zurück| Geschrieben von Celestine am 21.10.2021, 9:53 Uhr |
Frühe Hilfen
Hi,
Hat jemand von euch Erfahrung mit den "Frühen Hilfen"? Ich überlege, die dort einmal anzuschreiben, da ich mich zur Zeit etwas überfordert fühle. Bitte verurteilt mich deswegen nicht, ich hatte mir halt alles, naiv wie ich manchmal bin, etwas anders vorgestellt. Ich dachte eigentlich, wenn ich von der Arbeit komme ist der Haushalt fertig und Essen steht auf dem Tisch, bzw ist fast fertig. Leider ist es so, dass mein Mann sich den ganzen Tag um den Kleinen kümmert, bzw zu seiner Mutter gibt um weiter zu renovieren (ist seit 4 Jahren zugange, hat mir versprochen bis zur Geburt ist alles fertig). Da hat er aber auch erst wieder mit angefangen, als sich das Jugendamt angekündigt hat. Der normale Kontrollbesuch halt.
Jetzt komme ich abends nach Hause (arbeite 43,5 Stunden die Woche), muss den Haushalt machen, zumindest das wichtigste, u.a. Flaschen für den Kurzen Spülen, seine Wäsche machen etc und natürlich kochen, weil mein Mann auch nichts essen kann, wenn er den Kurzen hat. Dann habe ich noch etwa 1 Stunde mit meinem Sohn, weil ich dann ins Bett muss, andern Tags geht es früh raus.
Ich hätte halt etwas mehr Zeit mit dem Kind, weil ich dachte, der Mann könnte den Haushalt und so machen, er sagt aber, der Kleine will die ganze Zeit essen und gewickelt werden, daher geht das nicht. Er schafft es noch nichtmal den Windeleimer zu leeren und eine neue Tüte einzulegen.
Ich muss sagen, ich hatte den Kurzen im Tragetuch oder einmal unter den Spielbogen gelegt, dass ich am Wochenende morgens die liegen gebliebenen Sachen machen kann. Er sagt aber, dass der Kurze dann aufhören könnte zu atmen.
Bin ich da einfach zu fahrlässig? Meine Hebamme meinte, sowas passiert so gut wie nie. Es sei wahrscheinlicher, vom Auto überfahren zu werden. Eigentlich hatte ich ihr vertraut, aber mein Mann und Schwiegermutter verunsichern mich so und ich habe das Gefühl, ich mache alles falsch.
Eine Haushaltshilfe ist finanziell einfach nicht drin, da mein Mann kein Elterngeld bekommt.
Daher wollte ich mich ggf an die frühen Hilfen wenden, sich wenn es mir schwer fällt.
Eure Meinung? Hat jemand Erfahrung damit?
Sorry, dass es so lang geworden ist
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Re: Frühe Hilfen
Antwort von Amelie- am 21.10.2021, 10:31 Uhr
Hm wieso kündigt sich das Jugendamt bei euch an?
Hast du denn mit deinem Kind einen Tag zusammen verbracht? Dann weißt du ja ungefähr wie dein Kind drauf ist.
Natürlich gibt es unterschiedliche Phasen aber wir haben mit 12 Wochen schon einen genauen Tagesablauf.
Im Endeffekt ist jede Unterstützung gut - vor allem, wenn ihr euch ehrlich eingesteht, dass ihr überfordert seid.
Wünsche euch viel Glück.
Re: Frühe Hilfen
Antwort von Celestine am 21.10.2021, 11:06 Uhr
Ist wohl hier in der Stadt üblich, dass die einmal vorbei schauen.
Bisher hatte ich noch keinen kompletten Tag alleine mit dem Kurzen verbracht. Habe ihn aber morgens am Wochenende und ich hatte ihn mal im MS eine Woche Vormittags alleine, da war mein Mann arbeiten. Danach hatte er bis zur Elternzeit Krankenschein.
Ich muss sagen, ich habe immer meinen ganzen Krempel geschafft, weil ich den Kurzen halt mal abgelegt hatte oder im Tuch. Aber anscheinend soll man das ja nicht machen, meint der Mann.
Ich habe halt kaum Ahnung von Babies.
Daher kann ich das auch nicht nachvollziehen, dass er es nicht schafft, bei mir ging es ja. Allerdings habe ich auch noch nicht die typischen Ängste entwickelt, die mit den Muttergefühlen kommen. Daher bis ich da etwas sorgloser.
Re: Frühe Hilfen
Antwort von miss_spicy am 21.10.2021, 11:13 Uhr
Das hat mit Muttergefühlen nichts zu tun, meine Kleine kommt auch ins Tuch oder unter den Spielebogen oder in die swing2sleep, was soll da sein, nix. Sonst komme ich ja zu gar nix mehr, sie hat gerade ne Phase wo sie immer nur sehr kurz schläft.
