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Geschrieben von Michael20 am 14.05.2022, 22:52 Uhr

Kita befiehlt Frühförderung, leider etwas lang.

Unser 3;8 jähriger Sohn besucht seit einem knappen Jahr die betreffende Kita. Es bestehen definitiv einige Entwicklungsaufälligkeiten:

Er lief erst mit 25 Monaten frei. Ist auch heute noch grobmotorisch seinen Altersgenossen hinterher, kann bsp noch nicht, bzw kaum springen. Fährt kein Laufrad o.ä. Rennt aber und läuft sehr ausdauernd (mehrere km am Stück) Bisher hat er alle motorischen Meilensteine erlernt, aber eben später.
Anziehen klappt bisher nur mit Hilfestellung. Ausziehen größtenteils eigenständig.
Er ist noch nicht sauber.
Zu Hause ißt unser Sohn gut mit Löffel und Gabel, in der KITA angeblich nicht.

Er spielt bisher kaum mit anderen Kindern, wenn nun ein Kind da ist, bsp Besuch bei uns zu Hause dann klappt es eher.

Unser Sohn "leidet" an Hyperlexie (evtl mal googeln), d.h. er kennt schon lange das gesamte Alphabet in Groß und Kleinbuchstaben, liest mittlerweile kleine Wörter, 4-stellige Zahlen, kann von 100 rückwärts zählen, möchte rechnen lernen ect. Ist derzeit insbesondere von Zahlen und Rechenzeichen absolut fasziniert.
Hyperlexie hat i.d.R. nichts mit Hochbegabung zu tun, sie geht oft einher mit einer Sprachverzögerung, d.h. betroffene Kinder sprechen zwar grammatikalisch korrekt, haben oft einen sehr großen Wortschatz, sprechen aber später und benutzen Sprache oft Schablonenhaft, auswendiggelernt, das "intuitive" fehlt.
Dies ist bei unseren Sohn auch zumindest partiell zu beobachten. Er benutzt bsp keine "warum" Fragen, die soziale Interaktion, also mit anderen (besonders Gleichaltrigen) ins Gespräch kommen fällt schwer. Es ist aber in den letzten Monaten deutlich besser geworden. Hyperlexiker entwickeln sich oft asynchron und insbesondere die sprachlichen Einschränkungen werden meist zwischen dem 4. und 5. Lebensjahr deutlich besser bzw verschwinden.

Wegen der motorischen Verzögerungen wurde nun mit Absprache des Kinderarztes eine Ergotherapie begonnen. Bei der letzten Untersuchung im Februar war unser Kind lt Kinderarzt - die Grobmotorik ausgenommen - regelrecht entwickelt.

Das alles wurde beim Elterngespräch auch so kommuniziert, bzw war bekannt. Ebenso dass wir, falls die sprachlichen Auffälligkeiten weiterhin bestehen sollten, spätestens mit 5 Jahren eine Logopädie beginnen werden. (eben weil es sich bei Hyperlexikern bis zu diesem Alter oft verwächst)

Die Erzieherin ging darauf aber gar nicht ein, sondern "befahl" uns regelrecht nächste Woche SOFORT bei der Frühförderung anzurufen und mit unserem Kind dahinzugehen. Sie war der Meinung sie sähe sonst für die Schule absolut schwarz. Ausserdem hätten sie keine Zeit sich um ihn zu kümmern. Wir mussten auch ein Protokoll unterschreiben, was wir vor lauter "Überrumpelung" beide gar nicht richtig gelesen haben

Meine Fragen an das Forum sind nun:

Erstens: darf eine Erzieherin sich einfach so über unseren Vorgehensplan und den Rat des Kinderarztes stellen? Welche Konsequenzen könnten drohen?

2.: Unser Kind, da Ende August geboren soll möglichst erst mit 7 Jahren eingeschult werden. Also in ca 3,5 Jahren. Kann man denn schon so früh eine Prognose über die zukünftige Schulfähigkeit abgeben?
Es kommt uns jetzt so vor als ob unser Kind schwerkrank/behindert ist und wir sind sehr verunsichert und auch ein bisschen traurig. Es ist unser erstes und einziges Kind.

Entschuldigung für den langen Text und vielen Dank für evtl Antworten!!

 
9 Antworten:

Re: Kita befiehlt Frühförderung, leider etwas lang.

