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Geschrieben von Strudelteigteilchen am 11.07.2013, 17:24 Uhr

Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Um mal das "Kümmert Papa sich genug"-Thema auf einen ganz anderen Level zu heben: Das Ganze hat Nachteile, und ich bin zynisch genug, auf diese hinzuweisen.

Ich war durchaus mal Fan des (zeitweisen) Rollentauschs und habe ihn sogar gelebt. Mein Ex-Mann hatte für KindGroß den Erziehungsurlaub (so nannte sich das damals) und die Vereinbarung war, daß er mir den Rücken freihält, denn ich war Haupt-, meistens sogar Alleinverdiener und mein Ex hatte nie die Chance, in meine damaligen Einkommensbereiche vorzudringen. Das war also in erster Linie eine monetäre Entscheidung, aber durchaus auch neigungsbedingt, denn Kinder kamen in meiner Lebensplanung eigentlich nicht vor. Wir haben sogar mal einen Ehevertrag aufgesetzt, in dem geregelt wurde, daß die Kinder nach einer Trennung bei meinem Ex bleiben würden.

Rückblickend bin ich totfroh, daß wir es irgendwie nie zum Notar geschafft haben. Denn als die Trennung dann tatsächlich kam, war das für mich keine Option mehr. Ich wollte, daß die Kinder bei mir bleiben - aus sehr egoistischen Gründen, denn ich konnte mir einen Alltag ohne die Kinder nicht mehr vorstellen, aber auch, weil ich der Ansicht war (und immer noch bin), daß mein Ex zwar ein sehr liebe- und hingebungsvoller Vater ist, aber in seinen Erziehungszielen und -methoden negativ von meinen abweicht.

Allerdings hat die Tatsache, daß mein Ex sich ja nachweislich intensiv und teilweise auch alleine um die Kinder gekümmert hat, das sehr schwer werden lassen. Auch, wenn es nicht pc ist: Ich bin mir sehr sicher, daß ich an der Stelle profitiert habe von der Tatsache, daß mein Ex-Mann nicht deutscher Herkunft ist. Wenn er ein deutscher Durchschnittstyp gewesen wäre, dann wäre ich jetzt eine klassische Zahlmutter.

Vor diesem Hintergrund rate ich JEDEM meiner Kinder - dem männlichen genauso wie dem weiblichen - die Kinder-Bekümmerung so weit wie möglich (nachweisbar) in die eigene Hand zu nehmen. Und zwar durchaus auch unter Inkaufnahme von Einbußen im Job und bei der Rente.

Das ist jetzt radikal subjektiv. Einem fremden Menschen würde ich sicher raten, das Ganze weitgehend gleichberechtigt aufzuteilen, den jeweils anderen Elternteil einzubeziehen undsoweiterundsofort - halt die üblichen politisch korrekten und Friedlichfreundlicheititei-Ratschläge. Alles ist schön, alle haben sich lieb, und wir streben das Ideal an. Aber meinen Kindern würde ich empfehlen, sich zu schützen vor der Option des Besuchselternteil-Seins. Und dafür in Kauf zu nehmen, daß man 9 von 10 Windeln wechselt, daß man an vier von fünf Tagen das Kind vom Kindergarten abholt, und daß man derjenige ist, der auf allen Elternabenden aufkreuzt. Schlimmstenfalls (oder bestenfalls?) weiß man halt mehr über das Leben des Kindes als der Partner. Bestenfalls (oder schlimmstenfalls?) hat man einen Vorsprung, wenn es um die Wurst (bzw. das ABR) geht.

Deswegen kann ich mich nicht darüber aufregen, wenn Väter sich nicht kümmern. Das mag streckenweise anstrengend sein - aber im Ernstfall könnt Ihr Euch freuen. Und wenn er das Kind sogar weit von sich schiebt, dann könnt Ihr Euch noch mehr freuen, denn mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit müßt Ihr Euch auch nicht um Besuchswochenenden streiten. Ganz egoistisch gesehen.

