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Geschrieben von Minimaus2 am 26.10.2005, 22:23 Uhr

Das heulende Elend (Kindergarten)

Hallo zusammen,
seit 2 Monaten geht unsere Tochter (knapp 3) in den Kindergarten. Nach ein paar Anfangsschwierigkeiten ging sie gern (wurde sanft eingewöhnt). Sie war dann zwar zu Hause ziemlich verändert, nicht mehr so fröhlich, nicht mehr so offen und zugewandet zu anderen Kindern, trotzig usw., doch sowas hört man ja von vielen.
Seit etlichen Tagen weint sie im Kindergarten wegen jeder Kleinigkeit, weint, wenn ich sie abhole, weint zu Hause, weint beim Einschlafen, ruft bei Nacht 30 mal panisch "Mama" und ist nur noch unglücklich. Im Kindi ißt sie keinen Bissen mehr (vorher war die Brotdose mittags meist leer). Es gab wohl einen etwas unangenehmen Vorfall mit einer Aushilfe, nicht wirklich tragisch, aber damit fing es an. Nun wollte sie morgens erstmals nicht dort bleiben, weinte, klammerte und wollte wieder nach Hause. Sie wurde mir dann sehr aprupt vom Arm genommen, hat panisch geschrien, wurde reingetragen und ich sollte gehen. Hab ich getan, obwohl alles in mir "nein" schrie (ich kenne mein Kind und mit harten Methoden erzielt man bei ihr immer das Gegenteil). Und mein Gefühl hatte wohl recht. Sie beruhigte sich nur schwer und nicht anhaltend. Als ich sie abholte, brach sie sofort wieder in Tränen aus, klammerte sich an mich. Abends saß sie fast apathisch auf dem Sofa, war kaum ansprechbar. Sie möchte nicht darüber sprechen, weint schon, wenn nur das Wort Kindergarten fällt und sagt, sie wolle nie wieder hin. (Vor einer Woche war sie noch ein recht stolzes Kiga-Kind...) Habe sie heute nun mal zu Hause gelassen. Ein Kind, das überall nur noch weint ist definitiv unglücklich. Vor allem ist sie normalerweise so ein fröhliches, zugewandtes und lustiges Kind, das scheint sie stückchenweise zu verlieren und nun eskaliert das Ganze. Ich war so happy, dass wir einen schönen Kindergartenplatz für sie gefunden haben und dass sie dort anfangs Spaß hatte. Nun bin ich völlig ratlos, wie es weitergehen soll??? Ich könnte sie schon nochmal für ein Jahr rausnehmen, bin ohnehin zu Hause. Doch ich möchte ihr auch nichts vorenthalten. Vielleicht sollte ich noch sagen, dass sie von Geburt an ein ungewöhnlich sensibles Kind ist, das Eindrücke nur sehr schwer verarbeitet. Schwanke nun zwischen einer Pause (nur wie lange?) oder sogar nochmal ganz rausnehmen. Dass "Augen zu und durch" nicht funktionieren wird, signalisiert sie überdeutlich.
Habt Ihr Rat? Danke. Nachdenkliche Grüße.
P.S. Die Erzieherinnen schätzen sie sehr sensibel und zurückhaltend (war sie nie- ganz das Gegenteil) ein. Haben zwar nicht direkt gesagt, sie sei überfordert, aber nach "alles bestens" hörte es sich auch nicht gerade an.... Sie wollen jetzt am liebsten hart durchgreifen.