Antwort von kia-ora am 15.05.2022, 6:49 Uhr

Die Überrumpelungstatik ist leider in Kindergarten und Schule weit verbreitet. Da fällt man beim ersten Mal oft drauf rein. Ich auch.

Inzwischen weiß ich, dass ich vor Ort nix unterschriebe. Erst in Ruhe lesen. Und Foto oder Kopie machen!

Außerdem mache ich Gespräche nur noch mit Zeugen, also entweder Papa, Oma oder zur Not auch die Nachbarin. Oder Termin verschieben! Nie alleine! Wirklich NEVER EVER!

Fordern können die nur, was im Vertrag und Hausrecht geregelt ist. Also einfach noch mal lesen oder aushändigen lassen.

Bei allem anderen darauf verweisen, dass es privat ist/ geregelt wird.

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Re: Kita befiehlt Frühförderung, leider etwas lang.

Antwort von sunnydani am 15.05.2022, 11:29 Uhr

Gundsätzlich liegt so eine Entscheidung schon bei den Eltern und Erzieher können zwar eine Empfehlung aussprechen, aber nichts befehlen.

Dennoch finde ich Frühförderung absolut empfehlenswert und auch wirklich super. Deshalb verstehe ich nicht ganz, was dich so stört daran oder warum du selbst nicht in Erwägung ziehst, diese zu machen.
Ich finde es auch nicht schlecht, wenn man mit dem Kindergarten kooperiert, denn wenn sie merken, du tust alles Mögliche, um dein Kind zu fördern, zeigen sie vielleicht auch mehr Verständnis für dein Kind.
Welche Konsequenzen drohen, kann ich nicht sagen, das ist sicher überall anders. Aber ich könnte mir vorstellen, dass sie dein Kind vielleicht nicht weiter betreuen können, wenn sie meinen, er braucht zu viel individuelle Einzelbetreuung, die sie nicht bieten können. In manchen Kindergärten gibt es eigene 1:1-Betreuungen, die sogenannte Assistenz. Sie könnten dir nahe legen, diese zu beantragen. Das sind aber alles nur Mutmaßungen, denn ich kenne weder euren Kindergarten noch eure Erzieher noch dein Kind.

Aber abgesehen davon denke ich mir, dass ihr euer Kind doch sicher auch selbst in seiner Entwicklung bestmöglich unterstützen wollt, oder? Und da ist es nicht verkehrt, wenn man sich nicht gleich auf stur stellt und alles ablehnend sieht, sondern wenn man für verschiedene Fördermöglichkeiten offen ist.

Ich habe ein Extremfrühchen, das jetzt knapp 4 Jahre alt ist (also im Alter eures Sohnes) und das durch die frühe Geburt eine leichte motorische Beeinträchtigung und eine Entwicklungsverzögerung hat. Und wir haben von Anfang an Frühförderung sowie weitere andere Therapien. Und ich kann nur sagen, dass die Therapien meinem Kind so unglaublich viel geholfen haben und helfen, sodass ich froh bin, alles in Anspruch zu nehmen, was möglich ist. Je früher man auch mit Förderungen beginnt, desto besser lassen sich Defizite kompensieren. Und für die Kinder sind all diese Therapien wie reine Spielzeit. Die Frühförderung kommt zu uns nach Hause und spielt einfach mit ihm. Mit diesen Spielen fördert sie ihn gleichzeitig in seiner Entwicklung, holt ihn ab, wo er ist und holt das Beste raus. Es ist weder Druck noch sonstiges. Mein Sohn liebt alle seine Therapien, denn für ihn ist es Exklusiv-Spielzeit mit einer Person und er merkt oft gar nicht, dass er dabei gefördert wird. Und es bringt ihm unglaublich viel, er hat so tolle Entwicklungsschritte gemacht und sich viel besser entwickelt, als die Ärzte damals dachten und prognostizierten.

