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Geschrieben von Bonnie am 10.06.2008, 10:58 Uhr

Naja, er spürt natürlich auch Deine Vorbehalte (Mutmach-Posting ;-))!

Hallo,

Kinder spiegeln ja sehr oft unsere eigenen, weniger bewussten Gefühle wider. Dein Posting klingt ein bissel so, als seist DU es, die große Vorbehalte gegen die diesjährige Einschulung hat. Das spürt Dein Sohn natürlich ganz genau. Und wenn die Mama besorgt ist oder kein gutes Bauchgefühl bei der Einschulung hat, wie soll man da als Kind vertrauensvoll und froh auf die Einschulung schauen? Die Mama wird schon wissen, warum ihr das nicht gefällt. Die Schule scheint also blöd zu sein und ein Grund für ungute Gefühle. Das macht Angst.

Natürlich ist das mit den Freunden trotzdem auch schade. Ich glaube aber nicht, dass sie der einzige Grund für seine Traurigkeit sind. Versuche doch, die Einschulung positiv zu sehen und Deinen inneren Widerstand aufzugeben, damit auch Dein Sohn dazu die Möglichkeit bekommt, huh? Es fängt schon an mit der Wortwahl: Er MUSS in die Schule gehen. Warum nicht: Er DARFschon jetzt in die Schule gehen? Zähle nicht innerlich all die Nachteile auf, die die frühe Einschulung hat. Freu' Dich mit ihm darüber, dass er schon so groß ist, dass er schon ein Schulkind sein kann dieses Jahr, eh? Bereitet Euch vor, lass ihn selbst komplett allein entscheiden, welchen Ranzen, Turnbeutel, Federmappe etc. er haben möchte, bastele ihm eine Schultüte.

Du brauchst wegen der Freunde übrigens überhaupt keine Sorge zu haben. Als Mutter überschätzt man die Wichtigkeit der alten Freunde total. Man macht dann fast immer die erstaunliche Erfahrung, dass die alte Clique schon nach wenigen Wochen in der Schule keine Rolle mehr spielt, das Kind sogar oft gar nichts mehr mit denen zu tun hat, selbst wenn sie in dieselbe Klasse gehen. Ich war davon bei meiner Tochter auch total überrascht. Bei über 20 neuen Kindern bleiben aber meist weder das eigene Kind noch die Freunde einander wirklich "treu". Denn zu groß ist der Reiz der neuen Kinder und neuen Freunde. Wegen der Freunde mit dem Schuleintritt zu hadern, ist total überflüssig und unnötig - auch wenn Du Dir das jetzt nicht vorstellen kannst (konnte ich auch nicht).

Außerdem unterschätzen wir Eltern unsere Kinder ja fast schon notorisch. Wir glauben, unser kleines Pflänzchen werde seelisch verdorren - so "allein" in der neuen Schule, schluchz... In Wirklichkeit machen auch zurückhaltende Kinder mit dem ersten Schultag einen Riesenschritt nach vorn. Oft erkennt man sie nach wenigen Tagen gar nicht wieder. Meine - ach so zarte, unsichere und schüchterne Tochter - drehte sich nach drei Tagen beim Abschied schon nicht mehr nach mir um (zu uncool). Beim Abholen ging sie an mir vorbei, hob lässig die Hand und sagte knapp "Hi, Mama". Kinder spüren ganz genau, dass sie nun keine Kindergarten-Kinder mehr sind. Und sie stellen sich darauf ein, ohne dass wir Erwachsenen viel dazu tun müssen.

Langen Gelabers kurzer Sinn: Dein Sohn wird sicher keine Probleme haben mit dem Schuleintritt. Achte aber darauf, dass Du diesen Schritt ab jetzt als etwas Schönes vermittelst, auf den sich die ganze Familie freuen kann. Tröste ihn über die zwei anderen Freunde und versprich, sie einfach oft nachmittags nach dem Kiga einzuladen, so dass er sie fast so oft sehen kann wie früher. Das wird voraussichtlich eh nur eine Weile nötig sein, weil dann neue Freunde viel interessanter werden...

Grüßle,

B.

 
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