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Geschrieben von Viviane28 am 11.07.2011, 15:37 Uhr

Ich habe so einen Frust

Hallo zusammen,

ich sitze hier und könnte heulen. Meine Tochter ist in der 2. Klasse.
Leider gibt es seit dem 2. Halbjahr Noten. Und die sind eine Katastrophe.
Alle Gespräche mit Lehrern haben mich nicht weiter gebracht in der Frage, was da los ist. Dass ein Kind in einzelnen Fächern Probleme haben kann, ist klar. Aber wie kann es sein, dass gar nichts mehr geht?
Sie hat mir heute eine Deutscharbeit wieder gebracht, bei der ich bald hinten über gekippt bin.
Im ersten Teil, dem Diktat, hat sie alleine 5 Fehler weil sie Satzanfänge klein geschrieben hat. Ihre Lehrerin ist wirklich toll und geduldig. Aber es stand schon ein entsprechender Kommentar drunter.
im 2. Teil hat sie ganz offensichtlich die AUfgabe (mal wieder) nicht richtig gelesen und sich damit genug Fehler eingeheimst. Lehrerin hat schon mit sehr viel gutem Willen nur die richtigen Wörter gezählt.
Dann sollte sie in dort stehende Lückenwörter mittel Armprobe rausfinden ob i oder ie. Es waren wirklich nur sehr eindeutige Wörter. Ohne Ende Fehler :-(
Mathe, Englisch, Sachkunde, überall das gleiche Spiel.
Ich bin völlig hilflos und habe keine Idee mehr, wie ich ihr helfen kann.
Auch die Lehrer sind ratlos. Ich kenne kein Kind das überall solche Probleme hat. Jedes noch so schlechte Kind hat doch irgendwo Stärken.
Ich habe gehört, in der 3. Klasse wird noch einmal angezogen. Das packt sie dann vermutlich gar nicht mehr.
Hat jemand Ideen was da falsch läuft? Oder gar Erfahrungen mit "solchen" Kindern?

 
24 Antworten:

Re: Ich habe so einen Frust

Antwort von AllesOK am 11.07.2011, 15:50 Uhr

Oh je, das hört sich gar nicht gut an. Kann sie die Aufgaben wirklich nicht oder braucht sie einfach länger dafür oder sind es Leichtsinnsfehler?

Meinen Tochter (3. Klasse) braucht auch gerade in Mathe etwas länger, aber sie kommt auf die richtige Lösung.

Ich würde jetzt spontan, wenn es meine Tochter wäre, in Betracht ziehen die 2. Klasse zu wiederholen.

Die 3. Klasse wird NICHT leichter, im Gegenteil und der Frust wäre umso größer.

Was für einen Vorschlag hat denn die Lehrerin?

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Re: Ich habe so einen Frust

Antwort von mamavonzoe am 11.07.2011, 15:51 Uhr

Hallo,
welche Umstände hat sie?
Betreuung? also geht sie nach der schule nach hause, oder geht sie in die Betreuung?
Wann ist sie 6 geworden?
Kann sie lesen? +- und das kleine Einmaleins?

Arbeit sie eher schnell zuhause oder langsam?

Ich kenne das alles und langsam wird es bei uns besser, aber auch nur manchmal. Manchmal wünschte ich mir es wäre mir egal, ist aber nie.

*fühldichgedrückt*
mvz

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Re: Ich habe so einen Frust

Antwort von Viviane28 am 11.07.2011, 15:54 Uhr

Leider ist genau das die Frage. Kann sie nicht, konzentriert sie sich nicht, oder was läuft da so falsch.
Die Klassenlehrerin meinte, es sei jetzt nicht der richtige Weg zu wiederholen. Ich werde mit ihr in den Ferien versuchen irgendwie zu lernen.
1x1 rauf und runter, das muss sitzen.
Lerntexte zum Üben
Ich muss dazu sagen, sie ist Mutistin, hat die Sprechhemmung aber wirklich gut im Griff und macht uns da fast keine Sorgen mehr. Sie fährt deshalb aber kommende Woche mit mir in eine Rehaklinik. Dort werden wir viel Zeit haben um nebenbei zu lernen.