Ich würde mir das an deiner Stelle zumindest mal ansehen und nicht sofort auf Abwehrhaltung gehen. Die Erzieher wollen deinem Kind bestimmt nichts Schlechtes, sondern sie sehen es eben mit einem anderen Blick, mit dem Blick eines Außenstehenden, dem oft nochmal anderes auffällt als den eigenen Eltern.
Das bedeutet auch nicht, dass euer Kind als schwerbehindert dargestellt werden soll, sondern dass ihm einfach die bestmögliche Unterstützung geboten werden soll, damit er sich immer besser weiterentwickeln kann.
Und wie es in der Schule wird, kann man jetzt natürlich nicht sagen, aber es hilft oft doch, wenn man rechtzeitig genug entgegen wirkt, denn Entwicklung braucht Zeit und geht nicht auf einmal. Kommst du ein halbes Jahr vor der Schule drauf, was alles doch noch nicht ganz reif ist, hast du die Zeit nicht mehr.
Meine Frühförderin hat mir schon ein paar Mal erzählt, dass oft 5-6-Jährige zu ihr kommen und in einem Jahr erreicht man dann leider nicht mehr so viel. Und dass sie selbst auch findet, je früher man beginnt, desto besser für das Kind.

Mir kommt oft vor, viele Eltern fühlen sich gleich angegriffen, wenn jemand ein Defizit oder eine Entwicklungsverzögerung an ihrem Kind anspricht. Dabei ist das niemals negativ gemeint, sondern macht nur aufmerksam darauf, dass das Kind unterstützt werden kann und dass es dem Kind selbst dann später auch mal leichter fällt. Denn niemals mehr kann man so vieles lernen, wie in den ersten Jahren. Ich habe das auch nie negativ gesehen, wenn jemand so etwas zu meinem Sohn gesagt hat, sondern war froh darüber, wenn ich auf einen anderen Blickwinkel aufmerksam gemacht wurde, um vielleicht noch irgendwo besser und mehr unterstützen zu können, um ihm selbst seinen Weg zu ebnen und leichter zu machen.
Mein Sohn hat von Anfang an Frühförderung und Physiotherapie, mit etwa 2 Jahren kam dann noch Logopädie dazu und jetzt seit kurzem auch noch Ergotherapie. Zusätzlich haben wir viele Kontrollen im Krankenhaus, beim Orthopäden, auf der Neurochirurgie, da er auch einen Shunt hat und die normalen Kinderarzttermine.
Im Herbst bekommt er im Kindergarten eine integrative Zusatzbetreuung, sodass er all seine Therapien vor Ort im Kindergarten hat.
Jeder sagt mir, dass man merkt, dass ich dahinter bin und ihn sehr viel fördere und das geht alles ohne Zwang, wird einfach in den Alltag integriert.

Schau dir die Frühförderung mal an und sieh die Erzieher nicht als Feinde, sondern als Personen, die euren Sohn in seiner Entwicklung unterstützen wollen. Und sicher gibt es schroffere Personen, aber wenn man ehrlich und selbst auch nett und zuvorkommend spricht, offen ist und nicht sofort auf Angriff oder Abwehrhaltung geht, erreicht man oft mehr. Und in erster Linie sollte es immer um das Kind gehen und ich denke mir, meinem Kind geht es besser, wenn ich nicht auf Kriegsfuß mit seinen Erziehern bin, nur weil ich mich in meinem Stolz gekränkt fühle, weil jemand anspricht, dass mein Kind eben nicht zu 100 % der Norm entspricht.
Je mehr man akzeptieren kann, dass das Kind ist, wie es ist und dass es vorallem in Ordnung ist, wie es ist und seinen Weg gehen wird, desto weniger macht es einem aus, wenn man auf seine Defizite angesprochen wird. Auch mit dieser Akzeptenz kann man jedoch noch viel mehr herausholen und weitere Entwicklungsschritte mit Förderung anbahnen und unterstützen. Und wenn man dann auch noch weiß, dass mal alles Mögliche macht, um es in seiner Entwicklung zu unterstützen und vorallem offen für neue Möglichkeiten ist, dann weiß man, man braucht auch kein schlechtes Gewissen zu haben, denn man macht, was man kann.
So sehe ich das zumindest und so kam ich bisher bei beiden Kindern mit allen Personen am besten aus.

Ich wünsche euch alles Gute!

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Re: Kita befiehlt Frühförderung, leider etwas lang.

