Grundschule

Grundschule

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von zweimam am 27.03.2010, 8:24 Uhr

Kopfnoten sinnvoll?

Weiter unten ist von "grusligen Kopfnoten" die Rede. Über Sinn und Unsinn der Kopfnoten scheiden sich ja die Geister.

Einmal zur Verständnisabklärung und Diskussionsgrundlage was Kopfnoten überhaupt sind, meiner Meinung nach sind das Beurteilungen von Sozialverhalten, Arbeitsverhalten und Motivation. Richtig so?

Ich persönlich finde es wichtig, neben "schulischen" Lern-Leistungen auch die genannten sozialen Fähigkeiten/Defizite zu beurteilen. Wichtig hierbei ist natürlich, dass diese sozialen Fähigkeiten auch vermittelt werden.

Wie seht ihr das?

Grüße
zweimam

 
16 Antworten:

Re: Kopfnoten sinnvoll?

Antwort von berita am 27.03.2010, 8:58 Uhr

Zu meiner Zeit gab es vier Kopfnoten: Mitarbeit, Fleiss, Betragen und Ordnung. Aus heutiger Sicht finde ich das gar nicht so schlecht. Vor allem, weil sich Probleme in diesen Bereichen dann eben klar und deutlich an dieser Stelle äußern, aber dafür nicht in den Fachnoten. Ich finde es ungerecht, dass heutzutage ein schüchternes Kind, das im Unterricht wenig sagt, dafür in allen Fächern abgestraft wird, selbst wenn es sich dort super auskennt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ist es dann besser ein schüchternes Kind

Antwort von eleanamami am 27.03.2010, 10:55 Uhr

durch Kopfnoten abzustrafen????

Noten an sich finde ich völlig überflüssig und wenig bis gar nicht notwendig in der Grundschule......Die sogenannten Kopfnoten sind aus meiner Sicht ein völliges "NOGO" und ich bin froh, dass es die an meiner Schule nicht gibt.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kopfnoten sinnvoll?

Antwort von Tathogo am 27.03.2010, 11:10 Uhr

Meiner Meinung nach völlig überflüssig und meist überbewertet.

Meine Tochter zB -eine Einserschülerin(ums mal in Noten auszudrücken)...mal übermotiviert ...mal völlig unmotiviert...wies eben so is...;-)
Das Arbeitsverhalten dann eben entsprechend sehr gut bis sehr schlecht...

Also was soll man da bitte mit Kopfnoten ??

Was ich sinniger fände wäre evtl eine Beurteilung in Textform zum Sozial und /oder Arbeitsverhalten des Schülers-aber NOTEN??,nee...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kopfnoten sinnvoll?

Antwort von Tinai am 27.03.2010, 12:07 Uhr

Hallo,

grundsätzlich finde ich, dass bei uns viel zu früh benotet wird und genauso würde ich mir wünschen, dass Kopfnoten wenigstens in der Grundschule keine Rolle spielen.

Als Ausbilderin schaue ich mir diese Kopfnoten natürlich immer sehr genau an und wenn jemand eine 5 in Verhalten hat, dann macht das den Bewerber durchaus interessant, denn das klingt nach offener Auseinandersetzung mit dem Lehrer (und auch nach Rache durch den Lehrer), während ein befriedigend ein k.o. Kriterium ist. Um es auf den Punkt zu bringen: Die verbalen Bewertungen von Projektarbeiten sind mir wichtiger. Und Grundschüler bewerben sich ja auch noch nicht auf Ausbildungsplätze.

Gruß Tina

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Lustig

Antwort von +emfut+ am 27.03.2010, 12:10 Uhr

Von allen Kopfnoten finde ich Mitarbeit die dämlichste.

Wenn ich jetzt mal davon ausgehe, daß die Schule durchaus auch einen Lehrauftrag für Sozialverhalten und Lernen (im Sinne von "wie lerne ich") hat, dann sind - mal die Sinnhaftigkeit von Noten an sich außer acht lassend - in den Bereichen Noten zumindest nicht völlig abwegig.

