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Geschrieben von Sarah3003 am 22.12.2011, 10:21 Uhr

Vielleicht falsches Forum, aber evtl, könnte ich mir doch helfen

"helfen" im Sinne von, mir etwas raten.

Ich schreibe hier, weil ich öfters mitlese und eure Antworten und Ratschläfe oft super finde. Es geht um meine Mutter.

Ich bin 30 Jahre alt, bin verheiratet u. habe 2 Kinder. In meiner kleinen Familie bin ich sehr glücklich.
Ich wohne im gleichen Dorf wie meine Mutter u. habe sehr wenig Kontakt zu ihr (helf ihr 1x die Woche beim Putzen und fahr sie zum Einkaufen, das war´s)
Sie ist mittlerweile das vierte mal verheiratet, sucht sich immer Männer raus, die sie finanzieren. Den jetzigen hat sie kennen gelernt, als er noch Alkoholiker war (mittlerweile ist er trocken).Bei der Hochzeit sagte sie zu mir "jetzt bin ich versorgt" . Er ist Witwer, hat ein großes Haus mit allem was man sich so wünscht...Jedenfalls verstehe ich mich gut mit ihm, er ist etwas geborchen, weil meine Mutter sehr dominant und immer unzufrieden ist. Weil er keinen Streit möchte, gibt er immer nach. Er ist ein feiner Mensch, wirklich! (er hat angefangen zu trinken, weil sich seine vor Jahren Frau umgebracht hat)
Gestern war ich wieder beim Putzen bei ihr und meine Mutter erzählte mir, dass sie eine Affäre mit einem ihrer Exfreunde hat (mit dem war sie Ausnahmsweise nicht verheiratet).
Ich schäme mich so sehr für sie! Ich möchte auch überhaupt nicht wissen, was sie für Männergeschichten hat, aber seit ich denken kann "bespricht" sie das mit mir. Sie ekelt mich auch deshalb an. Am liebsten würde ich den Kontakt völlig abbrechen, meine Kinder lass ich nur unter meiner Aufsicht zu ihr (ich will nicht, dass sie sich auch versaut). Das Dorf hier ist auch sehr klein, alle reden über uns. Es ist mir unangenehm in die kleinen Läden zu gehen, weil ich oft komisch angeschaut werde. Zu Recht auch, jeder bekommt das ja mit, was sie macht.
Ich bin wirklich verzweifelt. Einerseits tut es mir leid, wenn ich die GEdanken habe, den Kontakt abzubrechen (obwohl es mein Herzenswunsche wäre. Hört sich hart an, aber diese Frau macht mir mein Leben zur Hölle. Nicht nur wegen ihren Männergeschichten!!!), andererseits wäre ich glücklich, endlich diesen Balast von mir zu haben. Mein Mann kann mich gut verstehen. Er hat mir angeboten, weg zu ziehen. Also ein Neuanfang, das würde bedeuten wir ziehen ca. 200 km weg (zu seiner Familie) Die Kinder sind nicht allzu begeistert, jedenfalls der Große nicht (7 und 4), aber er ist noch klein und hätte bestimmt schnell andere Freunde.

Ich möchte doch endlich mein Leben leben und mit meinen 3 Lieben genießen und nur unsere Sorgen in meinem Kopf haben.

Was soll ich denn machen?!

Ich grüße euch, Sarah

 
20 Antworten:

Re: Vielleicht falsches Forum, aber evtl, könnte ich mir doch helfen

Antwort von meerli am 22.12.2011, 10:32 Uhr

Hallo, schwierige Situation, ich habe (wenn auch aus anderen Gründen) auch schon mehrfach darüber nachgedacht den Kontakt zu meiner Mutter abzubrechen aber wegen Kind tu ich das nicht..

Ich denke man kann sich seine Familie nicht aussuchen und wenn Deine Mutter so leben kann,dann solltest Du sie so leben lassen, aber es ist Deine Mutter, die hast Du nur einmal...Akzeptier das.

