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Geschrieben von Agnetha am 27.03.2007, 14:42 Uhr

HILFE; Mittagessenstress pur

Liebe Silke,
warum diese Konsequenz am Essenstisch? Ich finde, du bist zu hart! Essen soll doch Spaß machen und nicht in irgendwelche Zwänge ausarten.
Ich erlaube meinen Kindern natürlich auch nicht, dass sie nur essen, was sie möchten. Diese Einschränkung bezieht sich aber ausschließlich auf Süßkram oder andere ungesunde Sachen.
Ansonsten bringe ich zu den Mahlzeiten das Essen auf den Tisch und wenn sie etwas davon nicht wollen, dann lassen sie es eben. Im Klartext heißt das an vielen Tagen, dass mein Sohn (3) nur Kartoffeln und Soße und Fleisch isst, meine Tochter (11) nur das Gemüse, Soße und Fleisch. Manchmal essen beide nur Nudeln, weil ihnen die Sauce nicht passt, und ein anderes Mal isst sie alles und er nur die Kartoffeln.
Ich stelle mich nicht hin und mache für jeden ein spezielles Essen, aber wenn sie etwas partout nicht mögen, dann dürfen sie ein Brötchen oder ein Wiener Würstchen haben.
Solche Dinge wie 'probieren müssen' oder 'Nachtisch streichen' gibt's bei uns grundsätzlich nicht. Da bin ich strikt dagegen. So etwas haben meine Eltern, Großeltern und eine Kindergartenerzieherin mit mir gemacht, als ich klein war, und ich nehme es ihnen heute noch übel!! So was gehört sich einfach nicht. Nicht bei Großen und auch nicht bei Kleinen.
Ich glaube, je weniger Druck du ausübst und je mehr du deine Tochter entscheiden lässt, OB, WAS und WIE VIEL sie von eurem Essen probieren möchte, desto eher wird sie kein problematischer Esser mehr sein. Wenn es also Nudeln gibt und sie die gar nicht mag, dann bleibt vielleicht noch eine Beilage, die sie isst. Machst du Kartoffeln und sie mag den Rest des Essens nicht, dann isst sie halt nur Kartoffeln (übrigens ein sehr gesundes Gemüse!). Wenn sie gar nichts von eurem Essen will, dann bleibt noch ein Kompott, das sie essen kann. Du solltest das nicht so eng sehen. Es ist doch kein Kampf beim Essen! Stell dir mal vor, wie deine Tochter sich fühlen muss, wenn es ans Essen geht. Sie sieht dir vielleicht schon an, wie du aufmerksam guckst, was sie heute wohl isst. Sie weiß, dass sie deinen Erwartungen nicht entspricht, was kleine Kinder sowieso schon nicht glücklich macht, und obendrein kriegt sie dann auch noch eine Strafe, indem du ihr den Nachtisch vorenthältst und sie mit leerem Bauch ins Bett schickst. Das hat nichts mit Erziehung zutun, sondern ist nur ein Machtkampf. Du bist (noch) die Stärkere und zeigst ihr das so richtig.
Mir scheint, die Situation bei euch ist schon ganz schön festgefahren, weil du schreibst, es dauert schon so lange. Red mal mit deiner Tochter, aber ganz ruhig, ohne Vorwürfe, versteckte oder offene Drohungen oder Strafen ("Konsequenz"), Überredungskünste oder ausgesetzte Belohnungen oder sonst etwas. Erklär ihr, dass sie dafür zuständig ist, was sie isst. Auch so kleine Kinder verstehen schon, worum es geht. Sag ihr, dass du sie trotzdem lieb hast, auch wenn sie das Essen nicht möchte, für das du vielleicht 2 Stunden in der Küche gestanden hast. Sie lehnt nur das Essen ab, nicht dich! Und bitte vergleiche deine Kinder nicht. Sie sind doch ganz verschiedene Menschen.
Ein kleiner Trick hat bei meiner Tochter übrigens manchmal geholfen, als sie klein war. Wenn wir gerne gehabt hätten, dass sie etwas probiert, weil wir uns SOOO sicher waren, dass ihr das garantiert schmeckt, dann brauchten wir ihr nur zu erzählen, dass diese spezielle Speise nur für Erwachsene erlaubt ist. Prompt wollte sie dann etwas davon haben. Aber das darf man natürlich nicht zu sehr strapazieren, sondern nur selten mal anwenden.
Ich wünsche dir ganz viel Gelassenheit und alles Gute!
Agnetha

 
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