zurück| Geschrieben von Sunflowergirl am 18.10.2013, 9:52 Uhr |
Schwiegerfamilie!
Hallo ihr Lieben,
mich würde mal interessieren, wo bei euch "einmischen in die Erziehung"anfängt?
Zur Zeit ist es sehr problematisch in unserer Familie.
Meine Tochter ist jetzt 4 Jahre (schüchtern, ängstlich, hochsensibel); im Kiga läuft es auch noch nicht so richtig...
Für uns ist es ok, dass unsere Tochter so ist, wie sie ist. Ich war früher nämlich genauso. Im Kiga haben wir mit den Erzieherinnen abgesprochen, dass sie eine ganz sanfte Eingewöhnung bekommt.
Das Problem ist nur die Familie meines Mannes, besonders die Schwägerin und seine Eltern. Sie können sich einfach nicht damit abfinden, dass unsere Tochter "anderes ist" als ihre 2 Kinder, sie nicht an die Kleine "rankommen". "Das ist doch nicht normal, dass sie nicht mit mir mitkommt, ich bin doch die Oma!" Sie taut einfach nicht auf bei seiner Familie.
Aber komisch, dass das bei meiner Familie ganz anders ist. Meine Eltern kommen einmal die Woche, spielen mit ihr, machen Spaziergänge,kleine Ausflüge etc. Ich denke mal, dass man dann als Großeltern doch irgendwann ein anderes Verhältnis hat zu seiner Enkelin als wenn man sich kaum meldet und alle 2 bis 3 Wochen mal zum Kaffee vorbeikommt, oder? Sie geht mit ihnen überall hin, bleibt bei ihnen zuhause. Tanzt, tobt, hat Spaß mit ihnen. Kurzum, ein ganz anderes Kind.
Wenn wir Kontakt wollen, dann müssen wir sie schon einladen. Von alleine kommt da nicht viel. Wenn sie dann hier sind, spielt die Schwiegermutter mittlerweile auch öfter mal mit der Kleinen. Beim Schwiegervater habe ich es noch nie erlebt, dass er sich mit ihr beschäftigt. Er sitzt nur am Tisch und trinkt Kaffee.
Was mich nur am meisten aufregt ist, dass sie sich aber trotzdem ganz schön einmischen. Sie und die Schwägerin kommen nicht mit unserem Erziehungsstil klar. (Ich sag mal, sie sind alle für den autoritären Stil, z.B. Kinder schreien lassen, Schläge und anschreien)...
Unser Erziehungsstil ist das komplette Gegenteil (Familienbett, kein Schreienlassen, gewaltfreie Erziehung etc.)
Für sie wäre das aber kein Einmischen, dass sie unsere Erziehung in Frage stellen, sondern sie würden sich ja anscheinend nur Sorgen machen, dass unser Kind später nicht durchs Leben kommt, wenn wir es so "verweichlichen".
Wir sollten uns mal Hilfe holen. Hallo, gehts noch?
Aber ist das deren Bier?
Ich finde, man darf ja ruhig in der Familie was ansprechen, was einem Sorgen bereitet. Aber nur ANSPRECHEN! Wenn man dann merkt, dass die andere Seite nicht drüber reden will, sollte es doch gut sein, oder?
Mich belastet das Ganze nur so, weil man Mann so darunter leidet. Er kann einfach nicht ertragen, dass die 3 sich ständig gegen uns stellen, uns für alles die Schuld geben und wir uns ständig für alles rechtfertigen müssen. Die anderen beiden sind halt die Lieblingsenkel. Erst war er wütend, mittlerweile eher depressiv...
In ca. einer Woche kommt unser 2. Kind zur Welt....
Nach der Geburt will die Schwiegerfamilie mit uns ein "klärendes Gespräch" führen!
Würdet ihr euch auf sowas einlassen?
Vielen Dank fürs Lesen...
LG Sunny
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Re: Schwiegerfamilie!