 
41 Antworten:

Re: Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Antwort von kravallie am 11.07.2013, 17:34 Uhr

ich dachte vorhin daran, auf den aufschrei der allesteilmütter und das hättedadiwari, was jetzt kommt, bin ich ja mal gespannt.

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Re: Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Antwort von mf4 am 11.07.2013, 17:48 Uhr

Da ist was dran, denn wenn er alles konnte und alles tat und am besten die Erziehungszeit noch mit dann ist Frau auch mal der Umgangs-Elternteil.
Aber wenn man sich eine nahezu perfekte Familie wünscht und nicht an eine eventuelle Trennung denkt ist es trotzdem toll, wenn Papa kann was Mama auch tut.
Ich hätte meinem Ex diesbezüglich nichts vorwerfen können, wenn es um die Frage gegangen wäre wo die Kinder leben.

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Re: Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Antwort von Sternenschnuppe am 11.07.2013, 18:28 Uhr

Öhm, auch nicht so erstrebenswert oder ?

Also, ich meine, ich führe doch keine Beziehung immer im Blick, dass ich mich besser stelle falls wir uns mal trennen .....

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Re: Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Antwort von Pamo am 11.07.2013, 18:29 Uhr

so richtig dumm wäre das aber nicht, oder?

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Re: Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Antwort von Fredda am 11.07.2013, 18:33 Uhr

Man muss es ja nicht planen aber so leben als gäbe es das nicht, ist nicht schlau. (Ich weiß auch immer, wieviel Unterhalt die Kinder bekämen...)

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Re: Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Antwort von mf4 am 11.07.2013, 18:36 Uhr

Nein, wäre definitiv klug wenn eine Trennung fest eingeplant ist.

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Re: Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Antwort von mf4 am 11.07.2013, 18:37 Uhr

bekämen...
hach, was meine bekämen weiß ich auch
heißt ja nicht, dass sie das auch bekommen

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Re: Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Antwort von Fredda am 11.07.2013, 18:39 Uhr

das weiß ich luxuriöserweise auch

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Re: Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Antwort von Sternenschnuppe am 11.07.2013, 18:40 Uhr

Klar, ich bin auch nicht so naiv dass ich beschwöre meine Beziehung hält immer.
Aber den Partner nicht oder kaum ans Kind lassen, weil man bei einer eventuellen Trennung dann besser dasteht, stelle ich mir nicht so erstrebenswert vor.

Von meinem Mann weiß ich dass er sie nicht kampflos aufgeben würde, zumindest das Wechselmodell anstreben würde , von daher müssen wir noch 15 Jahre auf jeden Fall miteinander wohnen , im Idealfall auch lieben.

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Re: Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Antwort von kravallie am 11.07.2013, 18:40 Uhr

ich weiß auch wie hoch der unterhaltsvorschuss ist.

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Re: Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Antwort von bobfahrer am 11.07.2013, 18:56 Uhr

So ist es hier. Erziehungsurlaub 2001 - Kind 18 Montate alt
Danach "Hausmann" aus finanziellen Gründen 2003-2006
Trennung 2006 Kind 6 Jahre - war klar das dieser Junge bei mir lebt

ABER: Prügel für die Mutter "wie kann man sein Kind blabla" oder "ich würde nie mein Kind blabla" was sie sehr verletzt hat zumal sie selbst Erzieherin in Kindergarten ist UND Prügel für mich "wie kann man einer Mutter ihr Kind wegnehmen blabla" ....

Damit hat keiner gerechnet. Und ja es hat mich verletzt, weil die Bindung von H viel größer war zu mir als zur Mutter und es klar war das er bei mir leben wird. ABER das Fußvolk checkt sowas halt nicht und man muss sich ein dickes Fell zulegen. So, das war jetzt ein kleiner Bericht aus der Praxis.

Und ich würde es wieder machen. Punkt.