Vielleicht ist es sinnvoll mit Deiner Mutter darüber zu sprechen ,wie Du darunter leidest und wenn es Dir gut tut dann minimier den Kontakt, zieh wenn Du es für sinnvoll hälst auch weg aber sie ist und bleibt Deine Mutter... Vergiss das nicht. Warum Du deswegen Deine Kinder nicht zur oma lässt versteh ich nicht ganz, es ist ihr Leben und sie muss wissen was sie tut...mit Ihrem Liebesleben schadet sie doch Deinen Kindern nicht.
LG

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Re: Vielleicht falsches Forum, aber evtl, könnte ich mir doch helfen

Antwort von claudi700 am 22.12.2011, 10:39 Uhr

sie ist deine mutter. aber du musst dir nicht über ihr leben und ihr handeln den kopf zerbrechen.

es ist immer schwer, sich zu distanzieren oder solche dinge nicht an sich ranzulassen. aber das musst du lernen. hast du mit ihr schon mal darüber gesprochen, wie sehr dich das belastet?

eine räumliche distanz ist m. e. nicht falsch, weil es dir gut tun würde.

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Schreibfehler:Vielleicht falsches Forum, aber evtl, KÖNNT IHR mir doch helfen

Antwort von Sarah3003 am 22.12.2011, 10:42 Uhr

Ich lass meine Kinder nicht zu ihr, weil ich wie ich´s wie oben geschrieben habe befürchte, dass sie vor ihnen auch irgendwann mit ihren Geschichten anfängt zu erzählen. So wie sie es bei mir auch gemacht hat,. Ohne Rücksicht darauf dass ich Grundschülerin bin und noch nicht kapiere, was sie mit französisch machen usw will!!!!! Deshalb!!!
Ich vergesse doch nicht, dass sie meine Mutter ist! So ne Floskel hlft mir aber nicht!!!

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Re: Vielleicht falsches Forum, aber evtl, könnte ich mir doch helfen

Antwort von Sarah3003 am 22.12.2011, 10:44 Uhr

Ja, ich habe schon oft mit ihr darüber gesprochen. Sie meint ich bin altmodisch und verklemmt. Meine Gefühl interessieren sie nicht,leider.

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Re: Schreibfehler:Vielleicht falsches Forum, aber evtl, KÖNNT IHR mir doch helfen

Antwort von Strudelteigteilchen am 22.12.2011, 10:48 Uhr

Deine Mutter hat das Mutter-Tochter-Verhältnis aufgelöst und Dich zu einer Freundin gemacht. Das Problem ist nur: Freundinnen mag man sich eigentlich aussuchen.

Ich verstehe auch, daß Du die Kinder nicht ohne "Aufsicht" zu ihr läßt. Es besteht die Gefahr, dass sie auch zu denen distanzlos ist.

Wenn es machbar ist, dann ziehe weg. Ich habe für mich auch gemerkt: Dem Verhältnis zwischen meiner Mutter und mir tut Distanz gut. Man muß den Kontakt ja dann nicht abbrechen. Aber ich kann mich bewußt darauf einlassen - und nach einem Besuch oder einem Telefonat dann auch diese Distanzlosigkeit hinter mir lassen.

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Re: Vielleicht falsches Forum, aber evtl, könnte ich mir doch helfen

Antwort von Nugua10 am 22.12.2011, 11:54 Uhr

Also, hier schließe ich mich den anderen an: räumliche und gefühlte Distanz kann hier helfen. Als ich seinerzeit weiter weggezogen bin (aus anderen Gründen, beruflich bedingt) hat sich das Verhältnis zu meinen Eltern schlagartig gebessert und ist mittlerweile total innig.
Was auch helfen kann: wenn Dir ihre Themen unangenehm sind und Du das nicht dadurch stoppen kannst, dass Du ihr sagst, wie unangenehm Dir diese Gespräche sind, dann dreh Dich einfach um oder, wenn möglich, verlasse den Raum und damit auch die Situation. Sei dabei nicht beleidigt, nachtragend oder sauer, sondern velasse einfach nur ganz ruhig die unangenehme Situation. Da sie ja mit Dir reden möchte, wird sie irgendwann lernen, Dich ernstzunehmen und diese Dir unangenehmen Gespräche sein lassen.
Ansonsten ist mir beim Lesen Deines Posts spontan in den Sinn gekommen, dass das Leben Deiner Mutter sehr arm sein könnte, wenn sie über Jahrzehnte so viel Energie in ihre Männergeschichten investiert und die Gespräche darüber für so wichtig erachtet, dass sie Deine Grenzen missachtet. Kann das sein? Vielleicht ergibt sich auch hieraus ein Lösungsansatz?
Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles Liebe,
Nugua

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Re: Vielleicht falsches Forum, aber evtl, könnte ich mir doch helfen

Antwort von claudi700 am 22.12.2011, 11:56 Uhr

dann würde ich einen umzug auf jeden fall in erwägung ziehen. wie gesagt: für deine mutter ist ihr leben okay. wenn deine familie auch einen umzug okay fände, warum nicht?

alles gute!