Antwort von sunnydani am 15.05.2022, 11:48 Uhr

Und falls du das jetzt denken solltest: Auch mein Kind ist nich völlig behindert. Laien erkennen seine Defizite oft nichtmals.
Er ist ein völlig normaler Junge, der bereits sehr selbstständig ist, seinen eigenen Kopf hat, alles allein machen will, seinem großen Bruder nacheifert, der bereits bis 20 zählen kann, Mengen erkennen kann, ebenso schon alle Buchstaben und Zahlen erkennt und benennen kann, der sehr viele Fragen stellt und an allem interessiert ist, sich Zusammenhänge merkt, im Haushalt überall mithilft, sehr auf andere Kinder zugeht und im Sozialverhalten absolut empathisch ist, der bereits Regelspiele seinem Alter entsprechend spielen kann, laufen, springen, klettern, Treppen steigen, rückwärts gehen... alles kein Problem.
Und dennoch hören wir nicht mit seinen Therapien auf, denn er ist immer noch nicht ganz seinem Alter entsprechend entwickelt und es gibt sicher noch genug, was man mit Förderung erreichen kann.

Ein Kind, das gefördert wird, muss nicht schwerkrank oder schwerbehindert sein. Das ist Schubladendenken und ein absolutes Vorurteil.

Alles Liebe!

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Re: Kita befiehlt Frühförderung, leider etwas lang.

Antwort von kuddelmuddel am 16.05.2022, 13:19 Uhr

was spricht denn gegen die frühförderung? da sind alle therapien in einer einrichtung, es findet interdisziplinäre diagnostik und förderung statt und ihr habt letztlich weniger rennerei bei gleichem (oder besserem) ertrag. lasst euch doch mal beraten, zwingen kann euch keiner zu irgendwas.

ich weiß ja nicht, wo euer stichtag liegt, aber rückstellungen sind heutzutage eher schwierig, wenn es eine flexible schuleingangsphase gibt. aber das ist ja je nach bundesland unteschiedlich.

ein 3;8jähriges (also fast vierjäriges) kind ist aber meines erachtens in 2 jahren schulpflichtig...

LG

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Re: Kita befiehlt Frühförderung, leider etwas lang.

Antwort von IngeA am 17.05.2022, 20:16 Uhr

Ohne Überweisung vom KiA kommt ihr eh nicht zur Frühförderung, da kann sich der Kiga auf den Kopf stellen.

Nachdem ihr erst im Februar bei KiA wart, würde ich da viell. für Juli oder so einen Termin ausmachen und dann seht ihr weiter.

LG Inge

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Re: Kita befiehlt Frühförderung, leider etwas lang.

Antwort von luvi am 18.05.2022, 10:13 Uhr

Hallo,
Ich glaube, mich würde die Art des Kindergartens auch stören. Eine Erzieherin, die befiehlt, die Frühförderung sofort anzurufen, die auf mich als Eltern nicht eingeht, die überhört, dass bereits ärztliche Abklärungen stattgefunden habe, dass Ergotherapie durchgeführt wird usw.
Was mich auch stören würde: das Kind ist jetzt 3 Jahre alt und es wird jetzt schon über seine schulische Laufbahn diskutiert.

Ich kann mir aber vorstellen, dass die Erzieherin eigentlich das beste für euer Kind möchte. Und das denkt sie, ist eine Frühförderung.

Was spricht denn eigentlich dagegen, einen Termin zu vereinbaren oder sich zumindest mit den Aufgaben der Frühförderung vertraut zu machen. Frühförderung ist doch nicht (nur) für Behinderte, sondern für Kinder, die in bestimmten Bereichen noch etwas mehr Förderung benötigen. Ergotherapie macht ihr doch auch.
So wie du dein Kind beschreibst, weißt du doch selbst, dass dein Kind in manchen Bereichen weit voraus ist, in anderen dagegen noch mehr Unterstützung braucht.
Genau da soll die Frühförderung ansetzen.

Vielleicht überlegst du dir das alles noch mal. Du kansst ja auch mit dem Arzt darüber sprechen, was er davon hält, oder mit der Ergotherapeutin. Oder dir Infos einholen.
Und wenn du dahinter stehst, kannst du einen Termin vereinbaren. Weil du das möchtest, und nicht weil die Erzieherin dich unter Druck gesetzt hat.

Worauf du evtl achten solltest, ist nicht unbedingt Schweigepflichtsentbindungen auszustellen, sondern gemeinsame Gespräche mit Arzt usw. zu ermöglichen.

LG luvi

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Re: Kita befiehlt Frühförderung, leider etwas lang.

