Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Krümel21052017 am 13.03.2018, 10:35 Uhr

Bald alleinerziehend?

Hallo Liebe Mamis,
ich bin zwar nicht Alleinerziehend aber erstens fühle ich mich über weite Strecken so und zweitens könnte es sein, dass ich es tatsächlich bald bin.
Mein Sohn kam im letzten Mai per geplantem Kaiserschnitt zur Welt. Er lag falsch und eine normale Geburt wäre aufgrund eines Gendefektes meinerseits zu riskant gewesen. Die ersten Momente mit ihm waren unglaublich. Auch mein Mann war völlig hin und weg von ihm.
Von Anfang an hatte ich Probleme mit dem Stillen. Erst kam nichts und ich musste anregen und zufüttern, dann kam zu viel und er musste sich dauernd übergeben weil er zu viel im Mund hatte. Als wir das KH verlassen konnten, hatte es sich einigermaßen eingependelt. Aber Zuhause gingen die Probleme erst richtig los. Unser kleiner schrie jede Stunde und abends vier Stunden am Stück. Er trank nicht, „biss“ mir in die Brustwarzen. Ich hatte furchtbare Schmerzen und meine Psyche ging echt den Bach herunter. Letztlich hielt ich es nicht mehr aus und begann, ihm die Flasche zu geben. Das Schreien wurde dadurch auch nicht weniger und ich war fast nur noch am Weinen. (Die ganzen Hormone zusätzlich, ihr wisst ja xD) Mein Kinderarzt übersandte uns in eine Schreiambulanz und ich rief völlig aufgeregt meine Hebamme an, die uns den entscheidenden Tipp lieferte: Wir stellten auf eine Milcheiweißfreie Nahrung um und schon zwei Tage später schrie mein Sohn so gut wie gar nicht mehr. Er war aufgeweckt, fröhlich und entwickelte sich super schnell. Die Anfangszeit war wirklich eine harte Zeit und mein Mann hatte vier Wochen lang direkt nach der Geburt Elternzeit und unterstütze mich wirklich wunderbar. Manchmal hatte ich sogar fast das Gefühl, dass er „die bessere Mutter“ von uns war. Er konnte toll auf unseren Sohn eingehen, merkte viel schneller als ich, wenn ihn etwas störte und nachdem das große Schreien zu Ende war, war er wirklich mein Vorbild. Ich hätte ihm vorher nie zugetraut so ein toller Vater zu sein und liebte ihn noch mehr als je zuvor.
Uns ging es gut. Und bereits mit vier Wochen schlief unser kleiner Mann im Babybay neben uns nachts seine 10 Stunden durch.
Dann musste er wieder arbeiten gehen. Leider muss er dafür um 6:30 aus dem Haus und kommt wenn alles gut läuft um 17:30/17/45 nach Hause. Aber trotzdem sah ich immer so viel Freude in seinem Gesicht, wenn er endlich nach Hause kam und uns beide sehen konnte.
Nunja wie das so ist, entwickeln sich die Kinder ja immer weiter. Und unserer ist wirklich eine Entwicklungsrakete. Er ist unheimlich ehrgeizig. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, wird es ausprobiert und so lange geübt bis es endlich klappt, oder man vor Erschöpfung auf der Krabbeldecke einschläft :D Nun ist es so, dass unser Sohn seit er 5 ½ Monate als ist krabbeln kann (Ach war das ein Kampf für ihn und uns :D ) und seit er 6 Monate alt ist steht. Mit 9 ½ Monaten machte er seine ersten Schritte alleine. Er ist einfach ein kleines Entdecker-Baby. Möchte keine Sekunde alleine sein. Alles mitbekommen. Am liebsten ständig auf den Arm um zu sehen, ob es von oben noch mehr zu sehen gibt. Ich finde es toll, dass er so ist. Auf meinen Mann scheint das allerdings eher weniger zuzutreffen. Je mehr unser Sohn kann, desto mehr hat sich mein Mann verändert.
