März 2023 Mamis

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Geschrieben von Minimäuschen, 32. SSW am 17.01.2023, 23:52 Uhr

Wer hat auch schon Schiss?

Schiss/Angst würde ich es nicht nennen. Ich erinnere mich an meine letzte Geburt: Vorzeitiger Blasensprung, Einleitung, 40h ohne Schlaf. Das war anstrengend und auch schmerzhaft (meine Vorfreude hält sich deshalb in Grenzen). Aber zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, dass es nicht auszuhalten wäre. Es ist einfach eine Menge, die man zu leisten hat, aber für die Belohnung am Ende lohnt es sich

Horrorgeschichten finde ich sicher nicht hilfreich, allerdings finde ich es auch gefährlich, die Geburt zu sehr zu romantisieren. Das weckt einfach falsche Erwartungen, die kaum zu erfüllen sind. Auch das kann zu einem Trauma führen, selbst wenn die Geburt "vergleichsweise harmlos" war.

Vieles hängt im dem Moment auch einfach von der eigenen Wahrnehmung ab.
Für mich war es zB wichtig, jede Wehe einzeln wahrzunehmen und eben auch die anschließende Wehenpause bewusst zum durchatmen (ja vielleicht sogar entspannen?) zu nutzen, statt mir schon Sorgen über die nächste Wehe zu machen.
Ein Blick auf die Gesamtsituation ("MM erst 4cm offen, bei 1cm pro Stunde muss ich das hier noch sechs Stunden aushalten - oh Gott, das schaffe ich nie") war weniger hilfreich. Den Gedanken habe ich direkt wieder verdrängt

Was außerdem super wichtig war: Mund aufmachen!
Ich habe durch den vorzeigen Blasensprung relativ viel am CTG gehangen. Erstmal um die Wehentätigkeit immer mal wieder zu prüfen, später um zu bestätigen, dass die Herztöne durch die Einleitung nicht schlechter werden.
Irgendwann hat mein Rücken aber einfach gestreikt. Als ich nach einer anderen Position fragte, wurde das nächste CTG im Sitzen gemacht, später nochmal eins im Stehen. Ohne Fragen hätte ich noch zwei Stunden länger liegend verbracht.
Als die Wehen stärker wurden, hatte ich das Gefühl, dass ich mich irgendwo dranhängen muss, um die Wehen besser veratmen zu können. Als ich danach fragte, wurde ich in einen Kreißsaal mit so einem Tuch, das von der Decke hängt, gebracht. Das CTG dort war mobil, sodass ich mich in dem Raum frei bewegen konnte. Auch hier wäre ich ohne meine Frage wohl erst deutlich später gelandet.

In den meisten Kliniken sind die Hebammen unterbesetzt. Deshalb haben sie oft keine Zeit, den Frauen jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Wenn man aber gezielt fragt, sind die meisten sehr wohlwollend und versuchen, alles möglich zu machen. Das ist zumindest meine Erfahrung aus der Klinik.
Deshalb: Scheut euch nicht zu fragen, wenn ihr etwas braucht und sagt, wenn euch etwas stört. Nur so kann es besser werden.

Geht mutig in die Geburt. Auch wenn es nicht exakt so laufen wird, wie ihre es euch vorstellt (das passiert quasi nie), werdet ihr es schaffen.

 
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