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Geschrieben von Astrid am 19.07.2016, 10:49 Uhr

Er hat ein ungelöstes Problem, in das er Dich mit hineinzieht...

Hallo,

Dein Freund weiß sicher schon lange, dass er der Vater ist. Es ist eine seltsame Form von Verdrängung, dass er dieses Kind als "Patenkind" bezeichnet. Reifer wäre es gewesen, seine Beziehung zu dem Kind für sich selbst zu klären (nicht nur durch einen Vaterschaftstest, sondern auch emotional) - und dann auch zu dem Kind zu stehen.

Dass bei ihm etwas ganz und gar nicht stimmt, spürst Du ja auch längst selbst. Er lügt grundlos, reagiert empfindlich und sehr unreif auf Offenheit und direkte Fragen, kann sich nicht wirklich für Dich entscheiden. Dass es bei Euch anfangs "wie eine Bombe eingeschlagen" hat, hatte wohl eher mit einer Idealisierung zu tun: Du hast Deine Träume auf ihn projiziert, und umgekehrt. Du hast so in ihm einen Traummann gesehen, und nicht den Mann, der er wirklich ist. Er ist nicht perfekt. Er ist auch nicht "eigentlich" perfekt. Er hat ein großes, ungelöstes persönliches Problem, und ist gerade dabei, damit auch Dich sehr zu belasten.

Dein Freund klingt noch sehr unreif. Er labert herum, ändert seine Laune ständig (liebt Dich, kränkt Dich), hat keine gerade Linie in seinem Leben, weiß nicht, wie er mit seinem Kind umgehen soll. Er ist bereit, es einem anderen "Vater" zu überlassen, anstatt die Vaterschaft zu klären und sich weiterhin um es zu kümmern. Vielleicht sind schon frühere Partnerschaften bei ihm genau an dieser Unreife und seinen Launen gescheitert...?

Ich würde jetzt nicht gleich zur Trennung raten. Versuche aber, ihn als den Mann zu sehen, der er ist. Den Traummann gibt es nur im Kino - in der Wirklichkeit gibt es nur ganz normale Männer mit Macken, Problemen, menschlichen Schwächen. Verlange von ihm, dass er sich jetzt weiter entwickelt, offen ist, Verantwortung übernimmt, sich über Euch klar wird. Hilf ihm, die Vaterschaft zu klären und für sich zu definieren, wie er seine Rolle danach gestalten möchte. Erkläre ihm, dass Du ab jetzt nur noch die Wahrheit von ihm möchtest, weil alles Andere Vertrauen zerstört. Er hat jetzt die Chance, einen großen Schritt hin zum Erwachsenwerden zu schaffen.

Ich würde vor allem jetzt nichts mehr überstürzen: Ringe welcher Art auch immer müssen noch nicht sein. Ich würde auch gut verhüten. Wichtiger ist jetzt, dass der Alltag klappt und Vertrauen wachsen kann. Schafft er diese Entwicklung nicht, sondern bleibt in seinen Problemen gefangen, würde ich die Beziehung tatsächlich überdenken.

LG

 
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