Oktober 2022 Mamis

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Geschrieben von tortuga, 8. SSW am 11.03.2022, 20:51 Uhr

Streitfrage Religion / Taufe

Krümel wird am Montag das erste Mal untersucht und die Schwangerschaft bestätigt oder eben nicht.

Vielen habens wir gesagt und kürzlich den Schwiegereltern (meinen).

Eine der Fragen: Es wird aber schon getauft??!!

Das sei der Schwiegermutter sehr wichtig.

Als erstes Mal ist es MEIN / UNSER Kind. Wenn ich es nackt in die Spielgruppe schicken werde, ist das meine Sache...

Partner und ich aind katholisch bzw reformiert. Ich hatte meine Erfahrungen mit sektenartigen Freikirchen und halte von der Kirche nichts mehr.

Ich sehe sie als soziale Institution, die vieles bewirken kann und ich mit der Kirchensteuer einen Anteil leiste. ABER auch nur weil meine Eltern mich damals "gezwungen" haben durch eine Taufe.

Meiner Einstellung nach finde ich das Kind soll später selber entscheiden können. Nur weil man es getauft hat, soll es dann den ganzen Firlefanz mit "Unti" (Religionsunterricht extern) von der 3. Primar bis in die 3. Sekundar machen?!

Klar habe ich es auch gemacht. Weil ich musste.
Aber diesen ganzen Krams mit "dann kommst du nicht in den Himmel" ist mir doch egal.

Nun ja. Mein Partner und ich sind da unterschiedlicher Meinung. "Etwas muss es ja sein".

Nein muss es nicht... und Erwachsene können sich später immer noch der Kirche zu wenden, wenn sie das wollen....

Falls ihr schon Kinder habt, wie habt ihr das gemacht?

 
17 Antworten:

Re: Streitfrage Religion / Taufe

Antwort von Lotte1907 am 11.03.2022, 21:08 Uhr

Hallo,

wir erwarten Nummer 3. Unsere 1. ist evangelisch getauft, da war sie ein Jahr alt. Unseren Sohn wollten wir taufen, wenn wir uns kirchlich trauen lassen. Dann starb mein Vater und ich konnte jahrelang in keine Kirche gehen, ohne zu heulen. Als es wieder ging war er 5 und wollte nicht mehr. Er ist jetzt 7 und der totale Realist. Es ist so ulkig, wenn er einem erklärt, warum die Schöpfung Unsinn ist und dann den Urknall erläutert. Er darf sich aber jederzeit taufen lassen, wenn er noch will. Das gleiche bezüglich der Konfirmation. Mein Mann und ich sind letztes Jahr ausgetreten, NR. 3 wird daher auch nur auf eigenen Wunsch getauft werden.

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Re: Streitfrage Religion / Taufe

Antwort von Eva32E5, 7. SSW am 11.03.2022, 21:17 Uhr

Zunächst einmal stimme ich voll und ganz zu, dass das eine Entscheidung der Eltern und nicht der Großeltern sein sollte... Zweitens ihr habt noch ein wenig Zeit darüber nachzudenken... Vielleicht kommt ihr dann zu einer gemeinsamen Entscheidung... Ich habe einen unpopular Grund für die Taufe, den ich eigentlich nicht ausreichend finde, aber der meinem Partner das Leben schwer macht.... Er ist Lehrer und würde am liebsten an einer Privatschule arbeiten aber da die (fast) alle kirchliche Träger haben, und er nicht getauft ist, hat er keine Chance. Das grenzt seine Jobchancen wirklich ein. Aus der Kirche austreten, wenn es einen nicht passt, geht natürlich auch. Sich als Erwachsene/r taufen lassen, ist auch möglich. Wie man es macht, das Kind kann später den Status ändern, wenn gewünscht.

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Re: Streitfrage Religion / Taufe

Antwort von tortuga, 8. SSW am 11.03.2022, 21:26 Uhr

Danke dir für deinen Input. Es ist wirklich schwierig, sich vom "das macht man halt so" loszureissen.