Dass die 3. Klasse eher noch deutlich anzieht im Tempo ist mir klar und mit meine größte Sorge.

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Re: Ich habe so einen Frust

Antwort von Viviane28 am 11.07.2011, 16:00 Uhr

Danke.

Sie geht Di, Mi und Do in die Betreuung. Dort arbeitet sie genau wie hier, sehr langsam, unordentlich, unkonzentriert, lustlos.

Ja, lesen geht. Wobei Antolin heute eine Katastrophe war, sie hatte anscheinend kaum was kapiert. Textverständnis an sich sei aber bei ihr ganz ok. Gut, heute ging es um Patente und Erfinderinnen mit englischen Namen, das fand ich auch nicht so leicht für eine 2. Klasse.

+ - klappt. Einmaleins geht auch nicht ganz übel, aber sowie es durcheinander kommt, sieht man wieder, dass sie gar nicht genau genug schaut. Letztens sollte sie in eine bestehende AUfgabe nur Satzzeichen einsetzen. Da kann dann schon mal 5 x 1 = 6 rauskommen. Sie rafft anscheinend trotz aller Vorbetereien nicht dass man solche AUfgaben schnell rückwärts rechnen und so Fehler sehen kann. Dass 1x6 nicht 5 ist, ist ihr natürlich klar.

Nein, egal ist es mir nicht. Ich lasse mehr Nerven dabei als sie :-(

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Re: Ich habe so einen Frust

Antwort von mamavonzoe am 11.07.2011, 16:14 Uhr

Habe das mit der Rehakur gelesen, das ist gut, wir waren letztes Jahr auch nach einer sehr ermüdeten ersten Klasse, in Mutter-Kind Kur das hat mir geholfen, manchmal auch nur um zu sehen das die anderen auch nicht immer besser sind.

Das einzusehen war hilfreich.

Betreuung ging bei uns gar nicht mehr, das hat ihr gar nichts gebracht.

Langsam wird es bei uns besser auch bei den Noten, Mathe scheint sie zu raffen, da schreib sie sogar eine 1 , aber alles andere ist auch mehr als mühsam.
Es geht mit ganz viel Geduld, und das ist leider oft der Knackpunkt, die immer zu haben....

Ich lasse auch mehr Nerven dabei als sie, und rede mir täglich den Mund fusselig.
lg
mvz

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Re: Ich habe so einen Frust

Antwort von zweimam am 11.07.2011, 16:20 Uhr

Siehst du irgendeine Möglichkeit, sie weniger oder kürzer in die Betreuung gehen zu lassen - sprich kürzer zu arbeiten? Manchmal hilft es, daheim zu sein.

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Re: Ich habe so einen Frust

Antwort von Drachenlady am 11.07.2011, 16:26 Uhr

Dein Frust ist verständlich und ich würde mir/habe mir genauso Sorgen machen, wie dass denn erst einmal in der 3. Klasse funktionieren soll.

Aber: Bei allem Frust, bei allen Sorgen... lass deine Tochter nicht spüren, dass du an ihr (ver-) zweifelst. Deiner Tochter wird nämlich selber nicht entgangen sein, dass da irgendetwas verdammt schief läuft. Sie bekommt seitens der Schule Druck, sie macht sich selber Druck und verstrickt sich in eine endlose Spirale. Mit deinem Druck würde alles nur noch schlimmer werden.

Ursachenforschung musst du schon betreiben. Du musst herausfinden, ob sie einfach zu unkonzentriert ist, zu schludrig, oder ob sie es tatsächlich einfach nicht kann. Ich vermute, dass die fehlenden Erfolgserlebnisse dazu führen, dass sich das Mädel direkt sagt... ich kanns eh nicht, also brauche ich auch nicht konzentriert nachlesen, was ich eigentlich machen soll.