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Re: Vielleicht falsches Forum, aber evtl, könnte ich mir doch helfen

Antwort von Hase67 am 22.12.2011, 11:59 Uhr

Hi,

ich kann dich sehr gut verstehen, mein Vater ist (in anderem Stil, aber genauso schwierig) ein ähnliches Kaliber wie deine Mutter.

Das größte Problem, dass man als erwachsenes Kind mit "solchen" Eltern hat, ist das der emotionalen Abnabelung. Was deine Mutter mit dir gemacht hat, ist im Grunde emotionaler Missbrauch, und noch heute ist es ihr egal, dass sie deine Grenzen mit ihrer Art überschreitet, es ist respektlos und überheblich, die eigene Tochter "verklemmt" zu nennen, nur weil man selbst distanzlos und empathiebefreit ist.

Um dir selbst die Abnabelung zu erleichtern, würde ich auch zu einem Wegzug raten - dann hast du eine Chance, aus der Distanz souveräner mit dem Verhalten deiner Mutter umzugehen. Zu einem kompletten Kontaktabbruch (wie er de facto zwischen meinem Vater und mir besteht) muss es nicht kommen, aber du wärest a) aus dem Dunstkreis deiner Mutter weg und b) könntest du dir in einem neuen Umfeld, wo nicht jeder die Geschichte deiner Mutter kennt und dich darüber mit-beurteilt, ein neues Leben aufbauen, ohne Scham.

Als Lesetipp möchte ich dir die Bücher von Harriet G. Lerner ans Herz legen, allem voran "Wohin mit meiner Wut?".

LG

Nicole

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Re: Vielleicht falsches Forum, aber evtl, könnte ich mir doch helfen

Antwort von Butterflocke am 22.12.2011, 12:54 Uhr

So ein Exemplar habe ich auch. Und auch aus der Ferne (aus einigermaßen sicherer Entfernung sogar: knapp 300 km) schafft sie es immer wieder, mich emotional in den ein oder anderen Abgrund zu stürzen.

Ich kämpfe seit kurzer Zeit (und mit Rückfällen) nun aber nicht mehr mit IHR, sondern mit MIR selbst, da ich inzwischen erkannt habe, dass es in meiner Verantwotung liegt, mich zu meinem Schutze und zum Wohl meiner Familie von ihr zu lösen.

Ich kann den Rat "zieh weg" nicht ganz so leichtfertig geben.
Denn auch dann ist nicht sicher, dass sie Dich/Euch nicht mehr belastet. Der Hauptjob liegt da (leider) bei Dir und betrifft Deine innere Einstellung.

Ich seh die Sache zwiespältig. Einerseits denke ich:
Welchen Preis würdet Ihr (tatsächlich und auch im übertragenen Sinne) zahlen, wenn Ihr extra weit weg ziehen würdet?
Wie sieht es aus mit dem Job?
Wie würden die Kinder zurechtkommen (ungewiss!)?
Hättet Ihr ein Haus/eine Wohnung?
Wie teuer wäre all das?
Ihr lasst zunächst mal Euer ganzes Leben hinter Euch!!!!!
Und all das, um vor einer Frau zu flüchten, die Euch vielleicht auch dann noch emotional "verfolgt".
Ich weiß nicht, ob ich das machen würde oder doch zunächst versuchen würde, an mir zu arbeiten und die Kraft aufzubringen, die Distanz TROTZ räumlicher Nähe herzustellen.
Hat (vielleicht) den Vorteil, dass auch ein gutes Stück Aufarbeitung damit verbunden ist/sein MUSS, da Du eben NICHT einfach flüchten kannst, sondern Fronten klären und dahinterstehen musst. Deine Einstellung zu ihr, die Verbundenheit mit ihr....all das muss sich ändern.
Im Falle eines Umzuges würdest Du, vermute ich mal, ein gutes Päckchen von alledem mitnehmen.

(Vielleicht tut es aber auch ein Umzug in eine andere Stadt in der Nähe, so dass Ihr zumindest Eure Jobs behalten könntet(?). Ihr hättet sie dann wenigstens nicht mher unmittelbar vor der Nase und die Mühe wäre nicht GANZ so groß, auch die Kinder könnten ihr gewohntes Umfeld vielleicht behalten....)