 
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Re: Das heulende Elend (Kindergarten)

Antwort von Mabär am 26.10.2005, 23:28 Uhr

Habe selbst im Kiga gearbeitet, was ist denn mit der Aushilfe vorgefallen?
Muss ja doch schlimmer gewesen sein, weil wenn sie vorher stolz war und gerne ging, dann ist das ja nicht wegen ner Lapalie vorbei.
Und wenn sie sich da gar nicht wirklich beruhigt, dann ist das schon komisch. Auch das die Erzieherinen hart durchgreifen wollen versteh ich nicht. Das ist schon richtig, wenn es die übliche Trennung ist, dann gehen die Kids in dem Moment in dem sie Mama nicht mehr sehen spielen. Aber das scheint bei euch nicht der Fall zu sein.
Wir haben mal bei einem Kind, das zu Hause auch schon beim Wort Kita weinte, nicht wollte, beim bringen und holen auch brüllte, ein Video aufgenommen, weil der eben auch sowie Mama rausging spielen ging, den ganzen vormittag spielte und wenn Mama die Tür öffnete brüllte, so dass die Mama dachte, er macht das die ganze Zeit, das sagte er ihr auch so. Nachdem sie das Video gesehen hatte- sie nahms mit nach Haus um es der ganzen Familie zu zeigen, wars dann ok.
Wirst du angerufen, wenn sie sich nicht beruhigt?
Versuch sonst wieder klein anzufangen, sie bleibt nur ne Stunde, machst ihr eine Uhr um, die nach einer Stunde piept oder sagst ihr wo die Zeiger sein müssen und dann bist wieder da. Das mit steigender Zeit.
Hoffe es klappt...

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Re: Das heulende Elend (Kindergarten)

Antwort von sylv am 27.10.2005, 6:14 Uhr

also mich würde auch intressieren was mit der aushilfe vorgefallen ist? kann ja nicht so harmlos gewesen sein oder ist sonst noch was vorgefallen? hast du schon ein gespräch mit den erzieherinen geführt????
unsere tochter geht jetzt seit 1 jahr in den kiga und die erste woche war die hölle, sie hat zuhause nur geweint,im kiga nur geweint etc... - aber nicht weil was vorgefallen ist, sondern weil sie von mama getrennt worden ist. ich wollte sie auch aus dem kiga rausnehmen, weil ich zuhause bin wegen dem kleinem bruder. aber die erzieherinen haben mir dringend abgeraten. sie haben mir gesagt es solle das wort kiga überhaupt nicht mehr zuhause fallen, erst 15 min. bevor es los geht. außerdem haben wir die zeiten auf 10 - 11.30 uhr gekürzt. in der zeit waren sie immer draußen und sie mußte sich nicht von drinnen auf draußen etc. umstellen u. wurde somit nicht aus dem spiel gerissen. wenn ich sie um 10 uhr gebracht habe hat sie auch so geklammert u. die erzieherinen haben sie mir abgeholt u. sind mit ihr nach draußen, es war für mich ganz schlimm. die 2. woche hat sie gar nicht mehr geweint, aber auch nicht gespielt. die 3. woche war dann der renner - kind ging super gerne in den kiga. die 4. woche sind wir in urlaub - dachte schon oh je...aber nichts war, wir kamen nachhause u. sie wollte sofort wieder in den kiga. nach u. nach haben wir die zeiten dann langsam wieder erhöht. sie hat viele freunde gefunden u. freut sich auch auf den kiga. am anfang hat sie auch das essen u. trinken im kiga verweigert. hatte immer eine flasche wasser im auto wenn ich sie abgeholt habe u. ein brot hat sie dann zuhause essen müssen. das ganze hat sich aber auch gelegt, es war alles zuviel und sie braucht immer ihre zeit.
ich habe mich am anfang wirklich super super schlecht gefühlt u. bin oft weinend aus dem kiga, aber ich bin froh das ich es durchgehalten habe. die erzieherinen haben zu mir gesagt einmal nachgegeben u. sie versuchen es immer wieder. außerdem hat sie sich so klasse entwickelt, sie traut sich mehr, ist etwas freier geworden, hat schon soviel dinge gelernt etc...
an deiner stelle würde ich da wirklich erstmal nachhacken was im kiga vorgefallen ist, denke du tust deinem kind keinen gefallen, wenn du es jetzt aus dem kiga rausnimmst ohne wirklich zu wissen warum deine tochter sich zur zeit so verhält. vielleicht ist ja doch was ganz schlimmes passiert u. die angst wird dann in einem jahr wieder aufkommen...
vielleicht kannst du deine tochter ja auch auf den arm holen und beim schmusen so ein bischen nachhacken oder gibt es da ein kind wo deine tochter oft mitspielt - kinder erzählen sich ja meistens mehr untereinander. malt sie bilder - bilder sprechen oft bände....
halt mich mal auf dem laufenden wie es weitergeht bei euch...