Auch meine Tochter und ich werden nicht drumherum kommen die Sommerferien mit Lernen, Üben und Vertiefen zu verbringen. Aber sie wird nicht wirklich merken, dass wir das tatsächlich tun. Wir machen alles spielerisch. Mal kann ich rechnen, schreiben und lesen, mal kann ich es nicht. Ich muss mir dann von ihr alles...wirklich jedes einzelne dämliche Wort erklären lassen. Für die Kurze ein Heidenspass.

Für alles, was dann (wie durch Zauberhand) von alleine funktioniert...vergiss das loben nicht. Kinder inhalieren jedes Lob regelrecht ein und merken, dass es doch Mittel und Wege gibt und dass sie doch etwas können.

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Re: Ich habe so einen Frust

Antwort von Viviane28 am 11.07.2011, 16:30 Uhr

Ja, das geht. Aber sie ist in der Betreuung, weil sie hier zu Hause nur schreit und tobt und mit ihren Sachen wirft. Der Streit der hier jeden Tag entbrennt sollte durch die Betreuung entschärft werden. Ist er auch. Leider sind die Probleme jetzt nur andere.
Die Hausaufgabensituation hat vom ersten Schultag an die ganze Familie schwer belastet. Alle leiden unter ihrer ( und irgendwann auch meiner) schlechten Laune. Natürlich führt das nicht zu besseren Noten oder gar Motivation. Jetzt denken wir über eine private 1:1 Hausuafgabenbetreuung nach statt Ganztagsschule. Aber da muss man auch erst mal jemanden finden, der hierher kommt ( ich habe nunmal auch noch ein Kind und kann nicht jeden Tag stundenlang mit einem von A nach B reisen), der mit ihren Launen zurecht kommt, der eine Engelsgeduld hat, wenn sie nach ewigem Rechnen bei 1+5 mal wieder auf 7 kommt usw

Ich weiß mir einfach nicht mehr zu helfen. Alle meine Versuche mit ihr zu lernen, scheitern entweder vorher schon an ihrem Geschrei (ja, manchmal schaffe ich es dabei trotzdem die Ruhe zu bewahren). Oder daran dass man motiviert übt und das nächste Diktat wieder voll in die Hose geht. Wozu soll man lernen wenn man doch nicht besser wird? Wie gut ich das verstehe, weil ich auf dem Gymnasium ähnlich gedacht habe.....

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PN owt aber lG

Antwort von momworking am 11.07.2011, 16:30 Uhr

.

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Re: Ich habe so einen Frust

Antwort von Viviane28 am 11.07.2011, 17:00 Uhr

Ich denke wir stecken schon ziemlich tief im Teufelskreis. Ich habe heute wirklich alles gegeben, diese Arbeit entspannt hinzunehmen. Wollte mich mit ihr zusammen hinsetzen um zu schauen was schief ging. Schon in meinem 2. Satz unterbrach sie mich und meinte sie würde lieber spielen gehen. OK, ruhig bleiben. Nein, wir schauen jetzt erst noch die Arbeit an und du schreibst die Berichtigung. Sie rastete direkt aus, schrie rum und zog sich bockig zurück. An der Stelle ist bei mir dann auch Schluss mit Geduld. So langsam gehe ich nämlich auch auf dem Zahnfleisch.

Ich lerne auch nicht nur stumpf mit ihr. Habe einige Spiele organisiert die wir mitnehmen. 1x1 lernen wir beim Schwimmen, jeder Zug eine Aufgabe. Nebenbei übt sie fast unbemerkt Ausdauer für Bronze ( sie war so unglücklich dass die anderen schon zum Teil Silber gemacht haben)

Sie wird immer gelobt. Auch als sie nach dem letzten Diktat traurig war dass es nur eine 4+ war, haben wir ihr gesagt dass es super ist von 5- auf 4+ in 4 Wochen. Die 5 von heute hat sie natürlich wieder völlig frustriert...