Tja ich weiß auch nicht...
Vielleicht ist die Flucht aber auch eine gute Lösung, vielleicht die einzige Lösung(?).
Ich weiß nur nicht, ob ich diese Mühe und das damit verbundene Risiko würde auf mich nehmen wollen (und können), weil meine Mutter ein unmögliches Verhältnis gefördert hat und ich die Kraft nicht aufbringe, mich davon zu lösen.
So würde ich zumindest für MICH SELBST denken und fühlen. Ob das richtig oder zielführend ist, sei dahingestellt....

Tu das, was Euch gut tut....
Viel Glück dabei!!!

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Kleiner Denkanstoß ! - Meine Mutter Kind Beziehung !

Antwort von Yarvalla am 22.12.2011, 13:23 Uhr

Ich möchte dir gerne dazu meine Mutterbeziehung schildern.
Meine Mutter war immer auf das Finanzielle bezogen, so wie deine anscheinend auch, jedoch zu dem Unterschied, das meine nur mit meinem Dad verheiratet war und das 26 Jahre lang.
Als ich 16 Jahre war zog ich das erste mal von zu Hause aus, einfach weil es mit meiner Mutter nur noch Zoff gab, ich war dann über die Sommerferien in einer betreuten Wohn Wg. Aus verschiedenen Gründen wohnte ich aber dann bald wieder zu Hause.
Mit 17 zog ich das zweite Mal aus und diesmal für immer, bin nie wieder zurück gezogen, hatte mit meiner Mutter nur mittelmäßigen Kontakt, immer gab es Reibereien und ein ernstes Wort war mit ihr nie zu wechseln, weil sie immer alles ohne Punkt auf sich bezog und sich als das Opfer hinstellte.
Mit 19 Jahren wurde ich schwanger; da war meine Mutter wieder die Große, bis es ihr wohl irgendwann auf den Zeiger ging mich Hochschwanger zum FA zu fahren. Naja... als meine Tochter zur Welt kam hatte ich sie aus dem Entbindungssaal gejagt, weil sie mir nur auf die Nerven ging mit ihren ach so tollen Ratschlägen.
Von da an ging es dann nur noch bergab.
Damit ich aber nicht soviel erzähle, spring ich mal vor...
Als meine Tochter 3 Jahre war ließen sich ihre Oma und Opa scheiden, meine Mutter zog nach Hamburg.
Der Grund für die Scheidung?
Sie hatte es nötig vor meinem Dad sich in Online Singelbörsen anzumelden und dort mit fremden Männern zu chatten und auch zu verabreden und was daran noch schlimmer war, sie hat es mir (MIR) auf die Nase gebunden. Ich musste jedes Detail erfahren, wie oft; mit wem; wie lang: wo und wann.... ! Ich wollte es nicht wissen....
Und da fing ich an, wie du mich vor meiner Mutter zu ekeln, ich fand ihr Verhalten sowas von widerlich und schämte mich für sie.
Und dort wo wir wohnten ging das auch schnell die Runde, da wurde ich von Nachbarn angesprochen, sogar von Leuten die ich nicht kannte, die meinten mir erzählen zu müssen, das sie meine Mutter mit einen Mann gesehen hätte. - Händchenhaltend!- *würg*
Und... das war noch vor der Scheidung. Ummittelbar davor.

So, Scheidung durch. Mutter zog in eine andere Stadt, dennoch nicht so weit weg, wie ich es gerne hätte. Kontakt hatte ich zu ihr, nur meiner Tochter zu Liebe.
Jedesmal kam sie entweder unangemeldet oder rief ein Tag vorher an.
Nein sagen war nicht, weil die Kleine im Hintergrund gleich fragt ob die Oma am Tele ist. ^^

Tja mit der Zeit verlief der Kontakt sanft in den Sand, der Kontakt wurde weniger.

Heute wohne ich mit meinen zwei Töchtern und meinem Mann 1000km weit weg von der Heimat, mit meiner Mutter hatte ich nur noch einmal kurz Kontakt.

Meine Große versteht heute das ihre Oma kein Interesse an ihr hat, das macht aber nichts, denn ihre angeheiratete Oma ist immer für sie da.
Klar, hat sie dadurch sicherlich einen kleinen bleibenden Knacks in ihrer Seele, aber ich muss ehrlich sagen, ich bereue es nicht und ich möchte nie nie nie wieder Kontakt zu meiner Erzeugerin haben.

