. Dein Mann tut es auch und wenn du in 20 Jahre da sitzt, Kinder aus dem Haus, ohne Job, der dich erfüllt, ohne Rentenansprüche, dann wirst du es bereuen, es nicht getan zu haben. Mach' nicht den Fehler, den Start ins Berufsleben zu lange hinauszuschieben. Eure Situation wird sich auch in drei oder vier Jahren nicht groß geändert haben.

Und wenn du nicht arbeiten gehen müsstest, dann ist doch scheinbar Geld da, um die Dinge um euch rum zu organisieren. Dein Mann ist ein Chaot und hat viel zu tun, es ist also nur bedingt sinnvoll, ihn zu viel in alles einzubeziehen. Wie wäre es mit einem Au Pair? Oder einer Haushaltshilfe, die notfalls auch die Kinder abholt, wenn Unvorhergesehenes passiert und weder du noch dein Mann den Job so kurzfristig verlassen kann?

So viel zum Organisatorischen. Vielleicht profitiert auch eure Partnerschaft davon, wenn die Arbeit im Haushalt "ausgelagert" wird und du nicht mehr so viel herumkommandieren musst und vor allem dein Fokus nicht nur zu Hause liegt, sondern du ein anderes Gebiet hast, in dem du aufgehen kannst.

Alles Gute!
Anja

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Barbaray am 20.05.2023, 13:06 Uhr

Windelnachtrag (Auszug):

Dreckwindel im Bad über zwei Wochen (ohne Flachs, z-w-e-i! Auf der Fußbodenheizung).
Mehrfach angesprochen.
„Immer sagst du mir, was ich tun soll.“
Irgendwann hab ichs selbst erledigt.

Essensreste im Auffangsieb in der Küchenspüle:
Mehrfach angesprochen.
„Boa, du kommandierst echt gern, oder?“
Als die Ameisen kamen, habe ichs selbst erledigt.

Er macht schon auch was, das ist es nicht, aber das, was er nicht macht, ist eben seinen Dreck (und ich meine Dreck) weg. Und davon macht er viel

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Heu am 20.05.2023, 13:21 Uhr

Das „Immer sagst Du mir, was ich tun soll!“ würde ich als Bestätigung meiner These werten, dass er sich total gegängelt fühlt .

Vielleicht hilft es, wenn Du ihm signalisierst, dass ER nicht der Depp ist, der alles falsch macht, sondern dass Ihr Euch beide neu aufstellen müsst? Also dass Du auch siehst, dass DU Dich verändern musst? Das wäre immerhin schon mal ein Signal an ihn, dass Ihr für die Schieflage, in der Ihr seid, BEIDE verantwortlich seid. Und ich finde, dass Ihr das tatsächlich seid, so wie Du das beschreibst.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Barbaray am 20.05.2023, 13:32 Uhr

Jap, die Situation ist wirklich verzwickt.

Natürlich habe ich Anteile an der aktuellen Lage. Das steht außer Frage.
So kommuniziere ich das auch, gestehe Fehler ein, entschuldige mich. Bzw. habe ich das bis zu einem gewissen Zeitpunkt getan und es dann nicht mehr eingesehen, weil ich mit meiner Einsicht allein auf weiter Flur war.

Bei ihm bleibt es bei einem „Du tust es schon wieder!“ oder „Immer machst du…!“ und dem Weitermachen wie bisher.

Die Rollen sind derart eingefahren, dass wohl nur noch eine Paartherapie helfen wird. Wenn überhaupt. Da ist leider zu viel Geschirr zerdeppert worden die letzten Jahre.
Der Kinder zuliebe würde ich es mir schon wünschen, dass wir noch eine Weile miteinander aushalten.

Eigentlich könnten wir das Dreamteam sein.
Wir müssten es nur wollen.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Barbaray am 20.05.2023, 13:39 Uhr

Siehst du das auch noch so, wenn ich auf meine Frage, warum ich eigentlich allen im Haus hinterher räumen muss, meinen Mann wie folgt zitiere:
„Because it‘s you fucking job!“

Ich frage, ich äußere Bitten, ich erkundige mich, ob er XY machen kann. Okay, das mag penetrant sein, weil ich nicht bereit bin, alles zu machen. Das nervt. Ja. Mich selbst auch.
Und wenn dann so eine Aussage kommt (den aggressiven Unterton denkt euch mal dazu), dann klingt das doch eher nach „Heimchen gehört an den Herd“, oder?

Und da geht mir der Hut hoch.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Heu am 20.05.2023, 13:47 Uhr

Aber vielleicht stimmt das dann ja auch in diesen Momenten. Dass Du es „schon wieder tust“. So wie er es umgekehrt auch „schon wieder tut“, wenn er die Windel liegenlässt. Falsch wäre der Schluss, dass Du es nur deshalb „wieder tust“, weil ER es auch „wieder getan hat“. So einfach ist das mit den Wechselwirkungen nämlich nicht. Jedenfalls dann nicht, wenn die Situation schon einigermaßen verfahren ist. Manchmal reicht da schon ein Blick, eine Augenbraue, die nach oben geht, damit man wieder getriggert wird (und es dann erst recht nicht macht).

Das mit den Kompromissen funktioniert wie gesagt nur bis zu einem gewissen Grad. Bei uns jedenfalls. Aber ich habe ihm eben auch sehr klar signalisiert, dass er sich dann eben nicht wundern muss, dass er die Jobs dann alleine an der Backe hat, bei denen er nicht zu Veränderungen bereit ist.

Paartherapie wäre sicher gut. Bei Dir habe ich allerdings den Eindruck, dass sie überwiegend ihn zu Veränderungen bewegen soll, weil er aus Deiner Sicht wohl der Kern des Problems ist. Ich weiß nicht, ob das eine gute Ausgangslage ist.

Vielleicht seid Ihr auch beide der Kern?

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Heu am 20.05.2023, 13:57 Uhr

Dass das nicht geht, ist überhaupt keine Frage! Wenn er das wirklich so empfindet, scheint das aber schon in der Ausgangspositition nicht gepasst zu haben. Du schriebst ja, dass Euer Konzept ursprünglich ein anderes war. Wie geht das denn zusammen?

Wenn beide arbeiten, sind beide auch für Kinder und Haus zuständig. Punkt.

Andererseits nährst Du diese unsägliche Vorstellung ja auch, indem Du bspw. ALLEINE nach einer Betreuung für die Kinder suchst. Das ist der falsche Weg. Es ist ihm scheinbar noch überhaupt gar nicht klar, dass ER damit irgendwas zu tun hat.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Barbaray am 20.05.2023, 14:15 Uhr

Siehste, das frage ich mich auch.

Dieses patriarchale Gehabe begann erst, als ich „geworfen“ hatte bzw. kurz davor war.

Vorher waren wir auf Augenhöhe. Aber seit ich Mutter bin, ist das irgendein Wertigkeitsgefälle entstanden.

Die „vorher“-Aussage war: „Ich arbeite 40 Stunden, du hast so lange die Kinder. Den Rest teilen wir uns.“

Das sehe ich nicht so ganz, denn erstens arbeitet er entweder viel mehr oder ist einfach so unten im Büro (und macht weder Kinder noch Haushalt sondern X), zweitens herrscht nach kürzester Zeit, wenn er mit beiden Jungs im Haus allein ist, ein höllisches Gebrüll (Kampf, Streit, Aggression), so dass ich definitiv auch am Wochenende mehr „Kinder“ mache - um des lieben Friedens Willen. Er ist dann am Handy.

Bisher habe ich das alles stillschweigend „gelöst“, aber mittlerweile sage ich halt was.

Und der Haushalt kommt dann für mich, wenn er abends wieder am PC verschwindet.

Nein, das war definitiv keine wahrheitsgemäße Aussage seinerseits.

Vielmehr wirft er mir vor, dass er schon nur noch maximal 50 Stunden macht pro Woche und das ja schon so reduziert sei.
Ja, wenn ich das aber vorab anders formuliere, dann wird‘s halt für einen bitter.

Und das möchte nicht überwiegend ich sein.