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Re: Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Antwort von Nikas am 11.07.2013, 19:00 Uhr

Aber es ist doch konsequent gerecht, wenn der Kümmervater die selben Entscheidungskriterien nutzt, wenn es darum geht, bei wem die Kinder leben dürfen, und die Mutter zur Besuchsmutti wird? Oder?

Wer das partout als Frau verhindern will, muss dann eben Vollzeitdauerobergluckensupermutti sein. Mit aller anderen daraus resultierenden Unbill. Alles hat ja mehrere Seiten. Ohne Kröten gibts nix im Leben.

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Re: Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Antwort von Nikas am 11.07.2013, 19:01 Uhr

BF, Du hast mir vorweggegriffen, wie ich grad sehe.

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Re: Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Antwort von Pamo am 11.07.2013, 19:04 Uhr

Aber doch nur unter der Voraussetzung, dass der Kindsvater die Kinder als AE haben will. Ich kenne einige, die kämen auf diese Idee nicht.

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Re: Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Antwort von Nikas am 11.07.2013, 19:05 Uhr

Ergänzung: Es ist nicht nur gerecht, sondern vor allem fürs Kindeswohl relevant.

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Re: Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Antwort von kravallie am 11.07.2013, 19:10 Uhr

ob gerecht oder nicht, ich möchte keine besuchsmutter sein.
heißt nicht, dass ich kind vom vater fernhalte oder interveniere.
mein mann wüßte, daß unser kind bei mir besser aufgehoben ist. da gäbe es keinen streit.
gut ausgesucht halt.

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Re: Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Antwort von Riddle01 am 11.07.2013, 19:10 Uhr

Es ist immer gut einen Plan B in der Tasche zu haben. Deshalb: zurück an die Arbeit, dann hat man immer einen Fuss in der Tür

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Re: Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Antwort von Nikas am 11.07.2013, 19:10 Uhr

Pamo, klar.

Oder, echte Frage, wurde ein Mehrkümmervater schon mal gegen seinen Willen zum AE-Vater verdonnert? Von der Frau (nicht durch "Flucht") oder vom Gericht? Weiter gedacht: Was ist, wenn keiner die Kinder will? Dann muss der Mehrkümmerer sie nehmen?

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Re: Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Antwort von Nikas am 11.07.2013, 19:14 Uhr

worst case weiss ich nicht, wie mein Mann reagiert hätte, anfänglich. Erster Reflex wäre bestimmt AE-Vater gewesen. Ich mags mir gar nicht vorstellen.

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Re: Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Antwort von kravallie am 11.07.2013, 19:16 Uhr

ich kenn ja auch angedrohte reflexe von kümmervätern, wenn die frau sich trennt, sieht das kind den vater nie wieder...
beliebtes druckmittel und zieht sogar bei frauen ü40.

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Re: Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Antwort von Pamo am 11.07.2013, 19:18 Uhr

In diese Rolle gedrängt, sicher, wenn die KM einfach verschwindet. Dann hat er nämlich die Wahl: entweder ein AE-Vater werden, oder eine Oma/Tante/Next zu finden die die Kinderpflege garantiert oder mit dem öffentlichen Stigma leben, dass er seine Kinder "ins Heim" gegeben hat.

Richterlich verknacken geht natürlich nicht, denn wenn einer so gar nicht will, dann ist das Kindeswohl gefährdet.

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Re: Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Antwort von Pamo am 11.07.2013, 19:19 Uhr

oh ja, das ist auch beliebt
fast so beliebt wie "du Schlampe, ich nehm dir den Jungen äh das Mädchen ab!"

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Re: Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Antwort von Nikas am 11.07.2013, 19:20 Uhr

ah okay. Danke :-)

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Re: Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Antwort von Nikas am 11.07.2013, 19:23 Uhr

stümmt. DAS als Druckmittel kommt ja noch dazu. Und das trifft jedes Herz, egal wie alt.

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Natürlich ist es gerecht

Antwort von Strudelteigteilchen am 11.07.2013, 19:50 Uhr

Aber ICH würde es nicht wollen - habe es nicht gewollt.

