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Geschrieben von snow-fee am 14.11.2011, 16:28 Uhr

Hörminderung und Sprachentwicklungsverzögerung

Hallo,

mein jüngster Sohn besucht seit dem 1.11. den Kindergarten. Er wurde Anfang Oktober 3 Jahre alt. Ab Dezember habe ich erreicht das er zur Ergo geht, Logo steht noch aus, wir brauchen dazu den Hörtest.

Uns ist schon länger bekannt das er in der Sprachentwicklung hinterher hinkt. Bei einem Hörtest im Mai wurde festgestellt, das er nicht richtig hört und man vermutete, das hinter dem Trommelfell Wasser bzw. Schleim ist.

Ende September hatte er eine Verkleinerung der Rachen- und Gaumenmandeln und man schaute sich auch die Ohren an. Es wurde bei beiden Ohren ein Trommelfellschnitt gemacht. Es ergab sich, das alles okay ist also man nicht sagen kann, woher die Hörminderung kommt, man hat jedoch eine Vermutung die man aber noch nicht äußert.

Jetzt hatten wir am 11.11. endlich 2 Hörtests bei unserem HNO. Diese brachten wir gut hinter uns, jedoch wurden wir jetzt an die Charité verwiesen, um noch eine weitere Meinung einzuholen. Dort gibt es jedoch vor Mai keine Termine (bekomme den Fragebogen zugesendet und dann den Termin). Jetzt möchte ich ihn noch im SPZ vorstellen und mache da morgen einen Termin in der Hoffnung da schneller etwas zu bekommen.

In der Kita wurde ich heute auch angesprochen auf seine Sprachprobleme. Er wollte sich verständigen aber nur mit AA O AA etc. Richtig gesprochen (er kann etwas reden, aber undeutlich und in keinen Sätzen). Er wurde dabei sehr sehr laut und die Kinder hielten sich die Ohren zu. Ein Kind hat er auch gekniffen und wollte hauen, doch da ging die Erzieherin dazwischen.

Die Kita läuft als Integrations-Kita, jedoch sieht man als Aufgabe eher die Intergration von Migranten als Kindern mit Defiziten.

Langsam geht mir die Energie aus. Ich habe 4 Kinder. Meine 2 großen Söhne haben bis heute seit ihrem 3. Lebensjahr Logo und sind heute 10+12 Jahre alt. Meine Tochter ist 8 und nun der Kleine.

Sobald irgendetwas auffällig war, und man mir bestimmte Therapien/Förderungen empfohlen hatte, habe ich alles gemacht und getan, nur irgendwann ist man fertig. Jetzt kommen die Schwierigkeiten mit dem Kleinen. Er ist zu Hause, wenn man ihn nicht versteht sehr aufbrausend und laut. Er steigert sich hinein. Er will immer mit den Kopf durch die Wand, ein Nein wird nur selten akzeptiert. Meist gibt es dann Geschrei ohne ende. Bücher schaut er sich gern an, aber am liebsten allein. Sprachübungen die ich mit Büchern versuche oder unterwegs ignoriert er. Selbst bei den Geschwistern schaltet er auf Durchzug.

Jetzt meine Frage an euch, der sich meinen verqueren Text bis hierher angetan hat; kennt wer diese Auffälligkeiten und hat jemand einen Tipp für mich? Weiß langsam nicht mehr, wie ich ihn zum sprechen bekommen kann.

Lieben Gruß Cathy

 
7 Antworten:

Re: Hörminderung und Sprachentwicklungsverzögerung

Antwort von susip1 am 14.11.2011, 17:13 Uhr

Hallo!


Scheint in diesem Fall dann so sein, als ob er ja zu wenig hört und das wirkt sich natürlich auf die Sprache aus...

Ich würd in diese Richtung noch schauen, weil wenn das nicht eindeutig geklärt ist, ob er richtig hört oder doch nicht, dann ist es mit Logo eben nicht getan....Das ist so, als ob er alles durch 'Watte' hört....deshalb ist er auch so laut vielleicht in der Kita....

