Gefühlsausbruch / Dampf ablassen (wird wohl länger der Text)

Hallo alle zusammen,

ich lese oft mit und profitiere von dem ein oder anderem Eintrag. Daher möchte ich dieses Forum nutzen, um auch ein mal neuen Input zu bekommen. Neue Anregungen, Hinweise, motivierende Worte....und und und.

Vorab: Ich brauche wirklich neue Motivation....also keine Standartsätze "Es ist nur eine Phase" Denn dieses Mantra ist bei mir so tief eingebrannt, das wird nie mehr weggehen.

Ich liebe meinen Sohn über Alles! Ich bin so glücklich ihn zu haben, und so unglaublich dankbar und kann es auch jetzt, nach fast einem Jahr kaum glauben, dass er zu uns gehört. Aber es häufen sich die Momente, wo ich ihn einfach nur "auf den Mond schießen" könnte.

Unser Start war "etwas" holprig. Einleitung-Notkaiserschnitt in Vollnarkose (so schnell kam ich gar nicht mit, wie die Ärzte da waren) - Neonatologie- Verlegung in ein Uniklinikum weil Verdacht auf etwas, was sich zum Glück nicht bewahrheitet hat.

Mit Osteopathie haben wir alles etwas aufgearbeitet.

Schon in den ersten Monaten war D. oft unzufrieden, ließ sich nicht ablegen und hat viel von mir bzw. uns eingefordert. Da ich abpumpen musste konnte auch mein Mann füttern, was enorm geholfen hat. Damals konnte ich es aber gut verkraften, da D. ja einfach nur das kleine, süße Neugeborene war. Meine Hoffnung war immer, dass er ruhiger wird, wenn er selbstständiger werden kann.

Jetzt ist es soweit. Er krabbelt überall hin wo er will, kann sich aufstellen und am Sofa entlang laufen, einfach tun, wonach ihm ist. Und trotzdem ist er nicht zufrieden. Täglich haben wir "kämpfe" beim Wickeln/Anziehen. Wenn ich mal nicht mit ihm spiele, weil ich koche oder andere Dinge erledigen muss, dann schimpft er lauthals und schreit. Kein weinerliches Schreien, nein, ein richtig bockiges. Und bin ich dann wieder bei ihm, ist für einen kurzen Moment gut. Danach verliert er das Interesse.

Unsere Nächte sind der Horror. Milch braucht er nur noch sehr selten. Aber er wacht einfach auf und beginnt zu schreien. Manchmal genügt es ihm den Schnuller zu geben, manchmal ziehen sich die Beruhigungsversuche über Stunden. Denn obwohl er ruhig ist, beginnt alles wieder von vorn wenn er in sein Bett abgelegt wird.

Seit fast einem Jahr, geht das nun so. Entweder am Tag bockig und unzufrieden oder dann die Nacht. Ich kenne nur 2 Tage in denen er ruhig und ausgeglichen war. An den Tagen war er krank! Ansonsten laufe ich nun schon ewig auf dem gleichen Stresslevel.

Ich den letzten Monaten habe ich gemerkt, wie es mir immer schlechter geht. Ich weine viel weil ich das Gefühl habe von D. abgestoßen zu werden, dass er undankbar ist für das, was wir ihm voller Liebe mitgeben möchten, dass er seinen ungebrochenen Willen zu unserer Herausforderung macht. Ich habe mir in den letzten Tagen sogar nicht zugetraut mit ihm allein zu sein. Ich hatte regelrecht Angst.

Ich weiß, dass ich ihm seine Freiräume gebe, dabei klare Grenzen setze und Konsequent bin. (Manchmal vielleicht zu konsequent). Wir haben einen klaren und geregelten Tagesablauf mit festen Essens- und Schlafenszeiten. Ich bin auch immer für ihn da egal wie es mir geht oder wie "sauer" ich auf ihn bin.

Bevor ich hier jetzt ewig weiter schreibe hoffe ich, dass ich meine Gefühle zum Ausdruck bringen konnte, so dass ihr sie verstehen könnt. Vielleicht gibt es hier die ein oder andere Mama die mir die ultimative Positivität mitgeben kann. Morgen beginnt ein neues Jahr, da kann ich dann hoffentlich gleich neu starten. Den das brauche ich....komme aber irgendwie nicht selbst zu diesem Punkt.


DANKE, wenn ihr bis hierher gelesen habt.
Gutes neues Jahr!