Wie gesagt: Ich gebe meinem Sohn das gleiche mit af den Weg. Er soll sich kümmern, intensiv und nachweisbar, gerne mit Erziehungszeit (und zwar über die 2 Pflichtmonate hinaus), damit er Chancen auf das ABR hat.

Ich bin mir sehr sicher, daß es für meinen Ex ähnlich schwer war, als die Kinder mir zugesprochen wurden, wie es für mich im umgekehrten Fall gewesen wäre. Aber da gibt es eben keine schicke, neumodische Win-Win-Situation. Wechselmodell, jahaaaaa, aber nicht, wenn es komplett utopisch ist, daß beide im gleichen Stadtteil (der möglichst nicht Hasenbergl heißt) sich eine Wohnung mit mindestens einem, besser zwei Kinderzimmern leisten können. Sooooo viel habe ich alleine dann doch nicht verdient. Zumal dafür ja notwendig ist, daß man sich nicht ständig an die Gurgel springt - was man sich vornehmen, aber nicht planen kann.

Und natürlich sollte man eine Trennung im Blick behalten. Das ist doch der gleiche Rat, den man den Hausfrauchen gerne gibt als Begründung, warum sie schnell wieder arbeiten gehen sollen: "Was tust Du, wenn Dein Versorger sich in die Sektretärin verliebt?" Die Sache ist halt die: Finanziell kann man in D nicht tiefer fallen als H4, und das ist, trotz allem, nicht soooo fürchterlich hart. Einen Verzicht auf die Kinder hätte ich härter gefunden. Noch schicker ist natürlich Geld UND Kinder, aber bei der Wahl zwischen Geld und Kindern wähle ich meine Kinder.

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Re: Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Antwort von Silke11 am 11.07.2013, 20:32 Uhr

Aus vergleichbaren Gründen habe ich es dann halt nicht auf eine Trennung ankommen lassen.

Käme es heute oder in Zukunft zu einer Trennung, würde ich anerkennen, dass es für das Kind (9, männlich) besser wäre, es bliebe beim Vater und das akzeptieren, im Sinne des Kindes. Mir blieben die Katzen...

Im übrigen fände ich bei einer Trennung das Nestmodell am besten für das Kind, dann braucht man 3 kleine Wohnungen - bzw. 2 Zimmer und 1 Wohung.

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Re: Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Antwort von Bookworm am 11.07.2013, 20:39 Uhr

ich stelle fest, ich bin naiv. Ich habe nicht den Hauch einer Ahnung, was den Kindern an Unterhalt zustünde

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Re: Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Antwort von Pamo am 11.07.2013, 20:43 Uhr

Die vollkommen illusionslose Frau von Welt weiss zusätzlich wie hoch der Kindesunterhalt wäre, den sie selber zahlen müsste.

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Re: Vorteile, Nachteile, Ideallösungen und Haltbarkeit derselben

Antwort von Bookworm am 11.07.2013, 20:47 Uhr

ich bin zum Glück nicht illusionslos

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Nestmodell

Antwort von Sternenschnuppe am 11.07.2013, 21:33 Uhr

Finde ich auch super.

Aber problematisch wenn neue Partner und neue Kinder hinzu kommen...

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Re: Nestmodell

Antwort von Strudelteigteilchen am 11.07.2013, 22:00 Uhr

Und teuer ist es auch.

Man muß sich diese ganzen Sondersachen leisten können. Finanziell und organisatorisch. Das ist alles wunderbar, wenn beide Eltern Gleitzeit haben und/oder planbare, feste Arbeitszeiten - keine inkompatiblen Schichtpläne, keine Montage, keine 12-Stunden-Tage, keine prekären Arbeitsverhältnisse, die sich alle naslang ändern, weil man alle naslang einen neuen Chef hat. Und trotz der ganzen organisatorischen Einschränkungen muß genug Geld rausspringen, um drei Wohnungen zahlen zu können. Sorry, aber das ist maximal für 5% der Menschen überhaupt eine Option.