Darum rate ich dir, solange es dir noch möglich ist, deine Kids noch einigermaßen jung sind, zieh um, lass dich von deiner Mutter nicht kaputt machen.

Liebe Grüße und viel Erfolg, egal wie du dich entscheidest.

Nadine

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Re: Vielleicht falsches Forum, aber evtl, könnte ich mir doch helfen

Antwort von anbin39 am 22.12.2011, 13:54 Uhr

Deine Mutter hat die natürliche Kind-Mutter Distanz überwunden und macht Dich zu ihrer besten Freundin. Das ist nicht gut. Weiß sie wie Du fühlst. Hast Du mit ihr gesprochen. Gesagt daß Du ihre Tochter und nicht ihre Freundin bist. Daß Dich die Geschichten ekeln. Wenn Du nur abnickst weiß sie nicht was Sache ist. Warum putzt Du bei ihr?
Wenn alles nichts bringt ist Distanz das beste. Du bist nicht ihr Seelenmülleimer. Du bist ihr Kind aber nicht für ihre Männergeschichten zuständig.

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Re: Grenz' Dich ab...

Antwort von Bonnie am 22.12.2011, 14:03 Uhr

Hallo,

ich kann gut verstehen, wie peinlich Dir der Lebensstil Deiner Mutter ist, da Du offenbar andere Dinge im Leben wichtig findest als sie. Trotzdem - erwachsen zu werden, heißt auch: sich innerlich von den Eltern abnabeln. Es heißt nicht, dass man wenig Kontakt pflegen soll. Es heißt nur, dass man sich seelisch nicht dafür zuständig fühlt, was die Eltern denken, für richtig halten oder tun. Man kann ganz normal auf Smalltalk-Ebene mit seiner Mutter verkehren, ohne sich zugleich für ihren Lebenswandel zuständig zu fühlen. Du musst sie auch nicht belehren oder kritisieren. Ebenso, wie ihr das umgekehrt bei Dir nicht mehr zusteht, seit Du erwachsen bist, steht es auch Dir nicht zu, sie ungefragt zu kritisieren. Auch wenn's schwer fällt, gell!

Wenn der Lebensgefährte Deiner Mutter trinkt, solltest Du dies nicht entschuldigen (mit dem Tod seiner früheren Frau). Es ist sehr schlimm für eine Paarbeziehung, wenn einer der Partner trinkt. Der Partner Deiner Mutter sollte natürlich in eine Klinik, um sich therapieren zu lassen. Dies nicht zu tun - dafür gibt es keine Entschuldigung. Seine Trunksucht belastet die Beziehung sicher sehr - es ist daher zum Teil (!) nachvollziehbar, dass Deine Mutter zu jemand Anderem flüchtet. Ich selbst kann mir gar nicht vorstellen, mit einem Alkoholiker zu leben.

Wie auch immer: Lass Deiner Mutter ihr Leben. Ich würde sie nicht moralisch verurteilen, denn eigentlich steht es ja keinem Menschen zu, den Stab über einen anderen zu brechen. Dabei finde ich es auch nicht so wichtig, was die "Leute" in Eurem Dorf denken. Der Spruch: Ein Jeder kehr' vor seiner Tür, da hat er Dreck genug dafür" ist wahr. Denn selbst wenn gelästert werden sollte, kannst Du davon ausgehen, dass es bei den anderen Dorfbewohnern auch Dinge gibt, die Du nicht weißt und die fragwürdig sind. Zum Beispiel ist die finanzielle Sicherheit ein bei Frauen sehr weit verbreiteter Grund, mit einem Mann zusammen zu kommen oder bei ihm zu bleiben - das ist viel häufiger, als wir es in unseren romantischen Vorstellungen zulassen möchten.

Stell Dir auch die Frage, ob diese "Anderen" im Dorf in Deinem Leben so wichtig sind. Denn für wen lebst Du? Für Dich oder für die berühmten "Anderen"? Ich finde, Du solltest Deine Lebenszeit nicht damit verschwenden, Dir auszumalen, was Nachbarn eventuell und vielleicht so alles denken könnten. Vielleicht gibt's ja sogar ein paar Frauen, die Deine Mutter beneiden...