Da ich aber die Sinnhaftigkeit von Noten an sich in Frage stelle, finde ich Kopfnoten per se genauso sinnvoll wie Mathenoten. Hilfreicher fände ich Text"bewertungen", die aufzeigen, an welchen Stellen konkret noch gearbeitet werden kann - und welche gut klappen.

Gruß,
Elisabeth.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kopfnoten sinnvoll?

Antwort von Patti1977 am 27.03.2010, 12:23 Uhr

genauso unfair wie unser belohnungssystem, siehe beitrag unten. das gleiche in grün.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Klar doch..

Antwort von Nathalie B. am 27.03.2010, 13:12 Uhr

.... ich finde sie gerade sinnvoll, weil sie einen ergänzenden Blick in das Lernverhalten des Kindes ermöglichen, was sowohl für die Eltern als für das Kind selbst von Hilfe sein kann.
Beispiel: mein Sohn ist ein 1er Kind in Mathe und 2er Kind in Deutsch. Soweit so gut, er lernt mit wenig Mühe, kommt gerade in Mathe sehr schnell zum Endergebnis, quasi ohne Zwischestufe und entsprechend sehen die HAs aus. Für die Kontrollen bemüht er sich schon, aber es ist immer ein Kampf, ihn dazu zu bringen, das auch in den normalen HAs zu machen (Thema Fleiß-Ordnung).

Auch sein Schulranzen sieht oft mit losen Blättern überall nicht so berauschend. Er findet zwar schnell alles wieder, weil sie in der Grundschule noch nicht so viele Fächer haben, im Gym wird es aber anders sein. Wenn er aber sieht, daß er "nur" eine 2 In ordnung bekommt, und warum sein bester Freund eine 1, ist es für ihn irgendwie ein Ansporn.

Auch die mündliche Mitarbeit ist für ihn manchmal ein Problem, und vor einer Woche, sagte er mir mit Stolz, daß er hofft, diesmal eine 1 zu bekommen, da der Lehrer ihn besonders für seine Fortschritte gelobt hat.

Die Kopfnote ist für mich ergänzend und zeigt, wo noch Verbesserungsmöglichkeiten bzw. wo weitere Stärken des Kindes liegen.

Auch ein schüchternes Kind, das alles schriftlich richtig macht (1-2er Kind) sich aber nicht meldet, wird später Probleme haben, wenn es das nicht übt oder daran arbeitet. Je früher es es weiß (oder seine Eltern) können sie zusammen etwas daran tun.

Aber auch für ein Kind, das schwache Noten bekommt, sich aber dafür richtig ins Zeug legt, kommt ein 1-2 als Kopfnote in Mitarbeit/Fleiß auch als richtige Ermutigung.

Im Zeugnis gibt es bei uns Textergänzung zum Gesamtverhalten, aber schön wäre das auch im Halbjahreszeugnis.

LG
Nat

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kopfnoten sinnvoll?

Antwort von glückskugel am 27.03.2010, 13:48 Uhr

Hm, ich bin da auch sehr zwiegespalten. Ich denke, bei den Kindern, bei denen es ernste Probleme mit dem Verhalten gibt, helfen auch Kopfnoten nicht. Und die Kinder wissen oft gar nicht, wofür diese Noten tatsächlich stehen und wie sie sich verbessern können.

Meine Tochter bekommt z.B. immer in Betragen eine 2, weil sie "zu lieb" ist. Sie ist sehr unauffällig und mischt sich am liebsten nirgendwo ein. Also fehlt es ihr an "Zivilcourage". Auch kommen ihr hin und wieder noch die Tränen, wenn etwas nicht gleich perfekt klappt, nicht oft, aber eben manchmal (sie ist eine Perfektionistin). Also fehlt ihr der "angemessene Umgang mit Konflikten". Alles in allem also keine 1 sondern eine 2 in Betragen. Sie weiß, woran es liegt, kann aber einfach nicht anders. Das ist irgendwie frustrierend für sie. Und versteht mich bitte nicht falsch, ich finde eine 2 in Betragen absolut in Ordnung. Und ich finde auch meine Tochter absolut in Ordnung, so wie sie ist. Das vermittele ich ihr auch. Trotzdem wurmt sie die 2, weil sie sonst hauptsächlich 1en hat.

