Kinderwunschbehandlung

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Geschrieben von Wunschkind33 am 23.03.2020, 7:20 Uhr

Erfahrungswerte

Hallo zusammen,

ich habe lange mit mir gerungen ob ich mich hier anmelde, siehe da hier bin ich.
Nun den jetzt zu meiner Geschichte , ich und mein Partner haben mittlerweile eine IVF + ICSI hinter uns leider haben beide male nicht den erwünschten Erfolg mit sich gebracht.

Könnt ihr mir vll Tipps geben wie man mit der laufenden Endtäuschung umgeht?

Liebe Grüße

 
6 Antworten:

Re: Erfahrungswerte

Antwort von vegeta-bunny am 23.03.2020, 9:01 Uhr

Mit Enttäuschung umgehen ist so eine Sache.

Ich habe habe 13 Jahre Kinderwunsch hinter mir. In der Zeit hatte ich 3 Fehlgeburten und 2 Eileiterschwangerschaften.

Ich habe dann im Oktober 2019 meine erste ICSI Behandlung gehabt und bin sofort schwanger geworden mit Zwillingen.

In der Zeit aber wo nichts klappte war Enttäuschung allgegenwärtig. Und das nicht weil ich es nicht aus meinem Kopf raus bekam, sondern man wurde ja tagtäglich daran erinnert, dass man nicht richtig läuft. Nicht mal das andere Frauen in der Umgebung schwanger wurden, sondern es reichte ja schon wenn man den Fernseher anmacht und die Werbung kommt. Das tut natürlich immer wieder weh.

Nun muss ich sagen, ich habe ja wenigstens ein Kind. Warum ich einen intensiven Wunsch hatte war, weil mir von außen Menschen, sogar wildfremde, immer wieder alles versaut hatten. Die Schwangerschaft, Geburt, Kleinkindalter und in der Schule. Ja sogar jetzt wo mein Sohn 13 Jahre fast 14 wird, werde ich wie ein Depp behandelt. Ich habe meinen Sohn mit 21 bekommen, ich sah aber immer sehr viel jünger aus und das hatte die Folge, dass ich nie ernst genommen wurde oder gar die Fähigkeiten als Erwachsene Frau und Mutter in Frage gestellt wurden. Das greift ganz schön die Seele an.

Nach den ganzen vielen Jahren konnte ich aber nicht mehr. Weder den Kinderwunsch noch mich immer wieder beweisen.

Irgendwann fragte ich mich, was ist denn jetzt mit meinem leben.

Ich habe mit 30 mein Abitur nach geholt, habe danach angefangen zu studieren und gleichzeitig bin ich arbeiten gegangen, dass man sich was leisten kann. Ich habe den ersten richtigen Urlaub mit meiner Familie gehabt. Ich war für 3 Tage alleine in Paris. Es war die beste Zeit die ich je hatte.

Natürlich kam ab und an mal das Gefühl, was wäre wenn.

Deswegen habe ich beschlossen, die drei Versuche zumachen, aber auch mit guten Gewissen das egal, ob es klappt oder nicht, ich ein tolles leben habe. Es diente letztendlich nur das ich später weiß ich habe alles getan und mir nichts vorwerfen muss. Aber ich musste 1 Jahr trotzdem körperlich darauf vorbereiten, denn man hatte sehr spät die Diagnose mit der Insulinresistenz und der leichten PCOS festgestellt. Ich wollte auch die 15 bis 20 kilo Übergewicht loswerden. Also machte erstmal das. Es gab mir zusätzlich zeit noch ein bisschen was tolles zu machen.
Dann war es soweit und ich hatte Panik. Ich wollte schon das ganze hinschmeißen, weil ich ja dann darüber nach dachte was sich verändern würde. Könnte ich die Widerstände von außen standhalten oder knicke ich wieder ein.

Ich bin mit dem Gedanken das es eh nur Glückssache ist an die Behandlung ran. Wieso sollte es gerade jetzt klappen. Ich rechnete die Chancen und sagte mir ich gehöre nicht zu den 1/3 wo es klappt und davon die Hälfte wo die Baby take Home glücklichen sind.

Ja und dann kam das Glück. Ich konnte es nicht fassen, nicht glauben.

All die Jahre immer wieder das negative Gefühl, dann arrangiert man sich und dann juhu? Für mich wirklich erstmal nicht verständlich.