Also, mein Rat wäre: Lass Deiner Mutter ihr Leben. Jeder Mensch strebt auf seine Weise nach ein bisschen Glück. Und die Art, wie man das tut, muss anderen Menschen nicht gefallen oder richtig erscheinen. Wir sind aber nicht auf der Welt, um den lieben langen Tag über einander zu Gericht zu sitzen, gell.

LG

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Re: Vielleicht falsches Forum, aber evtl, könnte ich mir doch helfen

Antwort von jb001 am 22.12.2011, 14:29 Uhr

liebe sarah,
ich verstehe dich gut! das ist ein teufelskreislauf mit dem gewissen!!!

vorab...ich finde es sehr gut und verantwortungsvoll, dass du deine kinder vor solchen situationen schützt! kann mir vorstellen, dass du nicht möchtest, dass sich das bei deinen kinder wiederholt! auch die idee, bzw. die "unterstützung" von deinem mann ist sehr schön!

die entscheidung liegt nur an dir. ich selbst wohne 100 km von meiner mutter weg u. habe momentan keinen kontakt zu ihr. irgendwie zerfrisst mich das, wenn ich wiederum überlege, was mir alles erspart bleibt, bin ich froh. ein hin und her der gefühle.
deine mutter ist nicht deine freundin! du musst klare grenzen für dich setzen und ihr zeigen, dass du so nicht behandelt werden möchtest! ich stell mir das schrecklich vor, was du schreibst! ich würde von dem sexualleben meiner mutter auch nichts wissen wollen, und das hat nichts mit verklemmt sein zu tun!!!

in einem kleinen dorf sprichen sich alles schnell herum, aber du brauchst dich doch nicht zu schämen. du bist doch ein eigenständiger mensch und hast deine familie und keine "schuld" an dem verhalten deiner mutter. lass doch die leute reden! oder glaubst du, unter deren dächern gibt es nur gold und sonnenschein?reden werden sie immer! selbst wenn alles in ordnung ist, gibt´s in einem kleinen dorf meistens gesprächsstoff.

würde die distanz wirklich ruhe in dein leben bringen? könntest du dann befreiter vor die türe gehen? was ist mit DEINER familie, was mit der arbeit? du musst das doch nicht von jetzt auf gleich entscheiden. besprech dich doch in aller ruhe mit deinem mann. evtl. kannst du auch deiner mutter sagen, dass du über einen umzug nachdenkst, weil für dich die situation nicht erträglich ist? und leg dein gewissen mal zur seite...deine mutter zeigt auch keins mit ihrer art, im gegenteil. sowas mutet man seinen kindern nicht zu!

ich denke, du wirst die richtige entscheidung treffen...viel glück dabei!

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Re: Vielleicht falsches Forum, aber evtl, könnte ich mir doch helfen

Antwort von Al1ce am 22.12.2011, 15:26 Uhr

hallo,

mit meiner Mutter hab ich ähnliche Probleme (teils noch, teils gehabt). Würde meine Kinder auch nicht alleine bei ihr lassen.

Bevor Ihr an Umzug denkt, würde ich erstmal ausprobieren, keinen REGELmässigen Kontakt mehr zu haben, also das Putzen und Einkaufen tunlichst lassen. Sondern nur dann Kontakt haben, wenn Du das wirklich willst und sie mal wieder sehen möchtest. Oder erstmal nur telefonisch. Es ist schwer, aber vielleicht kannst Du Dir auch therapeutische Unterstützung holen, das hilft sehr, um innere Distanz zu gewinnen (nicht nur äussere via Umzug, das reicht vielleicht nicht).

alles gute

al1ce

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Re: Vielleicht falsches Forum, aber evtl, könnte ich mir doch helfen

Antwort von MartaHH am 22.12.2011, 17:52 Uhr

aua....
altmodisch und verklemmt, na die "Argumente" würden mich auch auf Abstand bringen.

200 km sind nicht so weit weg, dass es gleichbedeutend mit einem totalen Abbruch der Beziehungen wäre, aber die 200 km lassen genug Abstand zwischen Euch. Offenbar hat deine Mutter andere Bedürfnisse, als sich als Mutter und Oma auszuleben. Das ist ihr Recht, und dein Recht ist es, das nicht hautnah miterleben zu müssen oder es auch noch gut zu finden.

Zieht um, dann habt ihr die Familie deines Mannes in der Nähe. Zu deiner Mutter kannst du dann ja ein-, zweimal im Jahr zu einem Besuch fahren.

