Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von Sabine11 am 30.03.2004, 10:29 Uhr

Therapeutisches Reiten

Hallo,

ich überlege, ob ich mit meiner Tochter (22 Monate, Entwicklungsverzögerung unbekannter Ursache, muskelhypoton) reiten gehen soll. Sie kann einigermaßen sitzen und fängt gerade an zu krabbeln. Nun gibt es hier im Umkreis eine Krankengymnastin, die das anbietet, deren Wartezeiten allerdings einige Jahre betragen.
Bei einem anderen Reiterhof würde ich bereits am Samstag einen Termin bekommen. Sie arbeitet mit behinderten Kindern und einige Kindergärten gehen wohl auch dorthin. Trotzdem kommt es mir etwas komisch vor, weil diese Plätze normalerweise sehr begehrt sind.
Daher meine Fragen:

Sollte therapeutisches Reiten von einer ausgebildeten Krankengymnastin gemacht werden?
Sind die Ponies, bzw. Pferde besonders ausgebildet oder einfach nur ganz brav?
Was zahlt man normalerweise?
Und ab welchem Alter, bzw. ab welchem Entwicklungsstand habt Ihr das gemacht?

Danke für Eure Auskünfte,
viele Grüße
Sabine

 
8 Antworten:

Re: Therapeutisches Reiten

Antwort von Drillingsmama am 30.03.2004, 10:44 Uhr

Hallo
Soweit ich weiß muß das Kind 4 Jahre sein, aus ärztl. das Therap. Reiten benötigen also die Indikation vorliegen, und ich glaube die Pferde werden auch irgendwie speziell ausgebildet und ein Therapeut ist auch anwesend.
LG Drillingsmama

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Re: Therapeutisches Reiten

Antwort von Janny0670 am 30.03.2004, 12:29 Uhr

Hallo Sabine!

Ich habe auch überlegt, ob ich mit unserer Tochter reiten gehe und habe in unserer Gegend auch jemanden gefunden, der das anbietet. Also es muß vom Arzt verordnet sein (das heißt aber nicht, daß es die Krankenkasse zahlt!), das nennt sich Ergotherapie unter zu Hilfenahme des Pferdes. Man kann anfangen, wenn das Kind ca 2 Jahre alt ist (ist vielleicht auch unterschiedlich). Bei uns würde die Stunde (45min) 30 EUR kosten. Auf jeden Fall muß derjenige eine Ausbildung dafür haben. Es müssen richtige Reittherapeuten sein.
Ich habe das Mitteilungsblatt des Bundesverbandes "Das frühgeborene Kind " e.V. abboniert, da ist diesmal ein Artikel über Hippotherapie drinne. Wirklich sehr interessant.

Liebe Grüße
Janny

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Ganz vergessen - es gibt auch ein Buch darüber...

Antwort von Janny0670 am 30.03.2004, 12:33 Uhr

... Hippotherapie - Neurophysiologische Behandlung mit und auf dem Pferd.
Das ist von Ingrid Strauß, kostet allerdings ca. 45 EUR
Hab es selber nicht gelesen, es ist in dem Mitteilungsblatt erwähnt.

LG
Janny

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Re: Therapeutisches Reiten

Antwort von like am 30.03.2004, 13:16 Uhr

Ich denke, bringen wird auch das "nichttherapeutische" Reiten etwas, wenn es gut gemacht ist. Deshalb: Schau´s Dir doch mal an und lass dich beim richtigen therapeutischen Reiten auf die Warteliste setzen.

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Spielgruppen und therapeutisches Reiten

Antwort von SilkeL am 30.03.2004, 20:00 Uhr

Will mich mal eben als halbe Fachfrau zu Wort melden. Ich selber bin gelernte "Pferdewirtin" und habe über Jahre Spielgruppen mit Kindern im Alter von 3-10 Jahren geleitet.

In jedem Fall ist es ein großer Unterschied, ob Du an einer Spielgruppe teilnimmst oder am richtigen therapeutischen Reiten. Der Begriff "therapeutisches Reiten" ist bislang nicht geschützt - jedenfalls sagte mir das letztens meine Freundin, die zur Zeit ihre Ausbildung zur Reithherapeutin macht - ein langer Weg !!

Insofern kann eigentlich jeder "therapeutisches Reiten" anbieten, die Frage ist nur, was Du dafür bekommst. Soweit ich weiß, übernehmen die Kassen nur bei entsprechend anerkannten Anbietern mit Ausbildung, ich würde es aber nicht beschwören - frag also in jedem Fall nach, welche Qualifikation derjenige hat, der es durchführt !

Das muß nicht heißen, daß man nur bei einer Person mit kompletter Ausbildung Fortschritte erzielen kann, das ist die andere Seite der Medaille ....