Antwort von Pamo am 18.10.2013, 9:59 Uhr
Nach meiner Theorie beginnt Einmischung dort wo man die Einmischung zulässt. Solange die Schwiegereltern nur ihre Theorien verbalisieren und du das freundlich lächelnd zum einen Ohr rein und zum nächsten Ohr raus zischen lässt, ist das nach meiner Definition nur die Praktizierung der Redefreiheit.
Die Schwiegereltern müssen weder deine Erziehungsmethoden, noch das Verhalten des Kindes noch deinen Kaffee mögen. Aber du selber musst dieses Nichtmögen ihrerseits aushalten können, sonst reibst du dich darin auf diese Leute ändern zu wollen - was i.d.R. nicht klappt.
Ergo liegt es ganz bei dir.
Re: Schwiegerfamilie!
Antwort von Fredda am 18.10.2013, 10:13 Uhr
Bin ganz bei Pamo, würde aber gerade mit einem Neugeborenen noch kein Kaffeetrinken für diese Leute veranstalten und "klärende Gespräche" direkt ablehnen. Was sagt dein Mann dazu?
Re: Schwiegerfamilie!
Antwort von Bookworm am 18.10.2013, 10:20 Uhr
WENN überhaupt beruft Ihr das klärende Gspräch ein , zu einem Zeitpunkt der EUCH passt, und DEIN MANN bezieht klar Stellung und verweist die Schwiegerfamilie i.d. Schranken.
Vll. sind die dann ne zeitlang beleidigt, aber das gibt sich wieder (sagt meine Erfahrung 
)
Re: Schwiegerfamilie!
Antwort von Holzkohle am 18.10.2013, 10:22 Uhr
ein klärendes Gespräch?? Gehts noch?! Wäre es mein Kind und meine Familie, das Neugeborene dürfen sie natürlich mal sehen, für ein Käffchen hätte ich sicherlich auch Zeit, kommen "klärende Gespräche" auf den Tisch, würde ich diesen abräumen und die Schwiegis zur Tür bringen... Und auf gar keinen FAll würde ich Schwägerin UND Mutter einladen, wenn, sollen die getrennt kommen (ist sonst zu viel Wirbel für das Kind.... ist mir selbst zu viel Wirbel überhaupt... wir brauchen auch Ruhe... yada yada...)
Das ist Dein Leben, Deine kleine Familie. Lass Dir da nicht reinreden. Kinder sind verschieden. Wenn Deine Tochter in drei Jahren mit einem Ruck die Tischdecke von der Kaffeetafel reißt auf der Großfamilienfeier, wird man Dir sagen, dass sie es früher schon gesagt haben, dass das ein ganz schlimmes, unerzogenes Kind ist ;)
Wenn ich sowas lese bin ich froh, dass ich keine Schwiegereltern habe :)
Re: Schwiegerfamilie!
Antwort von mf4 am 18.10.2013, 10:24 Uhr
Es ist euer Kind und eure Erziehung und Besuch der alle Wochen mal kommt hat sich da nicht einzumischen.
Du und dein Mann ihr seid euch einig, scheint an einem Strang zu ziehen und das ist gut so.
Lasst das 
an euch abprallen.
Re: Schwiegerfamilie!
Antwort von juhu13 am 18.10.2013, 10:40 Uhr
Ich glaub da gibt es 2 Seiten.
Die eine ist sicher, dass (bitte nicht böse sein, wenn ich das jetzt so schreibe wie ich es mir denke) du deiner Kleinen eventuell im Unterbewusstsein vermittelst, dass du die Schwiegerfamilie nicht magst. Das überträgt sich dann auf sie und deshalb kann sie auch schwer Anschluss finden. Auch wenn du es nicht mit Worten zu ihr sagst, aber Kinder spüren sowas. Ich finde das schon schade, denn Kinder sollten zu beiden Omas & Opas gute Verbindungen haben.