Antwort von luvi am 18.05.2022, 10:18 Uhr

... und noch was:
Das Kind ist erst 3 Jahre, und nicht schon 5. Der Schulbeginn ist frühestens in 2 Jahren (und ein paar Monaten), wenn nicht sogar in mehr als 3 Jahren.

Die Einschulung hängt vom Bundesland ab.
In Bayern dürfen die Eltern bei einem August-Kind entscheiden, ob es mit 6 eingeschult wird oder erst mit 7.

LG luvi

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Re: Kita befiehlt Frühförderung, leider etwas lang.

Antwort von Michael20 am 19.05.2022, 9:20 Uhr

Hi,

Danke für die zahlreichen Antworten. Evtl habe ich mich falsch ausgedrückt. Wir lehnen natürlich Förderung(en) nicht pauschal ab! Das habe ich hier ja auch nicht behauptet.

Ich wollte eigentlich nur eure Meinung bzgl des Verhaltens des Kindergartens hören.
Ich habe nun erneut unsere Kinderärztin konsultiert, die hat nur den Kopf geschüttelt bzw gelacht als ich von den Drohgebärden der Kita erzählte. Das JA hat anderes zu tun als Eltern auf die nerven zu gehen die ihr Kind angeblich nicht schnell genug zur Förderung schicken.

Ebenso meinte sie über Einschulungstauglichkeit kann man in diesem Alter und beim derzeitigen Entwicklungsstandes unseres Sohnes noch keinerlei Aussagen treffen. Das ist unprofessionell und diente wohl lediglich dazu uns Angst zu machen.
So ein Verhalten zerstört nur Vertrauen.
Unsere Kinderärztin schlug nun trotzdem zur weiteren Diagnostik den Besuch eines Kinderpsychologen vor, den wir natürlich auch wahrnehmen werden. Je nach dem wie dieser ausfällt geht es dann zur Frühförderstelle.

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Re: Kita befiehlt Frühförderung, leider etwas lang.

Antwort von Ruto am 14.06.2022, 22:39 Uhr

Natürlich sollte die Kita nichts "befehlen", sondern feinfühlig die hoffentlich neutralen Beobachtungen und Sorgen mitteilen. Aber wir wissen alle wie überlastet das Kita Personal ist, da bleiben die feinen Nuancen schnell Mal auf der Strecke.
Hast du wenigstens eine Kopie des Unterschriebenen? Wenn nicht, würde ich die wenigstens einfordern und ggf nochmal über die Kommunikation sprechen. Finde auch, dass es eine Unart ist, nach so einer Hiobsbotschaft direkt eine Unterschrift einzufordern.

Aber zum Inhaltlichen:
Der Kinderarzt sieht das Kind nur alle paar Monate Mal, meist unter Zeitdruck und nach vorgegebenen Schema. Das professionell ausgebildete und erfahrene Kita Personal dagegen verbringt vermutlich den Großteil der Zeit mit deinem Kind, füllt differenzierte Beobachtungsbögen aus, etc. Wenn mir jemand zu einer Frühförderung (übrigens ist damit auch meist die Diagnostik gemeint) raten würde, würde ich den Hinweis dankend annehmen und lieber einmal zu viel abgeklärt haben als unnötige Zeit zu verplempern. Im besten Fall kommt gar nichts raus (außer die Bescheinigung, dass alles "normal" ist) plus evtl trotzdem paar Fördermaßnahmen, die dem Kind nicht schaden werden.

Ich finde übrigens auch die Sprachentwicklung auffällig, in der beschriebenen Kombi muss ich tatsächlich an Autismus denken. Das wäre sicher nicht verkehrt, das ausführlich abklären zu lassen. Das Kind einer Freundin ist auch von ASS betroffen und wird übrigens auf einer Regelschule beschult (mitsamt Schulbegleitung). Ein toller Junge, der alles andere als "schwer krank oder behindert" ist.
Bevor hier der Lynchmob kommt: Natürlich ist das nur in den Raum geworfen und es kann alles völlig der Norm entsprechen (nicht umsonst schreibt der TE, dass sich Hyperlexie auch einfach verwachsen kann). Aber das Beschriebene hat mich dann doch an Erzählungen der Freundin erinnert und so oder so würde ich das eben abklären lassen.

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