gefühlschaos...und ich kann damit nicht umgehen :(

Ich kann dich gut verstehen. Als meine Tochter knapp 17 war, wurde mir bewusst, dass mein Kind ja relativ bald (also gut ein Jahr später) hier weg sein könnte. Das hat mich in der Tat auch fertiggemacht. Schön, wenn andere Mütter da locker drüber stehen.
Ich denke, das ist überall anders und hängt mit vielen Umständen zusammen, wie man sich selber dabei fühlt. Meine Tochter war immer Mama-Kind, schüchtern und anhänglich. Ich fand das immer sehr anstrengend und habe mich über jeden Schritt gefreut, wo es besser wurde. Und es wurde besser, langsam, aber beständig. Inzwischen ist sie alles andere als schüchtern, aber immer noch Mama-Kind :-), das mit mir viel über alles reden möchte etc.
Abends haben wir vor dem Schlafengehen sehr oft bei einem Tee zusammengesessen, ferngesehen und gelabert. Ich habe diese Zeit (mal 15 Minuten, mal über eine Stunde) sehr genossen. Und das sollte dann irgendwann plötzlich vorbei sein? Das sind so Gedanken, die mir dann durch den Kopf gegangen waren und die mich echt fertiggemacht hatten.
Es ist ja auch nicht so, dass ich sonst keine Interessen außer dem Kind gehabt hätte. Im Gegenteil. Ich war recht viel eingespannt, hatte mir sogar noch einen weiteren Ehrenamtsjob aufgehalst, der mir eigentlich Spaß macht. Aber in dieser Zeit war ich dazu kaum zu gebrauchen, habe alles entweder vor mir hergeschoben oder lustlos gemacht.
Ich vermute mal, dass auch die Hormonumstellung zu dieser Zeit angefangen hat. Es sprach noch einiges andere dafür.
Das Ganze war vor zwei Jahren. Der Zufall wollte es, dass wir hier "Abnabelung light" haben: duales Studium, wobei sie drei Monate hier in der Stadt arbeitet und drei Monate weiter entfernt studiert. Sie wohnt also noch viel bei uns, aber nicht immer. Und es geht mir zur Zeit recht gut. Zuletzt hätte ich ihr sogar glatt am liebsten das Wochenende hier verwehrt, weil sie grad die Pubertät nachzuholen scheint... (und im Prüfungsstress steckt).