Januar 2020 Mamis

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Geschrieben von Patchworkfam am 03.01.2022, 12:49 Uhr

Schwieriges Thema (Sorgerecht)

Hallo,
ich habe heute ein schwieriges Problem, bei dem ich kein offenes Ohr oder Verurteilungen, sondern Rat suche. Der Vater meines Kindes und ich sind seit mittlerweile einem Jahr getrennt. Obwohl wir nicht verheiratet waren, haben wir das gemeinsame Sorgerecht. Ein Fehler, den ich mit meiner rosaroten Brille damals nicht sehen wollte.
Zur Vorgeschichte:
Der Kindesvater war drogensüchtig und wegen Betäubungsmittel vorbestraft. In seiner letzten Gerichtsverhandlung (ca Ende 2018) wurde er zu einer Bewährungsstrafe und Therapie verurteilt. Diese Therapie hat er nicht angetreten und so wurde seine Bewährung widerrufen. Er war 7 Monate inhaftiert und ging anschließend für 8 Monate stationär in Therapie. Seitdem war offiziell kein Vorfall mit Drogen, jedoch war er mehrfach grob zu mir. Ich sage bewusst nicht schlagen, so stark hat er mich nie angefasst. Als der Kindesvater von seiner Therapie nach Hause kam wurde ich direkt nochmal schwanger, ungewollt. Zwischen dem Kindesvater und mir gab es dauerhaft starken Streit. Eines abends trat er mir im Streit in Bauch, während ich meinen Sohn auf den Arm hatte. Der zweite Tritt traf meinen Sohn. Ich sperrte mich ein und er verschwand. Ein paar Tage später eskalierte es wieder zwischen uns und er schubste mich auf die Couch, auf meinen Sohn drauf und zerschlug eine Tür. Für mich war nach dem zweiten Vorfall vor meinen Sohn genug und so rief ich die Polizei. Die Bewährung wurde nicht erneut widerrufen, da es ein anderes Delikt wäre. Mein Vermieter sah von einer Anzeige ab, obwohl es schon die zweite kaputte Tür war und später kam auch noch der Kühlschrank hinzu. Ich habe das Kontaktverbot nie bei Gericht beantragt, kurze Zeit später wurde das Verfahren aufgrund mangelndes öffentliches Interesse fallen gelassen, jedoch wandte ich mich direkt an das Jugendamt. Ich äußerte dort auch meinen Verdacht, dass der Vater das Kind auch grob anfassen würde, wenn ich nicht dabei bin. Damals legte ich viel Wert darauf meinem Kind nicht sein Vater zu entreißen, also beantragte ich kein alleiniges Sorgerecht und einigte mich bei einem gemeinsamen Termin beim Jugendamt auf eine Umgangsvereinbarung, nicht bindend da Jugendamt. Da er immer noch bei mir wohnte war die aber eigentlich hinfällig. Er zog im Mai nach 4 Monaten zusammenleben in Trennung aus, grob geschätzt lief der erste Monat mit den Umgangsterminen, jedoch konnten er und ich nicht mehr in einem Raum bleiben ohne aneinander zu geraten. Auf begleiteten Umgang hätte ich für diese Situation laut Jugendamt kein Recht, da der Kindesvater vom Kind nicht entfremdet wäre. Als es wiedermal mit dem Kindesvater bei einem Umgangstermin eskalierte, klärte ich mit dem Jugendamt und meiner Mutter ab, die Umgangstermine bei meiner Mutter stattfinden zu lassen, da sie neutral für das Kind einstand. Daraufhin meldete er sich bei meiner Mutter zwei Mal mit der Aussage er würde sich die Tage melden, hat dies aber nie eingehalten. Sein letzter Umgang war demnach im August. Das Jugendamt wurde seit dem Auszug über alles auf den laufenden gehalten. Im Oktober wechselten wir die Krippe, also musste ich aufgrund des gemeinsamen Sorgerechts in um ein Treffen bitten. Das hat auch auf Druck direkt spontan geklappt und ich bekam alle Unterschriften.
Nun benötige ich wieder Unterschriften da ich die Betreuungsstunden erhöhen muss, leider möchte die Krippe nicht von der Unterschrift des Kindesvaters absehen. Er hat darauf geantwortet er würde sich darum kümmern, das ist jetzt zwei Wochen her. Nun möchte ich diese Unterschrift einklagen. Eine Unterhaltsklage habe ich auch schon gestellt, da der gute Mann nicht arbeiten möchte, obwohl er für seine zwei Kinder (meins & seiner Ex) unterhaltspflichtig ist.
Ich habe große Angst das alleinige Sorgerecht zu beantragen, da man oft hört das Familiengerichte alles dafür tun, dass die Familie erhalten bleibt und so rechne ich mit einer Umgangsvereinbarung. Dieses Urteil wäre für mich aber die schlimmste Möglichkeit, da er aktuell auch kein Kontakt zu seinem Sohn hat (seinerseits) und ich so Ruhe habe. Seine Ex hat eine gerichtliche Umgangsvereinbarung und dort sitzt er jetzt nur rum, beschäftigt sich aber nicht wirklich mit dem Kind. Für den Fall dass mir etwas passiert würde der Kindesvater ja mein Kind bekommen. Dies und der Krieg um Unterschriften sind für mich nun Anreiz, das alleinige Sorgerecht zu beantragen. Hat jemand Erfahrung und kann mir Tipps oder eine Meinung zu meiner Situation zu geben? Ich habe wirklich Angst den Schritt zu gehen.