Die 2. Seite ist sicher, dass man sich von den Schwiegis nicht gerne reinreden lässt - vor allem, wenn solche Dinge kommen wie du beschrieben hast. Ich lass mir in meiner Erziehung (habe 4 Kinder) weder von meinen Eltern was einreden (die haben auch teilweise einen sehr autoritären Erziehungsstil), noch von den Schwiegis. Aber zu den eigenen Eltern sagt man halt leicht mal sie sollen sich nicht einmischen und Ruhe geben. Bei den Schwiegis sagt man nichts und leidet nur.
Meine Schwiegis sind was Erziehung betrifft Gott sei Dank so, dass sie sich nicht einmischen (sonst würde es auch nie funktionieren, weil sie im selben Haus wie wir wohnen). Aber klar gibt es bei uns auch Punkte wo wir anecken, z. B. wenn es ums Naschen geht.
Ein "klärendes Gespräch" klingt sehr streng, aber ich würde dennoch mal ausreden und sagen, dass die Erziehung einzig und allein eure Sache ist, dass ihr euch aber freut, wenn sie zu Besuch kommen und mit den Kleinen SPIELEN.
Alles Gute wünsche ich euch!
Re: Schwiegerfamilie!
Antwort von Nikas am 18.10.2013, 12:04 Uhr
Antwort auf die Frage: Nö.
Erläuterung: Habt IHR was zu klären mit Ihnen (außer bez. deren Verhalten)? na also.
Du könntest ihnen ja die Vormundschaft des Neugeborenen anbieten :-)
Dein Mann soll mal jetzt nicht deswegen derpessiven, sondern den Eltern klare Ansagen machen. Du kannst das weniger. Aber er als Sohn schon. Er soll mal aus seiner Deckung kommen. Ihr seid nämlich auch selbst schuld, wenn die Schwiegis plus Anhang übergriffig sind.
Re: Schwiegerfamilie!
Antwort von fiammetta am 18.10.2013, 12:08 Uhr
Hi,
klärende Gespräche gelfen absolut nichts, denn das würde voraussetzen, dass Deine SE auch zuhören und begreifen wollten, was Du ihnen mitteilen willst. Wollen sie aber nicht. Du bringst Dich mit so einem Gespräch auch in den Rechtfertigungsmodus. Wozu? Wenn sie das nächste Mal so einen respektlosen Stuss absondern, sagst Du ihnen laut, deutlich und vernehmlich, dass Du hier anderer Ansicht bist, sie ihre Erziehungschance bereits hatten, heute das Leben anders funktioniert, Du Dir diese Einmischungen verbittest, sie aber gerne einmal mit den Kindern spielen dürfen und Du jetzt leider, leider keine Zeit mehr hast, denn Du hast noch einen anderen Termin. Und Abflug. Dann sind sie beleidigt (sind solche Menschen eh` immer, also egal) und regen sich erst einmal über die undankbare ST auf. Hervorragend, denn dann kommen sie nicht, um zu nerven. Keine Sorgen, irgendwann wird es ihnen langweilig und dann bist Du wieder gut. Die kommen schon wieder. Die kommen immer, weil Langeweile entsetzlich. Dann sind aber die Grenzen abgesteckt.
LG
Fiammetta
fiammetta....
Antwort von claudi700 am 18.10.2013, 18:23 Uhr
besteht in deinen nicht mal die klitzekleine möglichkeit, dass die schwiegereltern der ap vielleicht doch anders (und lernfähiger!) sind als deine.
sorry, aber du bist so dermaßen negativ, du hast das alles nicht verarbeitet, was dir widerfahren ist!
Klärende gespräche finde ich gut!