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Re: Ich habe so einen Frust

Antwort von IngeA am 11.07.2011, 17:06 Uhr

Hallo,

sprich das in der Rehaklinik auch an, vielleicht können die rausfinden was los ist.Sie werden in der Reha das Kind sowieso unter die Lupe nehmen, mag durchaus sein, dass diese "Ladehemmung" mit dem Mutismus zusammenhängt.
Es nützt nichts ins Blaue hinein vermehrt zu üben, wenn man noch gar nicht weiß, wo überhaupt das Problem liegt. Das frustriert nur. Außerdem soll sich die Maus doch irgendwann auch erholen können. Was bringt es denn, wenn sie schon total fertig ins neue Schuljahr startet.

LG Inge

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Habt ihr einen schulpsychologischen Dienst an der Grundschule?

Antwort von Millefleurs am 11.07.2011, 17:12 Uhr

Grüße
millefleurs

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Re: Ich habe so einen Frust

Antwort von teddy.666 am 11.07.2011, 18:42 Uhr

ich kenne hier viele kinder, die in der mittagsbetreuung sind und deshalb alles schleifen lassen aus frust und verzweiflung.
ich denke du sprichst vielleicht erstmal mit dem kinderarzt, manchmal sind die kinder einfach nur stur und wollen so ihren weg bestreiten, andererseits, wenn du merkst sie schafft es nicht, dann wiederholen lassen.
meine tochter ist auch eine die einen sehr starken willen hat und uns oft auf die palme bringt und auch zum verzweifeln. aber so mehr ich dagegen arbeite, um so mehr rebaliert sie, wenn ich sie akzeptiere, dann wird sie rühiger und lässt einen auch mehr in ruhe und wird auch einfacher

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Re: Ich habe so einen Frust

Antwort von Sume76 am 11.07.2011, 20:40 Uhr

Ich habe jetzt nicht alle anderen Antworten gelesen, vielleicht schreib ich ja auch was, was andere schon geschreiben haben.
Du sagst die Hausaufgabensituation ist zu Hause sehr anstrengend, sie tobt, schreit, macht Zirkus. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die sehr überfordert ist. ich glaube nicht dass das eine Laune ist, mit der sie Euch "ärgern" will. Ich denke eher es ist ein Hilfeschrei. Ich weiß jetzt auch nicht ob es tatsächlich sinnvoll ist, in den Ferien jetzt massiv mit ihr zu pauken. Da wird der Druck vermutlich nur noch größer und es wird gar nix mehr gehen. Du musst versuchen Druck rauszunehmen, evtl. die 2. Klasse wiederholen??? Und auf alle Fälle Ursachenforschung betreiben. Hat den die Lehrkraft diesbezüglich nix vorgeschlagen, das Ganze scheint ja schon länger zu gehen. Beratungslehrer, schulpsychologischer Dienst, mobiler Dienst usw. Ich bin Lehrerin an einer Förderschule in Bayern (ich weiß, keine Berufsgruppe von der man als Eltern gern hört) und wir erleben das ganz oft, dass bei Kindern vor lauter Überforderung nix mehr geht. Oft kommen sie zu uns, machen den Stoff der ersten zwei Grundschuljahre in drei Jahren, können so etwas durchschaufen und bewältigen dann sehr oft erfolgreich die restliche Grundschulzeit an der Regelschule. Das heisst nicht, dass dein Kind an die förderschule muss, will damit nur sagen, dass es wirklich ganz gefährlich ist, wenn ein Kind ständig das Gefühl hat unter Druck zu stehen und überfordert zu sein.
Ich würde nochmal mit der Klassenleiterin reden und versuchen alle Schulinternen Möglichkeiten zu nutzen.
LG Sanne

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Re: Ich habe so einen Frust

Antwort von Doro123 am 11.07.2011, 21:02 Uhr

dem stimme ich zu.
der druck muss raus. vieleicht besorgst du dir auch mal an entsprechender stelle material über motivation zum lernen, wie du dein kind fast unbemerkt zu einem motivierten, ehrgeizigen schüler machst, der spaß am lernen hat, denn das scheint ja abhanden gekommen zu sein.

und bei situationen wie heute musst du auch ruhe bewahren, klar liegen die nerven blank, aber du bist sehr schnell an die decke gegangen, für meine begriffe zu schnell.

viel glück mit den tipss, ich hoffe du kannst irgendetwas von all den antworten erfolgreich umsetzen.