Aus meiner Warte kann ich ein paar Punkte ganz sicher klären: Erstens: Das Pferd braucht keine spezielle Ausbildung in dem Sinne, daß es eine Prüfung zur Zulassung absolvieren muß. ABER - das gilt für das therapeutische Reiten wie für jede andere Reitausbildung auch: Ein GUTES Schulpferd HAT eine gute Ausbildung und vor allem einen sehr sauberen Charakter. Aber eben nicht bescheinigt, also: Lieber erstmal hinfahren und schauen, wie sie es machen und wie das Pferd sich gibt. Das ist allerdings wieder für einen Laien nicht immer ganz einfach zu beurteilen - in dem Fall würde ich mal mit Eltern sprechen, die schon länger dabei sind, was sie beobachtet haben.

Was für mich noch ganz wichtig wäre: Ein 2-jähriges Kind (auch meine eigenen !) setze ich NUR DANN aufs Pferd, wenn ich a) das Pferd sehr gut kenne und zu ihm zu 99% vertrauen kann (100% gibt es nicht) und b) wenn ausreichend Leute zum Helfen da sind. Das heißt: Bei einem 2-jährigen - auch gesunden - Kind gehört eine Person an den Kopf des Pferdes und eine Person neben das Kind, um im Zweifel SOFORT eingreifen zu können. Unberechenbar sind nicht nur die Rösser zu einem gewissen Grad sondern eben auch die Kinder und im Alter von 2 Jahren kann ein Sturz dem Kind für Jahre jede Freude am Pferd nehmen - mein 5-jähriger fängt jetzt ganz langsam an, auch mal alleine zu probieren und das, obwohl er schon seit 2 Jahren auf dem Pony hockt und ich das Pony in- und auswendig kenne.

Ich rate Dir in jedem Fall: Hinfahren, ansehen, Kontakt aufnehmen - DANN entscheiden.

Eins ist ganz sicher: Gerade für die Motorik und die Wahrnehmung ist eine gute Reittherapie oder die Teilnahme an einer gut organisierten Kleinkinder-Volti-Spielgruppe eine absolute Bereícherung - egal ob "normales" oder entwicklungsverzögertes Kind.

Falls Du zufällig aus unserer Ecke kommst (PLZ 9) würde ich mich auch gerne für Dich umhören !

VG und viel Erfolg,

Silke

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Re: Spielgruppen und therapeutisches Reiten

Antwort von Sabine11 am 30.03.2004, 20:21 Uhr

Hallo Silke,

genau die Fachworte habe ich auch gebraucht;-)) Inzwischen habe ich herausgefunden, dass es wohl ein ganz ordentlicher Hof ist und dass seit Jahren dort behinderte Kinder reiten, die aber wohl etwas größer sind.

Ich denke, ich fahre einfach mal hin und wir schauen uns das Ganze mal an. Wenn ich ein blödes Gefühl habe, kann ich es ja abbrechen oder in einem Jahr noch einmal probieren. Dann gibt es weiterhin nur das Rody-Hüpfpferd;-))

Danke für Deine Tipps, ich werde auf jeden Fall neben ihr laufen.

Ich werde dann am Wochenende berichten...
Viele Grüße
SAbine

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Ja, mach mal bitte .....

Antwort von SilkeL am 30.03.2004, 20:30 Uhr

bin sehr an jederlei erfahrungsberichten interessiert - zumal wir hier auch überlegen, ob wir in naher zukunft "mini-volti" anbieten sollen oder es lieber lassen (der aufwand für eine GUTE gruppe mit kleinkindern ist IMMENS, nicht nur, was die nerven von pferd und ausbilder betrifft :-))

ach ja, noch eins: wenn vom anbieter so vorgesehen, dann laß lieber die leute beim kind mitlaufen, die die pferde kennen, die sehen eventuelle probleme voraus, sind ans "richtige" hingreifen gewöhnt und haben die "mami-schrecksekunde" nicht zwischen erkennen und handeln :-)

ich wünsche euch viel spaß !

LG,
Silke

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Therapeutisches Reiten

Antwort von ClaSonne am 31.03.2004, 8:24 Uhr

Hallo Silke,

ich wollte Dir auch noch meine Erfahrungen zum therapeutischen Reiten mitteilen.

Ich habe einen 3 jährigen Sohn Dominik er wurde mit einer Muskelhypotonie geboren. Wir gehen seit Nov. 2003 jede Woche zum therapeutschen Reiten "Hippotherapie". Also ich kann Dir das nur empfehlen.

Dominik ist seither im Rumpf viel stabiler geworden und das reiten macht ihm auch spass. Er reitet wöchentlich 20 Minuten und da ist dann eine KG dabei. Wir bezahlen dafür 30 EURO aus eigener Tasche wird von den Krankenkassen nicht bezahlt, da die Methode nicht anerkannt ist. Aber such Dir den Reithof genau aus. Denn nur wenn Ihr Euch beide wohlfühlt hilft das ganze.

Viel Glück
Claudi + Dominik

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