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Geschrieben von Tathogo am 01.02.2008, 13:44 Uhr

Re:

Du MUSST ihr die "Wahrheit" sagen.´...wie lang willst du sie noch schöne Grüsse ausrichten lassen??

Es gibt sehr schöne Literatur zum Thema,man kann auch den Kleinsten schon vermitteln dass der Tod nun mal zum Leben dazugehört-leider wird das Thema auch von Erwachsenen sehr tabuisiert.

LG
Tanja

Guck mal hier(Auszug aus):http://www.diakonie.de/downloads/Kinder-trauern.pdf)

Vorschulkinder 3 bis 6 Jahre

Vorschulkinder kennen bereits das Wort tot, es hat für sie jedoch noch
keine endgültige Bedeutung, sondern bedeutet so viel wie fort sein oder
fort gehen oder eine Form von Schlaf, das heißt, sie erwarten eine Rückkehr
des Verstorbenen. Daher kann man die Todeswünsche von Kindern
besser verstehen. „Du sollst tot sein” bedeutet „Du sollst verschwinden”.
Für manche Kinder kann sich ein Toter nicht mehr bewegen, aber
er spürt noch etwas. Das heißt, Kinder stellen sich Tot-Sein wie ein
Leben auf Sparflamme, wie reduziertes Leben vor. Kinder in diesem
Alter beziehen alles auf sich und können Schuldgefühle entwickeln.
Vorschulkinder meinen, nur andere Menschen würden sterben. Manchmal
entwickeln sie eine besondere Verbindung zum Verstorbenen.
Das Bestreiten des Todes kann sich auch in einem ganz konkreten Suchen
des Verstorbenen äußern. Auch hier gilt, je mehr das Kind auf den
Verlust vorbereitet ist (lange Krankheit, vorausgegangener Abschied),
desto geringer ist die Schock-Reaktion. Ein selbst kontrolliertes Verhalten
von Seiten des Kindes ist in diesem Alter nicht zu erwarten. Es richtet
sein Verhalten an Verhaltenserwartungen und Gewohnheiten seiner
Umwelt aus.
Ungefähr zu diesem Zeitpunkt (auch schon direkt nach Kenntnis des
Todes möglich) stellen Kinder häufig viele Fragen. „Warum ist Opa tot?“
Hinter dieser Frage kann sowohl die Frage nach der biologischen Antwort
stehen – „Weil Opa krank war“ – wie auch die Frage, nach demWarum
des Sterbens als Ausdruck persönlicher Betroffenheit. Bei letzterer Variante
ist es gut auch auf die Gefühlsebene des Kindes einzugehen – „Dir
fehlt der Opa?“. Andere Fragen können sein „Ist Mama jetzt ein Engel?“,
„Wird Papa jetzt nass?“. Diese Fragen können sich durchaus wiederholen.
Dabei ist es wichtig, nicht ungeduldig zu werden. Denn dieWiederholung
der Fragen dient Kindern zur Vergewisserung des Todesfalles.
In der regressiven Phase verhalten sich Kinder im Kindergartenalter oft
anhänglich und ängstlich oder störrisch und aggressiv. Auch apathisches Verhalten ist möglich. Sie brauchen äußere Sicherheiten und Kontinuität
von Betreuungspersonen und Tagesrhythmen. Stofftiere können
wieder zu konstanten Begleitern werden. Die eigenen Gefühle können
gut auf das Stofftier projiziert werden, so dass das Kind in Distanz dazu
treten kann. Die Regression kann sich ferner im Aufnehmen von Verhaltensweisen
einer früheren Alters- und Entwicklungsstufe zeigen (Bettnässen,
keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen, nicht allein schlafen
können, Nuckeltuch oder Daumen lutschen). Impulse von sich aus über
den Verstorbenen zu reden, können in dieser Phase zurückgehen. Dies
geschieht vor allen Dingen dann, wenn das Kind das Gefühl hat, seine
Trauer nicht äußern zu können oder zu dürfen. In solchen Situationen
können behutsame Versuche mit dem Kind zum Beispiel durch Bilderbücher
zum Thema in Kontakt zu kommen hilfreich sein. Das Kind kann
anhand der Personen im Buch über seine eigenen Gefühle sprechen,
ohne sich dabei zu sehr öffnen zu müssen (zum Beispiel „Leb wohl, lieber
Dachs“ oder „Abschied von Rune“). Wir Erwachsenen sollten uns
auch in dieser Phase nicht vom (wilden) Spiel eines Kindes täuschen
lassen, mit der Annahme, dass die Trauerarbeit erledigt sei. Auch im
Spielen verarbeitet das Kind seine Trauer, da es so sein seelisches
Gleichgewicht auf natürliche Art und Weise wieder herstellen kann.
Schließlich findet eine Hinwendung zum Leben statt. Die Kinder wirken
wieder interessierter an ihrer Umgebung. Sie gewinnen wieder mehr Eigenständigkeit
zurück und entwickeln wieder mehr Selbstbewusstsein
und -vertrauen. Dennoch gibt es auch in dieser Phase immer wieder
Anfälle von akuter Trauer und Rückfälle. Die Zeit der akuten Trauer ist
dann vorbei, wenn das Leben insgesamt wieder auf die Gegenwart und
Zukunft ausgerichtet ist. Aber auch dann können Kinder immer wieder
Zeit für ihre Trauer brauchen.
Was Sie tun und sagen können:
 Erklären Sie, dass der Körper ganz aufgehört hat zu funktionieren.
 Bereiten Sie die Kinder im Falle einer langen, unheilbaren Krankheit
auf den Tod vor.
 Bleiben Sie geduldig, während das Kind sich langsam dem Gefühl
der Trauer annähert.
 Schicken Sie die Kinder nicht fort, sie fühlen sich sonst verlassen
und verwirrt, weil man sie ausgeschlossen hat.
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 Lassen Sie sie an möglichst vielen Vorgängen in der Familie teilhaben.
 Machen Sie ihnen klar, dass sie nicht schuld an dem Tod sind.
 Helfen Sie dem Kind bei der Auswahl eines Andenkens.

 
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