Aber ich werde mir das auch noch mal durch den Kopf gehen lassen. Hatte bis zur Jugendzeit eigentlich fast keine Probleme, auch dadurch dass meine Grossmutter Katholikin war und mich über all mitnahm.

Aber es ist einfach so ein fader Nebengeschmack da...

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Re: Streitfrage Religion / Taufe

Antwort von Chrysopteron, 11. SSW am 11.03.2022, 22:05 Uhr

Bei uns war es auch nicht ganz einfach.
Wir glauben beide an Gott und sind beide in der Kirche. Allerdings in verschiedenen. Mein Freund ist Katholik und hat sich so eine Art Kindheitsglauben bewahrt. Ich bin evangelisch, habe lange Konfi-Unterricht geteamt in meiner Jugend und mich sehr viel damit auseinandergesetzt.

Für uns war klar, dass die Kinder getauft werden sollen. Dann gehören sie dazu, auch wenn sie sich noch nicht äußern können und bekommen - und das ist mir wichtig - alle Angebote gemacht, etwas über Glauben zu erfahren. Wer nicht drin ist, wird z.B. auch nicht angeschrieben, wenn zum Konfi-Jahr eingeladen wird. Der oder die muss sich dann selbst kümmern, das gleiche gilt für Kindergottesdienst und so. Wir sind beileibe keine regelmäßigen Kirchgänger und trotzdem spielt es in unserem Leben ein Rolle, zum Glück gilt das für beide, das macht es leichter.

Mein Standpunkt ist, dass unsere Kinder mit 14 informiert (!) entscheiden sollen, ob sie sich der Kirche zugehörig fühlen oder nicht. Ich werde darauf bestehen, dass sie am Konfi-Unterricht teilnehmen - aber niemals darauf, dass sie sich konfirmieren lassen. Das ist allein ihre Sache. Aber ich trage die Verantwortung dafür, dass sie eine Möglichkeit bekommen, etwas darüber zu lernen und ihre eigenen Erfahrungen mit Kirche zu machen. Wenn sie dann sagen, sie können mit Gott nichts anfangen, okay, wird hier keiner für enterbt.

Aber schon damals habe ich die Erfahrung gemacht, und bei unserer 22jährigen wieder, dass sich mit 13/14 oft nur mit der eigenen Nabelschau beschäftigt wird und das den Kindern nicht wirklich gut tut. Gut gemachter und politischer KonfirmandInnenunterricht (und gelegentlich auch Firmunterricht, die Große ist katholisch - hab sie mitgebracht bekommen, als sie sieben war), wie ich ihn kenne, ist auch ein Anlass, sich in einem sehr komplexen Alter mit geistiger Reifung, Verantwortlichkeit für andere, Entwicklung einer Haltung und Position zu beschäftigen statt nur mit Schminkvideos auf YouTube…
Und nochmal einen neuen Freundeskreis zu erschließen.

Aber ich glaube, das ist in unterschiedlichen Bundesländern nicht zu vergleichen und auch von Gemeinde zu Gemeinde anders. Weil du schriebst, sie „müssten“ dann in den Reli-Unterricht. Bei uns wird aktuell „Religion“ die Grundschule hindurch für die gesamte Klasse nicht-konfessionell unterrichtet und man bespricht gemeinsam alle großen Religionen sowie verschiedene Entwicklungsthemen. Bei mir damals (gleiches Bundesland) waren wir vorsortiert nach Konfessionszugehörigkeit, aber jeder konnte stattdessen Ethik wählen, das war eine knappe mündliche Wunschäusserung (des Kindes! Nicht der Eltern…) zu Schuljahresbeginn und gut.

Mein Freund hätte die Kleinen natürlich auch gern katholisch getauft, aber da habe ich feste die Füße in den Boden gestemmt. 1., weil ich finde, dass man mit 8 Jahren echt noch keine vernünftige Entscheidung treffen kann, das passt mit 13/14 viel eher. Und 2. dann ist mein Freund mit der Ex verheiratet gewesen und wir sind es nicht. Nach strenger katholischer Lehre, die ja die Scheidung nicht akzeptiert, sind meine Kinder also das Ergebnis von „Ehebruch“ und dürften nicht sein.
Sorry, aber einem so denkenden Laden werfe ich meine unschuldigen Kinder nicht in den Rachen! Wenn der synodale Weg gelingt, kann man eventuell in ein paar Jahren anders darüber denken, aber momentan: nur über meine Leiche.

