Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von Sume76 am 16.05.2019, 16:26 Uhr

Geht es noch?

Zugegebenermaßen war die Frage provokant. Wenn du mir eine Rama-Regenbogen-Schule nennst, werde ich vielleicht drüber nachdenken....oder eher nicht.

Ich habe weder dein Kind oder ein anderes ADHS-Kind (schlimmer Ausdruck übrigens) angegriffen noch als "böse" bezeichnet. Du meines hingegen schon. Ich habe mich auch nicht bei der Lehrkraft beschwert, sondern versuche meinem Kind Ausgleich zu verschaffen, weil ich weiß, das mein Kind so wie es ist klarkommen muss. Mir stößt nur gerade wegen meiner täglichen Arbeit die Art und Weise auf, wie hier die Problematik dargestellt wird.

Dein Kind hat ADHS und LRS. Die Schule wollte Maßnahmen ergreifen und sich in einem Forum (das mir jetzt nichts sagt) Hilfe holen und ihr wird unterstellt, sie wolle das Kind abschieben. Das Kind würde der Lehrerin Arbeit machen, also müsste es weg. Es wird der Lehrkraft indirekt Faulheit unterstellt. In einer Antwort steht sinngemäß, die Lehrer würden jetzt ihre Grenze sehen.
Ich kenne mich in deinem Bundesland nicht aus. Aber hier in Bayern sehe ich jeden Tag viele Grenzen. Ich sehe Kollegen in Kombiklassen mit weit über 25 Kindern, in denen du Kinder mit ADHS, ADS, LRS, Dykalkulie, psychischen Störungen, Dyspraxie, schwierigen familiären Verhältnissen findest. Aber du findest auch Kinder die nach dem Willen der Eltern doch bitte schön ans Gymnasium, aber mindestens an die Realschule gehen sollen, Eltern, vielleicht tatsächlich wie mich, die sich entspanntes, ruhiges Lernen für ihr Kind wünschen. All diese Eltern stehen bei der Lehrkraft auf der Matte, mit ihren Wünschen ihren Vorstellungen bezüglich des besten aller Kinder. ich glaube Grenzen müssen da nicht in Form irgendwelcher Gutachten aufgezeigt werden, Grenzen merkt man jeden Tag im Klassenzimmer.

Und da du mich ja auch etwas persönlich angegriffen hast: Ich habe mich nach meiner langjährigen Arbeit am Förderzentrum bewusst dafür entschieden in der Inklusion zu arbeiten, weil ich grundsätzlich der Meinung bin, diese "Auslese", die es bei uns gibt, ist nicht richtig. Ich habe nur nach zwei Jahren jetzt ein Problem damit, wenn Eltern ihr Kind und seine Bedürfnisse über alle und alles andere stellen. Was???? Dein Kind ist genervt von meinem hibbeligen, unruhigen KInd??? Sauerei! Solls doch auf eine Rama-Regenbogenschule gehen. Mein Kind hat schließlich das Recht hier zu sein. Mich nervt aber genauso die andere Seite. "Mein Kind soll ans Gymnasium, ist das klar? Sehen sie zu dass sie Unruhestifter xy weiter bringen!"

Mir fehlt grundsätzlich Kooperation und Kommunikation, oft auch das Verständnis für die Lehrkräfte und andere Eltern und Bereitschaft sich kompromissbereit zu zeigen. Es wird sich gern hintenrum in Foren, in Whatsappgruppen, bei der Nachbarin oder auch bei höher gestellten Personen, wie Schulleitung usw. beschwert, anstatt direkt das Gespräch zu suchen. Anstatt triumphierend ein Gutachten vorzulegen, wäre eine konstruktive Lösungssuche angebracht, in der beide Seiten gehört werden.

Die beiden ADHS-Kinder in der Klasse sind so, wie sie sind. Mein Kind ist es aber auch. Alle haben das Recht an der Regelschule beschult zu werden. Dafür gehört dann aber auch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten. Schon deine sehr emotionale und nicht ganz logische Argumentation auf mein Post, gibt mir aus der täglichen Erfahrung heraus eine Ahnung, wie das bei Gesprächen in der Schule abgeht. Einen Gang runterschalten, da wird auch dein Kind was davon haben.


LG Sanne

 
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