Geschrieben von motti1996 am 14.08.2006, 18:51 Uhr |
@JoVi66
Hallo Johanna,
ich habe mal gelesen das Du Ärztin bist. Darf ich fragen ob Du Erfahrung hast was Antidepressiva angeht? Wenn ja kannst Du mir evtl Rat geben was passiert wenn man diese absetzt?
Wäre Dir von Herzen dankbar.
LG
Maike
Re: Antidepressiva
Antwort von SusanneZ am 14.08.2006, 19:48 Uhr
Bin zwar nicht Jovi, aber kann dir sicher helfen, da ich welche nehme.
Der enthaltene Wirkstoff verhindert (in gewissem Maße) das Auftreten einer Depression oder hiermit zusammenhängende Krankheiten. Setzt man diesen Wirkstoff ab und der Körper produziert nicht selbst wieder ausreichend Botenstoffe, welche zur Verhinderung einer Depri wichtig sind, dann wird die Veränderung (zumindest häufig) sofort eine depressive Phase auslösen.
Bevor man diese weglässt sollte man besser auch eine Verhaltenstherapie machen, denn unsere Erziehung, Einstellung und Umgang mit schwierigen Dingen sind neben der Veranlagung für eine Depression verantwortlich.
Absetzen nur sehr langsam. Tritt eine Verschlechterung auf sollte man die Dosis sofort wieder auf das Ausgangsniveau erhöhen. Vorher aber auf jeden Fall mit dem Arzt sprechen, denn der Basisspiegel wird im Blut erst nach Tagen oder Wochen wieder erreicht. Man sollte sie mindestens ein Jahr genommen haben und nebenbei auch Verhaltenstherapie gemacht haben und das Gelernte fortführen.
Re: SusanneZ
Antwort von motti1996 am 14.08.2006, 20:30 Uhr
Hallo,
danke das gibt mir schon Aufschluß. Núr was ist wenn man die Antidepressiva 6 Monate genommen hat, sie dann sofort absetzt, weil sie einen so sehr verändert haben und einem nicht helfen und der Zustand eher schlechter statt besser wird, und man sich jetzt mit Syntomen von Übelkeit, Benommenheit, plötzlich auftretende Kälte und dann Hitze fühlt und der Puls in den Keller sinkt? Kannst Du da auch Rat geben?
LG
Maike
Re: SusanneZ
Antwort von SusanneZ am 14.08.2006, 20:38 Uhr
Naja, die Dinger bringen ja schon einiges durcheinander - Antidepressiva sind schließlich kein Hustensaft. Um es mal so zu sagen. Nach dem Ansetzen kommt im Körper erstmal einiges durcheinander. Mir ging es so als ich mit den Dingern angefangen hatte - Anafranil war besonders schlimm.
Ich kann dir nur empfehlen nochmal mit der Dosis höher zu gehen - du hast jetzt einfach Nebenwirkungen von plötzlichen Spiegelabfall. Gehe besser zu deinem Arzt und lass dir ein anderes Mittel verschreiben. Nur weil es mit diesem Mittel nicht klappt, heißt es nicht, dass es generell falsch wäre Medizin zu nehmen. Nur die Umstellung muss langsam erfolgen.
Re: SusanneZ
Antwort von motti1996 am 14.08.2006, 20:48 Uhr
Ich denke das ich den Fehler gemacht habe das ich es sofort abgesetzt habe. Aber es hat wirklich nicht mehr geholfen. Ich hatte das Cipralex und am Anfang war es mit heftigen NW und nach einigen Wochen ging es mir gut. Doch nun hilft es einfach nicht mehr und hat mich total verändert. Ich konnte einfach nicht anders, ich wußte keine Lösung deshalb habe ich sie abgesetzt. Leider erreiche ich die Ärztin nicht sie sind beide im Urlaub deshalb habe ich ja versucht über Dr. Bluni, Dr. Paulus und jetzt über JoVi66 Rat zu bekommen. Ich hätte sie nicht absetzen sollen aber wie gesagt ich wußte mir nicht zu helfen.
LG
Maike
Re: SusanneZ
Antwort von SusanneZ am 14.08.2006, 20:58 Uhr
Wenn es dir ganz mies geht, dann solltest du in die Klinik fahren. Falls du meinst du überstehst das auch so und willst lieber weiter von deinem Arzt eingestellt werden, dann lass dich ein wenig verwöhnen. Aber ich persönlich würde dir das Krankenhaus empfehlen - bei so harten Entzugserscheinungen ;-)
Ich wünsche dir gute Besserung. Und vielleicht weiß JoVi noch nen Rat.
LG Susi
Re: Hi motti,
Antwort von JoVi66 am 15.08.2006, 0:20 Uhr
....du hättest ins "Aktuell" schauen sollen, da treib ich mich, zu eben diesem Thema seit 2 Std herum.
Aber pass auf. Susanne hat das schon ganz gut erklärt.
Das Problem ist, dass das Absetzen von Antidepressiva ( ich nehme übrigens selber welche, aber das kannst du im Aktuell heut Abned nachlesen) nicht von heut auf gleich passieren darf. Man baut in der Regel einen sog. "Spiegel" auf und hat dann eine gewisse Menge als "Erhaltungsdosis" und wenn man merkt, dass man durch Nebenwirkungen beeinträchtigt wird, dann sollte man ebenso langsam die Antidepressiva wieder absetzen. NIcht weil man sonst in eine Art Entzug kommt, das kann bei den bei uns gängigen Antidepressiva nicht passieren, sondern , der Körper muss die eigene Produktion diverser Botenstoffe wieder übernehmen.
Ich nehme zum Beispiel Paroxetin, ein sehr verträgliches AD, hab mir einer halbe pro Tag angefangen dann mit einer weitergemacht rauf auf eineinhalb, merkte, dass eineinhalb zu viel ist, da ich immer etwas müde wurde und bin dann wieder runter auf eine ganze. So da bin ich nun seit etwa einem Jahr und vertrage es ziemlich gut. Keine Depressionen mehr. Manchmal gibt´s zwar immer noch scheiß Tage, aber sie sind nicht mehr so, dass du nur noch heulen könntest und man fängt sich rasch wieder. Also langsames reduzieren der Dossi, auch wenn es dir schlecht geht, aber so von heut auf gleich ist nicht gut. Was nimmst du denn und wieviel?
liebe Grüße Johanna
Schade dass ich dich erst so spät gelesen hab, aber ich kurv meist im Aktuell rum. Wenn du mal persönliche fragen hast ich klappe oben meine e-mail auf ja. Wenn du es heute nicht mehr liest, kannst mir ja morgen mal mailen. Ab 13.00h online. Jeden Tag :-)
Re: JoVi66
Antwort von motti1996 am 15.08.2006, 9:55 Uhr
Hallo Johanna,
danke für Dein Vertrauen. Jedoch habe ich das Problem das mein PC die Addi nicht öffnet. Wie wäre es wenn Du mir ne E-Mail sendest und ich Dir dann zurück schreibe.
motti1996@yahoo.de
Ich habe viel nachgedacht über das was Du geschrieben hast.
LG
Maike