Huch, voll ereifert - bitte entschuldigt den Laber-Flash
Schönen Abend…

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Re: Streitfrage Religion / Taufe

Antwort von Mamarama, 11. SSW am 12.03.2022, 4:36 Uhr

Hallöchen! Hier unsere Ausgangslage: mein Mann aus den „neuen“ Bundesländern, ungetauft und nur zu Weihnachten mit der Familie in der Kirchenfesten weil man das halt so macht. Ich aus Bayern, katholisch getauft, kommuniziert, gefirmt, während der Kindheit einmal pro Woche in die Kirche geschleift worden und mit Anfang 20 aus der Kirche ausgetreten aus vollster Überzeugung, habe das nie bereut.
Keines unserer Kinder ist getauft und K 3 wird es auch nicht.
Meine Kinder sind noch klein, sollten sie aber zu einem späteren Zeitpunkt im Leben getauft werden wollen werden wir ihnen nicht im Weg stehen.
Dass deine Schwiegereltern so felsenfest von einer Taufe ausgehen bzw. Darauf „pochen“ kann sooo viele Gründe haben: eigene Gläubigkeit, drohender Gesichtsverlust im Freundeskreis etc. etc.. Ich würde da nicht viel drauf geben, es ist ja euer Kind und nicht das der Schwiegereltern:) Sowas kann man auch wertschätzend formulieren, zum Beispiel wie:“Schön, dass ihr euch so auf die Ankunft eures Enkelchens freut. Wir möchten diese Entscheidung ob wir das Kleine taufen lassen möchten noch etwas aufschieben, denn unsere Verantwortung ist es Pro und Contra sorgfältig abzuwiegen und das braucht Zeit. Falls wir Hilfe dabei benötigen kommen wir gerne auf euch zu. Danke für euer Verständnis.“ Jeder sollte das für sich selbst bzw zum Wohle der eigenen Kinder entscheiden. Damit ist alles gesagt, wünsche dir und deinem Partner viel Erfolg beim „Durchziehen“
Lg

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Re: Streitfrage Religion / Taufe

Antwort von tortuga am 12.03.2022, 7:12 Uhr

Liebe Chryso

Danke dir sehr für diesen ausführlichen Bericht und es hat mir einige neue Denkanstösse gegeben

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Re: Streitfrage Religion / Taufe

Antwort von tortuga, 8. SSW am 12.03.2022, 7:17 Uhr

Liebe Mamarama

Ja da hast du Recht. Als wir auch noch das Thema Hochzeit erwähnt haben, kamen weitere Sachen, die "man machen sollte".

Wie zB alle einladen. Ich merke bei meiner Schwiegermutter sehr, dass es um "Gesichtsverlust" geht. Im Sinne von, was denken wohl "die anderen". (Hauptsächlich ihre eigene Familie)

Und nur weil sie vor 33 Jahren quasi das ganze Dorf einladen mussten, egal zu was, Taufe , Hochzeit etc, heisst das nicht dass wir das auch müssen.

Unser Geld, unser Kind / Hochzeit / Familie, unsere Entscheidung.

Danke dir für deinen Input. Hat mir sehr geholfen.