Und ja, ich bin genervt. Ich bin höflich, aber penetrant. Und nörgelig. Und ich fühle mich betrogen. Und nochmals: Ich nörgle. Ja.
Aber nicht nörgeln (siehe 1950er) ist irgendwie auch keine Lösung.
Ich kann mich selbst nicht mehr leiden, weil ich so nörgle. Und aus anderen Gründen natürlich auch.

Hey, eure Kommentare helfen wirklich weiter bei der Ursachenforschung!

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Heu am 20.05.2023, 14:55 Uhr

Ist er Bundeskanzler oder was?

Hey, natürlich gibt es Berufe, die fordernd sind. Aber wenn ich Kinder habe, dann reicht halt ein „Geil, hab ich jetzt Bock drauf!“ einfach nicht aus. Jedenfalls dann nicht, wenn ich weiß (oder wissen KÖNNTE), dass meine Ehe nicht in den 50er Jahren steckt und meine Frau an Herd und Wickeltisch nicht ihre Erfüllung findet. Und das KÖNNTE er ja mal inzwischen gemerkt haben, wenn das schon seit 5 Jahren so eine finstere Stimmung bei Euch ist.

Meine Kinder sind alle schon größer. Ich habe in den letzten Jahren trotzdem sehr BEWUSST drauf verzichtet, mich auf höhere Stellen zu bewerben. Weil ich dann eben nicht, wenns nötig ist, mal eben um 16.00 Uhr heim kann, um mit meinen Kindern Englisch zu üben. Ich arbeite Vollzeit, weil es hier bei uns jetzt passt, aber ich kann trotzdem nicht machen, was ich will. WEil ich Kinder habe. Weil ich abwägen muss, wieviel von meiner Zeit zu Hause abgeht, wenn ich mehr im Büro bin.

Als Studienrätin bist Du vermutlich A 13, mit Familienzuschlag. Damit kannst Du auch halbtags nicht unwesentlich zum Familieneinkommen beitragen. Er kann entsprechend reduzieren, wenn Job UND Kinder und Haus ihn überlasten.

Ich fürchte, Du musst einfach mal ERNST machen. Also Dich einfach mal bewerben und ihn dann vor vollendete Tatsachen stellen. Und nochmal: IHR müsst eine Betreuung für die Kinder finden. Nicht DU. Das ist ein riesiger Unterschied!

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Antwort von Heu am 20.05.2023, 15:03 Uhr

Noch was: Bei Gebrüll, für das ich mich nicht zuständig fühle, gehe ich manchmal aus dem Haus, wenns mir zu laut wird. Ich mach hier zu Hause nicht die Weißhelm-Truppe. Echt nicht. Wenn sie lernen, dass Du ihre Konflikte löst, dann hast Du den Job auch noch dauerhaft an den Hacken und weder Mann noch Kinder werden sich genötigt fühlen, Streitigkeiten selbst in den Griff zu kriegen.

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Antwort von Barbaray am 20.05.2023, 17:02 Uhr

Hallo Heu,

I hear you. Und in Teilen, das muss ich so gestehen, erkenne ich mich auch wieder. Ja, ich bin der Caterer der Familie, sorge mich ums leibliche Wohl und das emotionale ebenso.
Allerdings ist ein Großteil dieses Sorgens eben der Tatsache geschuldet, dass mein Mann anderen Menschen gegenüber so gar keine Empathie empfindet.
Sich selbst duscht er täglich, die Kinder würde er vier Tage hintereinander in denselben Socken rumlaufen lassen. Oder vollgeschissenen Hosen (halt mit Flecken). Er merkt so etwas nicht oder achtet nicht drauf oder was auch immer.

Ich glaube, ich (über-)kompensiere da ziemlich, weil ich sein Extrem auszugleichen versuche.

Und das mit dem Asthma ist halt so eine Sache. Das entwickelt sich gerade erst in Gänze, wird eindeutig schlimmer.
Hast du mal einen Vierjährigen betreut, der regelmäßig Atemnot und dazu gleich noch Panik bekommt?
Dieses verfluchte Spray muss drei Mal am Tag genommen werden. Das ist kein Hexenwerk.
Und das ist auch nicht diskutabel. Da geht es um Medikamente, die verhindern sollen, dass Anfälle zustande kommen, die im Krankenhaus enden und/oder mit Hammerkortison beendet werden müssen.
Und wer mit dem Großen unterwegs ist, der hat ihn medizinisch zu betreuen.
Punkt.
Das ist kein Anstellen mehr, denn er war auch schon mit Sauerstoffbedarf im KH.

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Antwort von KerstinWi am 20.05.2023, 18:15 Uhr

Hallo,
Frage 1: war dein Mann mit beim Lungenfacharzt (oder bei der Astmaschulung), so dass er auch von anderer Seite gehört hat, wie wichtig die Medis sind? Wenn nicht, solltest du ihn beim nächsten mal hinschicken (man kann ja auch mal flunkern "der Arzt hat gesagt, es ist wichtig, dass beide bescheid wissen")
Frage 2: ist es nur dir wichtig, dass die Kids keine fleckigen Hosen anhaben? Wenn sie mit deinem Mann unterwegs sind - sein Problem . Zumindest das Kiga-Kind könnte lernen, am Abend die getragene, fleckige Wäsche in den Wäschekorb zu bringen.
3.Punkt : Kinder überstehen es, wenn sie 2 Tage dieselben Socken anhaben, auch tägliches Duschen ist kein MUSS (das sagt dir jeder gute Kinderarzt). In früheren Zeiten hieß es, "Dorfkinder sind die Gesündesten". Auch Stadtkinder können Dreck ab (du könntest mein inzwischen 25jähriges "Draußen-Kind" fragen... ). Solange abends Zähne geputzt sind und zumindest Hände, Gesicht und Füße sauber sind, kann man das Duschen auch mal übersehen.
4. Punkt: euer Agreement, dass er 40h arbeitet und du in der Zeit die Kinder hast, sagt mir, dass er schon immer wenig übernehmen wollte. Wenn eine(r) 40h arbeitet + Fahrzeit, dann bleibt dem/der anderen keine Zeit für Weiterbildung/Arbeit - es sei denn, es ist absolute Flexibilität vorhanden. Und die gibt es im gehobenen Sektor (danach klingt deine Beschreibung der Arbeit deines Mannes) nicht bzw. sehr selten.

Mein Vorschlag wäre: ihr besprecht in Ruhe, welche Tätigkeiten ihr outsourcen könnt (Putzhilfe, Kindermädchen) und wieviel Stunden pro Woche du dadurch "freischaufeln" könntest. Diese Zeit nutzt du für dich und deine Ideen für die Zukunft.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass dein Mann das Chaos nicht so hinterlassen würde, wenn er nicht sicher wäre, dass du es wegräumst.
Als Lehrerin weißt du vermutlich den Verhaltensunterschied von Kindern zuhause und woanders (die zuhause chaotischsten Kinder sind oft in der Betreuung die "liebsten", dafür sind die zu hause "braven" dort dann die Draufgänger).

Viel Erfolg!

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Heu am 20.05.2023, 20:50 Uhr

Was hat denn Socken wechseln mit Empathie zu tun? Die Kinder stören die Socken am wenigsten. Ich glaube, das ist DEINE Vorstellung davon, was man machen sollte. Seine ist es nicht. Und schaden tut es auch niemandem. Wir waren uns beim Duschen/Baden übrigens auch uneins. Wäre es nach ihm gegangen, hätte alle vier bis sechs Wochen gereicht. Ist vielleicht auch so ein Männerding, keine Ahnung. Ich hab das eben dann einfach gemacht, wenn es für mich an der Zeit war. Das war allerdings auch maximal einmal pro Woche (im Sommer mehr, nach dem Spielplatz, klar). Für einige Mütter in meinem Umfeld waren wir damit aber schon auch richtige Dreckspatzen.

