Februar 2019 Mamis

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von Reh77  am 16.12.2019, 15:39 Uhr

Erwartungen

Ich gehe mit unseren Zwillingen in eine Krabbelgruppe.
Alle Kinder sind zwischen 8-12 Monate alt und selbstverständlich ganz unterschiedlich weit.
Jedes Kind hat seine ganz persönliche Entwicklung.

Unsere Beiden können frei laufen und nein, das habe ich nie mit ihnen geübt.
Warum auch, mir wäre es viel lieber, sie würden es erst in ein paar Monaten lernen.
Dafür gibt es bei beiden noch keine weitere Sprachentwicklung, sie gurgeln und lachen, glucksen und brummen, da gibt es keine Veränderung seit sie ungefähr 4 Monate sind.
Für mich in Ordnung. Kommt alles noch.
Bis zum Kindergarten wird sich da sicher einiges tun.

Jetzt zu einigen Müttern aus der Krabbelgruppe. Sie reißen ihre Kinder hoch, stellen sie auf die Füße, damit sie schneller laufen lernen. Aus meiner Sicht fördert das nicht, es ist eher schädlich.
Auch wird ständig verglichen, mein Kind kann... aber auch mein Kind soll …
Ich finde das sehr unschön.
Und ich werde von einigen ganz entsetzt angeschaut, weil ich keine Erwartungen habe.
Heute meinte eine Mutter zu mir: "Ohne Förderung wird aus meinen Kindern nie etwas!"

Ich kann das nicht verstehen, Förderung ist doch nicht gleichbedeutend mit ziehen und zerren.
Und gerade bei so kleinen Kindern ist der Alltag, das mit ihnen spielen, sich mit ihnen beschäftigen doch Förderung genug.

Habe ich einen Denkfehler?
Habt ihr Erwartungen an eure Kleinen?
Fördert ihr mehr als der Alltag hergibt? Also macht ihr etwas spezielles?

 
5 Antworten:

Re: Erwartungen

Antwort von Kinderglück2015 am 16.12.2019, 19:43 Uhr

Die Meinung deiner Krabbelgruppen- Mamas ist leider weit verbreitet.

Wir freuen uns einfach jeden Tag, was unsere Kinder lernen und neues können.
Jedes Kind braucht seine Zeit. Klar vergleicht man vielleicht mal, zb dass die große mit vier Monaten Zähne bekommen hat und die kleine erst später, oder mit 8 Monaten krabbeln konnte und die kleine mit 7 Monaten. Das ist aber dann in diesem Moment nicht als Wettstreit gedacht.

Ich finde du siehst das alles ganz richtig und bist einfach entspannt! Das, was den meisten Mamas heute fehlt ist Vertrauen und Bauchgefühl, und das finde ich sehr sehr traurig

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Re: Erwartungen

Antwort von Bernau am 16.12.2019, 22:53 Uhr

Ich finde: eine der besten Arten, mein Kind zu fördern, ist die, ihm die Möglichkeit zur Langeweile zu lassen. Ihn also immer wieder völlig in Ruhe spielen zu lassen, ohne Absicht, ohne Ziel... das ist doch gerade das schöne am Spiel.

Das Kind hinzustellen, bevor es das nicht selber kann, ist schädlich für die noch weichen Gelenke. Erst wenn es sich selbst hinstellt, hat es ausreichend Muskulatur entwickelt, um die Gelenke nicht zu überlasten. Gleiches gilt für Sitzen auch.

