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Geschrieben von TinBa am 19.10.2022, 20:13 Uhr

2 1/2 jähriger macht was er will

Liebe Mamis ,

ich schreibe diesen Beitrag in der Hoffnung das jemand das gleiche durch hat,weil ich langsam echt hilflos bin.

Unser 2 1/2 jähriger Sohn hat sich in den letzten Wochen vom Lieben und pflegeleichten Kind (Vorzeige-Kind wie alle meinten)ins Gegenteil verändert . Nachts schläft er nicht mehr in seinem Zimmer nur noch bei uns . Er meint Ameisen wären unter seinem Bett.

Tagsüber schmeißt er nur mit Gegenständen und klettert auf Möbel und macht all das was er nicht darf. Auf mich hört er gar nicht mehr , lacht mich ständig aus . Wenn wir unterwegs sind rennt er entweder davon oder schmeißt sich lachend auf den Boden.
Wenn wir ihn dann auf den Arm nehmen wollen schreit er "aua"und "Hilfe"somit sind dann alle Blicke auf uns gerichtet.

Wenn das Trinken leer ist oder er was nicht essen mag fliegt es im hohen Bogen durch die Gegend.

Ich versuche es ihm dann immer ruhig zu erklären aber es bringt nicht viel.
In letzter Zeit erwische ich mich wie ich lauter werde.

Ich bin den ganzen Tag für ihn da, schaue Bücher , Male , Knete , backe mit ihm usw. Aber alles endet einfach nur noch in solchen Attacken.Wenn ihm was nicht passt sagt er:Hau ab oder er ist der Boss.
Hat sogar schon gesagt das mich nicht mehr lieb hat . Bin langsam echt verletzt und frage mich mal was ich falsch gemacht habe .

 
3 Antworten:

Re: 2 1/2 jähriger macht was er will

Antwort von Tete am 19.10.2022, 22:20 Uhr

Mein Kind ist ein klein wenig jünger und auch gerade in einer ähnlichen Phase. Da kann man nur cool und konsequent bleiben. Ich hoffe auch, dass es einfach bald wieder vorbei geht.

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Re: 2 1/2 jähriger macht was er will

Antwort von Jorinde17 am 20.10.2022, 8:46 Uhr

Ob ein Kleinkind pflegeleicht ist oder nicht, ist sehr stark Veranlagungssache. Früher glaubte man, das hätte etwas mit der Erziehung zu tun, heute weiß man, dass dies die Gene bestimmen.

Dein Sohn hat noch wenig Impulskontrolle, das kommt in diesem Alter oft vor. Solche Kinder sind für ihre Eltern tatsächlich eine große Herausforderung, weil die Eltern hier viel stärker Gefahr laufen, ungeduldig oder laut zu werden.

Beide Seiten können nichts dafür. Das Kind verhält sich so, wie es sich verhalten muss, es hat noch keine Wahl. Und die Eltern geraten schnell auf die Palme. Es hilft manchmal schon etwas, wenn man das weiß. Das Kind will nicht provozieren, sondern sein Verhalten passiert ihm einfach. Und man selbst hat null falsch gemacht, sondern es ist eine Typfrage, ob ein Kind ein braves Mäuschen oder ein Wildfang ist.

Was Dein Sohn jetzt braucht, sind zwei Dinge: Gelassenheit auf Deiner Seite, aber auch Konsequenz. Sei ruhig, aber straight. Nimm ihm seine Impulse möglichst nicht übel, setz Dich aber durch.

Das zweit ist: Gib Deinem Sohn Wörter für Gefühle. Je besser er sich verbal ausdrücken kann, desto weniger muss er Gefühle körperlich ausagieren. Sage mehrmals am Tag: „Ich sehe, du bist ungeduldig, ich verstehe das, gleich bin ich für dich da.“ „Ich sehe, du bist wütend. Ist das, weil xxx …?“ „Oh, du bist fröhlich. Das geht mir auch so.“

Das half bei uns sehr gut. Nach etwa 6 Monaten konnten meine Kinder sagen, was sie fühlten, und sie wurden ruhiger und weniger impulsiv. Kinder brauchen diese Wörter. Wenn sie sie nicht haben, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als körperlich zu zeigen, was Sache ist.

Was Verhaltensweisen wie das Werfen des Trinkbechers angeht: Alles, was weggeworfen wird, wird nicht wieder zurückgegeben, sondern sofort von Dir weggeräumt. Gib diesem Verhalten keine Aufmerksamkeit. Schimpfe auch nicht, sondern beende sofort die Mahlzeit, wenn er das macht. Es gibt dann erst wieder etwas zur nächsten Hauptmahlzeit. Keine Snacks, kein Obst, wer Durst hat, bekommt Leitungswasser. Er muss merken, dass es unangenehme Folgen hat, Dinge zu werfen, und dass das nicht lohnt.

LG

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Re: 2 1/2 jähriger macht was er will

Antwort von Ruto am 20.10.2022, 11:04 Uhr

Dein Kind ist mitten in der Autonomiephase und hat noch keine Impulskontrolle. Das ist völlig normal.
Wichtig sind Grenzen und Regeln, die ihm Orientierung geben. Idealerweise liebevoll und konsequent.
Ruhig erklären bringt schon was, es braucht jedoch Wiederholung.
Woher der Satz ,er sei der Boss, ist für mich aber nicht nachvollziehbar. Kinder in dem Alter können noch gar nicht manipulieren. Spricht er das jemandem nach? "Hau ab" dagegen oder "ich will" ist normal.

Das Verhalten von Babys ist noch sehr temperamentabhängig, später spielt Erziehung immer mehr eine Rolle. Sei froh, dass du die ersten Jahre Energie tanken konntest. Jetzt kannst du die für den jetzt für dich anstrengenderen Lebensabschnitt einsetzen.

Auslachen kann dich dein Kind in dem Alter noch gar nicht. Es kennt deine Wut noch nicht und kann es nicht einordnen. Für ihn ist es ein Spiel und deine Reaktionen findet er witzig (ganz ohne Hintergedanken). Wenn er etwas nicht darf, bleib standhaft bei einem klaren Nein. Wirft er Gegenstände, erkläre ihm, dass er das nicht darf (weil sie kaputt gehen und/oder Aua machen) und nimm sie in letzter Konsequenz ab. Erfolgt ein Wutausbruch, tröste ihn und erkläre noch einmal deutlich, dass er nicht mit Gegenständen werfen darf und du es ihm wieder wegnehmen musst, wenn er es wieder macht. Dann kannst du den nächsten Versuch starten und es ihm zurück geben.
Bis Kinder lernen, dauert es viele Wiederholungen. Nicht, weil sie nicht "hören wollen", sondern weil es sich erst einprägen muss. Kinder verstehen sehr gut. Meine weiß, dass sie weiche Kuscheltiere auch Mal zum Spaß zu mir werfen kann, aber hartes Spielzeug aus Holz auf keinen Fall.

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