Inhalieren sollte er natürlich. Aber wenn das nur 3 mal am Tag ist, dann sollte das auch nicht so ein wahnsinnig Problem sein.Wenn es wirklich so dramatisch gefährlich ist, solltest Du ihn wirklich auch zum Arzt mitschleppen. Wir haben hier ein chronisch krankes Kind, das bei fehlender Medikation auch schnell mal dran sterben kann. Da machen wir die Termine natürlich zusammen, weil jeder Bescheid wissen muss und jeder die Verantwortung mit trägt. Das halte ich für selbstverständlich.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von KatjaJ am 20.05.2023, 22:06 Uhr

Ich erkenne Vieles von dem, was du schreibst, wieder. Auch hier ist es der Chaot im Homeoffice; ich arbeite ebenfalls fast Vollzeit, und die komplette mental load hängt an mir. Der Unterschied ist vielleicht, dass unser einziges gemeinsames Kind inzwischen schon 8 ist ( aber klar, für die übrigen, die nur meine sind, bin ich natürlich zu 100% verantwortlich). Und es ist egal, ob es darum geht, daran zu denken, wann der Müll an die Straße gestellt werden muss, ums Einkaufen, kochen, Elternbriefe, Hausaufgaben, Brotdose am Morgen, waschen etc - ich bin zuständig.
Was mir hilft:
1. viele Gespräche. Mein Mann findet es eigentlich inzwischen schon auch gut, dass ich beruflich gut qualifiziert bin und ist stolz auf mich, das hat aber auch Zeit gebraucht. Deshalb ist es aber inzwischen so, dass er das Kind nachmittags zu Hobbies oder Freunden fährt - abholen schaffe ich dann meist. (Und an die Anfangszeiten erinnern, Spielverabredungen abmachen etc, das mache ich natürlich auch…).
2. Gelassener werden. Im Haushalt entscheide ich: kann ich damit leben? Wenn nicht, mache ich es eben. Ohne Groll und Vorwürfe. Sauberkeit im Badezimmer ist mir wichtig, dann putze ich eben. Dreckige Wäsche von ihm im Schlafzimmer? Stopfe ich in seinen Kleiderschrank. Andere Chaosecken kann ich vielleicht besser akzeptieren inzwischen. Und ich finde Zwischenlösungen: ich koche dann, wenn ich Zeit habe ( Kind isst in der Schule in der Woche und meine Großen sind groß), und am Wochenende mindestens einen Tag. Und wenn ich es nicht schaffe, ist er dran oder er soll uns eben zum Essen einladen. Getränke schleppen? Lasse ich jetzt liefern. Es gibt immer Möglichkeiten.
3. Ich habe immer nur die Aufgaben angenommen und mich finanziell so aufgestellt, dass ich notfalls auch allein alles stemmen kann. Das gibt unheimlich viel Selbstvertrauen.

Ich würde dir unbedingt raten, mit wenigen Stunden wieder in der Schule einzusteigen und dann Jahr für Jahr zu gucken. Die Kinder werden größer, du wirst ganz schnell wieder sicherer im Job, es macht etwas mit dir selbst und und viele Dinge erledigen sich deshalb, weil die Kinder größer werden, dein Mann erkennt, dass er nun eben einfach ohne Diskussion gefordert ist oder weil dir Dinge unwichtiger werden, je wichtiger dir die Schule wieder ist. Aber dafür ist es wichtig, selbst den ersten Schritt zu machen und in die Schule zurück zu kehren. Das ist deine Entscheidung, die kann dir niemand (ab-)nehmen. Alles andere wird sich finden…
Du kannst andere Menschen nicht ändern. Aber du kannst etwas für dich ändern, und das hat Konsequenzen für alle anderen. They will cope!

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von kia-ora am 21.05.2023, 7:29 Uhr

Also du hast 2 Kinder und könntest Teilzeit als Lehrerin arbeiten. Korrekt? Ich sehe da gar kein Problem. Ich habe 4 Kinder und arbeite als Lehrerin. Unterstützung vom Papa ist nicht eingeplant. Das geht also auch "solo".

Für mich kein Back to the 50s. Es gibt gute Kindergärten, OGS und andere Betreuungsmöglichkeiten. Also deutlich besser als früher!!

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von memory am 21.05.2023, 8:19 Uhr

Geh wieder arbeiten. Ja du bist frustriert, da macht man oft aus Mücken einen Elefanten. Der Haushalt muss perfekt sein, mit den Kindern muss es klappen, der Mann muss perfekt sein. Alles muss perfekt funktionieren, weil man sein Leben als unperfekt empfindet.

Geh arbeiten, der Rest spielt sich ein. Klar rennt man als,Mutter die ersten Jahre zwischen Kindern , Job , Haushalt hin und her.....auch mit Superdaddy an der Seite , gibt es Zeiten , da nervt einfach falles. Das ist dann normal.
Du machst dir jetzt schon Gedanken um ungelegte Eier, ( wenn ich wieder arbeiten gehe ....) die deinen Plan durcheinander bringen können. Kann alles ...muss nix. So ist das halt mit Kindern . Nicht back to Fifties...dein Mann muss dein Leben nicht regeln....das musst du schon selbst in die Hand nehmen. Ist er dabei ein Totalausfall in deinen Augen, dann hast du Pech....dann kümmere dich um ein anderes Netzwerk, was es besser macht und deinen Ansprüchen genügt. Ständiges für ihn mitdenken und komandieren , damit es zu deiner Zufriedenheit erledigt wird, ist kein Zustand.

Klingt hart , ist aber so. Am Ende lebst Du ruhiger und entspannter. Ansich muss ich aber sagen, dass es nicht selten ist, dass man als " späte" Mutter dann in dieses Loch fällt. Ich kenne das von Freunden auch....der Cut , nach so vielen Jahren im Beruf , scheint oft groß und sehr herausfordernd.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von emilie.d. am 21.05.2023, 8:22 Uhr

Hast Du mal in einer WG gewohnt? Mit anderen Lehrern zusammen ein gemeinsames Arbeitsprojekt gemacht?

In einer Familie ist das nichts Anderes. Regeln für Sauberkeit etc. müssen GEMEINSAM entschieden werden. Ganz viel Konfliktpotential nimmt man über eine Reinigungskraft raus. Bei unstruktierten Menschen helfen Plakate und Anleitungen. Wie wird gewickelt, wie soll der Wickeltisch nach dem Wickeln aussehen. Ich habe viele Jahre im Labor gearbeitet, auch da macht man das so. Inklusive ausgedruckte Fotos. Hat was von Kindergarten, aber manche Menschen brauchen das.

Wichtig, entscheide nicht Du allein. Setzt Euch zusammen hin und fixiert es schriftlich. Inhalieren. Muss man das? Wenn er der Meinung ist, braucht es nicht, würde ich im Zweifel zu Zweit ein Gespröch beim KiA ausmachen.

A und O, wenn Aufgabenbereiche klar delegiert sind, übernimm sie nicht. Wenn X im Labor das Wasserbad schlampig reinigt, ist es nicht zielführend, dass Y nachputzt. Es gibt auch ein gewisses Hochgefühl, wenn man viele Dinge besser kann. Dann macht man sie aber immer allein. Und gewolltes Verhalten positiv verstärken:"Das hat mich so entlastet, dass Du X übernimmst." Meckerspirale ist kontraproduktiv.

Prinzipiell ist es besser, komplette Aufgabenbereiche zu delegieren. Ich merk das, wenn ich verreist war und dann auch Klamotten nicht wiederfinde. Also dass er z.B. Wäsche macht, immer Spülmaschine ausräumt, immer Kind zu Tamu fährt. Lass ihn aussuchen, was er übernehmen will. Ich hasse bettfein machen, macht mein Mann viel öfter als ich.

Und zum Schluss, mein Mann ist Manager und war am Anfang mit den Kindern auch der Meinung, dass es meine Aufgabe ist, sie wegzuorganisieren. Völliger Blödsinn. Gemeinsames Projekt. Es kracht hier hin und wieder immer noch, ich hatte einen Termin, er hatte einen relativ wichtigen Außentermin da rein gelegt, weil er verballert hat, den Kalender zu blocken.