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Re: Das heulende Elend (Kindergarten)

Antwort von Minimaus2 am 27.10.2005, 6:15 Uhr

Hallo,
lieben Dank für Deine Antwort. Es war wohl so, dass die Kleine morgens kam, eine Aushilfskraft war da, die sie noch nie gesehen hatte und die wollte ihr auf der Toilette helfen. Das wollte die Kleine partout nicht zulassen und hat furchtbar geweint und wohl gebeten, von der Erzieherin, die sie kennt, Hilfe zu bekommen. Sie wurde dann aber "gezwungen" sich von der fremden Frau helfen zu lassen. Wie gesagt, finde ich eigentlich nicht allzu tragisch. Jedoch muß es sie sehr beeindruckt haben, sie hat es mir an jenem Tag x-Mal erzählt, da sie sonst kaum was erzählt, war das auffällig. Ich weiß nicht, ob sonst noch was war. Tatsache ist nur, dass sie sich seitdem so aufführt.
Von ihrer Erzieherin wurde mir berichtet, dass sie seitdem ständig weinerlich ist. An jenem Tag, als ich sie unter Tränen da ließ, war sie wohl kaum abzulenken und fing immer wieder an zu weinen. Angerufen wurde ich nicht. Als ich sie abholte und sie weiter weinte, wurde sie noch ziemlich scharf zurechtgewiesen.
Ich bin auch der Meinung, dass sie sich erstmal stabilisieren muß, um dann sanft wieder einzusteigen. Fürchte nur, damit komme ich mit den Erzieherinnen nicht über eins....Die Idee mit der Uhr ist prima. Ich danke Dir.
Viele Grüße!

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war @Mabär, nun @ Sylv....

Antwort von Minimaus2 am 27.10.2005, 6:32 Uhr

Hallo,
wir haben wohl gleichzeitig geschrieben. Was mit der Aushilfe war, hab ich oben gerade geschrieben. Ob das wirklich alles war, weiß ich nicht. Den Erzieherinnen ist nichts bewußt (ein Gespräch hatten wir), meine Maus stellt sofort auf stur, wenn ich vorsichtig nachfrage. Bei diesem Thema haben wir gleich Tränen und vor allen Dingen blockt sie sofort ab. Ihre Freundin erzählt nur, das unsere Maus viel weint im Kindi.
Komisch für mich ist eben, dass es fast 2 Monate gut ging. Sie war zwar verändert, ging aber gern, hatte keine Schwierigkeiten, sich von mir zu lösen-und nun das. Auch wenn es für uns Erwachsene eine Lappalie sein mag- für sie muß etwas Schlimmes vorgefallen sein. Bin wirklich ratlos momentan....
Lieben Dank für Deine Antwort und viele Grüße!

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Genau das hatten wir im Sommer auch...

Antwort von Pemmaus am 27.10.2005, 8:12 Uhr

und es hat sechs Wochen angehalten. Meine Maus versuchte sich jeden morgen zu übergeben um nicht in den Kiga zu müssen. Auch dort würgte sie mehrmals. Wir haben sie dann med. durchchecken lassen. Aber es war gesundheitlich alles OK. Auch hier war es NUR ein winziger Vorfall mit einer Aushilfe, die mal mit meiner Tochter geschimpft hat, das irgendwas eben nicht geht.