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Re: Erwartungen

Antwort von JaNiIsLi am 17.12.2019, 1:47 Uhr

Genau deshalb bin ich noch nie in eine Krabbelgruppe gegangen...
Mein Kind kann, mein Kind tut

Kind einfach mal Kind sein lassen ist die beste Förderung. Ich betreue ja zusätzlich nochmal 3 Kinder (OK, sind etwas älter mit 6,7 und 8) und die sind total happy, dass ich kein Programm habe. Klar, einer hat ein Pflichtprogamm, seine Hausaufgaben. Aber dann? Ich glaube, es sind alle 3 froh, wenn sie ihre Ruhe haben. Basteln? Gemeinsame Spiele? Ganz selten und dann muss ich sie zum Teil nötigen! Am liebsten raus raus raus.
Ich wurde auch deshalb schon abgelehnt, weil ich eben kein Programm biete.
Die großen spielen meistens untereinander und meistens auch die Kleinen, ab und an werden dann auch mal alle an den Tisch geholt, habe extra auch Spiele die die Kleinen auch mitmachen können, obwohl es die ganz Kleine wahrscheinlich nicht verstehen wird... Aber es dient einfach der Gemeinschaft.

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Re: Erwartungen

Antwort von Lilablume2018 am 19.12.2019, 8:20 Uhr

Hallo Reh!

Ich finde es absolut richtig wie du es beschreibst. Sehe ich genauso. Ich lasse unserem Sohn auch so viel Zeit wie er braucht. Er sitzt noch nicht, aber so ist das eben. Dafür krabbelt er, zieht sich hoch, läuft seitwärts und kann auf Dinge deuten, die ihn beschäftigen.
Meine Mutter ist anders. Ständig fragt sie mich ob er schon sitzt, dass das nicht normal sei, ob andere schon sitzen. Überhaupt hat sie mich viel mehr gefördert. Sie ist Pädagogin und macht aus allen Dingen und Spielen etwas pädagogisches. ("Nach jeden Ferien die ich zu Hause war konntest du sooo viele neue Dinge! Das mache ich mit Xxx dann auch!")

Ich lasse ihn auch mal völlig unkommentiert mit sich spielen, das stört sie schon. Weil er eben mal fällt, ich nicht ständig sein Tun kommentiere usw.
Aber wie schon beschrieben finde ich es wichtig für Kinder, dass sie sich alleine beschäftigen können, ihre Fantasie entfalten und sich ganz im eigenen Tempo entwickeln dürfen.

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Re

Antwort von Reh77 am 19.12.2019, 23:10 Uhr

Ich finde es erschreckend, wie viele Mütter meinen mit ihrem Baby im Wettstreit mit anderen Müttern und Babys zu sein.

Da ist es regelrecht erholsam, dass es hier anders gesehen wird.

Gerade in der Zeit vor Kindergarten und Grundschule sollte ein Kind doch wirklich Kind sein dürfen.
Sich in seinem ganz eigenem Tempo entwickeln.
Und es gibt in der Umgebung so viel zu entdecken. Da braucht es keine Hilfe von außen.
Sollte ein Kind seinen Altersgenossen allerdings wirklich weit hinterher sein, dann braucht es vielleicht Unterstützung. Aber ich gehe davon aus, dass das bei den Vorsorgeuntersuchungen erkannt wird. Und solange der Kinderarzt keine Bedenken hat, ist alles ok.
Ich denke auch, solange ein Kind sich weiterentwickelt, ist es völlig egal, wann es alleine sitzt, ob es robbt oder krabbelt, wann es steht oder die ersten Schritte macht. Das erste Wort spricht.
Ein gesundes Kind lernt das alles.

Zwei Müttern, in der Krabbelgruppe habe ich gesagt, dass es in der Schule und im späteren Leben keine Rolle spielt, ob ein Kind mit 10, 16 oder 22 Monaten seine ersten Schritte macht.
Es aber eine Rolle spielen kann, wenn es zu früh gezwungen wird auf den eigenen Füßen zu stehen, weil das Rücken- und Gelenkprobleme bringen kann.

Gerade das alleine machen gibt so viele Möglichkeiten.

Auch bei meinen älteren Kindern halte ich es so, dass ich nicht bei jeder Äußerung "mir ist langweilig" mit Anregungen komme.
Denn gerade durch Langeweile entstehen so viele kreative Ideen.

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