Wir hatten von Dezember bis Februar eine Phase in der er sehr schlecht schlief. Das zehrt natürlich an den Nerven. Doch ich dachte wir hätten das eigentlich ganz gut hingekriegt und geregelt. Auch wenn es hart war, schläft unser Sohn jetzt wieder ohne Probleme durch und in seinem Bettchen. Ob es nur eine Phase war oder die Nahrungsumstellung oder oder oder weiß ich nicht. Auf jeden Fall haben wir uns die Nacht aufgeteilt und richtig toll als Team zusammen gearbeitet was den Kleinen anging.
Was uns als Ehepaar angeht, kann ich das leider nicht behaupten. Ich war ihm für seine große Hilfe in der Anfangszeit sehr dankbar und habe seitdem versucht, ihm jeden Wunsch zu erfüllen. Er war früher sehr sportlich und wollte wieder damit anfangen. Also habe ich gesagt er kann ja einmal die Woche wieder in seinen Kampfsport gehen. Das hat er dann auch gemacht. Doch dann war er wieder unzufrieden. Er könne ja so in seinem Sport nicht vorankommen, er müsse ab und an auch mal in einen Samstagskurs. Auch das sagte ich ihm zu. Dann war er wieder unzufrieden. Jetzt geht er dienstags und donnerstags abends in seinen Kampfsport und zweimal pro Woche morgens von 5 bis 6 Uhr morgens joggen. Alle paar Monate ist dann samstags noch ein Seminar. Doch er war noch immer nicht zufrieden. Wir hatten vor der Geburt viel auf unsere Ernährung geachtet und auch darauf, dass wir möglichst wenig Essen wegschmeißen. Das ist zugegebenermaßen in den ersten Babymonaten auf der Strecke geblieben. Also riss ich mich auch da zusammen, erstellte einen Einkaufsplan und gehe jeden Freitag seit unser Sohn sitzen kann die Wocheneinkäufe erledigen. Natürlich könnten wir es auch samstags machen aber ich wollte, dass er so viel Zeit wie möglich mit seinem Kind verbringen kann, da er doch so wenig davon hat. Doch dann war das Problem, dass er um halb sechs nach Hause kam und der Kleine um halb sieben seine Flasche bekommt und dann direkt ins Bett muss. Ich hatte also nur ein sehr kurzes Zeitfenster, in dem ich etwas kochen konnte. Die Wohnung in der wir leben ist sehr hellhörig und unser Sohn hat ein Gehör wie ein Luchs und wacht schon beim Pürierstab auf. Also lief es an den Abenden an denen er da ist so ab, dass er die Tür rein kam und ich ihm unseren Sohn in die Hand drückte, um zu kochen. Das stellte ihn dann aber auch nicht zufrieden, weil er ja auch wenn er heim kam mal eine viertel Stunde Zeit für sich brauchte. Also was hab ich gemacht? Meal-Prep Behälter gekauft und mich den halben Sonntag in die Küche gestellt, um für Montag, Dienstag und Mittwoch vorzukochen, damit er seine viertel Stunde Ruhe haben konnte und wir noch ein bisschen Familienzeit haben konnten. Das hat ihn dann einigermaßen zufrieden gestellt. Aber jetzt hat ihn die Grippe erwischt gehabt und er war eineinhalb Wochen lang nur mit uns Zuhause und seitdem wirkt er auf mich völlig deprimiert. Er konnte ja nicht rausgehen und man konnte ja gar nichts machen und war nur daheim und der kleine ist ja so anstrengend. Tja, welcome to my life sage ich da nur. Er hat in gewissem Maße recht. Wirklich viel unternehmen konnten wir im Winter mit ihm wirklich nicht. Er sitzt maximal 45 Minuten im Kinderwagen und braucht dann dringend seine Bewegung. Er ist halt einfach ein aktives Kind. Und bei dem Wetter konnte ich ihn ja schlecht am Boden krabbeln lassen. Wenn er jetzt wo er wieder gesund ist von der Arbeit kommt, spitzt mein kleiner schon die Ohren, krabbelt zu seinem Vater und strahlt über das ganze Gesicht. Er nimmt ihn dann kurz auf den Arm. Trägt ihn ins Wohnzimmer, drückt auf seinem Handy rum und stöhnt ab und an mal, wenn der Kleine wieder versucht sich die Fernbedienung zu schnappen oder irgendwas in den Mund zu nehmen, was er nicht soll.
