April 2022 Mamis

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Geschrieben von Shaddi am 17.12.2021, 7:55 Uhr

Gender disappointment

Mir ist das in der Schwangerschaft mit meinem Sohn nicht so sehr aufgefallen. Da war ich aber auch nicht in Foren unterwegs und in meinem Geburtsvorbereitungskurs bekamen 11 von 13 Frauen einen Jungen^^
Nur von meiner Schwiegermutter kam einmal der Kommentar, dass sie ja denkt, es wird ein Mädchen, da war ich in der 10. Woche. Joa, hätte richtig sein können, war aber nicht so. Aus meiner Familie kam kein einziger Kommentar, auch nicht nach dem Outing.
Dieses Mal meinte meine Schwiegermutter wieder, meinem Mann mitteilen zu müssen, sie stelle sich dann mal auf ein Mädchen ein, was auch immer das heißt. Von meiner Mutter kam "Aber jetzt muss es dann ein Mädchen werden, oder? Wer will denn zwei Jungs?" Und als ich Smalltalk am Kindergarten mit einer Erzieherin gehalten habe, meinte sie, weil ich sagte, dass die Tritte dieses Kindes ganz anders sind "Vielleicht wird es ja wirklich ein Mädchen", als hätte ich es mir gewünscht.

Ich muss sagen, dass am Anfang der Schwangerschaft mein "Wunsch", wenn ich es mir ohne Nachteile aussuchen könnte, bei einem Mädchen gelegen hätte. Ich sage mal, ich habe mir zu 51 % ein Mädchen gewünscht. Nach den ersten 12 Wochen hat sich das geändert und ich hatte keinen Wunsch mehr. Ich wollte auch keinen mehr haben. Beide Vorstellungen waren toll. Für einen Jungen haben wir schon alles da. Mit einem Mädchen könnte ich "die andere Seite" kennenlernen. Es stimmt halt, dass man mit Jungs eher aufm Fußballplatz steht und Mädchen eher reiten wollen. Ausnahmen, Regeln und so, aber man kann da schon nen Trend erkennen^^ Weder Fußball noch Reiten finde ich selbst besonders toll, es geht mir da wirklich eher um die verschiedenen Charaktere, die durch unterschiedliche Geschlechter wahrscheinlich stärker ausgeprägt sind.
In meiner ersten Schwangerschaft habe ich mir total einen Jungen gewünscht und ihn ja auch bekommen. Mein Mann tendierte da eher zum Mädchen. Auch im weiteren Bekanntenkreis kenne ich niemanden, der einen Jungen wollte oder diesen Wunsch öffentlich gemacht hat. Eine Familie wollte beim ersten Kind ein Mädchen, und hat jetzt schon in der Planung mit dem zweiten gesagt, wie toll doch eine kleine Schwester wäre. Sie bekommen wieder ein Mädchen. Ob es da zu richtig tiefer Enttäuschung gekommen wäre, weiß man also nicht.

Mich fragte ein Freund auch, ob wir ein Wunschgeschlecht haben. Er hat noch keine Kinder, weiß aber natürlich auch, dass man sich das nicht aussuchen kann. Meinen Rat, besser keins zu haben, weil du zu 50 % enttäuscht wirst, hat er verstanden^^

Ich habe langsam auch das Gefühl, dass sich diese Entwicklung zu einer echten Krankheit verwächst. Frauen, die über Monate deprimiert sind und sich vor den Bewegungen ihres Kindes ekeln, weil es nicht das richtige Geschlecht hat, haben doch ein Problem, das man vor der Geburt angehen sollte, oder nicht? Aber nehmen Ärzte das ernst? Und selbst wenn, du stehst ja ewig auf Wartelisten...

Wegen "Mädchen sind leichter", betont meine Nachbarin immer nur, dass ihre Tochter anstrengender war als ihre drei darauf folgenden Söhne^^ Ich stelle mir ne zickige 14 jährige auch ätzend vor, während ich mit nem Jungen in dem Alter bestimmt besser klarkomme. Wir werden sehen, unser zweites Kind soll nämlich ein Mädchen werden.

 
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