LG,
Stefanie

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kopfnoten sinnvoll? Neue Fragen!

Antwort von zweimam am 27.03.2010, 13:59 Uhr

Interessant ...

Natürlich ist es grundsätzlich eine Diskussion wert, ob die Grundschule überhaupt Noten vergeben sollte. Aber wenn wir nun mit Benotungen leben müssen, warum werden sie in der Mehrheit für Mathe, Deutsch usw. akzeptiert, nicht aber für Sozialverhalten und Arbeitsbereitschaft?

Mir fällt auf, dass immer davon ausgegangen wird, dass die Kinder "abgestraft" werden oder "zusätzlich gequält". Gibt es denn keine Fälle, in denen gute Kopfnoten das Gesamtbild eines Zeugnisses verbessert? Haben wirklich alle Schüler schlechte Kopfnoten? Warum sollte eine 4 in Mathe mehr bewirken als eine 4 (bzw. mittelmäßige Beurteilung) in Arbeitsverhalten. Umgekehrt, kann nicht eine 1(bzw. gute Beurteilung) in Sozialverhalten genauso motivierend sein, wie eine 1 in HSU?

Grüße
zweimam

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Mit einer schlechten Kopfnote

Antwort von like am 27.03.2010, 14:34 Uhr

verbessert man am Kind erst mal gar nichts. Im Gegenteil, es wird in seiner "Rolle" ein Stück weit festgeschrieben - denn es steht ja schwarz auf weiß im Zeugnis, dass es "nicht in Ordnung" ist.
Verbessern kann man NUR über Gespräche - also erst mal Lehrer - Kind - Eltern (die oft gar nicht wissen, wie sich ihr Kind in der Schule verhält), in der Folge dann Eltern-Kind.
Deshalb wären vorgeschriebene Gespräche deutlich vorzuziehen.
Da aber der Sinn aller Noten ohnehin (leider) nicht die Verbesserung des Schülers, sondern lediglich eine Angabe des Ist-Zustandes des Schülers ist, passen Kopf-Noten prima in unser insgesamtes Notensystem hinein.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ach ja

Antwort von like am 27.03.2010, 14:35 Uhr

bei uns gibt es in der Grundschule keine Kopfnoten, aber in der weiterführenden. Und da sind v.a. die Pubertätsjahre diesbezüglich wirklich ein Problemfall - und das sicher nicht nur bei Kindern aus "schlechtem Hause".

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Mit einer schlechten Kopfnote

Antwort von zweimam am 27.03.2010, 14:51 Uhr

Und was ist mit 'Mathe-Versagern', die es auch mit viel üben nicht schaffen, mal ne gute und motivierende Note zu bekommen, steckt das Kind nicht auch in seiner Rolle fest?

Ich versteh schon, was du meinst, aber wenn wir davon ausgehen, mit Noten leben zu müssen, warum macht dann die schlechte Kopfnote das Kind kaputt, nicht aber die schlechte Mathe-Note?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Versagen ist Nein-Sagen zu sich selbst, es kann durch Ja-Sagen umgekehrt werden.

Antwort von Franz Josef Neffe am 27.03.2010, 14:57 Uhr

WIR sind es ja, die Kinder in Rollen hineinschieben und, wenn es nicht weitergeht, sogar noch weiter hineindrängen. Logisch, dass sie dann immer mehr feststecken. In der neuen Ich-kann-Schule befolge ich im Problemfall den Rat der Bibel:Kehret um!
Versager sind ja nur NEIN-Sager; sie sagen nein zu sich selbst. Also werde ich als IKS-Lehrer jedem Menschen als begeisterter JA-Sager begegnen und vor allem zu den Talenten mein feinstes und aufhörlichstes Ja sagen, die immer nur Nein zu hören bekamen. Ich kann sicher sein, dass diese Talente meine besten Freunde werden. Sie entfalten sich und wachsen durch meine Stärkung und übertreffen bald alle anderen Talente. Im Grunde könnte doch jeder so mit Talenten umgehen.
Ich grüße herzlich.
Franz Josef Neffe

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@glückskugel: ich sehe das schon anders...