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Re: Habt ihr einen schulpsychologischen Dienst an der Grundschule?

Antwort von Viviane28 am 11.07.2011, 21:34 Uhr

nein, haben wir nicht

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Re: Ich habe so einen Frust

Antwort von Viviane28 am 11.07.2011, 21:35 Uhr

Hallo Inge,

das 1x1 muss sie so oder so auswendig lernen. Das werde ich so "nebenbei" versuchen. Außerdem habe ich ihr gesagt dass wir auch Ausflüge wie Zoo und Freizeitpark unternehmen werden. Erst die Arbeit dann ein Park.

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Re: Ich habe so einen Frust

Antwort von Viviane28 am 11.07.2011, 21:53 Uhr

Wie ich schon schrieb, wir hängen beide in einem Kreislauf fest der inzwischen auf beiden Seiten von so viel Frust geprägt ist, dass wir beide sehr schnell an die Decke gehen. Das ist mir völlig bewusst und doch finde ich den richtigen Weg da raus noch nicht. Das ist ja im Prinzip mein Anliegen.

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? Teddy, was meinst du damit?

Antwort von MM am 11.07.2011, 22:10 Uhr

"ich kenne hier viele kinder, die in der mittagsbetreuung sind und deshalb alles schleifen lassen aus frust und verzweiflung."

-> Wieso das? Was ist an eurer Nachmittagsbetreuung so zum Verzweifeln?!

Ich kenne das nämlich hier gar nicht so! Die Kinder wollen oft auch dann hin, wenn sie eigentlich an dem Tag nicht "müssten" - v.a. weil sie da mit ihren Freunden spielen können, die man sonst oft gar nicht alle so auf einen Schlag zusammentrommeln könnte. Es geht dort sehr freundlich und fröhlich zu, sie gehen viel raus, viele Kinder haben auch dort im Rahmen der Schule bzw, Betreuung Sport- oder Musikangebote...

Aussagen über Hort/Betreuung oder nicht kann man m.E. nicht pauschalisieren.

Zum AP denke ich eher, dass es an etwas anderem liegt und dass das Problem mittlerweile ziemlich massiv ist... Will sie vielleicht Aufmerksamkeit, die sie anders nicht bekommt?

Auf jeden Fall klingt es so, als wäre es kaum möglich, das noch alleine zu lösen.

Ich würde wahrscheinlich mal mit dem Kind zum Schul- bzw,. Kinderpsychologen gehen. Bei uns gibt es so etwas direkt an der Schule, die Frau soll sehr nett und kompetent sein. Vielleicht ist es ja bei euch ähnlich?

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Re: ? Teddy, was meinst du damit?

Antwort von Viviane28 am 11.07.2011, 22:37 Uhr

Nein, das gibt es nicht. Ich werde am 20.7 mit ihr in die Rehaklinik fahren und hoffen dass uns dort geholfen werden kann.
Wenn nicht werde ich sie noch einmal dem Kinderpsychiater vorstellen der den Mutismus diagnostiziert hat.

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Re: Ich habe so einen Frust

Antwort von dhana am 12.07.2011, 8:04 Uhr

Hallo,

ich kann dich gut verstehen, dein Beitrag hätte vor einem Jahr von uns sein können.
Auch bei meinem Kind kam mit dem 2. HJ der zweiten Klasse, mit den Noten der große Einbruch. Vorher meinte der Lehrer immer noch, das wird schon, wir sollen uns keine Sorgen machen, er ist gar nicht so schlecht wie wir das Gefühl haben...
Und nachdem ist schon ein ziemliches Selbstläuferkind habe, hab ich halt gedacht ok, wird schon stimmen was der Lehrer sagt, es gibt halt Kinder die sich nicht so leicht tun, das wird schon...
Aber es wurde nicht - mit den Noten wurde alles noch schlimmer - mein Sohn war schon komplett in der Schulverweigerung, ging jeden Tag nur noch mit Bauchschmerzen und Tränen in die Schule - er hat sich selber für dumm gehalten und dann auch gar nicht mehr erst etwas selber angefangen.. er sei ja eh zu dumm dafür.
Hausaufgaben waren eine Qual - fürs Kind und für mich.

