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Geschrieben von Friederike1 am 01.09.2015, 16:03 Uhr

Umgang mit Rückschlägen

Hallo ihr Lieben,

ich brauche mal euren Rat und vielleicht auch etwas Aufmunterung. Seit dem ich das negative Ergebnis unserer 2. ICSI habe (weiß ich seit 1 Woche) bin ich fast nur am weinen. Ich weiß ja, dass es keine Gewissheit gibt, dass es klappt und ich bin auch überrascht, dass es mich diesmal so fertig macht. Beim ersten Mal habe ich es viel besser weggesteckt. Ich bin nun auch schon 35 und habe nicht mehr alle Zeit der Welt. Und seit dem 2. Fehlschlag fehlt mir total das Vertrauen in meinen Körper. Unter diesen Voraussetzungen traue ich mich gar nicht an den nächsten Versuch.
Wie geht ihr mit Fehlschlägen um? Kennt jemand dieses Gefühl von so enormer Niedergeschlagenheit. Wie berappelt ihr euch wieder?
Ich hoffe ich ziehe hier die Stimmung nicht runter, aber mich belastet es ganz schön...
Ich würde mich über einen Austausch sehr freuen!
Friederike

 
8 Antworten:

Re: Umgang mit Rückschlägen

Antwort von schnee am 01.09.2015, 18:27 Uhr

Hallo Friederike1!

Ich weiss wie es dir geht! Bei mir sind es nun 6 Jahre! Eine Fehldiagnose in der ersten Kiwu hat mich 4Jahre gekostet. Voriges Jahr im Juli wurden mir bei einer BS beide Eileiter entfernt!

Im Oktober die 1.IVF mit einem Blasto- negativ
Im Dezember 1.Kryo mit einem Blasto-negativ
Im März 2.Kryo mit zwei Blastos- positiv! !!! 6SSW KH, Eileiter SS mit Bauchhölen SS, innere Blutungen, Not OP, knapp überlebt!
Im August 3.Kryo mit zwei Blastos- negativ!

Jetzt wechseln wir wieder die Kiwu da wir jetzt immer in einem anderen Bundesland waren!
Nächste Woche haben wir Termin!

Für Adoption haben wie uns im Jänner angemeldet, ist aber hoffnungslos, zu lange Wartezeit. Auslandsadoption ist sehr teuer!
Bleibt nur mehr ein Pflegekind!

Wie ich mich immer wieder aufrappeln weiss ich nicht,aber es dauert auch immer so ne Woche!
Bis die Mens wieder weg ist!

Ich bin übrigens 33!
Also nicht mehr die jüngste fürs 1.Kind!

Mach weiter, schließlich hat eine 65 jährige Vierlingen bekommen!

LG Schnee!

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Re: Umgang mit Rückschlägen

Antwort von Luuuna am 01.09.2015, 21:33 Uhr

Hallo Friederike,
leider kann ich dir auch kein Rezept sagen, wie man sich am besten wieder aufrappelt...aber ich wollte dir trotzdem schreiben, dass ich deine Gefühle nur zu gut kenne und leider komplett nach empfinden kann.

Wir hatten im letzten Jahr auch zwei negative Icsis, nach dem 2.Versuch ging es mir auch sehr schlecht...da half nur Ablenkung.

Jetzt rückt das Thema und der 3.Versuch doch wieder näher und ich hab richtige Angst vor einer weiteren Enttäuschung. Sodass ich mich jetzt doch um psychologische Betreuung gekümmert habe. Mal sehen, ob sie mir die Angst ein wenig nehmen kann.

Was ich nur damit sagen will...Du bist nicht allein mit deinen Gefühlen...und wenn du wirklich das Gefühl hast nicht mehr klar zukommen, dann erkundige dich einfach mal in der kiwu nach Unterstützung .

Ich wünsch dir, dass es dir ganz bald wieder besser geht.
Alles Liebe Luuuna

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Re: Umgang mit Rückschlägen

Antwort von Luna J. am 01.09.2015, 21:34 Uhr

Hallo Friederike1!