Richtig Abhilfe geschaffen hat dann nach sechs Wochen eigentlich nur unser Urlaub. Wir waren zwei Wochen an der Ostsee. Als der dann fast um war, fragte meine Tochter dann wieder, ob sie in den Kiga muss. Und ob die Erzieherin noch weiß, dass sie mal böse war und ob die Aushilfe das den anderen Erziehern weitererzählt hat.

Der erste Morgen verlief dann fast wieder mit weinen, doch die Aushilfe, die immer noch da war, lenkte sie sofort ab (Sie hatte ein Schnappi-T-Shirt an) und ich verkrümelte mich sofort außer Sichtweite. Ich blieb dann noch einen Moment stehen um zu hören, ob sie weint oder nicht. Gott sei Dank - sie weinte nicht.

Zu Hause erzählte sie mir dann, dass keiner mehr weiß, dass sie böse war.

Ich hätte nicht geglaubt, wie sich dieses eine Mal schimpfen bei ihr ausgewirkt hat. Zu Hause schimpft man ja öfter mal. Aber das im Kindergarten jemand mir ihr schimpft hat sie anscheinend so mitgenommen, das hätte ich nie für möglich gehalten.

Ich bin aber froh, dass wir durchgehalten haben. Mein Mann sagte damals nämlich auch, dass wir unsere Tochter doch zu Hause lassen können.

Tipp für dich: Das ist schwierig. Ich würde dir empfehlen, mit deiner Tochter irgendwie einen Schlussstrich unter das Vorgefallene zu ziehen und ihr dann sagen, dass alles wieder ist wie vorher. Zum Beispiel könntet ihr die ganze Sache symbolisch in einen Bach schmeißen und wegspülen lassen (Das haben wir mal mit Schimpfwörtern gemacht...).

LG
Pem

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Hmh

Antwort von Sandra&Til am 27.10.2005, 10:52 Uhr

Also ich finde das schon ganz schön hart von den Erzieherinnen, deine Tochter zu zwingen, sich von einer fremden Person helfen zu lassen.

Hast du denn mit den Erzieherinnen darüber mal gesprochen? Hätten sie denn niemanden schicken können, den sie kannte? Ich wäre da ganz schön sauer.

Tja, einen guten Rat kann ich dir leider auch nicht geben. Der Tipp mit der Uhr klingt super.
Ansonsten helfen wahrscheinlich nur gute Worte und viel Geduld.

Alles Liebe,

Sandra mit Til

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Re: ist die aushilfe noch da????

Antwort von sylv am 27.10.2005, 13:11 Uhr

hallo,

hm kann mir schon vorstellen dass der vorfall mit der toilette für deine tochter super schlimm war oder noch ist, aber ich bin mir ganz sicher das eine pause vom kiga euch nicht weiterhilft. die wichtigste frage ist jetzt ob die aushilfe noch da ist???? wenn nicht kannst du deiner tochter erzählen das die aushilfe ja nicht mehr da sei. weiterhin könntest du mit der erzieherin absprechen falls eine aushilfe da ist deine tochter langsam an sie rangeführt wird - vielleicht durch ein gesellschaftspiel. dann könntest du auch deine tochter auf die aushilfe vorbereiten oder auf die neue situation. unsere maus hat auch immer mit neuen situationen total große schwierigkeiten. z.b. hatte eine praktikantin zum selben tag wie unsere maus im kiga für ein jahr angefangen. dann kam dazu das eine von beiden erzieherinen schwanger wurde u. so ziehmlich gleichzeit die gruppe verlassen haben und ausgerechnet die zwei waren der halt unserer tochter. ich habe sie lange und behutsam drauf vorbereitet. als die neue erzieherin kam war die andere auch nicht da und sie ist total verschüchtet in die gruppe rein - habe ihr dann geholfen in dem ich sie zu ihrer freundin gebracht habe. vielleicht kannst du auch deiner tochter helfen in dem zu ihr sagst vielleicht kann eine freundin aus der gruppe ihr beim toiletten gehen helfen. meine maus hat eine liebes mädchen gefunden das sich rührend um sie gekümmert hat, ihr auf der toilette geholfen hat und sie vor anderen kindern erstmal verteidigt hat - ihr hat es super viel geholfen.
was mir noch einfällt kannst du die erzieherin fragen ob sie ihr lieblingskuscheltier oder puppe die nächste zeit mitnehmen darf damit sie sich wieder wohler fühlt oder keine angst hat. dann könnte man ihr sagen dass sie sie beschützen oder ihr helfen wenn sie traurig ist - bei uns wird es zeitweise erlaubt und es hat schon vielen geholfen.

