Geschrieben von charty am 29.07.2019, 14:04 Uhr

Anforderungen von Klasse 10 im Vergleich zu Klasse 11 Gymnasium

Ich frage jetzt mal hier in die Runde, weil meine Tochter plötzlich echten Bammel vor der Kursstufe hat.

Meine Tochter ist jetzt gerade mal 16 J. und hat soeben die 10. Klasse super als 3. beste der Klasse abgeschlossen, ohne sich jetzt hier wirklich zu überarbeiten. Ich selbst bin sehr stolz auf sie, da das das erste Jahr gewesen ist, in dem sie wirklich selbständig und vorausschauend gearbeitet und quasi ohne meine Hilfe agiert hat. Sie ist auf einem allgemeinbildenden Gymnasium in BW mit bilingualem Zweig. Sie ist auch der 1. Jahrgang vom neuen Abitur BW, wo noch keiner wirklich weiß, wie es wirklich laufen soll.

In den letzten Tagen vor dem Schuljahresende hat sie von einigen 11. Klässlern im Rahmen ihrer Projekttage erfahren, dass sie "alle" die 11. Klasse total unterschätzt haben. Der Sprung von der 10. Klasse auf die 11. Klasse sei enorm gewesen. Und jetzt schiebt meine ganz plötzlich Panik. Schaffe ich das überhaupt? Ich bin, wenn ich die Abiprüfungen mache noch 17 Jahre (kurz darauf wird sie 18). Bin ich dann überhaupt schon reif für das Leben ausserhalb der Schule etc.?

Ich nehme ihre Ängste ernst, versuche sie aber zu beruhigen und den Druck, den sie sich selbst macht, herauszunehmen.
Ich persönlich habe nämlich keine Zweifel, dass sie die letzten 2 Jahre "problemlos" schaffen wird, ausser die Pubertät nimmt ganz plötzlich ungeahnte Ausmasse an oder sie verliebt sich heillos etc.
Zudem ist sie mittlerweile wirklich selbständig geworden, könnte sich quasi auch schon alleine versorgen, aber sie ist nach wie vor ein sehr ängstlicher vorsichtiger Typ und braucht ihre Routine.

Ich versuche ihr auch immer wieder klar zu machen, dass sie es von Vorteil ansehen soll, dass sie noch so jung ist. Sollte die 11. Klasse wirklich "schief" laufen, dann wiederholt sie sie halt nochmal. Was soll`s.
Von meiner Seite aus hat sie auch nicht den Druck, direkt nach dem Abi zu studieren. Von mir aus soll sie 1 Jahr als Aupair arbeiten oder Work & Travel machen oder wie auch immer. Sie ist jung genug, um sich eine Auszeit zu nehmen, sofern sie sinnvoll ist und nicht nur chillen und Party beinhaltet.

All diese Argumente haben bis jetzt gut gewirkt bis jetzt die 11. Klässler ankamen.
Deshalb meine Frage: Steigen die Anforderungen von Klasse 10 auf Klasse 11 wirklich so massiv an oder haben eher die Schüler ein Problem damit, dass sie jetzt nicht mehr alles komplett vorgekaut bekommen und sie selbständiiger arbeiten und lernen müssen?

Mein Abi liegt zu lange zurück, um das wirklich beurteilen zu können. Ich erhoffe mir jetzt einfach ein paar Inputs, um selbst die Situation besser beurteilen zu können wie es heute läuft und meiner Tochter damit helfen zu können.

Danke Euch.

Vg Charty

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6 Antworten:

Re: Anforderungen von Klasse 10 im Vergleich zu Klasse 11 Gymnasium

Antwort von Salkinila am 29.07.2019, 14:38 Uhr

Wir sind hier in Rheinland-Pfalz, also ist das vielleicht nicht vergleichbar, aber diese Panik vor der 11. Klasse kenne ich nicht. Weder von meinem Sohn noch von anderen. Wir haben G9, d.h. das erste Halbjahr der 11. Klasse dient der Eingewöhnung, die Noten zählen nicht für's Abitur. Mein Sohn hat dieses halbe Jahr auch gebraucht, um sich an alles Neue zu gewöhnen. Ihm fiel der Umstieg vom Klassenverband auf das Kurssystem nicht so leicht, wohl auch, weil er aus einer tollen Klasse kam, in der der Zusammenhalt sehr groß war. Aber ab dem 2. Halbjahr lief alles wieder normal und die Noten waren so gut wie vorher.

Im Vergleich zur 10. Klasse hat er in der Oberstufe zwar viel mehr Nachmittagsunterricht, aber dafür praktisch keine Hausaufgaben mehr. Er kommt jetzt in die 13. Klasse und die Oberstufenzeit war bisher ziemlich locker - außer für Kursarbeiten lernen und ab und zu ein Referat vorbereiten hatte er nicht viel zu tun. Das war teilweise in der 10. Klasse anstrengender. Allerdings finde ich, dass das Niveau im Vergleich zu meiner Schulzeit um einiges niedriger ist (ich ging zur gleichen Schule). Ich hatte damals auch wesentlich mehr zu tun - wir hatten aber auch mehr Kursarbeiten zu schreiben.