Dein Mann ist irrational.
Re: Frühe Hilfen
Antwort von SiFi86 am 21.10.2021, 11:27 Uhr
Mh, das kenne ich auch nicht das das Jugendamt einfach so vorbei schaut...
Ablegen kann man die kleinen natürlich. Meine kleine wird ständig überall da abgelegt wo ich mich aufhalte, so ist sie bei mir und ich kann meine Arbeit machen, die Trage mag meine gar nicht, dafür liebt sie es überall frei zu liegen und mir zuzuschauen. Aber da ist ja jedes Kind anders.
Wenn ihr Hilfe braucht, dann holt sie euch und scheut euch nicht davor. Es ist gut sich einzugestehen wenn man es nicht allein schafft, und es ist auch keine Schande. Das ist dann der richtige Weg, also nur Mut und mach es, dann wirst du genau wissen welche Hilfen du wie bekommen kannst. Viel Erfolg 
Re: Frühe Hilfen
Antwort von Happy_Andrea am 21.10.2021, 12:54 Uhr
Also mein Mann arbeitet so viel wie du und ich schaffe nicht alles im Haushalt, aber vieles. Nicht immer dann, wann ich komme eine würde. Ich muss halt die Zeiten nutzen, die Mausi mir gibt. Da bleiben dann Sachen auch Mal Tage liegen oder eben bis abends, wenn mein Mann kommt. Wenn ich die kleine nicht ablegen würde könnte ich ja nie aufs Klo, mich waschen oder essen?! Also das finde ich total übertrieben von deinem Mann. Meine Kleine bleibt satt und ausgeschlafen auch wach teilweise 10-15 Minuten alleine liegen, während ich im Bad bin oder Wäsche mache. Und wenn sie abgelegten Mittagsschlaf macht (was nicht immer klappt), dann pennt sie 2-3 Stunden. Natürlich schaue ich immer wieder nach ihr, aber bin nicht dauerhaft im selben Zimm r. Finde ich ganz normal und ich bin trotz allem eine totale Glucke und mache mir ständig Sorgen. Und Baby in einer Trage haben ist doch was völlig normales um es eben bei sich zu haben??
Und im Hilfe bitten ist absolut keine Schande- im Gegenteil. Es ist stark, weil man Dinge angeht und verbessern will. Tischweiten und weiter leiden ist eher schwach... Also wenn du das brauchst mach es!
Re: Frühe Hilfen
Antwort von Ankama am 21.10.2021, 14:51 Uhr
Wenn du den Impuls hast dir Hilfe zu holen, dann mach es unbedingt. Finde ich eher stark, als schwach!!!
Das mit dem Tuch oder Trage stimmt aber nicht. Viele Babys lieben es und man hat die Hände frei. Wir haben übrigens auch noch keinen genauen Tagesablauf, an manchen Tagen schaffe ich vormittags auch fast nichts, wenn die anderen beiden außer Haus sind und die Kleine auf mir einschläft. Und dann renoviert ihr auch noch...ich kann deinen Mann auch verstehen, dass er da nicht so viel im Haushalt schafft. Vielleicht könnt ihr euch da irgendwie einen Plan machen, dass in der Woche nur das Nötigste im Haushalt gemacht wird und am Wochenende dann zusammen mehr? LG
Re: Frühe Hilfen
Antwort von Celestine am 21.10.2021, 15:21 Uhr
Er renoviert die Küche seit jetzt fast 4 Jahren. Wir haben alles nur provisorisch eingerichtet. In der Schwangerschaft kam er dann auf die Idee, der Rest muss auch noch renoviert werden. Ich erwarte da einfach von ihm, das er fertig wird, vor allem weil er zwischendurch immer mehrere Monate frei hatte.
Er kann ja auch von mir aus den halben Tag rumgammeln, aber er könnte auch mal was schaffen, ich bin immerhin 10½ Stunden aus dem Haus.
Fast die ganze Schwangerschaft über war alles voller Dreck und Schutt und meine FÄ meinte, ich solle da nicht auch noch zwischendrin wuseln, aber die wichtigsten Sachen habe ich halt immer geschafft. War da auch Vollzeit arbeiten.
Ich bin ehrlich gesagt auch mal froh, wenn ich zu Hause bin und mal etwas Pause habe, bzw jetzt möchte ich einfach mal ein paar Stunden mit meinem Kind verbringen, ohne da zu putzen oder was zu machen während mein Mann bei dem Kleinen hockt.
Ich bin wirklich alles andere als faul, es mag auch etwas egoistisch klingen, aber ich habe den kleinen 9 Monate in meinem Bauch wachsen lassen und möchte jetzt dafür auch was von ihm haben.
