November 2021 Mamis

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Geschrieben von Levine am 10.12.2021, 13:40 Uhr

Hallo liebe Mamis und Papis dieses Forums ... :)

Hallo liebe Mamis und Papis dieses Forums,

mit knapp zwei Wochen Verspätung habe ich mich endlich aus dem Bauch meiner Mami gewagt. Sie hat euch noch gar nicht davon berichtet, obwohl ich ihr größtes Glück bin. Mit 56cm, 3750 kg und einem kleinen Dickkopf von 38cm Umfang kam ich am 29.11. gegen 18h auf die Welt. Ich bin ein putzmunteres, zufriedenes Mädchen, das allen hier ein Lächeln auf die Lippen zaubert! :) Für die Details lasse ich mal meine Mami zu Wort kommen …

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Vorweg: es gab eine Not-Sectio; aber ebenso vorweg: Das Resultat ist das Schönste, was ich mir hätte wünschen können. Wer also mehr erfahren mag …

Die Geburt an sich war das Schmerzhafteste, das ich bisher erlebt habe. Ich denke, dass hier "traumatisch" passt, da ich zwar kaum/ nicht unter Hormonschwankungen leide, aber beim Berichten immer noch an ein, zwei Stellen unwillkürlich weinen muss. Dabei bin ich so positiv an die geburt herangegangen ...

In der Mitte der Schwangerschaft hatte ich starke Schmerzen im Becken über zwei Monate. Ich konnte manchmal kaum gehen dank dieser blöden Symphysenschmerzen. Meine Frauenärztin hat das als "nicht schlimm" bewertet. Als die Schmerzen irgendwann aufhörten, war das Baby aber nicht etwa endlich ins Becken gerutscht (hätte ich vermutet), sondern hat sich daneben einplatziert.

Ein weiteres Indiz dafür: Mein Bauch hat fast nur auf der rechten Seite viele Streifen. Er war rechts viel größer als links. Ich fand das seltsam, aber das hat meine Frauenärztin bei der ansonsten unkomplizierten Schwangerschaft kaum interessiert.

Sie sagte immer, mein Gebärmutterhals sei besonders lang, was erst mal gut war, da so keine Frühgeburt drohte. Sie sprach zuletzt aber auch immer wieder von einem "geburtsreifen" Befund. Aber am Tag vor der Geburt hat sie mich noch mal untersucht und bemerkt, dass der Gebärmutterhals immer noch "lang" sei (ich dachte, der sei längst verstrichen). Sie konnten das Köpfchen nicht spüren.

Auf keinem Ultraschall hatte sie das gesehen, aber der Kopf war einfach rechts vom Becken. Das hat das Klinikpersonal erst nach 17h Stunden Wehen so richtig "bemerkt".

Wir hätten noch weitere 17 Stunden lang Wehen haben können - es hätte nichts gebracht. Ich hatte quasi schon alles geboren - inklusive Fruchtblase und einer Menge Blut - nur das Baby nicht.

Die Hebammen waren auch hin- und hergerissen. Ich sollte mich bewegen, damit es muttermundwirksame wehen werden. Ich sollte mich keinesfalls bewegen, da meine Gebärmutter völlig überreizt sei. Erst gaben sie miretwas Wehenhemmendes, dann etwas zur Wehenförderung. Die PDA hat kaum geholfen und hat möglicherweise nicht richtig gesessen.

Ich habe mich schließlich nur noch übergeben und richtig laut geschrien vor Schmerzen. Irgendwann wusste ich, dass das keine Wehen im herkömmlichen Sinne waren, was sich da immer wieder zwischen Gebärmutter und Becken abspielte. Manchmal war ich echt kurz vor der Ohnmacht.

Der kleinen Maus ging es die meiste Zeit über zum Glück gut!! Erst als die Fruchtblase auch schon geboren war, sackten ihre Herztöne ab und das Fruchtwasser war bereits nicht mehr in Ordnung. Das war sehr erschreckend und zu den Schmerzen kam nun auch ganz starke Ängste um die kleine Maus.

Das Beste war, dass mein Partner anwesend war. Er hat mich bei jeder einzelnen Wehe (17 Stunden lang, alle drei Minuten!!) gehalten und mich mich abstützen lassen. Er war echt ruhig und sooo eine wunderbare Stütze. Das unterschätzt er selbst absolut. Unglaublich!

Als meine Frauenärztin endlich ins Krankenhaus kam (Belegärztin) und der Anästhesist sagte, wir bräuchten noch eine Viertelstunde, sagte sie: "Wir haben keine Viertelstunde mehr!" Der Satz beunruhigt mich erst im Nachhinein. In dem Moment dachte ich nur: "In 15 Minuten ist unsere Tochter bei ihrem Papi. Und in 5 Minuten bekomme ich einfach nichts mehr mit!" - was mega erleichternd war.

Unterschreiben konnte ich nicht mehr richtig und meine Piercings sind zum Teil auch einfach im Körper verblieben. Mein Freund hatte schließlich total Angst ums uns zwei und hat sogar seine Maske für zwei Sekunden abgenommen (bei ihm echt viel!), um mich vor der OP noch kurz zu küssen.