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Re: war @Mabär, nun @ Sylv....

Antwort von Mabär am 27.10.2005, 13:16 Uhr

Verstehe warum deine Maus nicht mehr hin will. Würd mich da auch weigern. Versteh aber die Erzieherinen nicht. Da wo ich gearbeitet hab, wars so, das wir Bezugskinder hatten. Weil ein Kind hat die eine lieber, das andere eben die andere und je nachdem war man eben die Bezugsperson für das jeweilige Kind. Und wenn wir wg Vorbeireitung oder so aus der Gruppe gingen hat die Vertretung uns geholt wenn eben Toilette anstand und das Kind nicht mit der Vertretung gehen wollt. Weil grade Toilette ist ja Privatsphäre, da gehen wir ja auch nicht mit jedem hin, ne?
Würd da nochmal n ganz ernstes Gespräch führen, in dem geklärt wird, das eben erstmal nur eine von den bekannten mit ihr auf die Toilette geht und so und das deiner Maus auch so versprochen und gehalten wird. Auch würd ich ganz klar sagen, das sie dich anrufen sollen, wenn sie sich nicht beruhigen lässt. Bei uns war das maximal ne halbe Stunde, dann haben wir angerufen. Weil damit tut man dem Kind keinen Gefallen. Oder wenn wir wußten das Kind beruhigt sich schwer, haben wir die Mutter gebeten vorne sitzen zu bleiben, also schon Abschied und rausgehen, aber eben außer Sichtweite warten. Eine von uns ging dann kurz hin und hat Bericht erstattet bzw zurückgeholt.
Hat sie eine Freundin im Kiga? Lad die doch mal zu euch ein, das sie sich sonst eben an das Kind hängt. Klingt hart, mein aber nur, das sie eben durch das Kind die Sicherheit hat. Denke ihr versteht mich.
Hoffe ihr könnt das mit denen besprechen. Halt uns auf dem laufenden...

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Re: Das heulende Elend (Kindergarten)

Antwort von ny152 am 27.10.2005, 13:54 Uhr

Wenn du eh zu Hause bist, dann würde ich gar nicht zögern: raus mit ihr aus dem Kiga. Sie ist hoffnungslos überfordert, das ist doch überdeutlich. Nichts ist es wert, bei ihr einen solchen Schaden anzurichten (mit möglichen Spätfolgen - wer will das Risiko eingehen?). Was sind ein paar Monate länger zu Hause? Ihr könnt es doch in einem halben Jahr noch mal probieren. Aber sie muss jetzt erst einmal wieder Sicherheit tanken, das geht nur bei dir daheim. Augen zu und durch werden dir die meisten raten, aber wer sich um entwicklungspsychologische Aspekte Gedanken macht, der hat das Wohl des Kindes im Auge und kommt nur zu einem Schluss: Kiga-Eintritt ist zu früh!

Gerade sensible Kinder sind mit 3 nicht zwangsläufig reif für den Kiga, während robuste Kinder es vielleicht schon mit 2 sind. Du musst akzeptieren, dass deine Kleine eben zur ersten Gruppe gehört. Wärst du berufstätig - ok, dann müsste eine Lösung her, ein Kompromiss. Aber hier stünde für mich als Mutter nur eines im Vordergrund, nämlich das Wohlergehen meiner Tochter und eine weitere störungsfreie psychische Entwicklung.