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Re: Anforderungen von Klasse 10 im Vergleich zu Klasse 11 Gymnasium

Antwort von charty am 29.07.2019, 15:02 Uhr

Bei meiner Tochter ist es G8 und sie hattet dieses Jahr schon bis auf Freitag jeden Tag Nachmittagsunterricht, wobei 1x auf den bilingualen Unterricht zurückzuführen ist.
Die 10. Klasse war somit die Einführungsklasse, aber lt. meiner Tochter großteils nicht so anspruchsvoll wie die 9. Klasse.

Ich weiß nur, dass sie z.B. in Physik teilweise Themen hatten, die angeblich in der Kursstufe nicht mehr gelehrt werden, aber in der Abiprüfung drankommen können. Zumindest hat uns das auch der Lehrer beim Elternabend zu Beginn der 10. Klasse gesagt.

Ich denke auch, dass es eine ziemliche Umstellung werden wird mit dem Kurssystem. Davor hat meine eben auch einen Bammel. In der 10. Klasse wurden sie noch im normalen Klassenverbund unterrichtet.

Danke erstmal.

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Hier ist die Panik eher vor der 12...

Antwort von Ellert am 02.08.2019, 6:37 Uhr

Die 11 war bei uns mit viel mehr Stunden als die 10. ( aber brb)
und die Klausuren wurden doch anders aufgebaut und die Erwartungen der Lehrer anders, wissenschaftlicher, sie dauerten länger etc
Dennoch fand ich es nicht so tragisch, die Noten wurden strenger und es hagelte nicht nur einser wie gewohnt. beine ista uch auf einem bilingualen zweig und das ist toll , sie behauptet dass zB in Geschichte dort die Anforderungen zwar sprachlich hoch sind aber von wissen heer die im deutschen Bereich detaillierter wären.

Ab Montag beginnt Klasse 12 und der Tutor hat schon Mails an uns Eltern verteilt die mit Angst machen, was jetzt vor dem Abi alles zu tun sei , was wo wie in welchen Lerngruppen wäre, das jahr jetzt vor dem Abi scheint wirklich sehr stressig zu sein, vor Weihnachten ist schon Notenschluss und sofort danach beginnt das neue Notenjahr auch wenn die annderen Schüler da ja noch bis zu den Winterferien haben, also alles viel komprimierter, allerdings wird wohl nicht in allen 5 Leistungskursen eine Klausur mit Abiansprüchen geschrieben sondern nur in den schriftlichen Prüfungsfächern.

Ich persönlich glaube dass viele das anfangs stressiger finden weil neue Lehrer kommen, das klassentechnisch durchmischt wird und Gruppen sich auch erst finden müssen, sie merken dass nur noch zwei Jahre bis zum Abi sind und der Druck sich dann aufbaut.
Ich hatte ja das Glück damals in baWü noch 13 Jahre zu haben, da war Klasse 11 total lockere Aufbaustufe, erst in 12 gabs LKs und auch keine 5 wie bei uns, aber das jahr vor dem Abi wurde man sich erst bewusst dass der Ernst des Lebens begonnen hatte. Vorher habe ich auch mir nichts abgebrochen mit lernen

dagmar

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Re: Hier ist die Panik eher vor der 12...

Antwort von Salkinila am 02.08.2019, 10:55 Uhr

Das ist ja heftig bei euch. Mein Sohn kommt jetzt in die 13., aber das schriftliche Abi wird hier ja schon im Januar geschrieben. Von Panik keine Spur! Auch die Lehrer bauen keine auf, hier ist das alles wirklich sehr locker. Und Briefe von der Schule an die Eltern, was vorm Abitur noch zu tun ist, gibt es auch nicht. Liegt aber vielleicht daran, dass wir G9 haben und damit eigentlich alle Schüler schon 18 oder 19. Da wird von den Eltern nicht mehr erwartet, dass sie einen Blick drauf haben, was noch gemacht werden muss :)

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Re: Hier ist die Panik eher vor der 12...

Antwort von charty am 05.08.2019, 9:44 Uhr

Das klingt heftig! Habe Deinen Beitrag oben gelesen und hoffe, dass sich das Rätsel löst.

Gemäß dem Kurswahlzettel meiner Tochter für die 11. und 12. Klasse wissen wir schon, wie die Stundenverteilung sein wird. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich diese noch ändern werden, da die Fächer ja fix sind. In der 11. Klasse sind es inkl. 1 AG (Cambridge AG mit Prüfung auf C1-Niveau) 39 Wochenstunden und in der 12. Klasse 33 Wochenstunden.

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Re: Hier ist die Panik eher vor der 12...

Antwort von Graupapagei3 am 05.08.2019, 11:13 Uhr

Also hier gab es weder Panik noch irgendwelche Mails von Tutoren. Anfang der 12 gab es erstmal noch eine Runde Kursfahrten. Ja die Zeit ist kurz, aber das war doch vorher bekannt und auch die Grobplanung stand doch eigentlich.

Ehrlich gesagt, kann ich nicht nachvollziehen, dass da bei euch so ein Theater herrscht.

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