Dann ging alles ganz schnell und als ich aufwachte, saß er mit unserer Tochter im Arm hinter mir. Das war wunderschön. *Tränchen verdrück*


Puh! Das war jetzt der ausführliche Bericht. Vielen Dank fürs Lesen! :)

Es sei noch ergänzt: Unsere Tochter geht es sehr gut. Sie ist derzeit sehr pflegeleicht - isst gut, schläft gut und wird gerne bekuschelt. Aber sie hätte auch keine Wahl, da wir nicht anders können, als sie ständig zu knuddeln und an ihr zu schnuffeln ... :)


Liebe Grüße und euch allen eine schöne Anfangszeit mit euren Mäusen,

Levine



P.S.: Ich mag damit niemandem Angst machen! Es ist gut ausgegangen – dank des Kaiserschnitts, der bei mir super verheilt. Ich bin froh, dass meine Ärztin letztlich so resolut gehandelt hat (aber ich denke, sie hat vorher auch Fehler gemacht ... ). Zudem ist es absolut wertvoll, dass wir heute und hier leben. Meine Hebamme und die Ärztin sagten ganz klar, dass das Baby und ich das unter anderen Umständen nicht überlebt hätten. Ich bin froh, in einem Krankenhaus mit sehr freundlichem Personal entbunden zu haben.

 
6 Antworten:

Re: Hallo liebe Mamis und Papis dieses Forums ... :)

Antwort von Julienmami am 10.12.2021, 15:58 Uhr

Herzlichen Glückwunsch zur Tochter. Schade das die Geburt für dich so traumatisch war aber zum Glück ist ja alles gut gegangen.
Ich zieh echt den Hut vor dir das du das trotz allem so gut gemeistert hast.

Alles Liebe für euch
Julienmami mit Damian 10tage

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Re: Hallo liebe Mamis und Papis dieses Forums ... :)

Antwort von Levine am 10.12.2021, 16:00 Uhr

Oh lieben Dank! Lustig, denn ich habe ich derselben Minute auch Glückwünsche an dich gesendet und auf deinem Beitrag geantwortet! :)

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Re: Hallo liebe Mamis und Papis dieses Forums ... :)

Antwort von dowa am 10.12.2021, 20:55 Uhr

Das klingt wirklich übel.
Ich hoffe du kannst die Geburt noch aufarbeiten. Vielleicht hilft es dir auch, mit deinem Mann darüber zu reden.

Meine Geburt war auch sehr schwierig. Hier die Kurzversion: Vorzeitiger Blasensprung, Einleitung, 14h lang Wehen in 2-3 Minutenabstände, unglaublich starke Wehen (keine PDA) , zum Schluss steckte das Baby im Becken fest - für einen Kaiserschnitt war es dann zu spät, Geburt mit Hilfe von Saugglocke, 2 Ärzten und einer Hebamme, Dammriss Grad 3c mit Riss des Schließmuskels.

Ich würde mich selbst nicht als besonders wehleidig bezeichnen. Vor allem was den Unterleib betrifft habe ich schon einiges mitgemacht. Aber nie im Leben hätte ich mir die Geburt so schwierig und schmerzhaft vorgestellt. Mein Partner war auch die letzten 9h dabei und mir eine unglaubliche Stütze.

Der Kopfumfang unseres Babys lag bei 37cm. Bei keiner Untersuchung im Vorfeld wurde der Kopf so groß geschätzt. Kaiserschnitt war nie ein Thema. Im Nachhinein finde ich das schon erschreckend, dass trotz aller Untersuchungen im Vorfeld, nicht erkannt wurde, dass ein KS vielleicht sinnvoll wäre.

Die Geburt ist jetzt 2 Wochen her. Unserem Kleinem geht es sehr gut.
Ich selbst hatte große Probleme mit dem Kreislauf. Der Dammriss schmerzt auch immer noch sehr. Der Toilettgang ist aber mein größtes Problem. Ich kann nur hoffen, dass alles ordentlich verheilt und ich nicht inkontinent bleibe.

Traumatisiert bin ich durch die Geburt nicht. Das liegt auch daran, dass mein Partner dabei war und wir danach auch sehr viel über die Geburt gesprochen haben. Ich glaube, dass es sogar für ihn noch schlimmer war. Zuschauen müssen, wie es dem geliebten Menschen so schlecht geht, ist sicher auch extrem schwierig.
Ich möchte blos, dass mir keine körperlichen Einschränkungen bleiben.

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Re: Hallo liebe Mamis und Papis dieses Forums ... :)

Antwort von Levine am 11.12.2021, 2:11 Uhr

Hey Dowa,

da habt ihr auch Einiges mitgemacht. Wir haben aber auch zwei Babys mit "eigenem Köpfchen" ;)

Du hast absolut Recht - ich habe auch viel mit meinem Freund darüber gesprochen. Und genau das wirkt ja einem echten Trauma entgegen - man kann die Ereignisse langfristig einsortieren und verpacken statt sie fragmentarisch abzuspeichern und immer mal wieder von ihnen überrascht zu werden. Dass er anwesend war und mich immer wieder gestützt hat - dafür bin ich absolut dankbar!

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Re: Hallo liebe Mamis und Papis dieses Forums ... :)

Antwort von Levine am 11.12.2021, 2:19 Uhr

Bei nochmaligem Lesen - krass, dass deine Kleine im Becken steckengeblieben ist. Und gut, dass es ihr heute nach allen Strapazen gut geht! Unglaublich, dass die Größe vorher niemand bemerkt hat ... Vor dem Dammriss und dem Riss des Schließmuskels hatte ich im Vorfeld auch Respekt. Jetzt ist sind es hier stattdessen die Narbe und die Nachwehen, was aber gut erträglich ist. Wünsche dir, dass du schnell wieder fit wirst und deine Angst bzgl. der Inkontinenz nicht berechtigt ist.

Liebe Grüße,

Levine

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Re: Hallo liebe Mamis und Papis dieses Forums ... :)

Antwort von Kiwi0107 am 11.12.2021, 5:01 Uhr

Herzlichen Glückwunsch zur kleinen Tochter
Das ist ja mal ein Thriller von Geburt. Es tut mir sehr leid, dass es für euch so traumatisch war. Ich hoffe, ihr erholt euch schnell und genießt die Kuschelzeit.

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