April 2020 Mamis

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Geschrieben von heli89 am 26.03.2020, 6:39 Uhr

Vllt. beruhigt euch das hier.

Das Thema Entbindung zu Coronazeiten im KH ist ja hier sehr hitzig und omnipräsent. Ich bin jetzt Tag 7 im Krankenhaus und möchte daher mal aus der Höhle des Löwen berichten. Ich war auch immer sehr kritisch und angepisst aber habe jetzt nochmal eine andere Sicht auf die Dinge. Eines vorweg: es ist alles nur halb so wild.

Erstmal der objektive Teil:

Securety am Eingang, kein Patient darf raus- und kein Unbefugter rein. Kontrolle von Dienstausweisen, Ausnahmegenehmigungen und Personalausweisen!

Mein Mann durfte am Aufnahmetag rein. Ich könnte mich nicht anzumelden, wir sind notfallmäßig im RTW her. Er durfte mich danach besuchen und meine Tasche herbringen, Er hat dafür von der Station schriftliche Ausnahmegenehmigungen erhalten und musste sich zuvor immer auf Symptome kontrollieren lassen. Solche Ausnahmegenehmigungen gibt es nur für je 1 Angehörigen auf Palliativ- und Geburtsstation. Und das ist noch keine Garantie, daß man immer rein darf, die Regel kann jederzeit verschärft werden. Noch ist es so, daß er zur Geburt in den Kreißsaal darf.

Alle tragen Mundschutz, die Besetzungen der Stationen dürfen sich nicht sehr mischen, strengere Hygieneregeln, mehr putzen, mehr desinfizieren.

Und jetzt der subjektive Teil:

Trotz allem: die Betreuung ist wunderbar. Niemand lässt sich was anmerken und die Schwestern und Hebammen betreuen jede einzelne Patientin mit Ausdauer, Mühe und Engagement. Auch die Ärzte gehen auf jeden individuell ein. Jeder nimmt sich viel Zeit! In einer anderen Klinik wird hingegen schon elektiv entbunden, um Kapazitäten freizuhalten! Sowas ist traurig!

Durch diese intensive Betreuung fühlt man sich in keinster Weise aufs Abstellgleis geschoben und die Zeit geht wesentlich schneller rum, als man meint. Und ich habe nicht einmal ein Baby, um das ich mich nebenbei noch kümmern muss, das muss ja erst noch schlüpfen. Drei bis fünf Tage sind echt nix. Und in heutigen Zeiten kann man dann mit dem Partner und den Kindern ja auch jederzeit telefonieren oder schreiben.

Fazit:

Klar sind die Maßnahmen streng und durch die Unvorhersehbarkeit auch sehr verunsichernd. Aber wenn durch diese strengen Maßnahmen personelle Ressourcen geschont werden, wenn sich durch Besuchverbote das Virus langsamer verbreitet, dann wird in Folge die ausgezeichnete Betreuung sichergestellt. Da müssen wir jetzt einfach mal auf die da oben vertrauen und dran glauben, daß sie schon wissen, was und warum sie das tun.

Wenn jede von euch mit an diesem Strang zieht und Opfer bringt, dann können wir auch sicher sein, daß wir eine gute Betreuung und Geburt haben und gesunde Babys mit nach Hause nehmen werden. Und das ist doch das Wichtigste!

 
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