Re: Frühe Hilfen
Antwort von Rachelffm am 22.10.2021, 9:52 Uhr
hört sich für mich n bisschen nach ausrede von deinem mann an. man kann die kids sehr wohl mal ablegen oder eben auch im tuch umher tragen. so machen das doch "alle". mein morgen sieht z.b. so aus, dass ich ihn nach dem aufstehen 20-30 min unter den spielebogen lege. in der zeit frühstücke ich, lese nachrichten und dusche.
dass es mit dem haushalt nicht 1a klappt, kann ich verstehen, aber, dass er gar nix macht ist schon mies. grad ne maschine wäsche ist kein akt.
wäre es so schädlich, wie dein mann behauptet, dann würde es doch deutlich mehr fälle von sids geben.
wenn du hilfe brauchst, ist es nicht schlimm sich das einzugestehen und sie sich zu holen!
Re: Frühe Hilfen
Antwort von Felia90 am 22.10.2021, 10:51 Uhr
Hey,
also ich denke du solltest dich da schon mal informieren. Du wirkst sehr unsicher und es kann nicht verkehrt sein sich in diesem Fall Hilfe zu suchen. Da ist ja auch gar nichts verwerfliches dran.
Bei uns ist es umgekehrt. Ich bin mit der Kleinen zuhause und studiere nebenbei noch weiter und mein Partner geht weiter arbeiten. Meine Mutter nimmt die Maus dann an den beiden Vormittagen in der Woche an denen ich Uni habe.
Parallel mache ich im Haushalt was eben geht, der Rest bleibt für meinen Freund liegen (Müll runter bringen und saugen waren und bleiben zB seine Aufgabe). Und dein Partner hat nicht Unrecht, wenn er sagt es sei viel. Das stimmt schon, allein mit dem Baby zuhause zu sein und den Haushalt zu wuppen erfordert schon ein gutes Organisationstalent und Zeitmanagement. Kommt auch auf das Baby und die aktuelle Laune an. In den Wachstumsschüben sieht es in der Wohnung teilweise wüst aus.
Aber seine Aussage und das Angst gemache, um seine Position zu stützen finde ich ganz schlimm. Vertrau auf deine Hebamme. Sie scheint dir ja schon eine Stütze zu sein.
Vielleicht besorgst du eine Baby am mit Ton, falls ihr noch keine habt. Damit hat er keine Ausrede mehr, wieso er nichts im Haushalt schafft, denn er kann die Cam ja zum Wäsche aufhängen mitnehmen
Re: Frühe Hilfen
Antwort von Ulli123 am 22.10.2021, 12:36 Uhr
Hallo,
Ich finde auch, dass zeugt nur von Verantwortungsbewusstsein, wenn man erkennt, das man Hilfe braucht und sie sich dann sucht. Dafür sind die frühen Hilfen da!
Für den Anfang könnte dein Freund ja den Haushalt machen, wenn du zuhause bist und du kümmerst dich um den Kleinen.
Dann gibt's keine Ausreden mehr.
Klar, dass man mit Baby nicht alles schafft. Meine hatte auch eine Phase, in der sie zuhause nicht in die Trage wollte und allein irgendwo liegen, egal ob wach oder schlafend geht gar nie länger als höchstens 10 Minuten. Da war vieles schon schwierig, zumal der Papa sie abends auch nur auf dringendes Bitten hin mal ein paar Minuten nimmt.
Inzwischen sitzt sie, wenn sie satt und ausgeschlafen ist auch mal gern im Neugeborenenaufsatz des Hochstuhls und schaut mir zu, während ich ihr erzähle, was ich mache. Auch nur so 10 Minuten am Stück, aber immerhin. Ich nutze diese Momente, um zu duschen oder Sachen zu machen, die mit einer Hand nicht gehen. Wie Wäsche aufhängen zb.
Wahrscheinlich glaubt dein Freund das mit dem Atemstillstand wirklich. Immerhin sagt ihm das ja auch seine Mutter und was die Mama sagt, hinterfragen viele Menschen nicht gerne. Wie wäre es mit einem Stubenwagen? Oder einem Laufstållchen mit Rollen. Dann kann er den Kleinen immer dorthin mitnehmen, wo er gerade ist.
Eine Decke auf dem Boden geht ja im Grunde auch (wir machen das nur nicht, weil wir zwei Hunde haben und da dürfte man die Kleine, bzw. die Hunde dann echt nicht aus den Augen lassen. Sie zeigen keinerlei Aggression gegen sie, aber es sind halt Tiere und man weiß ja nie). Es ist dann nur schwer das Zimmer zu wechseln, ohne das Kind zu wecken.
Auf jeden Fall wünsche ich euch viel Kraft und Erfolg und dass ihr mit Hilfe der frühen Hilfen euren Weg findet.