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Re: Vielleicht falsches Forum, aber evtl, könnte ich mir doch helfen

Antwort von anbin39 am 22.12.2011, 18:09 Uhr

Jetzt habe ich gelesen daß Du mit ihr gesprochen hast. Da hilft nur Distanz und abnabeln. Sie hat selber nie gelernt, Grenzen zu achten. Und tut das bei Dir auch nicht.

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Re: Vielleicht falsches Forum, aber evtl, könnte ich mir doch helfen

Antwort von ISA83 am 22.12.2011, 20:54 Uhr

habe im moment auch nicht das beste verhältnis zu meiner mutter. ich habe nach jahren gemerkt das ich die einzige bin die ständig springt wenn die liebe family was will, das dumme ist, ich habe es gern getan. so nun war ne sache, wo ich mal was wollte und habe an rücksichtsnahme von meinen eltern gehofft, aber die haben mich sowas von abserviert, das ich jetzt auch abstand nehme. ich hatte eine woche gar keinen kontakt, das hat mir auch nicht gefallen, aber wir haben jeden abend telefonioert ( es wurde von mir erwartet das ICH anrufe), das habe ich auf 2x die woche beschränkt (aber denkt nicht das meine mutter mal anruft, da müsste sie ja "ankommen"), ich war von 7 tagen, 4 tage bei meinen eltern, bin immer hingefahren, aber sie kommen nicht zu uns. nur notgedrungen wenn jemand von uns geburtstag hat. ich habe es satt dafür zu sorgen das sie ihre enkel sehen, die können doch auch mal zu uns kommen. meine eltern leben sehr zurückgezogen und haben keine freunde, ich bin quasi ihr einziger kontakt zur aussenwelt. was ich damit sagen will, den kontakt föllig abbrechen ist vieleicht keine gute idee, sie wird dir sicher irgendwann fehlen. reduzier es einfach... und das putzen und rumkutschen würde ich lassen. sie hat doch einen mann oder habe ich mich verlesen?

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ander meinung

Antwort von Chatilia am 22.12.2011, 23:05 Uhr

ich vertrete eine andere meinung als die meisten hier, deshalb nun noch auch mein kommentar.

erstmal ist es mehr als verständlich, dass die situation für dich alles andere als einfach ist, aber ich finde in diesem fall ein wegziehen falsch. wenn du jetzt 18 wärst, dann würde ich es befürworten, aber merkwürdige mütter nach 50? werden nur noch merkwürdiger mit 60 und da würde ich als tochter es vorziehen, wenn ich ein auge drauf haben könnte, um nicht immr 200 km zu fahren.

was ich allerdings SOFORT aufhören würde, wäre einmal in der woche beim putzen und einkaufen helfen. das darf man durchaus MAL machen, mit betonung auf MAL. aber bei so einer mutter würde ich nie und nimmer regelmässig auftauchen, das tut niemandem gut und sie nützt es nur aus. nee, ich würde mir regelmässig etwas aufzwingen (fitness? kind ins handbaltraining begleiten? freiwilligenarbeit), damit ich keine zeit mehr hätte, regelmässig dort vorbeizuschauen.

das ist meine meinung, sie mag falsch sein, wer weiss das schon, aber sie entspricht meinen beobachtungen.

alles gute!

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Du bist kein Kind mehr!

Antwort von Kolkrabe am 23.12.2011, 7:48 Uhr

Liebe Sarah,

meine Überschrift ist etwas provokant ;-)
Ich habe nicht alle Antworten gelesen, aber ich möchte Dir folgendes raten:

Ich kenne das Gefühl dass man immer verzweifelt versuchen möchte Kontakt zur Familie zu halten.
Denn ich denke dass wir alle auf der Suche nach "Wurzeln" sind, nach Halt, nach Identifikation, nach einem warmen Nest.
Und es gibt auch viele verschiedene Familienkonstellation.
Aber ich fürchte bei Dir ist es ähnlich wie bei mir: Du wirst niemals das bekommen was Du Dir wünscht.

Als ich soweit war das alles zu erkennen habe ich meine "Eltern" beerdigt.
Das heißt: meine Eltern, die die ich nie hatte, die mich eventuell geliebt hätten, die mich umsorgt hätten, für mich da gewesen wären - die sind tot.
Mein leiblicher Vater ist mittlerweile tatsächlich tot, meine Mutter lebt.

