Ich habe es so satt ...

... dass jammern umso verbotener wird, je mehr Kinder man hat!
Kennt das vielleicht auch jemand von euch?
Ja, hier gebe ich es mal laut und offen zu:
ich bin derzeit gestresst und überfordert!
Mein Ischiasnerv ist irgendwo eingeklemmt, ich kann mich nicht bücken (muss aber mehrmals täglich 2 Paar Schuhe binden), jeder Schritt schmerzt, dass ich heulen könnte, ich muss nachts 3x zum Klo und bin dementsprechend völlig müde. Auch merke ich eben, dass sich am Becken alles auflockert und das Schambein schmerzt ein wenig und lädt mich öfter mal zum Sitzen ein, was aber leider nur selten möglich ist.
Nun kommt noch dazu:
Mein Mann ist die Woche nicht da und ich darf mit meinem eingeklemmten Nerv auch noch Schnee schippen. Das Auto freifegen muss ich eh jeden Tag, was auch sehr schmerzhaft ist. Jeden Tag 2x zum KiGa und zur Schule humpeln, um alle abzuliefern und wieder einzusacken. Wir fahren zwar mit dem Auto, aber die Parkplätze sind nicht direkt vor der Tür und auch 50 m können mit einem 3jährigen, der gerne Schnee isst und einem 5jährigen, der bei jedem Schneehügel testen muss, ob dieser tiefer ist als sein Stiefelschaft hoch ist, ganz schön lange dauern. Zumal es auch keinen Spaß macht, den 3jährigen faulen Sack jeden Tag in seinen Kindersitz zu heben, denn mit der Schneehose scheint er Lähmungserscheinungen zu haben, sobald er in den Sitz klettern soll.
Der 3jährige testet außerdem nachwievor seine Grenzen und wie schnell ich es schaffe, von der Küche zum Wohnzimmer zu humpeln, um ihm gerade noch so die Schere aus der Hand zu reißen, bevor der Schwanz der Katze etwas kürzer ist.
Apropos Katze: die ist 15, hat seit 6 Jahren Diabetes und seit 2 Wochen wissen wir, dass sie eine Schilddrüsenüberfunktion hat. Sie muss streng nach Plan fressen, bekommt streng nach Plan Medikamente, pinkelt 4x am Tag neben ihr Katzenklo und wir überlegen jeden Tag auf's neue, wie wir sie in dem gefrorenen Boden beerdigen, denn sie magert immer mehr ab. Aber sie hat noch nicht den "ich-will-nicht-mehr-Blick", weswegen wir sie auch mit Pflegestufe 1 noch nicht aufgeben. Aber es macht halt Arbeit und bereitet Sorgen, denn wir hängen auch sehr an ihr.
Nun war heute auch noch der Mittlere krank und konnte nicht zur Kita. Er hatte Fieber, weswegen ich auch nicht mit ihm umher rennen wollte, um einzukaufen. Außer Nudeln mit Ketchup war aber auch nichts weiter im Haus. Morgen sieht's noch übler aus, aber ich hoffe, es geht ihm morgen wieder gut. Dass bei einem kranken Kind natürlich alles andere liegen bleibt und somit in den nächsten Tagen wieder mal aufgearbeitet werden muss, ist klar. Mein Vater hatte sich zwar bereit erklärt, die beiden anderen früh abzuholen und zu Schule und Kita zu fahren und sie mir nachmittags wieder zu bringen (er ist selbst krankgeschrieben), aber am Nachmittag kam es dann wieder, das gehasste: "IHR WOLLTET ES JA SO!", als ich darüber klagte, dass ich gar nicht weiß, was wir heute Abend essen sollen und dass ich mich überhaupt nach so einem Tag mit Kind zu Hause ganz schön K.O. fühle und es auch nicht geschafft habe, das Medikament für die Katze aus der Apotheke zu holen ....
Meine Mutter war nachmittags dabei, als sie die Kinder wieder brachten, aber, als ich sie fragte, ob sie noch reinkommen wollen (ich hätte ihr gerne mein Chaos gezeigt), verneinte sie, weil sie es wie immer eilig hat, nach dem Dienst nach Hause zu kommen um ihren verfressenen Kater zu füttern.
Dann habe ich verzweifelt meinen Mann angerufen, habe am Telefon geheult, weil ich völlig erledigt war. Aber auch da: "DAS WAR UNS JA WOHL KLAR, DASS ICH ÖFTER NICHT DA SEIN WERDE!" jawoll, aber mir war nicht klar, dass ich es dermaßen im Kreuz haben werde (hatte ich bei den anderen nicht)!
Und so geht das dauernd!
Letztens habe ich mich mit meinem Kollegen unterhalten, der nur ein Kind hat und sich beklagte, wie mobil und anstrengend der sei (9 Monate alt). Er fragte, wann das wieder leichter werden würde und ich sagte: "Leichter nicht, nur anders anstrengender!" Dann erzählte ich von den Trotzphasen unseres Jüngsten und wagte doch tatsächlich zuzugeben, dass es ganz schön anstrengend ist mit 3 Kindern. Und was kam: "UND WIESO WOLLTET IHR DANN NOCH EIN KIND???"
Ich kann es nicht mehr hören!!!!
Beim ersten Kind wurde einem sofort ein Stuhl angeboten, wenn man mal etwas leise vor sich hin stöhnte und jetzt muss man mit einem Lächeln und guter Laune 3 streitsüchtige Kinder + Haushalt versorgen, nebenbei noch ein bisschen arbeiten (beim 1. Kind hatte ich wegen eines kleinen Zipperleins recht schnell ein Beschäftigungsverbot, was mir als Selbständige jetuzt aber nichts nützen würde, zumal meine Arbeit immer noch der leichtere und erholsamere Teil meiner Zeit darstellt) und darf kein bisschen jammern und stöhnen und schon gar nicht zugeben, dass es vielleicht auch etwas anstrengend ist mit dickem Bauch für alle da zu sein!
Ist das nur bei mir so? Jammere ich in der falschen Tonlage?
Ich will doch kein Mitleid. Ich will doch nur sagen können, wie es wirklich in mir aussieht! Dass Kinder Freude machen, ist doch klar. Aber sie machen halt auch Arbeit und je nachdem wie die Umstände sonst so sind, kann doch die Freude auch mal eine zeitlang getrübt sein, oder?
Ich erwarte auch keine Hilfe, sondern einfach nur ein offenes Ohr und Verständnis!

Sorry, ist lang geworden.
Genug gejammert!
Danke für's Lesen!

LG