Wir haben uns dann einen Termin in der Kinder- und Jugendpsychiatrie unserer Kinderklinik geholt (hier gibt es kein SPZ - das übernimmt diese Stelle) und dann wurde erst mal Diagnostik gemacht.
Gleichzeitig wurde erst mal der Druck - vorallem der Druck, den wir uns als Eltern machten rausgenommen. Die Kinderpsychologin meinte ganz klar - die Beziehung zu unserem Kind, in unserer Familie geht vor, wir sollen zusammen lachen, Spass haben - Familie muss ein Raum sein, in dem sich das Kind sicher und geborgen fühlen kann - egal wie es in der Schule läuft.

Bei der Diagnostik kam dann raus, das mein Sohn neben der bekannten auditiven Wahrnehmnungsstörung auch eine Legasthenie hat - IQ war sogar recht hoch, vorallem in Teilbereichen.
Und mit den beiden Diagnosen konnten wir dann Förderungen beantragen.

Der Lehrer selber wollte das zwar nicht war haben (der meinte immer noch so schlecht ist er doch gar nicht, er soll halt mehr üben und sich nicht so anstellen)
Aber von der Schulleitung haben wir wirklich unterstützung bekommen - für die 3. Klasse gab es dann Förderstunden mit Einzelunterricht extra für meinen Sohn - alle 14 Tage kommt ein Hörpädagoge, der vorallem an Strategien für die auditive Wahrnehmung arbeitet und auch der jetztigen Lehrerin erklärt auf was sie achten muss. Jede Woche hat er eine Stunde bei einem Sonderpädagogen und eine Stunde bei der Klassenlehrerin.
Das ist wie Einzelunterrricht - egal wo er Probleme hat, daran wird gearbeitet. Gerade auch an der Legasthenie.

Dazu wurde auch in Absprache mit dem Pädaudiologen die Logopädie wieder aufgenommen - auch der Logopäde arbeitet vorallem am Leseverständnis, Wortschatz und Rechtschreibung.

Das schöne, dadurch das mein Sohn jetzt so viel qualifizierte Förderung bekommt, brauch ich zuhause kaum ihm Üben - ich kann jetzt am Selbstbewustsein arbeiten, ich habe Zeit für ihn ohne Druck für die Schule machen zu müssen...
Und mein Sohn hat wieder Erfolgserlebnisse - Mathe klappt seitdem wirklich gut, in Deutsch ist er von den Noten befreit und er bekommt in allen Fächern die Aufgaben vorgelesen. Es zählen auch keine Rechtschreibfehler mehr.
Und seitdem gibt es sowohl in Mathe auch auch in HSU sehr gute Noten - klar, wenn er seither mehr Probleme hatte die Frage zu lesen, zu verstehen, wie sollte er da noch Zeit und Kraft finden die Frage zu beantworten - er hat ja schon beim Lesen dicht gemacht.
Auch die Zeitzugabe in allen Fächern ist da sehr hilfreich.

Und noch viel wichtiger - ich habe wieder ein glückliches Kind, das fröhlich ist, dem der Schabernack aus den Augen spricht..
Hausaufgaben hat er noch lange Unterstützung gebraucht, aber jetzt endlich packt er auch da an und erledigt immer mehr selbstständig - jetzt traut er sich wieder an Aufgaben ran und merkt, er kanns.

Such dir Unterstützung, Kinderpsychologe ist sicher eine gute Anlaufstelle - es gibt sicher auch eine Schulpsychologen, der für eure Grundschule zuständig ist - auch der kann eine Anlaufstelle sein. Aber auch Erziehungsberatung, Gesundheitsamt, ... klappere alles ab...
Den Hörpädagogen bekamen wir z.b. übers Gesundheitsamt..