Sowas ist dann das Problem desjenigen, der den Termin nicht blockt! Musste er halt remote teilnehmen. Mach seine Probleme nicht zu Deinen.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von mauspm am 21.05.2023, 11:59 Uhr

eine andere aufgabenverteilung it aber nicht gleich zusetzen dass der andere sich ändert
und sicher wird sie das nicht wie ein generall tun , sondern man spricht darüber.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Mirabella23 am 21.05.2023, 15:40 Uhr

Ich hab es mir nicht ganz durch gelesen...
1. Haushaltshilfe
2. Behandele deinen Mann nicht wie ein Kind und räume hinter ihm her. Was er verbockt muss er richten.
3. Geh unbedingt wieder arbeiten.
4. Paartherapie dann schafft ihr noch die Kurve

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Ellert am 21.05.2023, 17:21 Uhr

huhu

ich finde das Thema schwierig wenn man sich nicht vor den Kindern klar einen Plan gemacht hat
Ich war sehr lange zu Hause weil mein Mann auch Karriere gemacht hat
er hat damals daheim im Haushalt auch nichts gemacht, wir hatten keine Unterstützung.
Augenhöhe heisst nicht unbedingt dass beide Karriere machen müssen, wenn es Dir aber fehlt musst Du schauen wie es hinkommt denn ich vermute dass er sich nicht ändern wird.
Haushaltshilfe und Putzfraue das Chaos daheim wegzumachen, was spricht dagegen ?

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Samira6 am 21.05.2023, 18:33 Uhr

Genau diese Situtation hatte ich auch, allerdings viel länger. Als Lehrerin kannst du ja auch noch 1,5 Jahre pausieren. Dann sind deine Kinder nicht mehr so klein, und du kannst sie länger in Betreuung geben. Für den Haushalt würde ich mir Hilfe holen (Putzfrau, Bügelservice, Gärtner,...). Deinen Mann wirst du wahrscheinlich nicht ändern können. Also musst du das Leben mit deinen Kindern so einrichten, dass du klar kommst.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Zwergenalarm am 21.05.2023, 22:41 Uhr

Das meiste haben ja schon die anderen gesagt. Für mich ein absolutes NoGo wäre, dass mich mein Schwiegervater! zusammenstaucht, für etwas, was ausschließlich eure Kleinfamilie betrifft.
Und mir etwas als meinen´fucking job´ umzuhängen würde den Haussegen so gewaltig schiefhängen, dass es mir schwerfiele noch auf Beziehung auf Augenhöhe zurückkehren zu wollen. Denn das ist schon sehr respektlos.

Ich bin bei den anderen……fang so schnell wie möglich an finanziell wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Good luck

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von desireekk am 22.05.2023, 0:05 Uhr

Ich hab hier jetzt deinen ersten Beitrag ganz, und den Rest quergelesen.
Es mag jetzt also einiges von mir nochmal kommen, evtl. aus anderem Winkel, mit anderen Worten:

Alles als Fragmente, sorry:

- das was ich mit ihm zu besprechen hätte, würde ich bei einem Abendessen im Restaurant besprechen. Außerhalb der eigenen vier Wände, in neutraler Umgebung, wo es mehr als unwahrscheinlich ist dass einer ausfallen/laut wird.
Sag ihm, Du möchtest mit ihm sprechen, ob ihm Mittwoch oder Freitag Abend besser passt, Du bestellt dann einen Tisch. Falls er fragt: um das kommende Jahr zu besprechen, planungstechnisch. Fertig, nicht mehr.

- Wenn Du arbeiten gehen möchtest, dann geh. Das ist KEINE Frage OB das geht, sondern WIE das geht: Aupair (das hatte ich) Kindermädchen, KiTa, Oma, Babysitter, Netzwerk, etc.

- Bei uns war ich diejenige die Vollzeit gearbeitet hat UND trotz Elternzeit des Vaters of auch Kinderbetreuung /-organisation übernommen hat. Hab ich gern gemacht, sind ja meine Kinder auch. Ich bin da halt besser drin :-)

Bei den kommenden Punkten sag ihm, dass es Dir gar nicht gut geht und Du mit ihm gemeinsam eine gute Basis für Änderungen finden willst.
Und dass es nun mal in einer Partnerschaft dazugehört dass man sich nicht nur "zuhört" sondern auch gemeinsam versucht an den Dingen zuarbeiten bei denen sich einer nicht wohlfühlt (ja, ich weiß Du hast ihm das schon mal gesagt, ich denke, er muss es in superkurzen, knackigen Sätzen hören, im Restaurant :-) ). Ansonsten weißt Du nicht wo Eure Beziehung steht.

- Asthma-Spray: dafür kann man das Handy/Watch programmieren die einen erinnert. Oder frag ihn, was ihm helfen würde. (Denn selbst wenn Du Dich trennen würdest muss das ja klappen, dann sogar umso mehr weil Du NICHT mehr danebenstehst).

- generelle Kinderorganisation: zu Arztterminen geht er ab jetzt mit. Doch das schafft er. Sowas macht man ja nicht 2 Tage im Voraus aus. Er kann sicher seine Termine 2-4 Wochen im Voraus planen.

- Wenn "allgemein Haushalt" nicht geht, dann ist es für ihn evtl. einfacher feste Aufgaben zu haben?

- Ob die Kinder Flecken in der Hose haben (solange es nicht stinkt) oder ewig die selben Socken anhaben: wurscht, da wirst DU nachgeben. Darfst auch gerne Buch führen drüber wenn Du magst (auch wenn ich das nicht zielführend finde).

- Sag ihm, dass sich Eure Paardynamik in eine Richtung verschoben hat bei der Du Dich zu klein fühlst. Dass es Dir so nicht gut geht.
Und ja, Teil dessen ist, dass Du wieder wie jeder "normale" Mensch arbeiten gehen wirst (nicht möchtest!).

- Wo er den glaubt dass Du an Dir arbeiten solltest und wie er/ihr Dir da helfen könntet?
Wie kann man festmachen dass Du da etwas geändert hast (frag ihn das)? (s. o.)

- Fakt ist: eine Trennung wird es nicht unbedingt "einfacher" machen, außer dass Du es dann nicht mehr so mitkriegst wie er mit den Kindern umgeht.

- Paartherapie: finde ich definitiv positiv. Männer tun sich da aber immer schwer mit.
Aber: sag ihm eben, dass Du nicht denkst dass ihr es ohne Anleitung und Hilfe schafft. Dass er sicher auch Berater im Unternehmen hat mit bestimmter Expertise. Nix anderes ist das. Dass es Dein Wunsch an Euch ist dass ihr das gemeinsam tut.
Sag ihm, er soll bitte in den kommenden 2 Wochen einen Therapeuten finden von dem ER überzeugt ist, mit dem ER denkt dass er klar kommt und der fähig ist.
(sag ihm das nicht, aber nach 2 Wochen fragst Du ob er jemanden gefunden hat. Ja: super; nein: OK, Du machst einen Termin aus, keine Diskussion warum nicht, sondern einfach mitteilen.). Teile ihm den Termin am besten als Outlookeinladung (privateinstellung, damit nicht jeder sehen kann wofür der Termin ist). Kommt er: super, kommt er nicht, dann gehe alleine und sortiere Dich selbst. Sag ihm er hat die Chance gemeinsam mit Dir an der Zukunft zu arbeiten oder Du tust es eben alleine.

Alles Liebe.... ich hab das alles durch... *seufz*...