Ich kann dir nicht sagen wie du mit Enttäuschungen um zu gehen hast, denn jeder Mensch macht etwas anderes glücklich. Ich kann nur auf dem Weg geben, mache etwas wo du weiß auch nach Jahrzehnten kannst du dich positiv daran erinnern. Ich habe natürlich Verständnis, wenn es von mir so einfach dargestellt wird, ich habe ja schon wenigsten 1 Kind. Ich kann tatsächlich nicht für jemanden reden, der kein Kind hat. Ich kann dir nur auf dem Weg geben, suche nach deinem ich. Liebe es. Genieße es. Mach trotzdem neben bei das was gemacht werden muss, um ggf. doch noch ein Wunder zu bekommen. Man wird es nie ganz aus dem Auge verlieren. Aber vergiss dich nicht.
Und du hast jedes recht traurig, wütend und enttäuscht zu sein. Daran ist nichts verwerflich, sondern menschlich. Lass es dir nicht abschwatzen, nur weil andere nicht damit umgehen können. Es ist nun mal nicht einfach nur für andere zu freuen.

Ich wünsche dir für die Zukunft, dass dein Glück mit voller Wucht ein trifft.

Alles Gute.

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Re: Erfahrungswerte

Antwort von Pünktchen10 am 23.03.2020, 10:50 Uhr

Hallo Wunschkind33,
das ist schwierig, da jeder sowas anders verarbeitet.
Wir haben viele Jahre der Ungewissheit hinter uns was das Problem ist.
Es hat lange gedauert bis jemand mal gecheckt hat das das Spermiogramm meines Mannes immer schlechter wird.
Wir hatten dann letztes Jahr unsere erste ICSI. Beide sind wir da sehr positiv ran gegangen und waren uns total sicher das klappt, denn es liegt ja "nur" an den kleinen Schwimmern. Von wegen der Fall war sehr tief wie klar war das es nicht geklappt hat. Ich habe angefangen mir Gedanken zu machen was ich vielleicht falsch gemacht habe etc.. Jetzt habe ich das Glück das ich einen tollen Mann an meiner Seite habe seit 15Jahren, heißt wir kennen uns in und auswendig, vertrauen uns Blind. Er ist mein Gegenpol. Er war derjenige der direkt gesagt hat du hast nichts falsch gemacht es sollte diesmal einfach nicht klappen. Wir haben uns dann gegenseitig aufgefangen.
Der 2 Versuch kam ich war psychisch von Anfang an fix und alle, aber mein Mann war die Ruhe selbst. Er hat mich wieder aufgefangen und die ganze Zeit gesagt diesmal klappt es, es gibt keinen Grund weshalb nicht. Er behielt recht. Wir gehen heute mit den Zwillis in die 12. SSW.
Im sehr engen Freundeskreis haben wir aber auch das Krasse Gegenbeispiel. 3 Versuche keiner hat geklappt, beim letzten gabs nicht mal eine Eizelle. Es tut mir so weh unsere besten Freunde so leiden zu sehen. Aber sie halten sich aneinander fest, haben sich jetzt ein Leben abseits vom unerfüllten Kinderwunsch aufgebaut mit ihren Hunden etc.. Sie werden noch einen Versuch machen, auch wenn wir alle beten und hoffen das dieser klappt, ist er auch falls er negativ ausgeht um damit ab zu schließen.
Ich denke es ist einfach sehr wichtig das man eine sehr stabile Partnerschaft hat, in der man über wirklich alles reden kann und nie ein Leben neben dem Kinderwunsch aus den Augen verliert. Wir sind zum Beispiel in den Jahren wo es nicht geklappt hat viel gereist, haben viele Länder gesehen Freunde rund um den Globus gefunden, haben eine traumhafte Hochzeit gefeiert.
Und ich als Frau hatte immer meine beiden besten Freundinnen mit denen ich darüber immer reden konnte, wo ich wusste die werden niemals jemandem etwas sagen nicht mal ihrem Partner und die mich immer aufgebaut haben und mit gefiebert haben.

Am langen Ende müsst ihr als Paar gemeinsam heraus finden was für euch der beste Weg ist damit um zu gehen.

LG und ich drücke euch für den dritten Versuch ganz fest die Daumen das klappt bestimmt und dann bekommt auch ihr euer kleines Wunder.