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Re: Streitfrage Religion / Taufe

Antwort von WonderBebi, 10. SSW am 12.03.2022, 8:46 Uhr

Guten Morgen alle zusammen,

Wir sind eine vietnamesische Flüchtlingsfamilie und meine Eltern kamen 1981 aus Vietnam nach Bayern, in einen super konservativen Ort in der Nähe von München. Wir sind aufgefallen wie bunte Hunde und waren einfach nur anders. Was uns damals jedoch verbunden hat, war unsere Religion. Meine Mutter kommt aus einer sehr katholisch religiös geprägten Familie und meine Vater musste sich taufen lassen um sie heiraten zu dürfen. So wuchs ich also auf, die Ausländerin, die nichts gemeinsam hatte mit den Deutschen als ihre Religion. Damals war ich einfach nur froh, das ich so dazu gehören durfte. Heute frage ich mich, warum es diese Gemeinsamkeit brauchte um dazu zu gehören. Meine Eltern waren super streng, alles war ein DU MUSST, nichts war freiwillig. Man musste immer so sein, wie es der Herrgott im Himmel wollte. Heute frage ich mich, wo denn diese berühmte Nächstenliebe war und das vor Gott jeder Mensch gleich ist. Glaube hatte nichts mit glauben zu tun, sondern nach der Häufigkeit der Kirchenbesuche und nach dem strengen einhalten der Kulte. Ich habe als Kind die Gemeinschaft der Kirche geliebt, jedoch merkte ich irgendwann, dass da so viel Zwang dabei war, dass ich mich in meiner Pubertät dem ganzen verwehrt habe.

Zwischenzeitlich bin ich erwachsen und kann das alles differenzierter betrachten. Meine Kinder sind alle getauft und auch Baby Nr. 3 wird getauft werden. Ich bin freier geworden und bin letzten Endes der Meinung, das Glaube etwas ist, das ich meinen Kindern nur zusammen mit der Gemeinschaft beibringen kann. Da gehört die Gemeinde dazu und auch meine Familie. Mit dem unterschied, das meine Kinder zwar in einer Familie aufwachsen, in der Religion eine Rolle spielt, aber nicht die einzige Rolle. Sie bekommen mit, welche Feste wir feiern, gehen zur Kommunion usw. aber wenn sie sich mit 14 dazu entscheiden kein Teil davon sein zu wollen, dann ist es so. Man zwingt niemanden zum Glauben, aber ich bin der Meinung, das man jemanden dazu heranführen muss und diese Welt aufzeigen, damit man sich später dafür oder dagegen entscheiden kann. Ich bin der Meinung, das glaube nichts mit Taufen oder nicht taufen zu tun hat, und auch die katholische Kirche da keine Rolle spielen sollte. Glaube ist etwas, das man gemeinsam macht.

Ich wünsche euch, das ihr für euch die richtige Entscheidung treffen könnt. Letzten Endes liegt die Entscheidung beim Kind, aber bis es das entscheiden kann obliegt es eurer Fürsorge.

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Re: Streitfrage Religion / Taufe

Antwort von Arianne am 12.03.2022, 9:20 Uhr

Am Ende müsst ihr es selber entscheiden.

Ich kann dir nur von mir berichten.
Ich wohne in einem kleinen Dorf in Bayern, bin katholisch aber jetzt auch nicht strenge Gläubig. Während meine Schwiegereltern jede Woche in die Kirche gehen, gehen wir sehr sporadisch an den großen Feiertagen.

Aber: auch wenn ich nicht sehr gläubig bin, so gibt mir das ganze große doch irgendwo halt. Natürlich glaube ich nicht an den ganze Kram mit der Schöpfungsgeschichte aber in einem gewissen Glauben (egal welche Religion) aufzuwachsen ist doch ein Stück Dazugehörigkeit und ja, auch mal halt in dem ganzen Chaos.
Wenn wir irgendwo sind besuchte ich auch sehr gerne Kirchen oder Moscheen, bete und zünde eine Kerze für meine Lieben an. Es lässt mich dann zur Ruhe kommen.

Bei uns gibt es noch viele aktive katholische Gruppen wie zb die Landjugend die zusammen arbeiten, Feste veranstalten und auch eine Zusammengehörigkeit haben.

Wir werden unser Kind auf jeden Fall taufen lassen. Wenn es sich irgendwann entscheidet das es aus der Kirche austritt oder konvertiert, ist es auch vollkommen okay.

Trotz allem ist es eure Entscheidung. Ihr habt ja noch ein wenig Zeit euch darüber Gedanken zu machen. Und egal wie ihr euch entscheidet, es ist immer in Ordnung weil es eure Entscheidung ist.

