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Geschrieben von Franz Josef Neffe am 29.12.2009, 0:36 Uhr

Was ist das Kernproblem?

Ich wundere mich, dass im Grunde permanent um das Kernproblem herumgeredet bzw. geschrieben wird. Ist das Problem nicht, dass diese "Schule" ihrer Aufgabe nicht gewachsen ist und dass sie folglich gar keine Schule ist? Dennoch wird sie aber von allen immer so behandelt als ob sie eine wäre.
Man sucht nach Fluchtwegen, um sich in eine andere "Schule" zu verdrücken, hofft auf Zufall und Wunder, ja, ist sogar bereit dem Beispiel der "Schule" zu folgen und auch mit unfairen bis illegalen Mitteln zu arbeiten, um "durchzukommen".
Wenn die Lebensmittelkontrolle solche Verhältnisse in einem Lebensmittelgeschäft vorfände, gäbe es Bußgelder, Verwarnung, ggf. Prozess oder gleich Schließung. Als Ich-kann-Schule-Lehrer erstaunt mich immer wieder, wie enorm viel größer die "Toleranz" gegenüber der Misshandlung von Kindern im Vergleich zur schlechten Behandlung von z.B. Lebensmitteln oder auch nur einem Auto in der Autowerkstatt ist.
Ich weiß, was ich selbst als Lehrer während meiner Pausenaufsichten gelitten habe, wenn im Unterricht Probleme derart aufgestaut und aufgeheizt sind, dass sie sich wie eine Schalllawine entladen.
Wenn das Gesamtkonzept völlig am Leben vorbeigeht, ist mit Pausenaufsicht kein Problem zu lösen und diese ist ein blankes Lotteriespiel. Und dieses Lotteriespiel mit dem Leben findet täglich statt wo es stattfindet.
Allein der aggressive Geräuschpegel zeigt schon überdeutlich, dass die Pädagogik vorher verkehrt war: Statt Probleme zu lösen hat sie welche produziert und aufgestaut.
Wenn die Kinder den ganzen Tag in der Schule nicht einmal lernen, in der Pause das Leben zu bewältigen, wie und wovon sollen sie es dann später im Leben können?
Wenn die Pädagogik darauf keine Antwort weiß, ist es die Frage, ob man sich ihr noch anvertrauen kann.
Wir können ja exakt beobachten, was geschieht, wenn eine "Schule massiv dagegen vorgeht": Die Probleme werden zurückgestaut und zusammengedrückt. Und wenn niemand genügend Starker zum Weiterdrücken da ist, entlädt sich nicht nur das alte Problem sondern es entlädt sich noch zusätzlich die ganze Energie, die man hineingedrückt hat. Und dabei erwischt es regelmäßig die Schwächsten. Als Ich-kann-Schule-Lehrer halte ich eine solche Pädagogik für kriminell dumm. Sie geht an der Realität vorbei und an den Gesetzen, nach denen die Kräfte des Lebens reagieren.
Wenn diese Kräfte bereits in Kindern fehlgelenkt sind, dann müssen sie nicht geprügelt sondern intelligent dahin gelenkt werden, wo sie hinsollen. Dafür brauche ich nicht einen möglichst plumpen Umgang mit den Kräften sondern einen intelligenten. Als erstes wird in der IKS deshalb nach Beispielen gefragt und gesucht, wo jemand schon einmal konkret einen Erfolg gehabt hat.
Wenn ich Eure Geschichten lese, dann finde ich immer ganz ungemein viel mehr konkreten ERFOLG bei den Müttern als bei den Lehrern. Ich verstehe darum nicht, weshalb (schon aus purem Egoismus) die Lehrer bei Euch nicht begierig sind, von den Müttern zu lernen.
Die meisten Familien funktionieren doch auch nicht dadurch, dass ständig einer den anderen im Schwitzkasten hat. Warum lernt man nicht in den Schulen von den Familien, damit man langsam auf deren Niveau hinaufkommt?
Dass es in der Schule Mobbing gibt und dass dies ständig weiter anwächst - wie alle übrigen pädagogischen Probleme - ist bereits ein FOLGEproblem. Ein Folgeproblem einer verkehrten Pädagogik.
Das Herumlaborieren an Folgeproblemen löst das Kernproblem nicht, und solange dieses nicht gelöst ist, verursacht es ständig wachsende neue Probleme. Ich bin neugierig, wie lange das alle noch über sich ergehen lassen werden. Mit freundlichen Grüßen
Franz Josef Neffe

 
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