Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von SilkeL am 30.03.2004, 20:00 Uhr

Spielgruppen und therapeutisches Reiten

Will mich mal eben als halbe Fachfrau zu Wort melden. Ich selber bin gelernte "Pferdewirtin" und habe über Jahre Spielgruppen mit Kindern im Alter von 3-10 Jahren geleitet.

In jedem Fall ist es ein großer Unterschied, ob Du an einer Spielgruppe teilnimmst oder am richtigen therapeutischen Reiten. Der Begriff "therapeutisches Reiten" ist bislang nicht geschützt - jedenfalls sagte mir das letztens meine Freundin, die zur Zeit ihre Ausbildung zur Reithherapeutin macht - ein langer Weg !!

Insofern kann eigentlich jeder "therapeutisches Reiten" anbieten, die Frage ist nur, was Du dafür bekommst. Soweit ich weiß, übernehmen die Kassen nur bei entsprechend anerkannten Anbietern mit Ausbildung, ich würde es aber nicht beschwören - frag also in jedem Fall nach, welche Qualifikation derjenige hat, der es durchführt !

Das muß nicht heißen, daß man nur bei einer Person mit kompletter Ausbildung Fortschritte erzielen kann, das ist die andere Seite der Medaille ....

Aus meiner Warte kann ich ein paar Punkte ganz sicher klären: Erstens: Das Pferd braucht keine spezielle Ausbildung in dem Sinne, daß es eine Prüfung zur Zulassung absolvieren muß. ABER - das gilt für das therapeutische Reiten wie für jede andere Reitausbildung auch: Ein GUTES Schulpferd HAT eine gute Ausbildung und vor allem einen sehr sauberen Charakter. Aber eben nicht bescheinigt, also: Lieber erstmal hinfahren und schauen, wie sie es machen und wie das Pferd sich gibt. Das ist allerdings wieder für einen Laien nicht immer ganz einfach zu beurteilen - in dem Fall würde ich mal mit Eltern sprechen, die schon länger dabei sind, was sie beobachtet haben.

Was für mich noch ganz wichtig wäre: Ein 2-jähriges Kind (auch meine eigenen !) setze ich NUR DANN aufs Pferd, wenn ich a) das Pferd sehr gut kenne und zu ihm zu 99% vertrauen kann (100% gibt es nicht) und b) wenn ausreichend Leute zum Helfen da sind. Das heißt: Bei einem 2-jährigen - auch gesunden - Kind gehört eine Person an den Kopf des Pferdes und eine Person neben das Kind, um im Zweifel SOFORT eingreifen zu können. Unberechenbar sind nicht nur die Rösser zu einem gewissen Grad sondern eben auch die Kinder und im Alter von 2 Jahren kann ein Sturz dem Kind für Jahre jede Freude am Pferd nehmen - mein 5-jähriger fängt jetzt ganz langsam an, auch mal alleine zu probieren und das, obwohl er schon seit 2 Jahren auf dem Pony hockt und ich das Pony in- und auswendig kenne.

Ich rate Dir in jedem Fall: Hinfahren, ansehen, Kontakt aufnehmen - DANN entscheiden.

Eins ist ganz sicher: Gerade für die Motorik und die Wahrnehmung ist eine gute Reittherapie oder die Teilnahme an einer gut organisierten Kleinkinder-Volti-Spielgruppe eine absolute Bereícherung - egal ob "normales" oder entwicklungsverzögertes Kind.

Falls Du zufällig aus unserer Ecke kommst (PLZ 9) würde ich mich auch gerne für Dich umhören !

VG und viel Erfolg,

Silke

 
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