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Re: Streitfrage Religion / Taufe

Antwort von heli89 am 12.03.2022, 9:20 Uhr

Mein Kind aus der Ehe ist ungetauft und das Kind, welches mein Freund und ich nun erwarten, muss meiner Meinung nach auch nicht getauft werden.

Dass das erste Kind nicht getauft ist lag schlichtweg daran, dass es wegen dem Lockdown abgesagt werden musste. Wir hätten ihn evangelisch getauft. Nun ist es so, dass mein Mann und ich schon länger getrennt sind und deshalb ist es nicht mehr zur Taufe gekommen.

Ich bin katholisch aufgewachsen, mit Kommunion, Firmung und allem drum und dran, war in der Kirche sehr aktiv, und wurde dann aus der Gemeinde gemobbt, da ich eine langjährige Beziehung mit einer Frau hatte. Da ist die katholische Kirche für mich gestorben. Ich bin dann ausgetreten und in die evangelischen Kirche eingetreten.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mit der Kirche aber nicht mehr so viel am Hut habe. Klar, es gibt viele wichtige Werte, die die Religion vermittelt, aber diese Werte kann man den Kindern auch vermitteln, ohne dass eine Kirche als Institution dahinter stecken muss. Ich hatte z.b. auch nie Religionsunterricht sondern in meiner Schule gab es Philosophieunterricht. Fand ich auch sehr gewinnbringend. Daher fände ich es ehrlich gesagt sogar scheinheilig, wenn ich, die mit Kirche nicht viel am Hut hat, mein Kind jetzt taufen lassen würde.

Wenn die beiden Kids selber die Entscheidung treffen, getauft werden zu wollen, beispielsweise im Rahmen der Konfirmation, dann werde ich sie darin unterstützen. Wenn man selber die Entscheidung trifft, sein Kind taufen zu lassen, weil man selber davon überzeugt ist, dann ist das eine wunderbare Sache. Aber nur Ausdruck von anderen würde ich es niemals machen.

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Re: Streitfrage Religion / Taufe

Antwort von DasZweiteGlück, 11. SSW am 12.03.2022, 12:18 Uhr

Als erstes möchte ich sagen, dass ich deine Einstellung super finde.

Ich habe 2 Kinder, beide sind nicht getauft.
Ich selbst habe mich mit 14 Jahren selbst entschieden evangelisch taufen zu lassen.
Bin allerdings mittlerweile auch nicht mehr sehr kirchlich.
Diese Entscheidung dem Kind offen zu lassen finde ich völlig in Ordnung

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Re: Streitfrage Religion / Taufe

Antwort von neph am 12.03.2022, 13:24 Uhr

Danke für deinen Beitrag. Was du für deine Eltern beschreibst, könnte auch auf meine Schwiegereltern zutreffen und so habe ich darüber noch nie nachgedacht.
Die Familie meines Schwiegervaters ist auch streng katholisch, meine Schwiegermutter wurde bei ihrer Hochzeit getauft und sie gehen noch immer regelmäßig in die Kirche. Mein Mann und ich haben auch katholisch geheiratet, obwohl ich evangelisch bin.
Was glaubst du, wie wäre es für deine Eltern, wenn eure Kinder zwar christlich, aber eben evangelisch und nicht katholisch getauft und erzogen worden wären?

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Re: Streitfrage Religion / Taufe

Antwort von Butterfly2022 am 12.03.2022, 22:19 Uhr

Wenn man ein Kind taufen lässt, dann sollte man auch dahinter stehen.

Mein Kind wurde damals getauft. Es hatte einen wunderschönen Taufspruch, „Er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen“. Mein Kind ist irgendwann schwer erkrankt. Wir haben alle gebetet - vergeblich. Seitdem habe ich den Glauben verloren und ich werde mein 2. Kind definitiv nicht taufen lassen.