D

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Re: Neben allen Vorschlägen/Ratschlägen etc

Antwort von suityourself am 22.05.2023, 9:22 Uhr

möchte ich noch etwas anmerken:
Du bist seit 2018 zu Hause und kümmerst dich.
In dieser Zeit ergeben sich ja nun ganz automatisch bestimmte Aufgabenverteilungen.Die sind anfangs auch für alle ok und/oder genau so gewollt.
Und dann passiert - gerade bei so vielen Jahren zu Hause - oft das: Frau wird irgendwann unzufrieden mit ihrer Rolle.Völlig ok! Oft steckt dahinter dann auch das Gefühl, nicht genügend wertgeschätzt zu werden für alles, was man so macht.
In der Zeit hat Mann (oder auch Frau - es gibt ja nun auch Hausmänner) sich aber selbstverständlich daran gewöhnt, das Mutti sich kümmert.Und nicht selten ist es ja auch so: Mann macht - aber Frau hat immer etwas zu bemängeln, korrigieren etc . Da wird das falsche Getränk eingepackt, die falsche Jacke, man kommt zu spät vomAusflug zurück und jetzt ist Kind total durch usw.
Ja, sorry: viele Mütter tendieren dazu zu meinen, dass nur sie genau wissen, wie das mit den Kids gemacht werden muss.
Und wenn man eh eigentlich unzufrieden damit ist, nur zu Hause zu sein, ist das Spielfeld "Kinder" dann das, wo man wenigstens der "Chef" sein will oder eben seine Unzufriedenheit mit ständigem kritisieren, verbessern etc rauslässt.
Das ist ein ganz blöder Kreislauf und schwer damit zu ändern, dass man nur vom anderen erwartet, sich doch endlich mal zu ändern.
Ändere DU SELBST etwas. Du bist unzufrieden.DU willst wieder arbeiten.
Erwarte nicht, dass dein Mann diese für ihn bequeme Situation bzgl. Carearbeit aufgeben will.
Beide Kinder sind alt genug, fremdbetreut zu werden. Euer Großer kommt doch eh in die bald in die Schule oder?
Was hindert dich daran,TZ arbeiten zu gehen?
Dass dein Mann sagt "dann sieh zu, wie du das organisierst"?
Damit hat er zum Teil ja Recht. Erwarte halt nicht, dass er deinen Plan unterstützt, wenn du selbst offenbar daran zweifelst, dass es klappen wird. Bzw. ihm vermittelst, dass er dafür sorgen muss, dass du auch beruhigt arbeiten gehen kannst.
Wenn ich das richtig verstehe, ist er gar nicht gegen deinen Plan, wieder arbeiten zu gehen.
Mal ehrlich: KiGa geht idR bis 16 Uhr. Also arbeiten gehen sollte da kein Problem sein für dich.
Haushalt:wird sich dann finden, wie man das aufteilt oder eine Putzfrau engagiert.
Ich finde, es wirkt schon ein bisschen so, als wenn du erwartest/darauf wartest, dass dein Mann sich bzw. eurer Leben/Tagesabläufe ändert, bevor oder damit du arbeiten gehen kannst. Das wird aber nicht passieren bzw. erst, wenn DU Nägel mit Köpfen machst.
Warte doch nicht darauf, dass dein Mann sagt "boah, super Idee! Was kann ich tun, um dich zu unterstützen?" sondern mach einfach.
Du wirst eh nicht alle Dinge im Voraus planen können.
Aber je mehr du dich darauf versteifst oder dir einredest, dass es nur klappen kann, wenn dein Mann y und y jetzt ändert, wird das nix.

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Ich verstehe auch nicht, was das "Back to the 50s" soll???

Antwort von MM am 22.05.2023, 10:12 Uhr

So ist es ja definitiv nicht.
Klar läuft wohl einiges in der Beziehung nicht gut, aber das hat nichts mit "50s! zu tun.

Ich denke, wenn du dir klar wirst, was du machen willst und wirst, v.a. arbeitstechnisch, kannst du auch anders mit ihm kommunizieren - ihm das mitteilen. Und dann überlegt ihr zusammen wie ihr das macht.

Bei manchen der Dinge, die dich stören, würde ich auf Änderung bestehen (weil wirklich wichtig), bei anderen nicht - Prioritäten setzen.

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Ich finde Emilies Vorschläge gut und konstruktiv...

Antwort von MM am 22.05.2023, 10:17 Uhr

... davon würde ich mich anregen lassen.

Bei uns hat es sich mit der Zeit auch eingespielt (als die Kinder klein waren), dass bestimmte Dinge fast immer mein Mann macht und andere ich.

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Re: Neben allen Vorschlägen/Ratschlägen etc

Antwort von Heu am 22.05.2023, 10:18 Uhr

Warum hat der Mann recht damit, dass sie sich um die Betreuung selbst kümmern soll? Nur weil sie die Aufgabe Betreuung bisher übernommen hat, heißt das doch noch lange nicht, dass es grundsätzlich allein ihre Aufgabe ist und er damit nichts zu tun hat! Das ist aus meiner Sicht ein vollkommen falsches Verständnis von Familienarbeit. Es sind ja auch SEINE Kinder.

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Ach du Sch..., das hat er echt gesagt?! Also da hinge hier auch der Haussegen schief...

Antwort von MM am 22.05.2023, 10:25 Uhr

... aber sowas von!!!

Er sollte sich entschuldigen und dann wäre wohl ein klares Gespräch fällig, was wessen "fucking job" ist bzw. sein soll!

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Über das Wort "geworfen" bin ich gestolpert...

Antwort von MM am 22.05.2023, 11:10 Uhr

... - warum sprichst du so abwertend über dich selbst bzw. über dei Tatsache, dass du eure Kinder zur Welt gebracht hast?!

Du hast die Schwangerschaften und die Geburten überstanden, die Kinder wahrscheinlich als Babies gestillt - das alles ist etwas ganz Wichtiges, und v.a. auch viel ARBEIT:
Wenn man das so empfindet, strahlt man das auch aus.

Das heisst aber nicht, dass du dann automatisch alles machst, was mit den Kindern zusammenhängt. Als unsere klein waren und ich noch zu Hause, habe ich, wenn mein Mann gewisse Anwandlungen hatte, sich nicht zuständig zu fühlen, immer deutlich gemacht, dass ich nicht wegen des Haushalts zu Hause bin, sondern wegen der Kinder (Betreuung und Erziehung). Klar umfasst das AUCH etwas Haushalt, zB Essenmachen für die Kinder, aber eben nicht Haushalt generell!.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von zweizwerge am 22.05.2023, 11:35 Uhr

Huhu,

Ich schließe mich diversen Vorrednerinnen an: Ihr braucht eine Putzhilfe. Das nimmt enorm Streß raus, weil die dann auch seinen Dreck wegmacht. Schließlich darf er sie auch bezahlen ;-).

Ansonsten hört sich an, als hättest Du schon einen Plan für Betreuung der Kinder, der Dir Teilzeitarbeit erlaubt. Es scheint ja auch Babysitter usw. zu geben. Er findet den Plan bloß nicht gut. Wenn er einen besseren Plan hat, immer her damit. Grundsätzlich ist der Gedanke an ein Au pair vielleicht nicht so schlecht - aber das muss man natürlich mögen und platztechnisch können.

Bei anderen Sachen, aber das haben andere auch schon geschrieben, rate ich Dir zu mehr Entspanntheit. Klar, inhalieren ist essentiell! Das meiste andere nicht. Bei sowas immer korrigiert zu werden vermindert naturgemäß die Motivation des anderen Partners, die Kinder zu übernehmen.

Bei dem aktuellen Beziehungszustand rate ich auf jeden Fall dazu, so schnell wie möglich wieder beruflich zumindest teilweise einzusteigen - auch wenn das natürlich eine Doppelanforderung an Dich sein wird. Ob als Fortbildung oder mit normaler Arbeit, würde ich u.a. davon abhängig machen, wie lange die Fortbildung dauert. Bleibt Ihr solange zusammen, wenn sich - wovon Du ausgehen musst - bei ihm nichts ändert und Du die Fortbildung durchziehst? Bist Du dann - im worst case im Falle einer Trennung - besser oder schlechter aufgestellt?

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Jomol am 22.05.2023, 11:48 Uhr

"Because it's your fucking job" wäre ein Grund, mindestens eine Woche mit den Kindern zu verreisen. Mit dem besseren Auto, abgestelltem Telefon und auf seine Kosten. Das geht auch in hitziger Diskussin nicht mehr durch. Hat er sich wenigstens entschuldigt?
Wer eine Haushaltshilfe braucht, sollte sie bezahlen. Sich eine zu heiraten ist da nicht der richtige Weg.
Grüße,
Jomol

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Delphine am 22.05.2023, 14:34 Uhr

Ich sehe das etwas anders als die anderen. Für ihn ist die Aufteilung klar: Er schafft die Kohle ran, Du machst Kinder und Haushalt.