Ich bin mit 13 ins Heim gekommen. Meine Eltern waren schwer alkoholkrank, mein Vater starb betrunken bei einem Unfall.
Ich habe zwar noch Kontakt zu meiner Mutter, aber der beschränkt sich darauf mal zu telefonieren. Ansonsten sehe ich sie max. 8x im Jahr. Ihre Enkelkinder (zumindest meine) interessieren sie nicht, ihre ganzen Kinder auch nicht (und sie hat einige).

Ich habe irgendwann erkannt dass ich nie das Kind von irgendwem sein werde dass geliebt und umsorgt wird. Also habe ich meine "Traumeltern" und meine leiblichen Eltern gedanklich beerdigt. Klingt bescheuert, aber damit habe ich mir einen Teil der Last genommen. Denn manchmal ist es schwer wenn man niemanden hat. Und die eigenen Kinder oder der Partner ersetzen einem das nicht was man emotional braucht wenn man "Kind" sein möchte.

Und das würde ich Dir auch raten, versuch nicht weiter das artige Kind zu sein dass Aufmerksamkeit und Anerkennung von seiner Mutter möchte. Das wirst Du nie bekommen!
Und die Mutter meines jetziges Mannes meinte mal "Ich würde ihm gerne sagen dass ich ihn liebe - aber ich bekomme es nicht über die Lippen" - und er saß daneben. Ist doch widerlich. (Aber er hat zum Glück eine große Familie, und eine tolle Tante und Oma die ihm die emotionale Bindung wie zu einer Mutter geben).

Du wirst Dich mit dem Gedanken anfreunden müssen dass Deine Familie bei Dir beginnt. Und wenn Du das akzeptiert hast dann ist Dir Deine Mutter auch emotional nicht mehr so nah dass Du sie brauchst.
Zieh um! Was kümmert Dich Deine Mutter?
Muss man sich immer um jeden Menschen kümmern nur weil er zur Familie gehört? Nein!
Haben Deine Kinder etwas von ihrer Oma?

Zieht um so lange sie so klein sind!
Hätten sie denn einen emotionaleren Halt wenn sie bei der Schwiegerfamilie sind? Seid ihr dort willkommen?
Wenn ja dann sollte doch einem Umzug nichts mehr im Wege stehen - oder?

LG

K.

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Re: Vielleicht falsches Forum, aber evtl, könnte ich mir doch helfen

Antwort von junimami2001 am 25.12.2011, 0:01 Uhr

Hallo,

erstmal schöne Weihnachten!

Ich habe die anderen Antworten auch nicht alle gelesen, aber ich möchte Dir auch sagen, dass ich es nicht schlimm fände, umzuziehen.

Heute hat man doch ein Auto und kann, wenn man das möchte, auch 1x im Monat bei der Mutter zum Sonntagskuchen vorbeifahren und wenn man das möchte, auch wöchentlich telefonieren, um einfach den Kontakt, der doch regelmäßig da ist, aufrecht zu erhalten. Ich finde wöchentlich putzen und einkaufen recht viel Kontakt

Ich würde sagen, zieh um, aber im Guten. Damit es nicht scheint, es wäre ein Bruch, stelle evtl einen Job des Mannes oder die Familiensehnsucht des Mannes oder sonstwas in den Vordergrund.
Die Mutter ist ja mit Männern genug beschäftigt und wird nicht todunglücklich sein.

So kannst Du das Verhältnis zur Mutter nicht unnötig belasten.
Dennoch kannst Du Abstand gewinnen, einen kleinen Neuanfang machen und mit den Kindern im Ort ein ruhiges Leben führen.

Ich denke das wäre ein guter Kompromiss und 200km sind nicht so weit, wir wohnen auch 60km von meinen Eltern und ca 3h Fahrt von den Eltern meines Freundes weg, kennen niemanden im Ort und sind sehr glücklich, da man in den Schulen etc. genug Kontakte hat und auch die selben Leute beim Einkaufen trifft, das geht schnell und ist nicht schwierig.

Ich wünsche Dir alles Gute und nur Mut! Ihr hättet ja auch eine Familie vorort.

Und lass Dir nicht so viel Zeit, denn wenn die Kinder älter werden, könnt ihr das nicht mehr so einfach machen. Wenn es euch ernst ist, plant ab sofort, dann könntet ihr zum nächsten Schuljahreswechsel umziehen, wenn man drei Monate Kündigungsfrist für eine Wohnung berücksichtigt könnt ihr schonmal anfangen eine Immobilie zu suchen

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