 
5 Antworten:

Re: Schwieriges Thema (Sorgerecht)

Antwort von NeueMutti am 03.01.2022, 18:14 Uhr

Such dir lieber bei Experten Hilfe.

Auf jeden Fall alles Gute für euch.

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Re: Schwieriges Thema (Sorgerecht)

Antwort von MarieE am 04.01.2022, 8:43 Uhr

Ich kann dir leider nix raten, außer vielleicht mal ein Beratungsgespräch mit einem Familienanwalt in Betracht zu ziehen.

Ich verstehe deine Ängste, ich kenne positive aber auch negative Beispiele im Familien- und Bekanntenkreis.

Es tut mir sehr leid, dass du in so einer schwierigen Lage bist und wünsche dir und deinem Kind viel Kraft!
Du wirst das Richtige tun, deinem Kind und dir zuliebe, ihr schafft das!!!

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Re: Schwieriges Thema (Sorgerecht)

Antwort von Reike2020 am 04.01.2022, 10:09 Uhr

Ich kann dir auch nur Raten dir professionellen Rat zu suchen. Ich würde es auch mal bei der Caritas mal versuchen. Die können ja unverbindlichen Rat geben. Hör dich auf jeden Fall nach einem sehr guten Anwalt um. Ich weiß beruflich von sehr vielen Fällen, welchen Unterschied ein "normaler" Anwalt um Vergleich zu einem sehr guten machen kann. Da liegen wirklich Welten zwischen.
Ich wünsche dir alles Gute!

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Re: Schwieriges Thema (Sorgerecht)

Antwort von LouLou202020 am 04.01.2022, 10:38 Uhr

Ich kann im Fall meiner Cousine berichten das es leider solange nix passiert nichts gemacht wird. Ihr Exmann war bis zur Trennung ihrerseits Clean 12 Jahre fast. Vor der Trennung starb sein Vater und er bekam dann raus das sie ihn mit dem Cousin betrogen hat (mittlerweile verheiratet mit ihm). Nach 1,5 Jahren Trennung kam dann raus das er wieder abhängig ist und das durch einen Unfall den er im vollgerotztem Kopf verursacht mit einem Sachschaden von 30.000 €.
Da meine Cousine früh das Jugendamt zur Rate gezogen hat kurz nach der Trennung wegen Unterhalt, hat sie das geschildert und wollte das alleinige Sorgerecht. Funktioniert hat das trotz des Unfalls nicht. Das Jugendamt beschloss mit ihr lediglich das er die Kinder nur noch bei seiner Mutter sehen darf unter Aufsicht. Die Aussage der Mitarbeiterin war, daß solange im Alltag keine Beweise da sind, da nix gemacht werden kann.
Er kümmert sich zwar etwas mehr um die Kids aber bemühen wenn z. B. Sowas ist tut er sich nicht. Sie muss jeder Unterschrift oder anderen Dingen hinterher rennen.
Zudem jammert er den Wochenenden hinterher. Ihr Vorschlag war das er eine Therapie erneut macht und ihr Nachweise vorlegt damit sie sieht er war dort. Zudem das er regelmäßig Tests zeigt. Das hatte das Jugendamt auch vorgeschlagen damit er zumindest die Kinder alle 2 Wochen wieder bei sich haben kann. Bis jetzt kam da kein Engagement von ihm.
Deswegen wartet meine Cousine auch nicht mehr lange und will sich nochmal mit ihrer Anwältin beraten zwecks alleiniges Sorgerecht etc.
Einen guten Anwalt wirst du leider brauchen.

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Re: Schwieriges Thema (Sorgerecht)

Antwort von LouLou202020 am 04.01.2022, 10:43 Uhr

Zum Thema Anwalt ein kleiner Rat, ein teurer Anwalt ist nicht immer kompetent.
Wir haben einen sehr guten. Ist sehr kompetent, direkt und ehrlich und erklärt einem alles im normalen Deutsch. Nicht im Juristendeutsch.

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