Du willst das ändern, also ändere es. Und zwar, ohne ihn irgendwie einzukalkulieren. Denn es macht nur mega Frust, wenn der Ehemann, der die Kinder betreuen soll, dann plötzlich nicht kann, weil er ein wichtiges Telefonat oder Ähnliches hat.

Ich rate auch, ohne Weiterbildung einzusteigen. Kümmere Dich um eine Kita für das kleine Kind, erhöhe ggfds. die Stunden in der Kita des Großen. Falls Du außerhalb der Betreuungszeiten Unterstützung benötigst, organisiere einen Babysitter. Schau, dass Du eine Putzfrau organisierst. Seine Hemden können in die Wäscherei. Wenn die auf der Puppe getrocknet werden, sind die Kosten nicht so hoch.

Sein Chaos: Die Windeln und Essenreste in der Spüle sind doch nur Nebenkriegsschauplätze. Du fühlst Dich nicht als Person wertgeschätzt, deshalb ärgert Dich das so. Ich räume täglich irgendeinen Scheiß von anderen weg; mich ärgert nur, wenn mein Mann sich über den Zustand der Wohnung beschwert.

Ich arbeite Vollzeit, habe drei Kinder und Hund. Um den Kind und die Kinder kümmere ich mich seit Jahren größtenteils alleine. Mein Mann arbeitet 50 bis 60 Stunden. Er kauft Getränke, holt die Kinder - wenn es geht - zweimal in der Woche vom Training ab. Wir haben eine Putzfrau, einen Saugroboter und sicherlich keine blitzblanke Wohnung.

Mir ist es aber egal, ob ich in der Ecke eine Socke aufhebe oder die einzige bin, die den Mülleimer im Bad auswechselt. Und warum: weil ich selbst eine spannende berufliche Herausforderung habe und weiß, dass ich auch ohne Mann zurecht käme.

Was aber gar nicht geht, ist das Asthma-Thema. Mein Vorschläge wäre: Du stellst das meckern ein, wo es nur um herumliegende Windeln geht (die kannst auch Du in den Müll werfen), aber bittest nur um das eine: das Asthma-Spray muss gegeben werden. Bei allem anderen lässt Du los, denn je mehr Du meckerst, desto weniger wirst Du sein Verhalten ändern. Denn dann setzt da irgendwann Bockigkeit ein.

Und ganz verstanden habe ich auch nicht, warum er während seiner Arbeitszeit wickeln soll.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Heu am 22.05.2023, 15:03 Uhr

Er holt die Kinder- WENN ES GEHT- zweimal ab? Ernsthaft?

Ich finde es spannend, wieviele Frauen das im Jahr 2023 immer noch normal finden, dass Kinder und Kegel IHR Verantwortungsbereich ist, der Mann nur „mithelfen“ muss, wenn er mal Zeit dafür findet.

Mir leuchtet das echt überhaupt nicht ein. Die 50-60 h Woche beruht ja auf einer persönlichen Entscheidung, die man, wenn man Familie hat, eben gerade nicht für sich alleine treffen kann. Weder Mann noch Frau kann das. Weil dadurch IMMER automatisch eine Verschiebung zu Lasten des jeweils anderen folgt.

Ich würde das nicht klaglos mitmachen. Und finde auch, dass der Beruf einer Mutter nicht weniger wert und wichtig sein darf als der eines Vaters.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Heu am 22.05.2023, 15:11 Uhr

Ich frage mich ja auch, was für ein Frauenbild man den Kindern vermittelt, wenn man das so handhabt, wie es unsere Großmütter schon gehandhabt haben (allerdings regelmäßig ohne Vollzeitjob „nebenher“).

Ich war lange alleinerziehend (und gleichzeitig berufstätig) und weiß, dass ich das alles alleine KANN. Das muss ich weder meinen Kindern noch mir beweisen, schon gar nicht meinem Mann.

Gut ist es jedenfalls nicht. Dann macht das nämlich die nächste Generation auch wieder so, wie sie es gelernt hat: Für die Kinder sind die Mütter zuständig. Und dann wundern wir uns in 100 Jahren immer noch, dass die Erwerbstätigkeit von Frauen ab der Geburt bis zur Rente sich oft auf 50 Prozent beschränkt oder im Burnout endet.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Annaleena am 22.05.2023, 15:43 Uhr

Das ist das gleiche Denken wie vor 100 Jahren. Die Frau schuftet Tag und Nacht und ist auch noch stolz darauf. Früher war es Haus und Hof, heute, da der Haushalt deutlich weniger umfangreich ist, dann eben noch ein Job außer Haus. Mein Mann hat es auch nie eingesehen, dass mein Job auch wichtig war, dazu kommt, dass ich nur halbtags arbeite. Trotzdem konnte ich nicht einfach alle Termine fürs Kind übernehmen und auch nicht die Krankheitstage. Mein Umfeld, ganz speziell die weibliche Verwandtschaft meines Mannes war immer der Meinung, er hätte mit seinem 35 Stunden Job seinen Beitrag schon geleistet obwohl ich mit meinem Halbtagsjob natürlich auch zum Familieneinkommen beitrage. Die meisten Frauen, die ich kenne, arbeiten zwar Teilzeit, meistens aber nur wenige Stunden weniger, schmeißen den ganzen Haushalt und die Kinder und beteiligen sich natürlich an den gemeinsamen Kosten, wobei dann die gemeinsame Immobilie auch noch nur dem Mann gehört oder man ist nicht verheiratet und profitiert im Falle einer Trennung nicht vom Geld, das sich der Mann erarbeiten konnte.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Heu am 22.05.2023, 16:00 Uhr

Genau! Die sind dann auch noch stolz drauf, dass sie alles selbst managen, dem Mann den Rücken freihalten und die Kinder alleine wuppen, die Putzfrau organisieren und ganz nebenbei auch noch arbeiten gehen. Und halten dafür anderen Frauen, die das nicht WOLLEN, auch noch vor, dass sie sich mal nicht so anstellen sollen, man selbst könne das ja auch alles bewältigen……

Diese Rollenverteilung ist aber weder erstrebens- noch wünschenswert. Es ist ein ganz schiefes Bild, das da über Generationen weitergetragen wird.

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Antwort von Samira6 am 22.05.2023, 16:33 Uhr

Es gibt Jobs, bei denen man 50 Stunden arbeiten muss. Entweder ganz oder gar nicht.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Heu am 22.05.2023, 16:41 Uhr

Dann muss man sich aber überlegen, ob man (MANN) diesen Beruf mit Kindern vereinbaren kann. Das geht, wenn FRAU von sich aus sagt, dass sie ihren Beruf nicht so wichtig findet und sie liebend gern die Familienarbeit zu 100 Prozent übernimmt. Gut ist es deshalb aber nicht, weil es für die Kinder kein gutes Vorbild ist. Und So hatte ich die Titelerstellerin auch nicht verstanden, dass sie das lieber alles selber macht.

Es geht jedenfalls nicht im Alleingang.

Ansonsten: Teilzeitanspruch gilt auch für Männer . Oder eben Job wechseln, heutzutage wird ja überall qualifiziertes Personal gesucht.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von memory am 22.05.2023, 17:57 Uhr

Also ich kenne Niemanden, der das Modell seiner Eltern 1:1 übernommen hat. Meine Mutter hat mich mit 8 Wochen in die Wochenkrippe gesteckt ...soviel zum Vorbild. Hätte ich im Leben nicht gemacht. Mein Mann seine Mutter war Hausfrau, auch dieses Modell lebt er( weder wir, noch seine Geschwister) nicht.

Diesen Vorbildquatsch halte ich für gänzlich überbewertet.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von ImvPP am 22.05.2023, 18:22 Uhr

Ich kann mir nicht vorstellen, dass dein Mann im Job verantwortlich und organisiert handeln KANN, zu Hause aber nicht einmal das Mindeste auf die Reihe bekommt (Asthma-Spray). Er WILL einfach nicht Verantwortung tragen - und du machst es ihm gewissermaßen leicht, denn du hast die komplette mental load und organisierst alles.