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noch was

Antwort von ny152 am 27.10.2005, 13:58 Uhr

Erzieherinnen sind meist nicht an entwicklungspsychologischen Inhalten interessiert, sondern nur am "Erfolg der Behandlung". Die Maßnahme weinendes Kind runter vom Arm reißen ist so gefährlich und so falsch. Da muss noch viel passieren, dass Erzieherinnen hier umdenken - dem Kind zu liebe. Dass solche Kinder nach 3 oder 4 Wochen doch gerne gehen, liegt daran, dass sie sich schlichtweg angepasst haben, weil Mama und die Erzieherin das so wollen. Der Preis, den sie dafür zahlen, ist mitunter hoch (Trennungsängste, Verlustängste, Schlafstörungen etc.).

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Re: ist die aushilfe noch da????

Antwort von Minimaus2 am 27.10.2005, 14:12 Uhr

Hallo nochmal,
erstmal ganz lieben Dank, dass Ihr so fleißig antwortet und Euch soviele Gedanken macht. Das allein tut schon unheimlich gut! Nein, die Aushilfe war jetzt nicht mehr da. Es ist so, dass sobald eine der beiden Erzieherinnen einen Tag krank ist oder einen privaten Termin hat, eine Springkraft kommt. Leider ist es jedes Mal eine andere. An besagtem Tag fehlte ihre "Lieblingserzieherin" (die Einfühlsamere). Die Aushilfe war nur einen Tag da, dann war alles wie gewohnt und trotzdem war sie weiterhin so außer sich.....
Lieben Gruß!

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@Mabär

Antwort von Minimaus2 am 27.10.2005, 14:21 Uhr

Hallo nochmal,
lieben Dank für Deine Anteilnahme und die Gedanken, die Du Dir machst. Euer Kindi hört sich einfach traumhaft an- sowas haben wir gesucht, und dachten eigentlich, es auch gefunden zu haben...
Ja, sie hat eine Freundin im Kindi. Sie kennt sie seit Babyzeiten. Diese geht schon seit sie 2 ist und hat wohl mitbewirkt, dass unsere Maus unbedingt in den Kindi wollte. Von mir aus wäre sie frühestens mit 3 gegangen. Sie sehen sich privat häufig. Im Kindi sind sie nicht so eng, da ihre Freundin dort schon lange mit einem anderen Mädchen befreundet ist. Ansonsten sind nur noch ganz kleine Mädels (denen sie wohl nicht so viel abgewinnen kann) und eben Jungs in der Grupppe. Ist ein sehr kleiner Kindi, was wir für einen Vorteil hielten, nun aber aufgrund der unglücklichen Spielsituation doch eher skeptisch sehen.... Ach je, wenn ich nur wüßte, was jetzt das Richtige ist. Es geht nur darum, dass es der Kleinen gut geht. Alles andere ist unwichtig.
Lieben Gruß!

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@ny152

Antwort von Minimaus2 am 27.10.2005, 14:33 Uhr

Hallo,
ich danke Dir für Deine deutlichen Worte, die mir vollkommen einleuchten, da ich Stammgast im Forum von Dr. Posth bin.... ;-) Im Prinzip sehe ich es wie Du. Mich verunsichert dennoch manches: Unsere Tochter wollte von sich aus unbedingt in den Kindergarten. Von uns aus hätten wir frühestens mit 3 einen Versuch gestartet. Sie lag uns wochenlang in den Ohren und da sie auch wirklich reif schien, wagten wir eben den Versuch mit sanfter Eingewöhnung. Sie schien sehr stolz und so, als ob sie sich durch den Kindergarten aufgewertet fühlt. Es gibt einige Dinge, die sie dort liebt, wie den Stuhlkreis etc. Du hast vermutlich recht. Auch mein Mann und ich meinen inzwischen, dass sie überfordert ist, zumindest so, wie es dort jetzt für sie geworden ist. Und ich würde jemand anderem wahrscheinlich auch raten, das Kind rauszunehmen. Wenn man selber drinsteckt sieht es oft anders aus, viel komplizierter.... Man macht sich um viel mehr Gedanken und ich befürchte, ihr ein Stück Selbstbewußtsein zu nehmen, wenn ich sie einfach rausnehme. Und ich fürchte, ihren Bedürfnissen (sie hat einen enormen Wissensdurst) zu Hause nicht immer gerecht zu werden, da ich noch ein Baby habe.
Doch je länger ich schreibe, desto deutlicher höre ich in Gedanken schon Deine Gegenargumente... Die innere Sicherheit ist wirklich das Wichtigste. Und die hat sie momentan definitiv verloren....
Vielleicht magst Du mir ja nochmal schreiben? In jedem Fall danke.
Lieben Gruß