Meiner hatte auch ganz große Sprachprobleme, ich kann Dich also gut verstehen....

Lg

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Re: Hörminderung und Sprachentwicklungsverzögerung

Antwort von MamaMalZwei am 14.11.2011, 17:25 Uhr

Hallo, wenn Du schon mehrere Kinder mit Sprachauffälligkeiten hast, spricht viel dafür, dass Ihr da was in der Familie habt. Ich würde mein Kind bei der Pädaudiologie vorstellen. Gibts entweder angegliedert an die Landesbildungszentren für Hörgeschädigte oder an Universitätskliniken. Die Landesbildungszentren haben oft Logopäden, die auch schon mit kleinen Kindern arbeiten, oft hört man ja, dass Logopäden erst ab 4 Jahren mit Kindern arbeiten. Das was die machen, nennt sich Sprachanbahnung.
Hatte Lemmi, als er 2 war. Die Logopädin dort hat sehr viel mit ihm gesungen und im Singsang gesprochen, das hörte sich manchmal recht merkwürdig an.
Das ist das Eine. Dann würde ich, wenn Ihr unterwegs seid, KinderCDs einwerfen mit Gesang. Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Detlev Jöcker CDs wir gehört haben...
Lemmis Sprache wurde oft erst klarer, wenn er was mit den Händen gemacht hat, schneiden, kneten, Formen einfetten, Teig ausrollen. Dazu habe ich viele gesprochen und ihm gesagt, was wir jetzt gerade machen.
Kleine Sätze bilden, die kurz sind. Mit mehr sind sprachverzögerte Kinder oft überfordert. Du siehst schon, wir haben sehr viel in der Küche gearbeitet...
Irgendwann habe ich für uns eine elektrische Zahnbürste gekauft. Kurz danach ist Lemmis Sprache beinahe explodiert. Er hatte vorher schon so Spielzeug für die Hände gehabt, das vibriert. Wahrscheinlich hatte er auch WS im Mund, die wir mit dieser Zahnbürste dann "weggeputzt" haben.
Heute ist er ein guter Realschüler... LG

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Re: Hörminderung und Sprachentwicklungsverzögerung

Antwort von sisiro am 14.11.2011, 18:29 Uhr

Liebe Cathy,

ich kann nachvollziehen, dass Du mit Deinen Kräften am Ende bist. Vier Kinder und drei davon haben einen erhöhten Bedarf (Logo die ersten zwei, Ergo der Kleine) ist sicherlich schwierig zu timen.

Ich habe 5 Kinder, wobei der letzte eine Körperbehinderung hat, die auch viele Therapien nach sich zieht.

Wie meine Vorrednerin bereits sagte, finde ich es auch sehr merkwürdig, dass ALLE (oder zumindest 3) Kinder schwerwiegende Sprachprobleme haben. Insofern wirst Du bei Deinem Sohn wohl nicht viel erreichen können, wenn es eine Vererbung ist. Du solltest einfach viel in leichten, kurzen Sätzen mit ihm sprechen und ihn NIEMALS zum nachsprechen auffordern, denn das frustet. Eine SprachBEHINDERUNG kann nicht von Dir selbst therapiert werden, sondern bedarf der Förderung durch Fachleute.

Wenn Dein Sohn schon aggressiv wird, weil er nicht verstanden wird, wird es Zeit, ihm zu helfen. Kindern können so grausam sein. Vielleicht wird er demnächst dann ausgegrenzt, weil er nicht ordentlich spricht oder weil er halt anderen weh tut in seinem Leid. Du musst Dir unbedingt Hilfe holen in einem SPZ und nicht bis Mai auf eine Zweitmeinung warten. Vielleicht sollte eine Gen-Untersuchung gemacht werden.

Fällt Dir sonst irgendetwas in seiner Entwicklung oder an seinem Aussehen auf?

Ich wünsche Dir starke Nerven und gute Beratung /Hilfe !!

