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Geschrieben von Martin am 26.05.2005, 14:54 Uhr

Bin verunsichert.... Erziehungsfrage?? Super Nanny

Hallo,

"Supernanny" und Konsorten sind der letzte Dreck; es ist schon einiges hier diskutiert worden; benutze die "Suchen"-Funktion.

Wie man es richtig macht, ist nicht so leicht zu beantworten. Bei und gibt es einige Regeln:

(1) Ich bin der Chef! Das ist so und wird sich nie ändern. Bei einigen wenigen Bereichen (ganz wichtig: Sicherheit der Kinder) erwarte ich deutlichen Gehorsam. Ich diskutiere nicht darüber, ob man bei einer roten Ampel stehen bleibt, genauso wenig darüber, was zu machen ist, wenn sie sich verletzen.

(2) Ich erwarte auch Gehorsam. Aber in dem Sinne, dass in einer Gemeinschaft nicht jeder machen kann, was er will. Auf gar keinen Fall darf Gehorsam bedingungslos und untertänig sein.

(3) Ich nehme ihre Wünsche ernst, d.h. aber nicht, jedem Wunsch nachzugeben. Früher hat mir dann mein Kleiner erklärt "Du magst mich nicht.", aber damit muss er leben.

(4) Ich traue ihnen sehr viel zu und motiviere und unterstütze sie in allen Dingen.

(5) Sie dürfen (müssen) in allen Dingen des Haushalts mitarbeiten.

Einige Beispiele:

einkaufen:
Weder Einkaufswagen, noch Bobbycar; zu Fuß und mithelfen beim Holen und Bezahlen (machen sie seit sie 1 1/2 waren).

anziehen:
Müssen sie sich selber; was, gebe ich grob vor (kurze oder lange Hose etc.), was sie dann anziehen, entscheiden sie selber (fast immer).

aufräumen:
Müssen sie selber. Ich habe noch nie ihr Kinderzimmer aufgeräumt, werde es auch nicht tun. Wer Dreck manchen kann, kann auch aufräumen. -- Im Sinne eines sinnvollen Gehorsams müssen sie nicht sofort ("Ich will aber erst dieses oder jenes erst fertig machen" - dürfen sie auch), auch nicht unbedingt alles ("Ich brauche das aber morgen noch" - solange der Rest aufgeräumt wird dürfen einzelne Sachen stehen bleiben).

essen:
Ich frage vor jedem (MIttag)Essen, was sie haben wollen. Solange es ernährungstechnisch sinnvoll ist, gehe ich oft darauf ein. (3mal in der Woche Pudding wird abgelehnt; wenn Mittags Waffeln, dann abends Eis wird auch abgelehnt; wenn gestern Reis, dann heute wieder Reis wird auch abgelehnt, aber Nudeln werden angenommen, etc.)

essen (2)
Beim Essen machen helfen sie mit, suchen die Sachen, schneiden klein, decken den Tisch, räumen Spülmaschine ein/aus, räumen und putzen den Tisch ab, etc.

fortgehen:
Sie dürfen Vorschläge machen. Wird unter praktischen Erwägungen angenommen oder abgelehnt
- schlechtes Wetter, zu matschig (für Kinder eher motivierend, aber ich selbst habe keine Lust 5mal die Woche darauf)
- zu spät, zu weit für heute
- evtl. auch, waren wir erst gestern, mal was neues sehen
- etc.
Manchmal gebe ich einfach etwas vor ("Heute ist ein schöner Tag und wir haben viel Zeit, das nutzen wir, um da und dort hinzugehen." Wird meist begeistert angenommen.)

Wichtig ist, Deinen Kindern viel zuzutrauen und sie auch zu lassen, auch wenn es anfangs schief geht und Dinge kaputt sind, oder es auch länger dauert, aber nur dadurch können sie lernen und gewinnen Selbstvertrauen.

Meine Kinder (3 und 5) arbeiten viel mit Werkzeugen (alles was bei einem Haus so anfällt), in der Küche z.B. auch mit scharfen Küchenmessern (anfangs hat meine Frau einen Schreikranpf bekommen, als sie das gesehen hat, aber es ist noch nie etwas passiert und sie können das wirklich gut.). Solche Sachen lernen sie mit mir unter Aufsicht seit sie sehr klein sind. Sage auch nicht "dafür bist Du noch zu klein", sondern zeige ihnen und hilf ihnen, motiviere sie.

Kindern wollen lernen und können mehr, als Du denkst, und je eher Du damit anfängst, um so besser werden sie später (nicht übertreiben: Küchenmesser sind trotzdem nichts für Babys).

Grüße, Martin

 
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