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Re: Das heulende Elend (Kindergarten)

Antwort von Mona_1008 am 27.10.2005, 14:34 Uhr

Habe anderen Postings jetzt gar nicht gelesen, bin aber schockiert: Meine Tochter kommt zwar erst nächstes Jahr in den Kiga, aber ich habe mir geschworen, sollte solch eine Situation bei uns eintreten, werde ich sie auf alle Fälle wieder rausnehmen und zuhause lassen. Das könnte ich persönlich einfach nicht ertragen, zu sehen, daß sich mein Kind SO verändert und unglücklich ist. Aus dem Arm reißen und mit Gewalt einen Abschied erzwingen ist sowieso nicht mein Ding und "hart durchgreifen" ist wohl nicht angebracht in dem Fall. Es geht um ein kleines Kind, welches Dir als Mama voll vertraut! Was sind denn das für Leute dort, sag mal??? Da werde ich vermutlich noch einige Schwierigkeiten bekommen, sollten bei uns auch solche Methoden praktiziert werden im Kiga-aber dann bleibt`s Kind eben daheim oder geht woanders hin. Mein Bruder (jetzt 28) war gar nicht im Kiga (hatte trotzdem jede Menge Freunde als Kleinkind und ist auch ein ganz normaler, sozialer Mensch geworden.
Laß sie doch ein Weilchen zuhause und warte mal ab, ob sie wieder "normal" wird-dann war das sicher nicht der richtige Kiga und sie fühlt sich dort nicht wohl.
LG, Mona mit Lilly

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Re: Das heulende Elend (Kindergarten) @Minimaus2

Antwort von faya am 27.10.2005, 15:34 Uhr

Ich habe zuerst nachgesehen, ob du deine Mail-Adresse angegeben hast, denn das hat mich so berührt, daß ich dir am liebsten persönlich gemailt hätte.

Diese Geschichte könnte ich geschrieben habe, denn die Geschichte zu unsere Tochter ist nahezu identisch. Unsere Kleine ist zwar erst 2 Jahre alt, wirkt aber größer und älter und anfangs hat es ihr Freude gemacht hinzugehen. Der Rest der Geschichte ist nahezu identisch. Inkl. der Reaktionen der Erzieherinnen, inkl. dem miserablen Gefühl, wenn einem andere das Kind vom Arm nehmen und sagen, man solle die Trennung kurz und bündig machen und da müssen alle Kinder durch. Ich habe das als Verrat an meinem Kind empfunden.

Um es kurz zu machen: Ich habe sie wieder rausgenommen, weil ich , genau wie du, auch sowieso zu Hause bin. Mein Bauchgefühl hat das so entschieden, ich will und werde meinem Kind das Urvertrauen nicht nehmen und bereue, daß ich es sogar mit 2 Jahren schon versucht habe sie in die Kleinstengruppe zu geben. Bei uns war es so, daß wir noch eine kleine Schwester haben und ich gedacht hatte, so könnte ich mich der Kleinen ein bischen mehr widmen.

BITTE BITTE, laß dich nicht von anderen beschwatzen und von Erzieherinnen die einem erzählen, daß da jedes Kind durch muß....Es muß nicht durch - es ist deine Tochter und ich bitte dich dringend sie wieder abzumelden.