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Re: Erfahrungswerte

Antwort von LeNiWa am 23.03.2020, 11:33 Uhr

Hallo Wunschkind,

Tipps... sehr schwer da jeder anders ist. Unsere Geschichte, 2014 haben wir uns untersuchen lassen (24 und 25) dann der Schock. Eine natürliche Schwangerschaft käme einem 6er im Lotto gleich das Spermiogramm ist so schlecht da kommt nur icsi in Frage. Da ich erst 24 war mussten wir 1 Jahr bis zu meinem Geburtstag warten. War da noch so voller Optimismus das der 1. Versuch gleich klappen wird. Dann der Schock, negativ. Warum ?bin doch jung und kerngesund. Die Klinik meinte kann passieren wir machen beim 2. Alles genau so. Gesagt getan, einen Monat pausiert damit die Eierstöcke sich erholen. 2. Icsi negativ. All mein Optimismus war dahin. Der Gedanke das es nie klappen wird war vorherrschend. Das Gespräch war wieder da was kann man anders machen. Uns wurden x Untersuchungen angeboten mit dem nachsatz die Wahrscheinlichkeit das wir etwas entdecken schätzte sie auf 2 %. Also haben wir uns dagegen entscheiden und gesagt wir pausieren. Wir haben für uns überlegt was ist wenn die 3. Icsi wieder negativ ist. Der Plan war dann, Geld sparen und selbstzahler in Österreich werden und wenn das nichts wird, dann adoptieren und weiter Geld sparen und weiter versuchen.

Also sind wir mit dem wissen "es geht definitiv weiter, ein 3. Negativ bedeutet nicht das Ende, wir werden weiter kämpfen" nach 4 Monaten Pause in die letzte icsi. Eine kryo konnten wir uns damals nicht leisten. Ich war so entspannt und hab geheult als ich das "schwanger" einen Tag vor dem Bluttest gelesen habe. Dann auch noch Zwillinge. In der 11 ssw hat ein baby leider aufgegeben aber mein Sohn ist mittlerweile 3 Jahre alt. Also von Kinderwunsch September 2014 hat es bis zur Geburt 07.01.17 3 Jahre gedauert. Jetzt im November 1. Versuch für ein Geschwisterchen. Die Hebamme hat mir damals schon die Hoffnung gemacht das ein 2. Kind leichter werden kann da der Körper jetzt weiß was er zu tun hat. Und dennoch habe ich mit negativ gerechnet schließlich brauchten wir damals 3 versuche. Diesmal haben wir eingefroren, ich habe also noch 9 Eisbärchen und ab TF+8 habe ich aus Neugier getestet. Da war er natürlich negativ. Hatte ja den Transfer bei PU+2 aber so wusste ich das das brevtacid abgebaut war. 2 Tage später wieder getestet und ich dachte ich fall vom glauben ab. Positiv, zwar zart aber der Strich war da. Einen Tag später noch mal, ja der strich ist da also den teuren clearblue genommen. Zack "schwanger" beim Bluttest wurde ich schon gefragt warum ich so entspannt bin, habe dann gesagt das ich getestet habe. Heute bin ich 21+0 mit einer kleinen Prinzessin.

Du darfst nie die Hoffnung aufgeben auch wenn man denkt warum sollte es jetzt klappen, auch wenn es doof klingt vielleicht eine innere Gelassenheit und Ruhe finden. Ihr seid nicht schuld das es nicht klappt, ihr seid dadurch nicht unnormal oder weniger Frau oder Mann. Wenn du 33 bist anhand des Nicks hast du auch noch Zeit, vergiss dein leben nicht. Der Kinderwunsch sollte euch nicht beherrschen. Klar ist alles leichter gesagt als es umzusetzen. Aber das ist das was mir geholfen hat. "Ich werde auch ein 3. Negativ überleben und irgendwann wird es klappen"

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Re: Erfahrungswerte

Antwort von Muschelnudel am 23.03.2020, 11:46 Uhr

Mir hat, nach 8 Jahren unerfülltem Kinderwunsch geholfen, dass mein Mann und ich uns versprochen haben nicht aufzugeben bis wir unser Kind haben. egal wie und egal wie lange.

So lange daran festzuhalten, bis wir am Ende unser Baby haben.

Es hat dann, trotz vieler Komplikationen, nach 8 Jahren bei der ersten Icsi geklappt.