So geht es auf Dauer für dich nicht weiter.

Aber wie dann? Darüber ein ernsthaftes & ruhiges Gespräch zu zweit führen ist sicher nicht verkehrt. Aber ob das reicht?

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Delphine am 22.05.2023, 19:24 Uhr

Ne, es geht schon beides, wenn man es will. Ich muss mir eben um die Rente keine Sorgen machen, habe meine eigenen Immobilien und bin völlig unabhängig. Das ist mir persönlich mehr wert, als ein Mann, der eh falsch wickelt.

Im Gegensatz zu Alleinerziehenden, die das auch alles alleine wuppen müssen, habe ich den Luxus selbst zu entscheiden, ob und wieviel ich arbeite.

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Jomol, gut gesagt...

Antwort von MM am 22.05.2023, 23:55 Uhr

... finde ich.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Sasa32 am 23.05.2023, 16:52 Uhr

Ich kann dir nur raten nehme dir auch mal mehr Zeiten fuer dich und ziehe es mit der arbeit durch. Und sollte der Herr dann meckern muss er halt auch mehr ran ab den haushalt fertig. Es gehören immer 2 dazu. Du nimmst ihn nur alles ab und machst es ihm bequem.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von ak am 24.05.2023, 16:19 Uhr

Die Rentenansprüche kannst Du Dir wahrscheinlich in 20 Jahren sowieso knicken.

Weißt Du was ich mich gefragt habe :

Wieso , um alles in der Welt, habt ihr Kinder bekommen ?

Damit Du und Dein Mann weiterhin Karriere machen können ? Und die Kinder sind auf Babysitter, Kita, KG , etc. angewiesen ?

Mama kommt abgehetzt von Seminaren und Fortbildungen wieder... keine Lust mehr auf Hausarbeit ( was ich vollkommen verstehen kann ), auf Kinder die quengeln... nur noch Deine Ruhe haben wollen ?

Am besten macht alles der Mann--- hat aber ebenfalls keine Lust auf solche Sachen ?

Kinder haben auch mal das Bedürfnis etwas zu erzählen... wenn Mutter und Vater aber lieber auf Karriere ( statt auf Familie ) fixiert sind... haben sie keine Zeit für ihre Kids.

Ich hätte vorher klare Fronten geschaffen... nicht wenn die Kinder schon da sind.

Jetzt bist Du der Feldwebel im Haus... alle nervt Dein Kommandoton
( incl. Schwiegervater ) .

Wenn Du so mit Deinem Beruf verheiratet bist... ist mein Vorschlag... nehmt Euch eine Kinderfrau und Reinemachefrau, und lasst diese Euren Job machen. Dann ist jeder zufrieden- und Du bist nicht mehr die Böse---- die alle nervt, weil sie unzufrieden mit der Gesamtsituation ist.

Eigentlich willst Du lieber berufstätig sein, als Dich mit Deinen Kinder abzugeben.

Ich kann natürlich total falsch liegen... aber ich glaube , das ist bei Dir der springende Punkt und das hüpfende Komma.

Trotzdem ... Alles Gute.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Barbaray am 24.05.2023, 17:01 Uhr

Hä? Sei so lieb und erkläre mir mal, wie du von meinem Post auf deine Aussagen kommst.
Woraus schließt du was?
Ich finde mich da jetzt nicht wieder… sorry.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von ak am 24.05.2023, 17:07 Uhr

Ich finde Dich in allen Sätzen wieder ( außer die , die Deinen Mann betrifft ).

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Barbaray am 24.05.2023, 19:03 Uhr

Da möchte ich noch einmal nachhaken:

Welche meiner Aussagen hat dich konkret zu welcher Erkenntnis gebracht?
Da muss es ja eindeutige Hinweise gegeben haben, weshalb du auf gewisse Gedanken kommst.

„Eigentlich willst du lieber berufstätig sein, als dich mit deinen Kindern abzugeben“. Woraus schließt du das?

„Am besten macht alles der Mann“. Welche meiner Aussagen bringt dich zu dieser Erkenntnis?
Seit fünf Jahren „mache“ ich die Kinder, den Haushalt, die komplette Familienorganisation.
Wo steht, dass ich erwarte, dass mein Mann alles macht?

„nur noch deine Ruhe haben“ - Was verleitet dich zu dem Gedanken?

„Kinder haben auch mal das Bedürfnis etwas zu erzählen... wenn Mutter und Vater aber lieber auf Karriere ( statt auf Familie ) fixiert sind... haben sie keine Zeit für ihre Kids.“
Wieso schließt du aus meiner Darstellung, dass ich überhaupt auf meine Karriere fixiert bin? Ich habe seit einem halben Jahrzehnt nicht mehr gearbeitet. Wo ist da die Logik?

„Mama kommt abgehetzt von Seminaren und Fortbildungen wieder... keine Lust mehr auf Hausarbeit ( was ich vollkommen verstehen kann ), auf Kinder die quengeln... nur noch Deine Ruhe haben wollen ?“

Und wer kommt abgehetzt irgendwo her?
Wenn ich doch so karriefixiert bin, müsste ich ja mit einem absoluten Hochgefühl heimkommen, weil mir die Arbeit den Kick gibt.

„Absence makes the heart grow fonder“ - So könnte man es ja auch interpretieren.

Und ja, jetzt hätte ich deine Sichtweise doch gern mal im Detail erläutert, wenn ich deinen Post nicht als voreingenommen und heiße Luft bewerten soll.

Bei jedem Beitrag habe ich bisher Wertvolles gelesen und für mich mitnehmen können - DANKE schonmal dafür!

Aber - mit Verlaub - bei dir so gar nicht. Sorry.

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Soltom am 27.05.2023, 0:12 Uhr

