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Geschrieben von FrauStorch am 04.10.2018, 9:04 Uhr

Wie würdet ihr damit umgehen?

Hallo zusammen,

unser Kurzer ist jetzt 2,5 Jahre alt. Er war schon immer sehr autonomiebdürftig (kommt wohl nach mir) und hat einen extremen Sturkopf. Sobald ihm was nicht passt tobt er ohne Ende. Mein Mann und ich sind wohl beide eher nachgiebig, wobei ich eher schon überzeugt bin, dass Grenzen setzen wichtig ist. Mein Mann geht bei vielem seiner "Aussetzer" mit.
Dazu kommt, dass der Kleine totales Papa-Kind ist. Papa ist auch die Hauptbezugsperson, ich bin die Hauptverdienerin der Familie. Er arbeitet Teilzeit, ich Vollzeit (bin aber derzeit im Mutterschutz) und komme erst gegen Abend nach Hause. Wir erwarten bald Nummer 2.
Vor einer Weile hat unser Sohn begonnen zu erlauben und verbieten, wer was machen darf. "Papa macht das". Meist ging es darum, dass ich Dinge nicht mehr machen durfte, wickeln, Schuhe ausziehen etc. Wenn ich alleine mit ihm bin, dass geht es, wobei er dann manchmal es trotzdem versucht "nur Papa macht das" er dann aber manchmal selber grinsen muss wenn ich ihm sage, dass Papa gar nicht da ist.
Wenn ich versuche etwas zu machen, was ich nicht darf, dann gibt es ein riesen Geschei und er wehrt sich mit Händen und Füßen dagegen. Bisher sind wir da recht nachsichtig mit umgegangen, ich möchte nicht immer als die Böse darstehen, ich kann eh schon nicht gegen Papa anstinken (trösten darf ich meist auch nie) und möchte nicht dann auch noch diejenige sein, die immer nur Ärger mit ihm hat.
Bisher war es so, dass ich ihn morgens umgezogen und gewickelt habe, wenn Papa duschen ist. Er nimmt ihn mit in die KiTa (direkt neben seiner Arbeit) und hat es morgens eilig. Inzwischen weitet sich das "Nur Papa darf das" aber immer mehr aus. Er will auch inzwischen nicht mehr, dass ich ihn morgens fertig mache. Mein Mann ist nervlich schon echt angestrengt, er übernimmt aufgrund meiner fortgeschrittenen Schwangerschaft schon eh viel und die Dinge, die ich ihm gut abnehmen kann (wie z.B. mal Söhnchen wickeln) verweigert der junge Mann dann.
Heute morgen bin ich streng geblieben und habe ihm ganz klar gesagt, dass das nicht geht und ich ihn (wie ja immer) morgens fertig machen muss da Papa nicht genug Zeit dafür hat. Alle freundlichen Werbungsversuche vorher wurden abgelehnt. Es endet damit, dass er die ganze Zeit hindurch weint, nach seinem Papa ruft und ihm nachher weinend in den Armen liegt.
Ich habe schon echt viel Verständnis für unseren Sohn, aber irgendwann tut es mir auch weh so abgelehnt zu werden. Ich bin immerhin seine Mutter und möchte auch für ihn dasein dürfen. Dazu kommt, dass ich viele Spaßaktivitäten momentan nicht gut machen kann. Wenn er Fahrradfahren möchte (er hat so ein Laufrad) zieht mein Mann mit ihm los, da ich Probleme mit der Symphyse habe und einfach nicht in dem Tempo mitlaufen kann. Dazu bin ich schon viel zu rund. Ich bin also derzeit auch schnell aus der Puste und kann nicht so gut mithalten.