Man muß nur dranbleiben und wirklich nach Hilfe suchen. Lass dich nicht abwimmeln - so wie du es schreibst, sollte für kein Kind die Grundschulzeit sein.
Immer nur mehr üben bringt manchmal einfach nichts, weil es nicht die Probleme anpackt. Finde zuerst raus, wo bei euch die Probleme liegen - und dann such Lösungen.

Alles Gute
Dhana

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Re: Habt ihr einen schulpsychologischen Dienst an der Grundschule?

Antwort von Millefleurs am 12.07.2011, 8:32 Uhr

Eventuell wäre das aber genau die richtige Anlaufstelle für euch.

Ich drück Dir auf jeden Fall die Daumen, dass ihr bald die Ursachen findet, damit Deinem Kind geholfen werden kann.

Alles Gute!
millefleurs

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Re: Ich habe so einen Frust

Antwort von Drachenlady am 12.07.2011, 8:43 Uhr

Liebe Viviane,

fühl dich einfach mal gedrückt. Natürlich kann man auch von dir, als Muttern, keine Wunder von heute auf morgen erwarten. Sich dieses dicke Fell wachsen zu lassen, um nicht direkt auszutitschen, benötigt auch Zeit. Aber es ist halt verdammt wichtig, dass du es dir zulegst.

Manche Situationen, gerade in der Schule, sind so vertrakt, dass du als Mama der einzige Rückzugsort bist, du bist die einzige Vertraute, die einzige Freundin. Wie schon geschrieben wurde, sollte das Zuhause ein Ort der Geborgenheit sein, wo böses oder schlechtes (in dem Fall die Schule) nicht eindringen kann. Wobei es auch wieder falsch wäre, die Schule als etwas schlechtes oder böses zu bezeichenen. Aber Schule ist halt Schule und das Zuhause sollte der Ort der Geborgenheit bleiben, der lediglich ein wenig mit Hausaufgaben "belastet" wird.

Lernen ist etwas tolles, etwas neu gelerntes anzuwenden ist einfach etwas superschönes. Meine Tochter hat sich letztens bei einem Kuchenrezept selber erschlossen, dass wenn sie bei einem Kuchen 4 Eier bräuchte, für zwei Kuchen schon 8 Eier benötigen würde und wenn sie einen dritten Kuchen backen wollte, mit der 10-er-Packung Eier nicht mehr hinkommen würde.

Bei uns funktioniert vieles nur durch die Hintertür. Wenn ich einen Einkaufszettel schreibe, baue ich schon mal die ein oder anderen Rechtschreibfehler ein.. dann steht da schon mal 1 kg Meel (statt Mehl) oder 300 g Wuhrst (statt Wurst) oder 6 Tommaten (statt Tomaten). Ich sag ihr dann nicht, schau doch mal drüber und finde die Rechtschreibfehler...sondern ich erwähne beiläufig, dass wenn ihr noch was einfällt, sie es drunter schreiben soll. Sie guckt dann drauf und schlägt beide Hände über den Kopf zusammen und fängt automatisch an meine Schreibfehler zu korrigieren.

Ich führe ein Haushaltsbuch, muss also viel rechnen... manchmal kann ich die simpelsten Dinge nicht zusammen rechnen. Dann heißt es nur... Schatz, kannst du mir eben kurz helfen... ich krieg da kein Ergebnis hin. Von ihr kommt dann meistens so ein leichtes "was haste denn wieder? Lass mich mal ran.... och Mama... das ist doch nun wirklich kein Akt 5 + 7 zu Rechnen, da haste schon mal 12 raus. Du wolltest an sich 20 Euro ausgeben, hast aber 8 Euro gespart... also sooooo schwer war dass doch nun wirklich nicht!"

Sie hat es gerechnet und damit soll es auch gut sein.

Am schönsten war es für mich, als sie dann zu mir kam mit einem Zettel und einem Stift in der Hand und meinte zu mir..."Nee Mama! So geht das echt mit dir nicht weiter. Du musst unbedingt was tun. Wie soll dass denn mal werden, wenn ich mal nicht so gut rechnen kann. Wir üben jetzt!"