P.S.: Du musst das ja nicht beantworten, aber vielleicht so als Denkanstoß: Warum bekommt er kein Elterngeld? Wenigstens diesen Mindestbetrag von ca. 400 € bekommt doch jeder. Auch, wenn man vorher kein Einkommen hatte.
Re: Frühe Hilfen
Antwort von Celestine am 22.10.2021, 12:41 Uhr
Sein ehemaliger AG verweigert ihm seine Unterlagen und er kann sie deswegen nicht einreichen. Daher bekommt er kein EG.
Re: Frühe Hilfen
Antwort von Pino am 23.10.2021, 7:27 Uhr
Hilfe holen ist sicher eine gute Idee.
Die Ängste deines Mannes sind sicher unbegründet und vielleicht auch ein bisschen ein Vorwand. Wahrscheinlich hattet ihr einen Streit darüber und es kam ihm als das beste Argument vor, zu sagen, dass der Kleine durch ablegen oder Trage nicht mehr atmen könnte. Sowas ist natürlich doof, aber ich weiß auch nicht wie der Streit zwischen euch aussah. Und dein Mann hat sicher auch das Gefühl, dass er nicht viel schafft und sich dafür rechtfertigen muss.
Ich kann das aber schon sehr gut verstehen, dass er zu nichts kommt. Mein Kleiner kann maximal 2 Minuten alleine liegen. Da schaffe ich es vielleicht kurz zur Toilette zu flitzen. Die Babytrage wird auch in der Wohnung verweigert. Der Kleine weiß schon: Wenn er warm angezogen wird, geht es raus zum Spaziergang. Das ist ok für ihn. Sind wir beide normal gekleidet, fängt er an, sich in der Trage in Rage zu schreien. Und das Tragetuch wird komplett abgelehnt. Ich nehme ihn dann in den Flieger oder auf die Schulter (das wird wegen dem Gewicht bald auch schwer) und sortiere z.B. die Wäsche mit den Füßen oder Wische Oberflächen. Aber bei uns macht mein Freund im Moment auch etwas mehr im Haushalt als ich, weil es einfach ein Vollzeitjob ist mit Baby. Dafür schläft mein Freund aber im Gästezimmer und ich kümmere mich nachts alleine um den Kleinen, damit er durchschlafen kann.
Ihr solltet gucken, dass ihr Kompromisse findet. Vielleicht kann er auch abends aufräumen, während du dich ums Baby kümmerst?
Wo ich wohne, kommt das Jugendamt übrigens auch standardmäßig. Man kann aber auch sagen, dass man das nicht möchte, dass sie kommen, oder einen Spaziergang zusammen machen. Die sind ganz nett und beraten einen bezüglich Kita-Suche.
Re: Frühe Hilfen
Antwort von Ulli123 am 23.10.2021, 16:52 Uhr
So eine Phase hatten wir auch, da wollte sie zuhause gar nicht in die Trage. Inzwischen geht es zum Glück wieder, wenn sie müde ist. Beim Reinsetzen Winter sie immer. Draußen der sie dann fast immer sofort ruhig, drinnen dauert es etwas länger bis sie schläft
Re: Frühe Hilfen
Antwort von Lavendulaa am 24.10.2021, 7:07 Uhr
Hallo,
das meiste wurde hier ja eigentlich schon gesagt. Da ich aber quasi in diesem Bereich arbeite, möchte ich dich nochmal darin bestärken dir Hilfe zu holen, wenn du das Gefühl hast, dass ihr das braucht. Es spricht nichts dagegen es zu tun! Vor allem, weil die Kleinen ja auch ein ganz feines Gefühl für die Spannungen haben, die so zwischen dir und deinem Partner entstehen.
Zum Thema Elterngeld: JEDER hat ein Anrecht auf Basiselterngeld. Das sind 300 €. Die bekommt ihr, wenn ihr sie beantragt auf jeden Fall. Ganz unabhängig vom (Ex)Arbeitgeber deines Mannes. Es gibt bestimmt auch noch andere Wege, um die vorherige Berufstätigkeit deines Mannes nachzuweisen. Vielleicht können euch die Frühen Hilfen auch zu diesem Thema beraten.
Ich finde übrigens die Idee ganz gut, die hier schon geschrieben wurde: solange ihr keine andere Lösung habt, kann dein Mann doch den Haushalt abends machen, wenn du Zuhause bist und du kümmerst dich um den Kleinen in der Zeit. 
Viel Erfolg und alles Gute!
Liebe Grüße
Re: Frühe Hilfen
Antwort von Sina555 am 14.06.2023, 23:28 Uhr
Ja habe Erfahrungen. Habe mich auch gemeldet, schlechteste Entscheidung meines Lebens. Mein Kind ist noch da aber 6 Monate Kontrollen "Hilfen" gehabt...