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Re: Erfahrungswerte

Antwort von Pfingströschen am 23.03.2020, 12:09 Uhr

Hallo Wunschkind33,

mir haben 2 Dinge geholfen, mit Enttäuschungen umzugehen:

1. Chancen realistisch einschätzen und sich darauf einstellen - was ist der gesundheitliche Aspekt, der eine KIWU-Behandlung erfordert und wie sind die Chancen? Bei uns war es das Spermiogramm meines Mannes. Bei mir leichte Zyklusstörungen. Der Arzt meinte gleich, die Chancen pro Zyklus liegen bei ca. 30% (wie im regulären Zyklus), es sollte aber innerhalb der ersten 5-6 Versuche klappen. Ich habe mich darauf eingestellt und war nicht am Boden zerstört, als die ersten beiden Versuche negativ waren. Es würde ganz sicher früher oder später klappen. Mein Sohn ist jetzt fast 3. Beim KIWU Nummer 2 haben wir uns entschieden, nur eine Eizelle pro Zyklus einzusetzen, um das Zwillingsrisiko zu minimieren. Da lag die Chance bei 20% pro Zyklus. Völlig unerwartet war der 2. Versuch positiv. Derzeit in SSW 8.

2. Finanzen durchplanen - wie weit bin ich bereit zu gehen und was ist unsere Schmerzgrenze? Da mein Mann prvatversichert ist, ist es bei uns vllt etwas anders. Die Versicherung hat beim 1. Kind 4 „Versuche“ übernommen. Was ein Versuch war, war aber nicht definiert - also ob ICSI oder Kryo etc. Ich habe aber schon gelesen, dass scheinbar die gesetzlichen es sehr wohl definieren, also mit Versuchen die ICSIs meinen. (Ich bin mir aber nicht sicher?). Scheinbar frieren deswegen viele die Eizellen nicht ein, da die Kryos nicht übernommen werden. Ich würde das NIEMALS tun, wenn ich die Möglichkeit dazu hätte. Denn ein Kryo-Transfer kostet bei unserem Arzt für Selbstzahler nur ca. 500 €. Und die Kryo-Konservierung nur 120 € pro Halbjahr. Ich konnte nach der 1. Punktion 12 EZ erfolgreich befruchtet einfrieren. Das sind 6 Versuche bei 2 EZ pro Versuch! 3 Versuche sind beim 1. Kind erfolgt. Beim 2. Kind haben wir dann nichtmal eine ICSI benötigt.
Natürlich geht es nicht, wenn die EZ-Ausbeute bei einer Stimu nicht gut ist. Das ist alles sehr individuell. Und wie gesagt, ich kenne die genauen Bedingungen der gesetztl. Krankenkassen nicht. Aber ich würde lieber die ICSIs abrechnen und die Kryos selbst zahlen.

Wie hast du das bei der ICSI gemacht? Wieviel Eizellen hattest du? Hast du sie auch konserviert? Hattest du überhaupt eine Stimulation?

Achja, und noch ein wichtiger Punkt: Nicht im Voraus planen, was denn wäre, wenn der Versuch nun klappt, z. B.:
- Hach, dann gehe ich im November in Mutterschutz.
- Es wird ein Winterbaby, was brauche ich wohl für eine Ausstattung?
- Vielleicht sind wir an Weihnachten zu Dritt.
So tritt man nur ein Kopfkino in Gang, was wirklich super enttäuschend ist, wenn man doch nicht an Weihnachten zu Dritt ist etc.

Ich drücke dir fest die Daumen!

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Re: Erfahrungswerte

Antwort von LeNiWa am 23.03.2020, 13:06 Uhr

Tatsächlich sehen die gesetzlichen Krankenkassen nur frisch versuche als versuche an. Kryos sind privat Leistungen und bei uns deutlich teurer als bei dir. Beim 1. Kind konnten wir es uns nicht leisten. Beim 2. Haben wir jetzt eingefroren 9 Stück, erst mal um die 700 für das einfrieren + 6 Monate Lagerung. Jede weitere 6 Monster knapp 200 € und die kryo selber wird bei um die 1.600 liegen. Beil 2. Kind Klappte die 1. Icsi zum Glück. Ich werde am 24.07 30 und et ist 03.08, mein Plan ist daher die Eisbärchen 3 Jahre zu lagern bis für mich der Punkt kommt wo ich sage definitiv kein 3. Kind. Aktuell sind wir nach dem durch da wir dann junge und Mädchen haben aber unser Sohn sollte im ganzen 1 Jahr auch Einzelkind bleiben. Für ein 3. Kind würde ich nämlich keine Hormontherapie machen wollen sondern am liebsten kryo im natürlichen Zyklus

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