Ein paar Dinge erkenne ich wieder, andere glücklicherweise nicht.
Ich hab auch ein unordentliches Genie zuhause. Vor der Schwangerschaft war er ein ausgesprochener Feminist, Haushalt war 50/50, wir haben gleich viel gearbeitet.
Mit der Schwangerschaft bin ich dann auch in den 50ern gelandet
Aber wir wuppen uns da durchaus Minischrittchen für Minischrittchen wieder raus.
Im Moment arbeite ich nur Teilzeit und er Vollzeit. Das stört mich aber nicht, weil ich einen doofen schlecht bezahlten Job hab. Ich muss mich jetzt umorientieren und was Besseres finden, dann wenn ich was gefunden hab werde ich wieder hochstocken. Langfristiges Ziel meines Partners ist, noch mehr zu verdienen und gleichzeitig runterzuschrauben. So dass wir idealerweise beide 30h arbeiten.
Klar als Lehrerin is das schon heftig (ich habe es indirekt mitbekommen, weil mein Vater korrekturintensive Fächer unterrichtet hat..allerdings hat meine Mutter ihm unentgeltlich geholfen…wieviele Stunden sie ihm abgenommen hat um Wörter zu zählen will ich lieber nicht wissen…)
Ich würde aber drauf bestehen dass du wieder einsteigen willst und nicht irgendwann sondern quasi jetzt. Und dann muss er eben reduzieren wenn es mit der Betreuung anders nicht geht.
Das ahnt er vielleicht und kriegt Panik, daher der Gegenwind. Wichtig ist, dass du nicht den Anschluss verlierst, dich weiterbildest. Auch wenn es vielleicht finanziell nicht notwendig ist dass du arbeiten gehst, psychisch ist es das anscheinend schon!
Was seine Spur des Chaos betrifft: ich mache es teilweise so. Wenn er die Wäsche vor den Wäschekorb wirft, dann wasche ich sie nicht sondern „nehme an“, dass es sich dann ja kaum um Dreckwäsche handelt, und packe ihm den Haufen bumms in Kleiderschrank. Schmutzige Unterhosen inklusive. Wenn er sein Geschirr konsequent nicht in die Maschine stellt, nehme ich einfach an, dass er es noch benutzen will und stelle es zu seinen Dingen auf die Seite. Oft genug will er die Sachen tatsächlich nochmal benutzen…
Er hat ein Arbeitszimmer, da kann er so chaotisch sein wie er will. Wenn er seine Sachen in der Wohnung verteilt, landen sie einfach bei ihm auf dem Schreibtisch, da kann er sie dann selbst wegräumen wie er möchte.
Ich habe mittlerweile zu akzeptieren gelernt dass er unsere Tochter anders bespielt und umsorgt als ich. Und während er für sie zuständig ist, misch ich mich nicht mehr (so viel) ein. Mir ist das erstmal sehr schwer gefallen, weil ich in der Elternzeit ja doch viel mehr Stunden mit ihr verbracht hab und dann der Meinung war ich wüsste alles besser als er. Tu ich aber nicht. Da muss ich noch weiter an mir selbst arbeiten, aber es ist nunmal so dass unsere Tochter zwei Eltern mit unterschiedlichen Qualitäten hat und das ist doch auch toll so, beide Elternteile lieben sie komplett, aber beim einen darf sie eben viele Snacks knabbern, wild toben und bekommt ständig die Hände abgewischt, beim anderen Elternteil darf sie Sand essen, bekommt mehr Obst und wird wärmer angezogen…
Was ich damit sagen will: Lass ihn eben auch einfach der Vater sein der er ist. Klar, wenn es um Asthma geht, muss er schon lernen, damit korrekt umzugehen, aber wenn er die Kinder in guten Klamotten in den Matsch steckt, oder zu große Klamotten anzieht. Dann ist das halt so. Vielleicht hat er auch einfach das Gefühl dass er es nicht recht machen kann bzw. Sowieso alles „falsch“ macht. Da würde ich versuchen, Dinge erstmal runterzuschlucken und nicht zu kommentieren und ihm auch nicht zu sagen an was er alles denken soll. Wenn er unterwegs ist und das Kind heult weils kalt ist und keine Jacke da ist, dann wird er vielleicht das nächste Mal von selbst dran denken.
Und vielleicht ändert er auch deshalb nix an seinem Chaos weil er sich dran gewöhnt hat dass es sich ja auf „magische Weise“ selbst lichtet. Vielleicht könnt ihr ja wirklich die Wohnung unterteilen in „Zuständigkeitsbereiche“. Einer ist für Zimmer x zuständig, der andere für Zimmer y.
Und was die Planung von Beruf etc. Betrifft ist es dringend notwendig, dass ihr euch zusammensetzt und klar besprecht. Du bist nicht allein für deinen Wiedereinstieg zuständig, das gehört in die gemeinsame Zukunftsplanung.
Und da haben alle Beteiligten ein Recht, dass ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden. (Damit meine ich natürlich auch die Kinder)

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Jova20 am 30.05.2023, 7:51 Uhr

Also unsere Situation ist auch so, dass es nicht möglich ist,dass mein Mann regelmässig die Kinderbetreuung übernehmen kann. Er arbeitet 7 Tage die Woche und sehr unberechenbar. Ich weiss nie wann er nach Hause kommt und er kann die Termine dann nicht einfach verschieben in seiner Branche. Da ich Pflegefachfrau bin und deshalb sehr unregelmässige Arbeitszeiten habe ist es sehr schwierig eine Betreuung zu organisieren. Die Kitas öffnen morgens erst um 06:30 und schliessen abends um 18:00 Uhr. und bei uns in der Schweiz ist mach 14 Wochen Schluss mit bezahltem Mutterschaftsurlaub Deshalb bleibe ich solange bis die Kinder in den Kindergarten kommen zu Hause. Sobald sie grösser sind geht es besser mit Betreuung ausserhalb und sie können auch mal mit Papa mit bei der Arbeit. Und bei uns sind dann 60-80 h Wochen normal..

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von Schniesenase am 02.06.2023, 17:19 Uhr

Hallo Barbaray,

ich habe hier nur still mitgelesen, aber sehr interessiert und manches dabei gefunden, das bei uns auch Thema war, teilweise manchmal noch ist.

Danke für die Rückmeldung. Toll, dass Ihr Familientherapie angefangen habt. Das ist sicher hilfreich.

Ich fange bald wieder an zu arbeiten. Hier war das Problem eine chronische Krankheit des Kindes und mein Burnout, weil ich mit Jobrückkehr unter diesen Bedingungen voll überfordert war. Jetzt hatte ich also angefangen, meinen Mann in manche Dinge einzuweisen, z.B. den hygienischen Umgang mit der Hausstaubmilbenallergie unserer Tochter, worauf man achten muss (Betten beziehen, Bettwäsche waschen und staubfrei weglegen, Inlets waschen bzw. mit Encasings beziehen etc.). Jedes Mal, wenn ich das tat, kam ein abwertendes Genörgel, bis ich es satt war und ihm in einem ruhigen Gespräch deutlich gemacht habe, dass ich mir, genau wie er, eine Expertise angeeignet habe, und das ist der Umgang mit den Dingen zu Hause und dem Kind. Und genau wie er die Leute, die nach ihm den Job machen, einarbeitet und seine Erfahrung weitergibt (das hat er ziemlich stolz erzählt), so tue ich das mit ihm auch, weil das bald sein Job hier sein wird. (Er hört auf zu arbeiten, wenn ich wieder anfange.) Also möchte ich in Zukunft einfach nicht gegen so eine Nörgelwand anarbeiten, die mich in dem Moment abwertet, in dem ich MEINE Expertise weitergebe, sondern ich möchte, dass er versteht und akzeptiert, dass das aus gutem Grund gemacht wird.

Das hat er verstanden. Seitdem geht es viel besser.

In Deinem Falle könnte es ja durchaus auch eine Option sein, ihm deutlich zu machen, dass Du ab Datum XYZ wieder arbeiten wirst und bestimmte Dinge im Haus von ihm mitübernommen werden müssen, Du also daher Deine Expertise weitergeben möchtest, damit er nicht von Null anfangen muss, das alles neu zu erfinden. ;-)

Was die Option Au Pair oder Haushaltshilfe anbetrifft, würde ich sehr genau darauf arbeiten, dass Ihr das finanziell fair regelt. Überhaupt dass die Finanzen fair geregelt sind. Ich vermute, von dem, was Du schreibst, dass das bei Euch nicht der Fall ist. Bekommst Du Haushaltsgeld oder hast Du Zugriff auf ein gemeinsames Konto? Teilt Ihr oder darfst Du Dich glücklich schätzen, ein Taschengeld zu bekommen? Auf KEINEN FALL würde ich mein Erbe da reingeben. Das geht gar nicht! Das Geld muss angelegt werden, gerade in so einem Fall, dass Du keine Rente verdienen kannst. Das ist DEINE Sicherung für's Alter, zumindest ein Teil. Auch diese Diskussion muss geführt werden. Da wird offensichtlich nicht auf Augenhöhe miteinander gelebt.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Euch viel Weisheit, einen neuen, für alle Beteiligten besseren Weg zu bekommen!

Herzliche Grüße

Sileick

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von babs07 am 07.06.2023, 21:32 Uhr

Das funktioniert leider nicht immer, manchen ist es wirklich (leider) egal, wo was liegen bleibt, wird einfach nicht wahrgenommen. :(

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Re: Welcome to the Fifties! Bitte um Rückmeldung.

Antwort von babs07 am 07.06.2023, 22:08 Uhr

Dienstmädchen engagieren.
Habe nicht alle Beiträge gelesen, eventuell ist Dein Mann etwas überfordert und deshalb selbst genervt, weil sagen lassen will er sich ja Nichts - führt bei ihm zu passiver Aggressivität - tw. wirkt es auch so, als würde er nicht im Haushalt anpacken wollen. Ordnung und Sauberkeit ist ihm nicht so wichtig und wird es auch nicht, egal was für ein Chaos herrscht.
Paartherapie würde ich empfehlen.
Dann: Ändern kann man niemanden, er müsste es selber wollen.
Und sich wegen dem Nörgeln selbst nicht mehr kennen, ja ist furchtbar! Er holt nicht Deine guten Seiten hervor, und das ist äußerst unangenehm!
Viel Glück! Aber sobald eure Söhne dem Kleinkindalter entwachsen sind, wirds besser! Kopf hoch

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