Ich bin wirklich völlig fertig. Ich habe nicht nur ein sehr anspruchsvolles und aufmerksamkeiteinforderndes Kind, das gerne rund um die Uhr bespaßt werden möchte, sondern nun auch noch einen Mann, dem man es seit Monaten nicht mehr recht machen kann. So langsam zerbreche ich an der Beziehung. Ich tu doch alles, um ihn zufriedenzustellen. Warum bin ich trotzdem nie genug für ihn? Ich bin langsam kräftemäßig auch völlig am Ende. Seit Februar gehe ich wieder mit einigen Stunden als Grundschullehrerin arbeiten (auch nicht gerade unanstrengend in der heutigen Zeit…) danach hole ich den Kleinen ab, gehe einkaufen, füttere ihn, bade ihn, spiele mit ihm, erledige wann immer es möglich ist den Haushalt und bekomme dann zum Dank noch einen Mann, der permanent unzufrieden ist und nur an mir herumkritisiert. (Du solltest wieder Sport machen. Hast du genug Obst gegessen? Bis hin zu „So darf man das Kabel an der Steckdose nicht hängen lassen, sonst geht es auf Dauer kaputt.“ Ist wirklich alles dabei.)
So langsam gehen mir meine Kräfte aus und für die Psyche ist es natürlich auch nicht vorteilhaft statt Lob und Freude nur noch Gemecker zu hören und lange Gesichter zu sehen. Ich denke wirklich darüber nach, mich von ihm zu trennen. Das hätte ich zwar nie für möglich gehalten aber ich habe das Gefühl wenn ich das hier noch einige Monate so durchziehe werde ich daran zerbrechen und das werde ich dem kleinen unschuldigen und liebsten Wesen was ich je gesehen habe niemals antun.
Und so viel anders wäre es alleinerziehend für mich wahrscheinlich auch gar nicht, da ich ja ohnehin alles alleine mache. Inklusive ins Bett bringen und die Nachtschicht wenn er mal wach wird. Unter der Woche die Stunde schaffe ich auch noch alleine und wenigstens belohnt mich mein Kind mit einem Lächeln und Zuneigung und nicht mit Kritik und Verachtung.
Ging es jemandem von euch auch so? Könnt ihr mir Mut machen, dass ich es zur Not auch alleine mit meinem kleinen Mann schaffen kann? Kennt ihr welche, die die selben Probleme hatten und die Beziehung retten konnten? Mit jedem neuen Tag habe ich das Gefühl ihn immer weniger zu lieben…

PS. Wir machen auch alle zwei Wochen sonntags alleine was. Sogar einen Tanzkurs haben wir gemacht. Ich glaube nicht, dass es die fehlende Zeit als Paar ist. Ich glaube eher, dass mein Mann jetzt erst versteht, was es bedeutet Vater zu sein und das einfach nicht mehr möchte obwohl er den Kleinen lieb hat.

PSS. Eine Paartherapie wurde uns auch vorgeschlagen aber erstens darf ich keinen Therapeuten aufsuchen. Meine Verbeamtung auf Lebenszeit ist noch nicht durch und wenn da auch nur einmal irgendwie in der Akte "Therapie" steht war es das auch damit. Und zweitens wäre ich fast gekränkt, wenn er tatsächlich etwas ändern würde, wenn ihm eine wildfremde Frau etwas sagt und bei uns sich gar nichts ändert wenn seine weinende Frau vor ihm steht.

 
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