Die Maus hat mich ganz schön in die Mangel genommen, wollte sich selber aber keine Blösse geben und hat alles, was ich ausgerechnet habe, auch stets nachgerechnet. Zu guter Letzt, war sie dann doch recht zufrieden mit mir.

Das sind die Momente, wo Schule, Lernen, sich mit dem befassen, was einem nicht so liegt, wieder Spass machen. Und das wiederum überträgt sich in die Schule. Was zu Hause klappt, sollte dann auch in der Schule klappen können. Gut das Nervenkostüm hält nicht immer.. aber immer besser.

Auch deine Tochter kommt dahin, notfalls mit der Wiederholung der 2. Klasse... aber alles ohne Druck...es ist ein Prozess, der sich entwickeln muss, aber ihr schafft das.

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Re: Ich habe so einen Frust

Antwort von Pubbaeh am 12.07.2011, 16:07 Uhr

Hallo Viviane,
bitte bitte bitte lass dich nicht entmutigen. Du als Mutter bist tatsächlich in der zweitschwierigsten Situation. Vergiss bitte nicht, dass niemand so sehr leidet wie deine Tochter. Sie will dich als Mama beeindrucken, dir zeigen, was sie alles kann und ist doch in der Situation, vor dir zu versagen, wenn sie mit dir lernt oder schlechte Noten mit nach Hause bringt.
Ich bin Sonderpädagogin in Hamburg und kann dich nur bitten: Lass deine Tochter testen! Egal, was die Ursache ist (und meistens bedingen sich die Ursachen schlechte Erfahrungen-> Vermeidungsverhalten-> erneutes Versagen...), wenn du eine Diagnose hast, kannst du damit arbeiten. Möglicherweise handelt es sich um eine Hörverarbeitungsstörung, evtl auch um Überforderung.
Wichtig ist, dass deine Tochter spürt (und erlebt!) dass du sie liebst, egal, wie es in der Schule läuft. Es gibt kein "schlecht" in der Schule! Es gibt nur das richtige und das falsche Lernangebot für das einzelne Kind. Dabei ist NIEMALS das Kind falsch oder schlecht, sondern IMMER das Lernangebot. Du fragst nach Erfahrungen mit "solchen Kindern". Jedes Kind ist anders und lernt anders. Dein Kind ist genauso anders wie jedes Kind. Und besondere Kinder brauchen besondere Lernangebote, vielleicht manchmal einfach etwas mehr Zeit. Dein Kind ist es wert! Leider baut das deutsche Schulsystem derzeit noch mehr auf Aussortieren als auf mitnehmen. Gibt es in deiner Nähe Integrationsschulen oder Schulen mit integrativen Regelklassen?
Die Lehrerin kann noch so verständnisvoll und bemüht sein, in Falle deiner Tochter ist sie es, die überfordert ist, weil es ihr nicht gelingt, das richtige Lernangebot zu schaffen. Also ist nicht dein Kind falsch, sondern das Lernangebot und das Know-How an ihrer Schule
JEDER (nicht nur Kinder) lernt auf Basis von Erfolgserlebnissen (frag mal, warum ich nicht stricke...!) Deine Maus braucht Erfolge! Also lass die Ferien Ferien sein. Lieber zwischendurch mal spielerisch gemeinsam überlegen, wie ein Wort geschrieben wird, oder Alltagsfragen berechnen. Niemand hat die freie Zeit mit dem Anstand zur Schule so nötig, wie deine Tochter. Sie hat noch so viele Schuljahre vor sich und erlebt schon jetzt nur Frust und Schulunlust. Wie frustrierend muss das für das Kind sein?!
Durchbrich den Teufelskreis bitte radikal. Nutze die Ferienzeit für Beziehungsarbeit, in der dein Kind, deine Anerkennung und uneingeschränkte Liebe erlebt. Lass sie spüren, dass sie wertvoll ist und dass Schule zwar wichtig ist, aber nicht das Wichtigste.

Ihr schafft das! ich drücke euch ganz fest die Daumen!

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