Tipps...

Hallo Anja,

bei "sprechfaulen" Kindern haben sich ja drei Dinge gut bewährt:

Zum einen viel mit dem Kind sprechen. Dem Kind zum Beispiel bei der Hausarbeit ganz nebenbei ständig erklären, was man gerade macht und tut. Und es viel fragen über sein Spiel, seine Ideen und auch seine Meinung über Dinge etc. Bei Kauderwelsch nicht ignorieren, sondern sagen, "Das habe ich jetzt nicht gut verstanden, bitte sag mir das nochmal!".

Die zweite wirkungsvolle Maßnahme: Tägliches Vorlesen, am besten als Teil des Abendrituals, damit man es nicht vergisst und es wirklich zuverlässig jeden Tag stattfindet. Vorlesen ist spannend, das Kind hört gut zu, und gleichzeitig lernt es ganz nebenbei, wie die Wörter richtig klingen. Weil man nämlich beim Vorlesen auch als Eltern deutlicher spricht, als im normalen Umgang.

Dritte Maßnahme: Das Fernsehen drastisch reduzieren. Vorschulkinder sollen gar nicht fernsehen. Wenn es denn aber unbedingt sein muss, bitte maximal 30 Minuten täglich, am besten immer um dieselbe Zeit, damit man das im Auge behält (z.B. nur abends von 18.15 bis 18.45 Uhr oder so, das klappt bei uns prima). Es wurde bereits in unzähligen Studien nachgewiesen, dass ein Kind umso schlechter spricht, je mehr es fernsieht. Hier besteht ein direkter Zusammenhang.

Ich würde diese drei Dinge jetzt wirklich konsequent machen. Lass Dir vielleicht etwas helfen von Deinem Partner, er kann zum Beispiel das allabendliche Vorlesen übernehmen. Es ist wichtig, dass Ihr am Ball bleibt. Der Sohn meiner Freundin ist auch leicht sprachverzögert. Leider guckt er jeden Tag viel fern und niemand macht sich die Mühe, ihm regelmäßig vorzulesen. Er ist jetzt fünf und spricht immer noch sehr schlecht. Es ist jetzt schon vorprogrammiert, dass er nächstes Jahr einen schlechten Schulstart haben wird, weil er fast null Grammatik anwendet und inzischen sprachlich die anderen Kinder kaum noch einholen kann. Bleibt am Ball, huh?

Grüßle,

Mimi