Letztlich beweist das arbeitsteilige Modell - einer zahlt (hauptsächlich), einer betreut (hauptsächlich) - vor allem bei getrennten Eltern seine Alltagstauglichkeit. Denn es spart unglaublich viel Organisations- und Abstimmungsaufwand. (Und damit auch Konfliktpotential zwischen zwei Menschen, die sich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit sowieso lieber ermorden als einigen würden.)

Ich bin, theoretisch, für Emanzipation und Gleichberechtigung und alles. Ich halte das nur in der "Endausbaustufe" für eine (schöne) Illusion. Zumindest für Otto Normalverdiener. Wobei Gleichberechtigung ja durchaus die Basis ist - es sollte komplett egal sein, WER letztendlich den Betreuungs- und wer den Zahl-Teil übernimmt, ob Mann oder Frau.

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Re: Nestmodell

Antwort von Sternenschnuppe am 11.07.2013, 22:14 Uhr

Kennt eigentlich jemand Statistiken ?
Ich würde behaupten, ohne es beweisen zu können,dass ein Großteil der Getrennten doch ganz gut noch Eltern zusammen sein kann.
Meist sind das die, die dann auch nicht in Foren unterwegs sind.

Wenn ich Erzählungen des Gatten höre über getrennte Kolleginnen, dann läuft das da recht harmonisch.
Auch was ich hier so in der Nachbarschaft sehe und mitbekomme.
Da wird samt neuen Partnern zusammen Kindergartenabschluss gefeiert, die Geburtstage zusammen verbracht und ab einem gewissen Alter pendeln die Kinder selbst organisiert zwischen den Eltern.

Nestwohnung könnten wir uns auch nie leisten, Trennungen plant keiner solange er glücklich ist und wie es dann und wie er dann ist, sieht man ja erst wenn es denn so kommt.

Wechselmodell fände ich super, aber nicht wöchentlich, sondern nah beieinander wohnen und so wie es passt auch länger.
Ich bin keine Glucke, der Mann kann auch alles,und ich freue mich irre bald wieder eigenes Geld zu verdienen und kinderfreie Zonen zu haben :-)

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P.S.

Antwort von Sternenschnuppe am 11.07.2013, 22:17 Uhr

Ups, eigenes Geld im Sinne von : Ich erwirtschafte auch Geld für die Familienkasse.

Haben alles in einem Topf, aber es wird sich entspannter shoppen, wenn da auch von mir was reingewirtschaftet wurde *g*

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Re: Nestmodell

Antwort von Strudelteigteilchen am 11.07.2013, 22:35 Uhr

Mit vollen Hosen ist gut stinken - Du warst ja jetzt zu Hause, also hast Du im Ernstfall eh die besseren Karten.

Nur zur Klarstellung: Ich plädiere keineswegs fürs Hausfrauen(-männer)-Dasein, bis die Kinder 18 sind. Aber ich würde heute halt darauf achten, daß ICH zurückstecke. Daß ICH den Job habe, wo ich den Griffel um 4 fallen lassen kann, um das Kind aus der Betreuung zu holen. Daß ICH mich traue, die Kindkranktage zu nehmen. Daß ICH nicht zwangsweise dreimonatige Dienstreisen machen muß. Damit kommt man karrieretechnisch auf keinen grünen Zweig, aber auf dem Weg zum betreuenden Elternteil eben schon.

Wahrscheinlich gehen sich deutlich weniger getrennte Pärchen an die Gurgel, als man (ich) gemeinhin so den Eindruck hat. Aber doch mehr, als daß ich diese Option für vernachlässigbar halte.

Man muß auch nicht gluckig sein für diese Option - im Gegenteil. Letztendlich muß man ja einplanen, daß der Ex einem leider doch nicht komplett abhanden kommt, sondern alle zwei Wochen mit dem Nachwuchs klarkommen muß, und zwar ohne Muddis Hilfe *gg*. Es ist also schon wünschenswert, daß er nicht komplett außen vor ist, was die Kinderbetreuung angeht. Aber eben nicht hälftig, sondern meßbar unterhälftig.