Auch ich weiß nur zu gut wie du dich fühlst!! :-(
Erst der 6. Versuch hat mir meinen Herzenswunsch erfüllt!
Ich habe die ständigen Niederschläge gar nicht verkraftet! Mein Leben war wie eine Spirale, die sich stetig nach unten drehte!
Ich bin Erzieherin und habe tagtäglich vorgeführt bekommen, was bei anderen scheinbar problemlos funktioniert und bei mir nicht!
Die ersten 3 Versuche war ich noch im Dienst. Ich konnte jedoch so nicht weiter arbeiten. Das ging nicht mehr! Ich konnte auch keine gute Arbeit mehr leisten, war nicht mehr belastbar, konnte mich nicht mehr konzentrieren usw.
Ich habe mir therapeutische Hilfe geholt! Jedes KiWuZ sollte das eigentlich anbieten!! Ich war auch bei einer externen Therapeutin und habe mich krank schreiben lassen! Ich musste wieder zu mir finden!
Dann hat´s geklappt! Der 4. Versuch war positiv! Führte leider zu einer Fehlgeburt. Das hat mir völlig den Boden unter den Füßen weg gezogen ... Ich bin noch tiefer gefallen! Daraufhin habe ich eine stationäre Kur gemacht! Das tat gut! Danach ging es mir wirklich besser! Arbeiten konnte ich allerdings noch nicht wieder!
Wir haben es weiter versucht und unser Langmut wurde belohnt!
Ich hab immer immer immer dran geglaubt, dass es klappen wird!!
Es gab gar keine andere Option!
In der Kur habe ich wieder gelernt positiv zu denken! Das ist wichtig! Ohne Optimismus funktioniert diese verfluchte Höllenfahrt nicht!

Ich drücke dir die Daumen, dass du weiterhin Ausdauer und positive Gedanken hast, damit du bald einen kleinen Schatz im Arm halten kannst!

Liebe Grüße!

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Re: Umgang mit Rückschlägen

Antwort von Nicole_Meyer am 01.09.2015, 21:54 Uhr

Hallo,

ich habe den 2. Versuch abbrechen müssen wegen NULL Eizellen. DAS hat mir komplett den Rest gegeben. Ich arbeite auch (therapeutisch) mit Kindern und kenne das Gefühl. Bekam sofort eine AU bis zum Ende der Woche wegen Blasenentzündung und dann eine psych-AU von meiner Hausärztin mit sofortigem Antrag auf stationäre Reha.
Der Folgeversuch war positiv und in der Reha war ich im 6. Monat. Habe da wenig therapeutisches gemacht, dachte, ich hätte es überstanden und habe Entspannungsübungen, etwas körperliches Aufbautraining und allgemeine Gespräche gemacht.

Heute, 2 Jahre nach der Geburt merke ich aber, wie sehr mich diese Zeit belastet hat und es noch immer tut. Dieses erschütterte Vertrauen in meinen Körper, der Stress mit den Terminen (werde ich eine Eizelle haben, oder scheitert es wieder, bevor es losgeht?) Dann eine Schwangerschaft mit Zwillingen, einem (angekündigten) frühen Abgang eines Kindes (8.SSW), dann eine Beinah-Fehlgeburt des anderen Kindes in der 13.SSW....6 Wochen lang Blutungen...Wachstumsverzögerungen durch Unterversorgung, Einleitung der Geburt 14 Tage vor ET mit nur 2420g....

Ich weine schon wieder beim Gedanken an diese Zeit. Er ist gesund, er ist toll, aber diese Monate waren es nicht. Keine Engel, die gesungen haben, weil ich schwanger bin. Alle haben das von mir erwartet.


Hol Dir Hilfe!

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Re: Umgang mit Rückschlägen

Antwort von puschel77 am 02.09.2015, 7:50 Uhr

Als ich nach meiner eileiterschwangerschaft in ein tiefes Loch gefallen bin hat mir eine kurzzeittherapie gut geholfen. Die richtet den Blick nach vorne!