Antwort von Nathalie B. am 27.03.2010, 15:09 Uhr

Hallo Stefanie,

ich sehe nicht die Kopfnote als zusätzliche Qual, auch nicht für deine Tochter.

Denn die 2 "Probleme" Deiner Tochter, für die sie keine 1 in Betragen, sind für sie nicht unerklärlich sondern sie (und Du) weiß, woran es liegt: an Ihre besonder starke Zurückhaltung und an Ihrem Perfektionismus. Sie hat zuerst einmal diese 2, was letztendlich "gut" ist nur nicht "sehr gut", was definitiv keine Bestrafung ist. Es heißt aber nicht, daß sie da nichts ändern kann. Sie kann natürlich etwas daran ändern, insofern als sie 1. diese 2 einfach als "gut" würdigen kann.

Mit dem Perfektionismus wird sie sich nämlich das Leben aufs Gym schwer tun, wo manchmal aus Zeitgründen "gut zu sein" besser für den Kopf (den Druck) und das körperliche Gleichgewicht sind, als "sehr gut" bzw. "perfekt" unter nderen Bedingungen.

Parallel dazu kann auch ein schüchternes Kind auch lernen, sich zu behaupten, vor der Klasse zu sprechen, (ich sehe das bei meinem Kind, dass es endlich in die Richtung geht) und er kann dann aufgrund der nächsten Kopfnote auch seinen Fortschritt nachvollziehen.

Ich möchte aber hier nicht angreifen, oder behaupten, daß alle Kinder die Perfektion anstreben sollen, sondern, daß sie auch ihre Persönlichkeit erkennen sollen, mit den Stärken und SChwächen, und die Möglichkeiten einer Änderung, egal in welcher Hinsicht. Ein Kind hat noch viele Ideale und hat noch viele Begeisterung für Neuerungen.

Und ich find schon, daß ein Kind in der 3. Klasse, welches zunehmend über Nachrichten und Projekten zu tun hat, schon ein Gespür für diese Noten hat. Und wenn nicht, erläutert das der Lehrer mit Sicherheit dem Kind, wenn er das Zeugnis übergibt, bzw, schreibt es dazu.

LG
Nat

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ergänzung...

Antwort von Nathalie B. am 27.03.2010, 15:17 Uhr

.... natürlich muss das der Lehrer auch mit positiven Sätzen ausdrücken, so wie es, soweit ich weiß, in der Grundschule bei Zeugnissen Pflicht ist. (ich bilde mich ein, das so gehört zu haben)

Ich erinnere mich immer gern an das:

"aufbaufähig ist seine mündliche Teilnahme am Unterricht" aus dem 2 Schuljahr, was klar " muss besser werden" ist, aber wo mein Sohn dazu meinte: "siehste, ich kann noch besser machen", nach dem Motto: so geht es aber schon...

Naja Formulierung ist alles... oder fast...:-))

LG
Nat

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

zweimam

Antwort von like am 27.03.2010, 15:51 Uhr

du hast natürlich vollkommen recht. Deshalb ja mein letzter Satz.
Noten sind nur so ne Krücke für's Schulsystem, weil das mit der ECHTEN Rückmeldung BEI ALLEN SCHÜLERN samt Verbesserungsvorschlägen in der Praxis meist so schlecht funktioniert - von ein paar Ausnahmen abgesehen.
Wobei ich sagen muss, dass DIE MEISTEN Lehrer-Elterngespräche bei meinen drei Kindern produktiv waren (manchmal allerdings hab ich mir schon gedacht - das hätt ich mir wohl sparen können), man muss sich aber halt die Mühe machen, das Gespräch zu suchen. Und das ist auch für Eltern mit z.B. in meinen Fall 3 Kindern und wirklich UNZÄHLIGEN Lehrern (v.a. in im Gym) auch nicht immer ganz einfach.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Grundschule
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.