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Re: Nestmodell

Antwort von Sternenschnuppe am 11.07.2013, 22:45 Uhr

Wird er bleiben, ich Teilzeit, er Vollzeit im Job.
Aber eben weil sie einem ( im Bezug auf die Kinder hoffentlich ) nie ganz abhanden kommen, finde ich es wichtig dass er weiß wie ein Kind zu wickeln, zu baden und zu füttern ist.

Der Vater ist und bleibt der nächste Angehörige, und ich fände es sehr sehr armselig wenn die Kinder in einer Pflegefamilie geparkt werden, aus der er sie dann abholt wenn sie trocken sind und sich manierlich benehmen können, sollte mir was passieren.

Ne, ich könnte keinen lieben der sich verweigert.
Noch einmal : es geht mir nicht um den Spaß dabei , den muss er wahrlich nicht haben an einer stinkenden Windel.
Aber die Versorgung des Kindes welches auch ihm gehört zu verweigern, wenn die Frau die er angeblich liebt z.B. mit 40 Fieber durch die Wohnung wankt, ne, das hat mit Liebe nix zu tun.

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Re: Nestmodell

Antwort von Strudelteigteilchen am 11.07.2013, 23:15 Uhr

Soll er das für sich, für Dich oder für's Kind wollen/können/tun?

Ich kann mein Kind woanders parken als beim (Ex)-Mann, wenn ich 40 Grad Fieber habe. Dafür brauche ich keinen Mann. Ich fände es FÜR DIE KINDER wünschenswert, wenn der KV sich an der Stelle kümmern würde, und ich glaube daß er SICH einer wunderbaren Erfahrung beraubt, wenn er es nicht tut. Für MICH muß das keiner tun - und das ist der Unterschied.

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Re: Nestmodell

Antwort von mf4 am 11.07.2013, 23:22 Uhr

Ich weiß es zu schätzen, dass es hier funktioniert, seit immerhin über 6 Jahren.
Muss ich die Kinder loswerden wegen Krankheit o.ä. und er kann es übernehmen sagt er nie Nein und der Umgang klappt regelmäßig, eher mehr als das übliche und auch spontane Wechsel gehen ohne Streit.

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Natürlich auch für mich

Antwort von Sternenschnuppe am 11.07.2013, 23:31 Uhr

Oder heisst lieben für Dich zuzusehen wie es Deinem Partner mies geht und selbst hockst Du vorm Laptop und surfst durchs Internet , während er bei Fieber oder was auch immer die Kinder alleine versorgt ?

Für mich nicht.

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Re: Natürlich auch für mich

Antwort von mf4 am 11.07.2013, 23:35 Uhr

für den Ex-Partner machen es viele aber nicht, weil man dem doch lieber eine reinwürgt als zu helfen

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Re: Natürlich auch für mich

Antwort von Strudelteigteilchen am 12.07.2013, 6:09 Uhr

Aber dem wäre doch schon abgeholfen, wenn er das Kind ins Auto packt und zur Oma bringt. Oder eine andere Lösung findet. Da muß er sich doch nicht selber kümmern.

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Sternenschnuppe - eben, das finde ich auch schräg...

Antwort von MM am 17.07.2013, 15:42 Uhr

... da ständig alles mit Blick auf eine evtl. Trennung zu machen. So kann man sie aich herbeirufen... :-/

Ansonsten ist an den Argumenten schon was dran, in gewisser Weise. Ich kann aber trotzdem nicht nachvollziehen, dass man im VORHINEIN so nachdenkt. Im nachhinein, nach bestimmten Erfahrungen - OK, aber von vornherein schon so herangehen, dass man sich für den Fall einer Trennung wappnet, um besser dazustehen und keine Besuchsmutter zu werden... Nee, nicht mein Ding.

Aber ein interessanter Gedankenanstoss! :-)

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