Alles Gute

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Re: Umgang mit Rückschlägen

Antwort von Nanni2015 am 02.09.2015, 8:28 Uhr

Hi Hi,
ich glaube hier können viele nachvollziehen wie es dir jetzt geht. Und diese Zeit muss auch sein, du musst trauern dürfen und das ist auch wichtig. Ich kann dir nur von mir sagen, ich hab schon vorher gemerkt beim 2. Versuch, dass das wieder nichts geworden ist. Jede Früh fing wieder ein Tag an, unglücklich und voller Tränen. Da hab ich auch gemerkt, nee so nicht. Ich kann mich jetzt hier nicht kaputt machen und in eine Depression fallen. Ich hab dann erst mal die Reisleine gezogen und hab mich vollkommen aus der Thematik ausgeklinkt. Wir haben dann einfach mal wieder alles das getan was uns Spaß macht und haben wieder mal mehr für uns gelebt, denn vorher hat sich immer alles nur um dieses Thema gedreht. Und das war gut so. Jetzt fast 1 1/2 Jahre später habe ich wieder ein gutes Selbstvertrauen und auch Kraft das ganze noch einmal anzugehen.

Ich würde dir einfach raten, hör auf deinen Körper und wenn du merkst du kommst da schlecht aus der Phase wieder raus dann versuch etwas zu finden, dass dir sehr viel Spaß macht und leg die Thematik für eine kleine oder größere Zeit auf Eis, denn Zeit heilt oft Wunden und stärkt einen für neues.

Lg Nanni

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Re: Umgang mit Rückschlägen

Antwort von Friederike1 am 02.09.2015, 17:59 Uhr

Hallo ihr Lieben,
vielen, vielen Dank für so viel Zuspruch. Ihr habt zum Teil ja wirklich schon viel mehr durch als ich. Respekt, dass ihr euch immer wieder aufgerappelt habt und dran geblieben seid. Bei vielen von euch ja mit Erfolg - das macht ungeheuer Mut. Und an diejenigen, die auch wieder vor ihrem nächsten Versuch stehen, schicke ich die besten Wünsch auf den Weg.
Es ermutigt mich, dass viele von euch auch therapeutische Hilfe in Anspruch genommen haben, ich denke im Moment auch über Hypnose nach, einfach weil ich wieder ein Grundvertrauen in den Körper bekommen möchte... Ich hatte heute ein Vorgespräch diesbezüglich und bin mit einem guten Gefühl raus. Der Frust darüber, dass mein Körper nicht so mitspielt, ist schon jetzt weniger. Es fühlt sich friedlicher an.
Wir wollen im nächsten Zyklus erst mal eine Kryo machen (3 Eisbärchen sind vorhanden).
Ich drück euch allen die Daumen und freu mich über weiteren Austausch.
Seid lieb gegrüßt
Friederike

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Re: Umgang mit Rückschlägen

Antwort von Elsa123422 am 05.09.2015, 11:28 Uhr

Hallo Friederike,

ich habe ähnliche Gefühle und befinde mich in der gleichen Stimmung. Es trifft mich auch immer wieder, wenn Freundinnen von mir ihre Schwangerschaft verkünden und ich weiß, dass es dort 'einfach so' geklappt hat. Man gönnt es jedem aber wie du schon schreibst, die Zweifel an einem selbst wachsen.

Ich bin nach negativen Bluttests auch jedesmal sehr niedergeschlagen. Es gab sogar eine Phase, da bin ich nicht mehr aus dem Haus gegangen. Ich hatte Angst Schwangeren Bekannten/ Freundinnen zu begegnen oder auch einfach zu erfahren, dass jemand neu schwanger ist.
Das war eine schreckliche Zeit. Mittlerweile geht es mir etwas besser und ich habe dadurch, dass wir uns an eine Klinik gewandt haben neue Hoffnung geschöpft, aber möchte mich auch nicht zu sehr auf diese Hoffnung stützen, denn die Enttäuschungen sind jedes Mal schrecklich.
Du bist nicht allein mit diesem schrecklichen Gefühl der Niedergeschlagenheit!
Fühl dich gedrückt!

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