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Geschrieben von Nellyray am 17.03.2010, 21:26 Uhr

Papa nicht willkommen

Hallo!

Ich habe schon seit einiger Zeit sehr große Probleme in meiner Partnerschaft. Mein Mann und ich haben einen dreijährigen Sohn und geraten uns seiner Geburt ständig in die Haare.

Gestern gab es einen Riesenstreit. Mein Mann fühlt sich von unserem Sohn abgelehnt. Es stimmt schon, dass der Junge sehr Mama-anhänglich ist und mich vorzieht, wenn wir beide da sind. Ich versuche immer zu vermitteln, doch das funktioniert nicht. Mein Mann wird dauernd mit den Worten "Nein, du darfst nicht mitspielen!" oder "Nein, du darfst nicht mit rein!" begrüßt, worauf er sehr beleidigt und aufbrausend reagiert. Sicher hat der Kleine das aus dem Kindergarten, auch zu mir sagt er dann und wann solche Sachen, doch bei weitem nicht so häufig, und mein Mann nimmt es sehr persönlich. Unser Sohn will auch nicht mit ihm aufs Klo, und wenn ich in den Keller zum Wäsche aufhängen gehe, will er unbedingt mit. Mein Mann hat kürzlich in einem Gespräch auch zugegeben, dass das sicher mit seiner Ungeduld und seiner aufbrausenden Art zu tun hat. Er kann auf ganz normale Dinge sehr heftig reagieren und putzt den Kleinen dann herunter, wenn er beim Essen kleckert, zu laut ist, Unordnung macht, etc. Sogar wenn er sich wehtut und weint, reagiert mein Mann mit Schimpfen. Eine Zeitlang hat er sich zusammengenommen und es lief auch viel besser. Doch letztes Wochenende war unser Sohn krank und wollte wieder nur mich an sich heranlassen. Seitdem ist der Ofen aus.

Ich hätte kein Problem damit, auch mal darauf zu bestehen dass der Kleine mit seinem Vater bestimmte Dinge macht - doch ich kann mich nicht darauf verlassen dass mein Mann imstande ist es aufzufangen, wenn es dann Geschrei und Tränen gibt. Kürzlich habe ich das Geschrei von beiden bis in den Keller gehört, und als ich wieder hochkam, hat mein Mann unseren Sohn heulend im Flur stehen lassen. Gehe ich zur Arbeit, funktioniert es bestens bei den beiden, unser Sohn ist superbrav und sie machen auch viel zusammen. Bin ich jedoch da, überlässt mein Mann seit der Geburt auch so gut wie alles mir. Zu Beginn hat er ihn noch gebadet damit ich kochen konnte. Mit der Zeit ist wurde es jedoch immer selbstverständlicher, dass ich es übernehme, ihm was zu essen zu geben, ihn zu baden, ihn zu wickeln, Zähne putzen, ins Bett bringen.... Selbst wenn ich ihn darum gebeten habe, hat er es oft nur mit viel Gegenwehr gemacht oder sich schlicht geweigert. Kurz gesagt: Wenn er keine Lust hatte, war es ihm auch egal ob unser Sohn an mir klebt oder nicht. Dazu kam, dass er oft zum Fußball ging, im Winter zwar weniger, aber im Sommer natürlich häufig. Mir macht das nichts aus, doch dann muss er meiner Meinung nach nicht heimkommen und mir Vorwürfe machen, dass er kein Verhältnis zu seinem Sohn hat. Als ich ihm das gestern sagte, ist er komplett ausgerastet und ich durfte mir anhören, dass er für so ein Leben keinen Sohn braucht, es würde keine Rolle spielen ob er da sei oder nicht, und ich müsste mich ganz dringend ändern damit unser Sohn sein Verhalten ändert. Ich müsste ihn loslassen und nicht mehr so viel mit ihm kuscheln und schmusen, er wäre ja immer der Böse, etc. Er ging soweit zu sagen, ich soll mit dem Kind woanders hinziehen und er würde dann den Unterhalt überweisen, denn nichts anderes wolle ich doch. Wohlgemerkt, das alles, weil der Kleine ihm in letzter Zeit öfter sagt, dass er nicht mitspielen darf. Versuche ich mit unserem Sohn darüber zu sprechen, versteht er natürlich nicht was ich meine, denn er meint es ja nicht böse!

Mir ist klar dass unser Verhalten sich vermutlich gegenseitig verstärkt und ich für die Situation mit verantwortlich bin. Ich kann aber nicht weniger liebevoll mit meinem Sohn umgehen, damit sich sein Verhältnis mit seinem Vater bessert! Ich bin der Meinung, dass mein Mann bei sich anfangen sollte - anders auf die Provokationen reagieren, gelassener mit dem Kleinen umgehen. Seit der Kleine da ist, wird grundsätzlich alles auf meine Erziehung geschoben - Trotzanfälle, Bockigkeit, sonstige Schwierigkeiten, und ich kann es einfach nicht mehr hören. Vor allem die Heftigkeit, mit der mein Mann mich gestern angegriffen hat, hat mir sehr zu denken gegeben. Ich habe den Vorschlag gemacht, wir könnten mal eine Erziehungsberatung aufsuchen und musste mir dann vorwerfen lassen, der Vorschlag wäre gar nicht von mir gekommen (???) und ich würde mir doch eh nichts von jemand anders sagen lassen.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich bin auch jemand, der sehr viel nachdenkt. Vor allem habe ich Erfahrung mit "Jungs" durch zwei Brüder, kleinere Cousins und Neffen und weiß, dass irgendwann die Zeit kommt, wo die Mama keine so große Rolle mehr spielt. Irgendwie nehme ich es meinem Mann sehr übel, dass er mir diese Zeit, in der ich die engste Bindung an mein Kind habe (mehr Kinder werde ich wohl nicht bekommen), ständig mit Vorwürfen versaut. Mal ging es ums Stillen, mal darum dass er erst mit 2,5 in den Kindergarten kam, oder zu wenig zum Babysitten bei meinen Schwiegereltern abgegeben wurde. Sobald ich den Kleinen abgestillt hatte (mit 10 Monaten) bin ich wieder aushilfsweise arbeiten gegangen, auch mit der Kiga-Eingewöhnung gab es keine Probleme - ich habe keine Ahnung, was ich noch tun soll um mein Kind "loszulassen".

Was denkt Ihr darüber, was soll ich tun? Wie mein Mann gestern deutlich gesagt hat, sieht er die Erziehungsberatung als letzte Instanz bevor wir uns tatsächlich trennen. Ich war schon häufig an dem Punkt an dem ich gegrübelt habe, ob das alles noch einen Sinn macht.

 
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