Antwort von 11Friede am 19.10.2013, 8:28 Uhr
hi,
schade dass dein mann sehr darunter leidet.
wenn ihr eher die verständnisvolle seite gewählt habt, wie familienbett, gewaltfreie erziehung etc, dann könnte es sein, dass dein mann vielleicht betrübt darüber ist, dass seine familie etwas anders ist, als das bild das er vorher von ihnen hatte, könnte das sein?
auch an dieses verhältnis kann man sich gewöhnen und dann wird es nicht mehr so tragisch, wenn ihr euch auf eure familie, als das was euch freude bringt konzentriert.
ich finde das angebot sehr gut mit dem klärenden gespräch.
siehe das als chance richtig postion zu beziehen. mir scheint ihr seid da vorher aus höflichkeit einwenig zurückhaltend gewesen, sonst würden sie nicht so ein gesüräch von euch fordern.
meinen vorrednern stimme ich zu, bestimmt ihr wann und wo nach der geburt. ein neutraler ort ist vielleicht besser als bei euch, oder bei denen.
kennst du die regeln dern gewaltfreien kommunikation? damit kannst du in einem netten, aber sehr bestimmten ton, eure wünsche und gefühle äussern.
es gibt einiges dazu im internet oder auch ein buch von Marshall B. Rosenberg.
hier mal ein konkretes beispiel:
die schwiegeroma sagt: Das ist doch nicht normal, dass sie nicht mit mir mitkommt, ich bin doch die Oma!"
du könntest dann in gfk-manier antworten: "wenn du sagst, mein kind sei nicht normal, wenn es nicht mit der oma mitgehe, dann verletzt und verunsichert mich das. ich benötige von meinen engeren familienangehörigen verständnis für die eigenheiten und den bindungsstatus meiner tochter, um mich wohl zu fühlen. ich wünsche mir von dir, dass du bitte das fremdelnde verhalten meiner tochter dir gegenüber nicht so negativ bewertest.
natürlich kannst erwähnen, dass du ihre gefühle auch verstehen kannst und ihr anbieten die bindung zu deiner tochter aktiv zu verbesseren, indem du ihr sagst, wie man einen draht zu deinem kind bekommt < spielen, anrufen, fotos schicken, etc)
bereite dich auf das gespräch gut vor, meide vorwürfe und rechtfertigungen und rede aus der ich perspektive.
am besten ist es, wenn dein mann mit denen das gespräch führen könnte, es ist schliesslich seine familie. wenn sie nicht konstruktiv reden möchten, beende das gespräch und lass es auf sich beruhen. es kann nur konfliktlösungsgespräche geben, wenn beide parteien an einer verbesserung der situation interessiert sind.
jedesmal, wenn sie wieder was doofes sagen, dann sag sofort, dass dich das traurig macht, dich verletzt, dich verunsichert, dass du nciht weisst, wie es gemeint ist etc.
meide den kontakt so gut es geht, wenn sie dich unglücklich machen.
lass dein kind aber unabhängig von euch eine bindung zu den schwiederopas aufbauen.
ansonsten gibt es noch ein schönes buch von rolf merkle, "lass dir nicht alles gefallen" aus dem pal verlag, du musst nicht alles annehmen, was andere sagen, es ist ihre meinung, nicht deine.
Re: Schwiegerfamilie!
Antwort von kirshinka am 19.10.2013, 11:30 Uhr
Das "klärende Gespräch" dürften sie ruhig für sich behalten!
Sie werden nicht aufhören ihren Senf von sich geben zu wollen. Ihr müsst akzeptieren dass sie andere Ansichten haben und selbstbewusst genug sein, und ihnen mitteilen, dass ihr von dem autoritären Mist nichts haltet.
Ihr macht das so wie ihr das für richtig haltet und sie dürfen ihre "erziehungstips" für sich behalten.
So sie das nicht können, dürfen sie sich überlegen, warum sie überhaupt Wert auf eure Gesellschaft legen.
Ihr könnt nur eure Einstellung zu ihrem verhalten ändern, ihr werdet nicht erreichen, dass sie eure Erziehung gutheißen und sich so verhalten wie ihr das wünscht.