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Re: Streitfrage Religion / Taufe

Antwort von Mamarama, 11. SSW am 13.03.2022, 10:59 Uhr

Ja solche Aussagen wie:“Das macht man so und so…“ kenne ich aus der eigenen Familie. Und du siehst das völlig richtig: euer Leben, euer Baby, eure Entscheidung. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass es meiner Mutter am liebsten gewesen wäre, ich hätte den Mantel des Schweigens über das Thema Kirchenaustritt gelegt. Nur nichts sagen, nicht anecken, sich nicht rechtfertigen müssen. Aber so läuft es im Leben nun mal nicht, zumindest nicht in meinem :)
Alles Gute!

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Re: Streitfrage Religion / Taufe

Antwort von Mauseleo, 9. SSW am 14.03.2022, 21:02 Uhr

Bei uns ist das auch ein Thema, ich sehe es wie Du, aber mir war vorher schon klar, dass mein Partner gerne eine Taufe hätte. Eigentlich war ich der festen Absicht, mich durchzusetzen, aber dann hat sich im Gespräch gezeigt, dass es für ihn wirklich extrem wichtig ist, dass das Kind im Falle eines frühen Todes von Gott beschützt wird, was für ihn durch die Taufe gewährleistet ist. Ist für mich als Ungläubige zwar nicht nachvollziehbar, aber ich denke, ich werde einfach mal schauen, wie es nach der Geburt aussieht. Ich werde es aber nicht organisieren, ich bin sowieso ausgetreten und das sehe ich dann nicht als meine Aufgabe.

Meine Freundin und ihr Mann haben ihr Kind segnen lassen, das geht wohl in einigen Kirchen. Er kann dann später selbst entscheiden, ob er sich auch taufen lassen will. Vielleicht ist so etwas für euch auch ein geeigneter Kompromiss.
Liebe Grüße und alles Gute!

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Re: Streitfrage Religion / Taufe

Antwort von Mauseleo, 9. SSW am 14.03.2022, 21:02 Uhr

Bei uns ist das auch ein Thema, ich sehe es wie Du, aber mir war vorher schon klar, dass mein Partner gerne eine Taufe hätte. Eigentlich war ich der festen Absicht, mich durchzusetzen, aber dann hat sich im Gespräch gezeigt, dass es für ihn wirklich extrem wichtig ist, dass das Kind im Falle eines frühen Todes von Gott beschützt wird, was für ihn durch die Taufe gewährleistet ist. Ist für mich als Ungläubige zwar nicht nachvollziehbar, aber ich denke, ich werde einfach mal schauen, wie es nach der Geburt aussieht. Ich werde es aber nicht organisieren, ich bin sowieso ausgetreten und das sehe ich dann nicht als meine Aufgabe.

Meine Freundin und ihr Mann haben ihr Kind segnen lassen, das geht wohl in einigen Kirchen. Er kann dann später selbst entscheiden, ob er sich auch taufen lassen will. Vielleicht ist so etwas für euch auch ein geeigneter Kompromiss.
Liebe Grüße und alles Gute!

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Re: Streitfrage Religion / Taufe

Antwort von Leo_ole, 12. SSW am 17.03.2022, 19:47 Uhr

Danke für deinen Text und dasThema, es könnte von mir sein. Obwohl meine Eltern mich katholisch taufen ließen als Baby musste ich in der Kindheit Erfahrungen mit Freikirchen machen, was mich stark negativ geprägt hat. Mittlerweile bin ich ausgetreten, mein Mann auch.
Ich weiß genau, dass das Taufthema bei uns bald aufkommen wird in der Family und es bringt mich, wenn ich darüber nachdenken schon in Rage.
Wir werden unser Kind nicht taufen lassen, bevor ein Pfarrer mein Kind auch nur ansehen darf, muss einiges passieren. Ich bin bald promoviert, mein Mann hat auch Philosophie studiert, wir können dem Kind viel mitgeben. Es kann dann selbst einmal entscheiden, ob es sich der Kirche zuwenden will oder nicht. Das Kind ist, so wie es raus kommt, perfekt und braucht niemandem, der einem was von Sünde erzählt.
Aber der Streit ist bei uns schon vorprogrammiert,warbei der Hochzeit, die nicht kirchlich stattgefunden hat, auch so.

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