Nervosität wegen Fehlgeburten in der Vergangenheit

Hallo Islay,

Auch ich hatte 2018 zwei Fehlgeburten, in der 8. und 10. Woche, habe noch kein lebendes Kind, und habe noch immer Angst. Aber ich bin weniger „Vollpessimistisch“, so wie zu Beginn, als ich von einer erneuten FG ausging.

Und nun ganz persönliche Erfahrungen zum Thema Druck auf Schwangere: Mir wurde Druck gemacht, ich solle, wann immer ich wegen FGs negative Gedanken habe, mich praktisch bei meinem jetzigen Kind im Bauch entschuldigen und bekräftigen, es sei willkommen. Gedankenpolizei ist das für mich.

1. Mein (und Dein) Kind ist absolut willkommen, und das wird es dann merken, wenn es geboren ist. Und zwar hoffentlich sein ganzes Leben lang — und das ist eine Aufgabe, über deren Verantwortung und Schwere kaum eine Hebamme je spricht.
2. Dass der Fet (im Bauch) positive oder negative Gedanken lesen oder Sprache verstehen (nicht hören, das schon — verstehen) kann, ist esoterischer Humbug.
3. Aus diesem Humbug werden Frauen nach FGs, ob nun absichtlich oder nicht, Schuldgefühle erzeugt, und das regt mich, je länger meine FGs her sind, immer mehr auf.

Als hätte ich meine ersten zwei Kinder nur mehr „willkommen heißen“ müssen, und sie wären jetzt nicht tot. Das ist nämlich der Umkehrschluss. (Ich habe das Leben nicht selbst geschaffen, ich habe es nicht selbst genommen. Das ist wiederum meine ganz persönliche Überzeugung. So mächtig bin ich nicht.)

Wir müssen diese Angst leider radikal akzeptieren. Angst gehört dazu. Aber sie wird weniger beherrschend werden, ich hoffe und glaube, auch bei Dir. Mach, was Dir jetzt gut tut, was Dir hilft, aber bitte schäme Dich nie für Deine Gefühle und Gedanken. Das, um endlich auf Deine Frage zu antworten, hat mir wirklich geholfen, zu entspannen.

Liebe Grüße,