Lieben Gruß


sisiro

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Re: Hörminderung und Sprachentwicklungsverzögerung

Antwort von 4hamänner am 14.11.2011, 18:46 Uhr

Hallo Cathy,

ich fass mal kurz zusammen, was ich verstanden habe:

Dein 3 jähriger Sohn hat Sprachprobleme. Du hast schon viel (auch selber) probiert. Und es wurde ein Hörproblem festgestellt, das aber jetzt scheinbar behoben ist. Dein Sohn wehrt sich langsam gegen (deine) Therapieversuche. Und es gibt Auffälligkeiten im Kindergarten.

Hat denn dein Sohn nach der OP auch Therapie bekommen? Was hat denn die Logopädin gesagt? Hörprobleme können natürlich nicht nur im Ohr selber begründet sein, sondern auch bei der Weiterverarbeitung entstehen. Auch musst du bedenken, dass er offensichtlich eine zeitlang nicht richtig gehört hat. Möglicherweise hört er sich auch selber nicht richtig (deshalb wird er laut).

Zu seiner Sprache kann ich dir sagen, dass A und O die einfachsten Laute sind, die man sprechen kann. Von der Mundbewegung her wird A durch einfaches Öffnen gebildet und beim O müssen die Lippen zusätzlich leicht angespannt werden. Ich würde dir raten, möglichst bald eine Logopädin (z.B. im SPZ) nachschauen zu lassen, ob dein Sohn Probleme mit der Mund- und Zungenmotorik hat (Ißt er ganz normal???).

Ansonsten würde ich selber erstmal den Druck rausnehmen. Ich nehme an, dass ihm das Sprechen schwerfällt und er sich deshalb wehrt. Er ist einfach frustriert. Wahrscheinlich muss erstmal an der Motorik und der Wahrnehmung gearbeitet werden (elektr. Zahnbürste ist toll). Wenn er etwas anbietet, dann greif es ohne Druck zu machen auf. Ansonsten versuch seine Kommunikation anders zu fördern (Bilder, Gebärden -> GuK).

Liebe Grüße
Anja

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Nachtrag

Antwort von 4hamänner am 14.11.2011, 18:48 Uhr

Hat dein Sohn als Baby die normale Sprachentwicklung durchgemacht? Also auch die Lall- Phasen?

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Re: Hörminderung und Sprachentwicklungsverzögerung

Antwort von Himbaer am 14.11.2011, 22:08 Uhr

Hallo,

mein Kleiner (3,5 Jahre) hat eine verbale Entwicklungsdyspraxie und dabei aber theoretisch perfekt.
Da wir auch massive Verständigungsprobleme hatten, haben wir mit Hilfe der Logopädin mit Gebärden angefangen. Seit dem haben wir nur noch selten Probleme.
Die Gebärden haben uns soviel Streß aus dem Alltag genommen und auch Wut und Tränen.

Schau, dass du jetzt schon Logopädie bekommst und nicht erst wenn ihr im SPZ wart.
Meinem Sohn würden die "üblichen" Lautübungen übrigens nicht wirklich helfen, lass einen Fachmann so schnell wie möglich ran.

LG

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Re: Hörminderung und Sprachentwicklungsverzögerung

Antwort von Leya07 am 15.11.2011, 19:31 Uhr

Wir sind auch von A-Z durch die Gegend geschickt worden und nie eine klare Aussage. Ich habe mehrmals explizit nachgehakt. Ich habe mir ein Buch zu Babyzeichen gekauft und einfach ein paar davon angewandt: Trinken, Essen, Schlafen, Buch, Milch, Wasser brauchten wir am meisten. Inzwischen spricht meine zwar sehr undeutlich und sie wird aufbrausend, wenn man es ncicht versteht, aber vieles ist von der Melodie gleichbleibend, also man erkennt Wörter. Manche Wörter kann sie auch lautieren.
Ich verstehe allerdings nicht, warum bei euch nicht weitergehend geschaut wird und dir zumindest gesagt wird, warum nicht mit Hörgeräten gearbeitet werden kann. Hak da nochmal nach, ob sie dir nicht genaueres sagen können.

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