Wenn du mich gerne anmailen möchtest, dann hab ich oben meine mail-adresse hinterlassen.

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Re: @ny152

Antwort von faya am 27.10.2005, 15:48 Uhr

Danke für deine deutlichen Worte. Habe unten selbst für Minimaus2 gepostet.

Stimme dir voll zu.

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Re: @ny152

Antwort von ny152 am 27.10.2005, 20:21 Uhr

Selbstbewusstsein nimmst du ihr nicht. Eher gibst du ihr das Gefühl, in deiner Obhut sicher und beschützt zu sein. Na, und Wissensdurst kann man doch auch zu Hause prima schulen, oder? Sie soll ja in den Kiga, vielleicht schon in ein paar Monaten. Da geht kein Wissen verloren ;-)
Ich habe selber am eigenen Leib bzw. der eigenen Seele erfahren, wie frühe Trennungen gegen den Kindeswillen auf einen Erwachsenen später noch wirken können. Ich konnte das korrigieren. Besser wäre es gewesen, es gleich in der Kindheit zu verhindern.

Ich glaube, du weißt schon, was zu tun ist.

Alles Gute!

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an Mona und faya

Antwort von Minimaus2 am 27.10.2005, 21:15 Uhr

Hallo,
ich danke Euch vielmals für Eure Antworten. Sie bestätigen mein Bauchgefühl vollkommmen!!!
Ich hätte niemals gedacht, dass es mir passieren könnte, dass mir jemand gegen meinen Willen mein Kind schreiend aus dem Arm nimmt.... Ich bin zutiefst gegen so etwas und es widerspricht all meinen Gefühlen und Vorstellungen darüber, wie ich mit meinem Kind umgehen möchte. Ich war so unglaublich überrumpelt, denn es geschah ohne Ankündigung und alles ging so schnell. Ich stand irgendwie selbst unter Schock, bin danach in Tränen ausgebrochen. Wie auch immer, es gibt keine Entschuldigung, dass ich das zugelassen habe. Ich mache mir die allergrößten Vorwürfe. Ich war völlig überfahren und fühlte mich hilflos gegen so viel "pädagogische Macht". Doch klar ist, dass es mir niemals wieder passieren wird. Deshalb habe ich sie (auch aufgrund ihrer traumatischen Reaktion) dann ja ab dem nächsten Tag zuhause gelassen. Es geht ihr schon besser. Nur das Thema Kindergarten darf nicht fallen, dann wird sie sofort wieder weinerlich.
Es tut gut, dass ich in diesem Forum so viel Zuspruch erhalten habe. Denn es bestätigt mir, dass ich mit meinem Empfinden wohl doch nicht so ganz daneben liege. Wir werden das Richtige tun, keine Sorge...!!! Danke nochmal und herzliche Grüße.

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Lieben Dank ....

Antwort von Minimaus2 am 27.10.2005, 21:20 Uhr

an alle, die mir geantwortet haben und denen ich nicht persönlich zurückgeschrieben habe. Eure Beiträge haben mir sehr geholfen! Danke!

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Re: an Mona und faya

Antwort von Mona_1008 am 28.10.2005, 14:03 Uhr

Ich denke nicht, daß Du Dir deshalb Vorwürfe machen mußt-manchmal wird man einfach "überrumpelt" und fragt sich nachher, warum man nicht reagiert hat. Das geht mir auch manchmal so und dann ärgere ich mich wahnsinnig darüber-aber wird sind eben alle nur Menschen/Mamas ;-).
Ich wünsche Euch jedenfalls, daß sich alles zum Guten wendet und Deine Kleine bald wieder "die Alte" ist-das wird schon! Also, mach Dir nicht zuviele Gedanken-vielleicht schaust Du Dich ja mal nach einem anderen Kiga um...solche Methoden sind einfach inakzeptabel. Werde bald auch mal den Kiga genauer unter die Lupe nehmen, in dem ich Lilly evtl. anmelden werde!
LG, Mona mit Lilly

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