Ich vermute es kommt noch ein anderes Thema hinzu. Ich bin schon überzeugt, dass natürlich ein Teil des Problems einfach aufgrund der Persönlichkeit unseres Sohns kommt, wenn ich ehrlich bin muss ich auf der anderen Seite aber auch sagen, dass er auch schon ein Stück weit verzogen ist. Er ist der typische Einzelkindprinz um den sich alles dreht. Wenn Papa mit ihm zu Hause ist, dreht sich alles um den Sohn. Er bespaßt und bespielt ihn ohne Pause, er musste nie lernen sich auch mal alleine zu beschäftigen. Ich hab schon viele Gespräche mit meinem Mann darüber geführt, dass ich glaube, dass der Alltag auch normal weiter gehen darf und das Kind mal mitlaufen muss und nicht alles sich nur nach dem Kind ausrichten muss. Er sieht es aber nicht so "Wieso, ich hab doch gerade nix anders zu tun". Wenn ich mit unserem Sohn alleine bin, mache ich es daher etwas anders, was vermutlich auch dazu führt, dass die Zeit mit mir nicht so wahnsinnig spannend ist wie mit Papa. Auch wenn wir natürlich auch zusammen spielen und schöne Dinge machen, aber halt nicht in 24 Stunden Daueranimation. Ich glaube, dass dem Kleinen das auch nicht gut tut und sage schon seit bestimmt einem Jahr, dass der Aufmerksamkeitsverlust nach der Geburt eines Geschwisterkindes für ihn nur größer wird, wenn er stets auf einem Podest steht.
Aufgrund meiner Rolle ist es aber doppelt schwer hier auch noch die strengere und konsequentere zu sein, wenn ich es aber nicht mache, übernimmt keiner das Grenzen setzen oder auch mal Konsequent sein. Es sind die Kleinigkeiten, z.B. beim Essen wenn er einfach nicht sitzen bleibt sondern sich einen Löffel essen in den Mund schiebt, dann spielen geht und im Vorbeilaufen gerne weiteressen möchte (am liebsten noch von Papa gefüttert). Das ist jetzt zum Glück etwas, wo wir beide einer Meinung sind da strenger zu sein, aber es entstand ja auch nicht von ungefähr.
Mein Mann geht einfach am liebsten den Weg des geringsten Widerstandes. er hat ihn z.B. noch Ewigkeiten morgens beim Frühstück gefüttert damit er ihn danach nicht nochmal umziehen muss weil er kleckert (Lätzchen hat er immer vehement verweigert und sich sofort vom Körper gerissen, auch so ein Punkt der toleriert wurde). Das fand er natürlich toll und begann dann einfach nicht mehr selber zu essen, weil er erwartete gefüttert zu werden. Ansonsten aß er halt gar nichts und wurde dann irgendwann nur quengelig und weinerlich vom Hunger - auch anstrengend. Inzwischen isst er aber, dank konsequenter Durchsetzung, selber. Was ein 2,5 jähriger ja auch probemlos kann.

Ich frag mich nun, was ich tun soll. In meiner Position jetzt auch noch dauernd die "Böse" sein, macht es in der Beziehung zu dem Kleinen echt nicht leichter. Aber jetzt mit Papa um die Rolle des Super-Clowns zu konkurieren finde ich auch nicht richtig. ich möchte ihn ja nicht bestechen. Manche Sachen müssen aber sein (wie das morgens umziehen) und dann nachgeben und Papa alles machen lassen? Soll ich mich ganz zurück ziehen sobald er nein sagt? Dann darf ich bald gar nichts mehr machen... dann bin ich als Mutter auch überflüssig. Ich möchte ihn aber auch nicht damit "quälen" dauernd seine Grenzen zu überschreiten und mich ihm so aufzudrängen. Damit fühle ich mich auch schlecht.

Ich muss mal schauen was passiert wenn Nummer 2 kommt. Ich möchte auf keinen Fall diese Aufteilung haben, dass ich nachher nur für das Baby da bin und mein Mann für den Großen. Zumal ich ab Frühjahr wieder arbeiten muss und er das Baby dann ja auch versorgen muss. Ich hoffe einfach, dass meine verbesserte Beweglichkeit nach der Schwangerschaft dazu führt, dass ich mit dem Kleinen auch mal wieder mehr alleine draußen toben kann.

 
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