Hallo, ich bin neu hier und brauche euren Rat.

Hallo, ich bin neu hier und brauche euren Rat.
Ich habe zwei Kinder (6 und fast 2) und trenne mich gerade von meinem Freund. Er ist nur der Vater vom zweiten Kind.
Die Gründe für die Trennung sind schnell erklärt: Ich fühle mich ausgenutzt, ich schmeiße den Haushalt, er hilft null, er kümmert sich zwar um die Kinder, ist aber schnell überfordert, ich gehe arbeiten, er auch, aber darüber hinaus bekommt er nicht viel auf die Reihe. Ständig muss er "sich zurückziehen" oder hat irgendwelche privaten Termine (er rennt viel zum Arzt, geht ständig einkaufen). Es gibt bei uns keine gerechte Verteilung von Kinder-, Haus- und Erwerbsarbeit. Wir kommen mit dem Einkommen nicht aus, weil wir beide reduziert arbeiten, ich schieße von meinem Gesparten dazu (er hat nicht so viel Gespartes).
Ich mag nicht mehr mit ihm schlafen (er versucht es auch nicht).
Er behandelt zwar beide Kinder gut, aber er bevorzugt sein leibliches Kind (mehr Geduld, wenn er überfordert ist, und das ist ständig so, bekommt die Ältere es ordentlich zu spüren).
Wir haben zu schnell ein Kind bekommen. Ich habe die Probleme zwar gesehen, aber nicht wahrhaben wollen. Ich habe immer gedacht, es regelt sich schon. Er war vorher als Single auch schon überfordert. Er war damals mit seinem Vollzeitjob mehr als ausgelastet, hat daneben wenig auf die Reihe bekommen. Haushalt war noch nie sein Ding, er hat keinen in seine Wohnung gelassen. Er hatte dadurch wenig Kontakte.
Im ersten Jahr nach der Geburt unseres Kindes ist die Beziehung gestorben. Er hat mich ständig im Stich gelassen, weil er überfordert war. Ich hatte ständig einen schreienden Säugling auf dem Arm, musste mich um mein eifersüchtiges anderes Kind kümmern, den Haushalt schmeißen. Wenn er von der Arbeit kam, musste er essen und schlafen. Ich habe nachts kaum geschlafen, weil unser Sohn so schwierig war. Tagsüber auch nicht. An vielen Tagen bin ich kaum zum Essen gekommen. Wochenenden und gemeinsame Urlaube waren super anstrengend für mich.
Er ist kein Macho, er ist gesprächsbereit, will eine gerechte Aufgabenverteilung. In der Praxis ist das total gescheitert.
Im zweiten Jahr hat er seine Arbeit reduziert (Teilzeit) und ich bin wieder angefangen zu arbeiten (beide halb). Ich war total überfordert, ihm ging es gut. Ich habe es ihm mehr als deutlich immer wieder gesagt. Er gab immer wieder neue Versuche und konkerte Pläne, wie die Aufgaben verteilt werden. Ich bin halbe Tage nicht zu Hause gewesen, danach musste ich fast jedesmal die Wohnung renovieren. Er bekommt wenig geregelt. Es gibt dann fast jedesmal Hühnersuppe aus der Dose (würg), die ich dann vom Küchenboder kratzen kann. Ich muss Spielzeug reparieren, Wohnung aufräumen.... Die Kinder sitzen viel vor dem Fernseher. Er ist trotzdem fix und fertig. Also hatte ich schon keine Lust mehr, ihm zeitweise alles zu überlassen.
Dann kam der Winter und ich war ständig krank. Ich lag mehrere Wochen mit hohem Fieber im Bett, habe 16 kg abgenommen. Er hat am Rad gedreht, ich habe in diesem Zustand (mit 40 Fieber) noch erheblich mehr auf die Reihe bekommen als er. Ich kommte mich kaum erholen und es hat lange gedauert, bis ich wieder einigermaßen gesund war. Er hat sich in dieser Zeit ständig bei der Arbeit krank gemeldet, weil er überfordert war. Ohne ihn hätte ich es fast besser geschafft.
Ich liebe ihn nicht mehr. Obwohl ich nur vier Jahre jünger bin als er, habe ich das Gefühl, mit einem alten Mann zusammen zu leben. Er braucht eine Frau, die sich um ihn kümmert, ihn versorgt. Ich habe zwei kleine Kinder, einen Job (den ich auch brauche, von seinem Einkommen alleine könnten wir nicht leben) und bin ein aktiver Mensch. Er ist völlig unpraktisch und vorallen Dingen unbeweglich (in vielerlei Hinsicht).
Ich trenne mich also, aber er zieht nicht aus. Wir wohnen in meiner alten Wohnung, er ist vor zwei Jahren zu mir gezogen, weil meine Wohnung größer war. Das war nur als Übergangslösung gedacht, wir wollten etwas Neues suchen. Etwas verändern ist schwierig mit ihm, habe ich gemerkt. Er ist lethagisch. Nun zieht er einfach nicht aus. Es sind vier Monate vergangen und ich glaube, es sucht noch nicht einmal. Er sagte, er könnte nur im Sommer ausziehen (Juli), da hat er Urlaub. Sonst sei es zu stressig für ihn. Was mache ich, wenn er im Juli nicht auszieht? Ich stehe alleine im Mietvertrag.